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Unsere besten Verkäufe? Die haben wir während eines heftigen Sturms oder eines Zwischenfalls mit Bobbie Faye. Dann können die Leute nicht vor die Tür gehen und müssen irgendwie damit fertig werden.
J.P. Paul, Bierlieferant
Cam konnte sie sehen. Sie war umzingelt. Cormier stand hinter ihr, einen Arm um ihre Taille geschlungen. Doch Cam konnte nicht sagen, ob sie diesen dort haben wollte oder Cormier sie in seiner Gewalt hatte und dazu zwang. Dass sie eine Waffe in der Hand hielt, fiel ihm erst auf, als er bemerkt hatte, wie eng die beiden Flüchtenden beieinanderstanden. Es zeigte ihm, dass Cormier sie offenbar zu nichts nötigte und sie auch nichts gegen den engen Körperkontakt hatte. Vielleicht wollte sie ihn ja sogar dort spüren.
Verdammte Scheiße!
Die Art, wie sie ihren Blick zwischen dort, wo sie und Cormier sich befanden, und seinem Standort am Ende des Gangs hin- und herwandern ließ und dabei die Entfernung abschätzte, sagte ihm, was ihr gerade durch den Kopf ging: Würde sie das SWAT-Team ausschalten können, bevor die Männer sie erwischten?
Noch nie hatte er einen derart verzweifelten Ausdruck in ihren Augen gesehen, nicht einmal, als sie ihn gebeten hatte, Lori Ann gehen zu lassen. Sie schien von einer Welle absoluter Panik gepackt worden zu sein, und er wusste, dass sie innerlich gerade kalkulierte, wie viele Schüsse sie noch abgeben könnte, sobald die Männer des SWAT-Teams auf sie zustürmen würden.
Ja, doch selbst wenn sie versuchte, das SWAT-Team auszuschalten, blieben da immer noch die FBI-Agenten, die sie töten würden, um Cormier zu erwischen.
»Bobbie Faye! Rühr dich nicht von der Stelle!«
Cam hatte die Waffe im Anschlag, zielte jedoch nicht auf sie. Er sah, dass sie darüber nachdachte, ihre eigene Pistole zu heben, und warf ihr einen scharfen Blick zu. Wenn du das tust, bring mich lieber um.
Ihm wurde eines klar: Er würde sie zuerst schießen lassen. Er könnte einfach nicht abdrücken, könnte sie niemals ernsthaft anvisieren, nicht einmal, um sie nur zu verletzen.
Was zum Teufel war nur mit ihm los?
Doch er hatte keine Zeit mehr, weiter darüber nachzudenken. Cormier feuerte plötzlich Richtung Decke, und dann brach Chaos aus. Alle schrien und rannten durcheinander, drängten sich zwischen Cam und Bobbie Faye, während Cormier sie mit sich zum Fahrstuhl riss. Sie stolperte, krachte gegen eine Telefonsäule, fuhr noch einmal herum und warf Cam einen Blick zu, der ihn eindeutig herausforderte, sie mit einem Schuss zu stoppen.
Verdammt, zur Hölle mit ihr.
Und dann rannte sie los.
Mein Gott, sie glaubt tatsächlich, sie würde es bis zum Fahrstuhl schaffen.
Um ihn herum knallten Schüsse. Cam wusste, dass nun alles vorbei war. Die Männer des FBI hatten den Raum erreicht, brüllten: »Auf den Boden! Auf den Boden!«, sowie: »Keine Bewegung, Cormier!«, und riefen Bobbie Fayes Namen. Sie hatten sich im Schutz von Maschinen postiert und feuerten ungefähr in die Richtung, in der sie Trevor und seine Begleiterin vermuteten.
Alle drei versuchten nicht einmal, genau zu zielen. Diese Arschkrampen! Sie durchsiebten einfach alles, was ihnen in die Quere kam, und es war ihnen völlig egal, ob sie auch etwas anderes trafen. Sie waren so scharf auf Cormier, dass sie die vielen Zivilisten um sich herum ganz vergessen zu haben schienen. Von Bobbie Faye mal ganz zu schweigen.
Er musste etwas unternehmen. Wenn das so weiterging, würden noch Menschen sterben.
