Sonntag, 19. Juni 2005
Cahors Ruhetag
Heute Vormittag durchstreife ich den Ort mit der Kamera — Cahors ist eine schöne alte Stadt mit vielen mittelalterlichen Häusern. Lange sitze ich, bewaffnet mit einer englischen Tageszeitung, vor dem Bahnhofsrestaurant und belausche dabei amüsiert ein deutsches Männerpärchen, das eine französische Zeitung studiert und lautstark darüber debattiert, ob in Deutschland wirklich jeder Fünfte zumindest bisexuell sei, wie es das Blatt behauptet.
Im Hotelzimmer nähe ich zunächst die Steilschnur an meinem Hut fest, dann die beiden Packriemen an die Kompressionsriemen des Rucksacks — so kann ich den Deckel öffnen, ohne dass die Isomatte die Flucht ergreift. Ich habe lange experimentiert, wo und wie ich das sperrige Ding anhänge: Das erscheint mir der beste Weg — und die große Pilgermuschel findet ihren Platz am Rucksackdeckel. Abends noch einmal in die Stadt, essen, und gegen zehn Uhr ins Bett — der Hotelweckruf ist auf fünf Uhr dreißig Uhr gestellt.