PENTAGON, 12 UHR 48
Das Besprechungszimmer der Joint Chiefs war wieder einmal bis auf den letzten Platz gefüllt. Nur waren diesmal statt der Politiker vom Vortag die entsprechenden Vertreter des Joint Special Operations Command und des Hostage Rescue Teams des FBI anwesend. An einem Ende des Tisches saß FBI-Direktor Roach zusammen mit einigen seiner Stellvertreter, den Chefs für internationale bzw. inneramerikanische Terrorbekämpfung, sowie dem Kommandanten des Hostage Rescue Teams, Sid Slater.
Skip McMahon war in der Kommandozentrale geblieben, um die Gespräche mit den freigelassenen Geiseln zu leiten. Dick Tracy, der Direktor des Secret Service, war ebenfalls mit einigen seiner Stellvertreter anwesend, während CIA-Direktor Stansfield zusammen mit Irene Kennedy neben General Flood am anderen Ende des Tisches saß. Der Rest des Tisches wurde von Vertretern des Pentagon und der Special Forces eingenommen.
General Flood fühlte sich in dieser Gesellschaft bedeutend wohler als mit den Politikern, die tags zuvor hier gewesen waren. In dieser Gruppe würde er kein Blatt vor den Mund nehmen müssen; die Leute hier sprachen dieselbe Sprache wie er. Floods Zuversicht beruhte zum Teil auch auf den Informationen, die er eine Stunde zuvor von Stansfield und Irene Kennedy erhalten hatte. Jetzt, wo ein Einblick in Aziz’ Pläne möglich war, konnte er einen entsprechenden Schlachtplan entwickeln – denn wenn es nach ihm ging, würde es genau das werden: ein Schlachtplan. Flood und Stansfield waren nach dem Desaster vom Vormittag zu dem Schluss gekommen, dass Vizepräsident Baxter weder die innere Kraft noch den Weitblick hatte, um sie aus der Krise zu führen. So hatte es jedenfalls Stansfield formuliert; der General hatte gemeint, dass es Baxter an Charakter und am nötigen Mumm fehle.
Als Militärhistoriker wusste Flood nur zu gut, wie tückisch es sein konnte, wenn man sich in einer Krisensituation für den einfachen Weg entschied. Schließlich hatte sich in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg nur allzu deutlich gezeigt, wie wenig man mit Appeasement-Politik und Verhandlungen erreichte, wenn man es mit einem wahnsinnigen Gegner zu tun hatte. In jüngerer Vergangenheit hatte George Bush senior den Beweis dafür geliefert, dass es nicht genügt, einem maßlosen Diktator eine militärische Niederlage zuzufügen. Wollte man das Problem lösen, musste man denjenigen beseitigen, der dafür verantwortlich war.
Der General hatte beschlossen, alles in seiner nicht unbeträchtlichen Macht Stehende zu tun, um die Krise im Weißen Haus so rasch und entschlossen wie möglich zu lösen. Verhandlungen, Zeitgewinn und Zugeständnisse lenkten nur vom Wesentlichen ab; es ging nicht nur um diese eine konkrete Situation, sondern um die Zukunft des internationalen Terrorismus und die Bedrohung, die er für Amerikas Sicherheit darstellte. Durch die Herausgabe des Geldes heute Vormittag hatten sie fünfundzwanzig Menschen retten können; die Frage war jedoch, wie viele Menschenleben gerade dieses Geld in Zukunft kosten würde. Wie viel davon würde verwendet werden, um Terroristen auszubilden, die wiederum Amerika und seine Bürger angreifen konnten?
Flood und Stansfield hatten vereinbart, alles zu tun, um den Vizepräsidenten zum Handeln zu überreden, damit Rafik Aziz das Weiße Haus auf keinen Fall lebend verlassen konnte. Ihre Optionen waren recht vielfältig – schließlich verfügten die USA über drei hoch qualifizierte Anti-Terror-Einheiten: das Hostage Rescue Team des FBI, die Delta Force der Army sowie das SEAL Team 6 der Navy.