Der Fahrstuhl war nur noch drei Meter von ihnen entfernt. Bobbie Faye lief im Zickzack zwischen den Maschinen hindurch, duckte sich, hörte die Querschläger abprallen und davonpfeifen oder aber viel zu dicht neben sich einschlagen.
Noch zweieinhalb Meter.
Sie verlor Trevor aus den Augen und warf sich hinter einen Schreibtisch, als eines der Geschosse wie ein flacher Stein auf einem See über die Tischplatte hüpfte und dabei jede Menge Papier zu Boden segeln ließ.
Noch anderthalb Meter.
Die Fahrstuhltüren waren geschlossen.
Sie konnte nicht einfach dort hocken bleiben und darauf warten, dass sie sich öffneten. Sie suchte den Boden ab und fand einen Tacker, der heruntergeschleudert worden war. Hastig warf sie ihn gegen den Rufknopf des Fahrstuhls.
Daneben! Verdammter Mist!
Sie kroch hinüber zu einem Briefbeschwerer und griff gerade danach, als eine Kugel zwischen beiden Schreibtischen einschlug, genau dort, wo sie eben noch gehockt hatte. War es Cam, der da auf sie schoss? Oder waren es die anderen Typen?
Sie fröstelte und bekam ein ganz flaues Gefühl im Magen. Er musste sie wirklich hassen, wenn er auf sie schoss und es ihm gleichgültig war, ob sie starb oder nicht. Sie versuchte, jeden Gedanken an das letzte Mal zu verdrängen, als sie neben ihm gelegen, seinen Atemzügen gelauscht und gedacht hatte, dass er nun endlich angekommen war – bei ihr angekommen.
Und nun wollte genau dieser Mensch sie töten.
Sie bemühte sich, den heftigen Stich, den sie in ihrem Herzen spürte, zu ignorieren. Dann zielte sie und warf den Briefbeschwerer.
Bang! Der saß!
An den rückwärts zählenden Ziffern auf der Anzeige über der Tür sah sie, dass die Kabine nach unten kam.
Jeder würde wissen, dass sie es gewesen war, die den Briefbeschwerer geworfen hatte. Ohne Zweifel waren nun alle Augen auf die Fahrstuhltüren gerichtet, und Bobbie Faye würde in der Kabine wie auf dem Präsentierteller sitzen, bis diese sich wieder hinter ihr geschlossen hätte. Um Zeit zu schinden, würde sie sich also selbst Feuerschutz geben und die Anwesenden in der Halle in Deckung zwingen müssen.
Und wo zum Teufel war Trevor?
Schließlich entdeckte sie ihn. Er hockte ein paar Meter weit entfernt von ihr hinter einer weiteren Maschine und hielt etwas in der Hand … Ach du heilige Scheiße! Er hatte das Diadem. Sie blickte an sich hinab und erkannte, dass das Seil, mit dem sie es sich vorn an eine ihrer Gürtelschlaufen gebunden hatte, durchtrennt worden war.
Ein dezentes Ping wies sie auf die Ankunft des Fahrstuhls hin. Sie blickte erneut zu Trevor hinüber und bedeutete ihm, Richtung Kabine zu laufen. Doch kaum, dass sie sich bewegte, wurde eine ganze Salve von Kugeln auf sie abgefeuert und zischte zwischen ihnen hindurch.
Er schüttelte den Kopf.
Und dann zog er sich zurück und nahm das Diadem mit sich.
Für den Bruchteil einer Sekunde war sie versucht, ihm zu sagen, dass es eigentlich als Karte fungierte. Aber dann war da wieder dieser Ausdruck in seinen Augen … Er hatte den gleichen Blick wie in der Baracke der Waffenschmuggler. Jenen Blick, der ihr verraten hatte, dass er nicht bloß ein hilfsbereiter Typ war, wie es zunächst den Anschein gehabt hatte. Es war genau der Blick, der ihr gezeigt hatte, dass er verdammt viel über Waffen wusste.
Spiegelte dieser Augenausdruck seine Habgier wider? Und war diese schon immer dagewesen? Hatte er auf ihrer Flucht für sich festgestellt, dass das Diadem eine Menge wert sein musste, wenn sich ein Kidnapper dermaßen anstrengte, um es zu bekommen? Und hatte er genau deshalb mitgespielt und so getan, als würde er ihr helfen, um schließlich selbst in den Besitz des Diadems zu gelangen?
Sie wusste, dass sie niemandem hätte trauen dürfen. Eigentlich war das von Anfang an klar gewesen, schließlich hatte man ihr dies von klein auf beigebracht.
Die Fahrstuhltüren hinter ihr öffneten sich quälend langsam.
»Jetzt geh schon!«, rief er. »Du musst dort unbedingt auftauchen.«
»Aber ich brauche das Diadem«, schrie sie zurück. »Sie werden ihn töten, wenn ich es nicht habe.«
Aus den Gängen zwischen ihnen wurde erneut das Feuer eröffnet.
»Ich treffe dich dort.«
»Von wegen. Wirf es rüber!«
Weitere Geschosse schlugen neben ihnen ein. Bobbie Faye bemerkte, dass die Schützen vorrückten, als die Türen des alten Fahrstuhls sich wieder zu schließen begannen. Ihr blieben nur noch Sekunden.
Doch plötzlich … klirr. Klirr, klirr, klirr zersprangen die Lampen an der Decke über ihr in Tausende von kleinen Scherben, die nun herabregneten und weiteres Gekreische und überhastete Fluchtversuche auslösten, während die Halle dunkler und dunkler wurde.
Sie hörte, wie Männer sich irgendetwas zuriefen.
Bobbie Faye blickte abermals zu Trevor hinüber.
Doch er war fort.
Gleich würden sich die Fahrstuhltüren schließen.
Weitere Lampen zersplitterten.
Mit einer gewagten Hechtrolle rettete sie sich in den Aufzug. Die Türen berührten sie, öffneten sich noch einmal kurz und schlossen sich dann wieder. Direkt über ihrem Kopf schlugen Kugeln in die Rückwand der Kabine ein.
Kurz bevor die Türen sich endgültig schlossen, konnte sie noch einen Blick auf den Schützen erhaschen, der auf die Lampen feuerte.
Cam.
Cam? Er schoss die Lampen aus?
Er half? Er bedeutete ihr, sich zu ducken. Cam.
Und Trevor … der ihr die ganze Zeit über geholfen hatte … war weg? Mit dem Diadem?
Absolut gar nichts ergab noch einen Sinn.
Der Fahrstuhl kroch förmlich nach oben. Ihr schwirrte der Kopf von all diesen widersprüchlichen Ereignissen, dem ganzen Durcheinander um sie herum. Sie war verwirrt. Ihre Gedanken überschlugen sich regelrecht.
Sie musste unbedingt wieder einen klaren Kopf bekommen, brauchte einen Plan. Sie hatte das Gefühl, in all dem Chaos unterzugehen.
Die Fahrstuhltüren öffneten sich und ein weiterer Wachmann blickte entsetzt von seinem Schreibtisch auf, als sie in die Lobby stürmte. Er war gerade dabei, sich zu erheben, doch Bobbie Faye richtete ihre Waffe auf ihn.
»Sieht es so aus, als hätte ich heute einen besonders guten Tag?«
Der Wachmann, er war ungefähr Mitte vierzig, musterte ihren schäbigen Aufzug mit dem dreckigen Shirt, den fleckigen Jeans, den Kratzern und Blutflecken. »Darf ich mich bitte einfach nur auf den Boden legen, statt Ihnen eine Antwort geben zu müssen?«
»Sie sind ein kluger Mann«, sagte Bobbie Faye und warf einen Blick auf sein Namensschild. »Bertrand. Ein sehr kluger Mann.«
Er legte sich flach auf den Bauch, und sie nahm ihm die Waffe ab.
»Ich werde die hier jetzt nach draußen werfen. Wir wollen ja nicht, dass das Ding plötzlich ganz verschwunden ist und Sie Ärger bekommen.«
Sie wandte sich zum Gehen um.
»Warten Sie!«, flehte er geradezu. »Könnten Sie auf meiner Brotdose unterschreiben? Meine Frau würde es mir niemals verzeihen, wenn ich Sie nicht wenigstens darum gebeten hätte.«
Bobbie Faye drehte sich wieder zu ihm um. »Unter einer Bedingung. Sie erzählen der Polizei, ich hätte Sie niedergeschlagen und Sie wüssten nicht, in welche Richtung ich gelaufen sei. Ich versichere Ihnen, dass es für eine gute Sache ist.«
»Ach, zum Teufel, Sie sind die Piratenkönigin. Ich freue mich doch, wenn ich Ihnen behilflich sein kann.«
Sie hatte nicht die Zeit, sich darüber zu wundern. Also nahm sie einen Stift von seinem Schreibtisch und schrieb ihren Namen quer auf seine Brotdose, bevor sie zur Vordertür hinausrannte. Über sich hörte sie einen Helikopter näher kommen.
WFKD, Kanal 2 stand in riesigen gelben Lettern auf der Seite des Hubschraubers, der kurz darauf auf dem großen Parkplatz hinter dem Gebäude landete. Bobbie Faye lief zu ihm hinüber, ihre Waffe hatte sie sich hinten in den Hosenbund gesteckt. Mit dem strahlenden Lächeln einer Piratenkönigin, das sie von ihrer Mutter gelernt hatte, begrüßte sie die Leute des Fernsehsenders. Der Kameramann grinste zurück.
»Sind Sie es wirklich?«
»So wirklich, wie es nur geht.«
»Und wir bekommen echt ein Exklusivinterview?«
»Ja.« Sie zog ihre Pistole. »Während ihr mich mal kurz wohin bringt.«
»Ach du Scheiße, nein! Von einer Waffe hatten Sie aber nichts erwähnt, Lady.«
»Nein? Normalerweise spielt ihr Taxi für Leute, wenn sie euch anrufen und sagen: ›Hi, ich habe eine Waffe und müsste Sie mal für eine Minute als Geisel nehmen‹, oder was?! Ich verspreche euch, es wird eine fette Story, und niemand anders wird sie haben. Sobald ihr mich abgesetzt habt, könnt ihr der Polizei sagen, wo ich bin.«
Sie machte einen weiteren Schritt auf den Helikopter zu, und der Kameramann blickte zum Piloten hinüber. »Ich habe gehört, dass sie echt gut schießen kann«, meinte er.
Der Pilot, der so alt und grauhaarig war, dass er wahrscheinlich schon in Vietnam geflogen war, sah sie an und grinste.
»Sagen Ihnen die Leute manchmal, dass Sie wirklich niedlich wirken, wenn Sie eine Waffe in der Hand halten?«
»Nur, wenn sie erschossen werden wollen.«
»Feiglinge! Steigen Sie ein. Ich hoffe nur, Sie haben uns nicht zu viel versprochen.«
Sie kletterte an Bord und erklärte, wo es hingehen sollte. Der Helikopter hob ab, drehte sich um die eigene Achse und flog Richtung Osten davon.
»Was zum Teufel machen Sie denn da?«, brüllte Zeke, und Cam grinste. Gott, es tat gut, diesen übereifrigen Trottel auf die Palme zu bringen.
»Verhindern, dass Sie unschuldige Beobachter umbringen.«
»Unschuldig, von wegen. Die Frau besaß eine Waffe. Sie hat auf uns gezielt. Sie arbeitet eindeutig mit Cormier zusammen. Und ich hatte Sie vorgewarnt, dass sie zur Zielperson würde, sollte sie dies tun. Ich werde dafür sorgen, dass man Sie degradiert und Ihr Kindergärtner Sie nächste Woche wieder in Empfang nehmen kann.«
»Tun Sie sich keinen Zwang an.«
»Wo zum Teufel ist Cormier hin?«
Cam zuckte mit den Schultern.
Einer von Zekes FBI-Kollegen kam atemlos auf sie zugelaufen.
»Sir, ich habe ihn bis zu einem der Transportbänder verfolgt. Ich denke, er ist dort hinaufgeklettert und dann über die Rampe entkommen.«
»Laufen Sie zurück und beordern Sie den Heli hierher. Wir suchen die Gegend ab. Weit kann er nicht gekommen sein. Hier draußen gibt es nur Sumpf und Marschland.«
Der FBI-Agent verschwand in die Richtung, aus der sie gekommen waren, während Zeke und ein anderer Kollege zu den Förderbändern liefen und auf ihnen hinaufkletterten. Ähnlich, wie Cormier es getan haben musste, vermutete Cam.
Er selbst schickte zwei Mitglieder des SWAT-Teams hinter den Agenten her. »Und wenn ihr Cormier entdeckt, denkt bitte dran, dass wir ihn lebend und unverletzt haben wollen.«
Dem Rest des SWAT-Teams bedeutete er, ihm in den Fahrstuhl zu folgen. Nachdem sie an die Oberfläche gefahren waren, fanden sie den Wachmann am Boden liegend vor, der das Autogramm auf seiner Brotdose bewunderte.
Cam inspizierte die Unterschrift.
»Sie wollen mich wohl verarschen. Sie hat ihre Flucht unterbrochen, um Ihnen ein Autogramm zu geben?«
»Äh … ja. Vielleicht hat es ihr leidgetan, dass sie mich niederschlagen musste.«
»Wo hat sie Sie denn erwischt?«
Der Mann dachte einen Moment zu lange nach, und Cam wusste, dass er log. Er setzte dem Mann seine Waffe an den Kopf.
»Wissen Sie was? Ich bin es wirklich leid. Wo ist sie hin?«
»Ich weiß es nicht! Raus! Zur Vordertür!«
»Und wohin dann?«
»Nun ja. Da war vielleicht so ein Helikopter.«
»Wessen Helikopter?«
Der Mann sah nach rechts oben, und Cam vermutete, dass er sich gerade irgendeine Ausrede ausdachte. Mit der Waffe zielte er direkt auf das Autogramm auf der Brotdose. Entsetzt zuckte der Mann zusammen.
»Was für ein Helikopter?«
»WFKD, Kanal 2.«
Cam wippte nachdenklich auf seinen Fersen.
Was zum Teufel hatte sie vor?
Sie hasste alles, was hoch war, verabscheute es zu fliegen, war der Meinung, dass Reporter in der Rangordnung noch weit unter gewöhnlichen Maden standen, spätestens, seit sie von ihnen bei ihrem letzten Debakel so erbarmungslos belagert worden war. Sie hasste es total, fotografiert zu werden, und sie war heute schon durch einen See, einen Sumpf und Gott weiß was noch alles geschwommen.
Er und seine Männer rannten durch die Lobby zum Hintereingang des Komplexes hinaus auf den Parkplatz. Der WFKD-Helikopter war nirgends zu sehen. Aber Cams Handy hatte wieder Empfang, und so wählte er sein Team an, klappte das Telefon jedoch gleich wieder zu, als seine Männer auch schon um die Ecke der Fabrikhalle gelaufen kamen.
»Keine Spur von ihm«, sagte Aaron, »aber einer der Trucks ist verschwunden. Das FBI meldet es bereits und wird eine Fahndung rausgeben.«
Über sich hörte Cam den FBI-Helikopter einfliegen und sah, wie er neben der Halle landete, wo Zeke und seine Männer bereits auf ihn warteten.
»Unseren habe ich auch gerufen, sagte Aaron. »Da ist er auch schon.«
Sobald sie an Bord saßen, wandte sich der Pilot an Cam: »Wohin soll’s denn gehen, Boss?«
Cam musste zwei Leute und einen Heli verfolgen. Seine höchste Priorität war jedoch Cormier. Er besaß laut Aussage des Captains irgendetwas, das sie haben mussten. Wahrscheinlich geheimes Wissen über einen Beweis, den der Staat für einen wichtigen Fall brauchte. Seinen Unterlagen nach zu schließen, war er ein Söldner. Sicher hatte man ihm für die Information eine hohe Summe Geld versprochen, und wahrscheinlich war Cam deswegen nicht von ihm erschossen worden, als die Möglichkeit dazu bestand. Töte einen Cop, und das Geld ist weg.
Bobbie Faye lief in die eine Richtung, Cormier in die andere.
Cam traf die einzig richtige Entscheidung.