Diese drei Einheiten verfeuerten Jahr für Jahr mehr Munition als eine ganze Division von Marines, und das machte sich bezahlt. Jede der Einheiten verfügte über spezielle Teams, die ständig einsatzbereit waren. Wenn man einem dieser Go-Teams angehörte; dann bedeutete das, dass man sich nicht zu weit von zu Hause entfernen durfte, dass man ständig über Pager erreichbar und jederzeit bereit war, alles stehen und liegen zu lassen, um in längstens zwei Stunden im Hauptquartier zu sein.
Als das Weiße Haus gestern früh angegriffen worden war, waren die Pager aktiviert worden, und alle drei Teams hatten sich sofort auf den Weg gemacht, um möglichst als Erste vor Ort zu sein. Jede der drei Einheiten begegnete den beiden anderen mit Respekt, betrachtete sie jedoch auch als Konkurrenten und hielt sich selbst für das beste Team. General Floods Aufgabe war es deshalb auch, keinen der Beteiligten vor den Kopf zu stoßen.
Der General blicke in die Runde und begann mit ruhiger Stimme: »Der Vizepräsident hat uns den Auftrag erteilt, Pläne für die Befreiung der Geiseln und die Rückeroberung des Weißen Hauses auszuarbeiten. Ich brauche wohl nicht extra zu erwähnen, dass nichts von dem, was wir hier diskutieren, für die Öffentlichkeit bestimmt ist.« Er hielt kurz inne und hob einen Finger. »Erstes Thema: Es wurde in den vergangenen Jahrzehnten der Mythos verbreitet, dass es laut Gesetz verboten sei, die amerikanischen Streitkräfte im Falle von politischen Krisen im Inland einzusetzen. Ich bin ebenso wie Direktor Roach und viele andere der Ansicht, dass die gegenwärtige Situation hiervon jedenfalls nicht betroffen ist. Wir haben es mit einem paramilitärischen Angriff von ausländischen Soldaten auf ein Bundesgebäude zu tun, und wir werden alle Ressourcen nützen, die wir aufbieten können, um diesen Konflikt zu lösen.« Der General hielt kurz inne, um die Wirkung seiner Worte zu verstärken. »Uns stehen drei erstklassige Anti-Terror-Einheiten zur Verfügung, und wir haben vor, sie alle auf die eine oder andere Weise einzusetzen«, fügte er, zu den Verantwortlichen der drei Einheiten gewandt, hinzu. »Ich bin zutiefst überzeugt, dass eine gewisse Rivalität innerhalb der Streitkräfte etwas Positives ist. Dadurch wird die Zugehörigkeit zur eigenen Einheit gestärkt und man ist ständig bemüht, noch härter an sich zu arbeiten. Aber«, schränkte Flood ein, »im Krieg ist kein Platz mehr für Rivalitäten, und im Moment sind wir im Krieg. Mehr als zwanzig Menschen sind schon ums Leben gekommen, und ich fürchte, es könnten noch mehr werden. Nun habe ich erfahren, dass es schon zu den ersten Kompetenzstreitigkeiten gekommen ist, weil jeder von euch die Hauptrolle im gegenwärtigen Konflikt übernehmen will.« Flood sah den Vertretern von Delta, HRT und SEAL Team 6 in die Augen. »Ab jetzt ist Schluss mit dem Geplänkel«, brummte Flood. »Wir wissen, wo eure Stärken liegen. Die Delta Force ist Spitze beim Abschuss von Flugzeugen und auch bei Luftlandemanövern. Das HRT ist besonders kompetent im Verhandeln und wird bei der Befreiung der Geiseln eine wichtige Rolle einnehmen, während die Stärke von SEAL Team 6 eindeutig bei Fallschirmeinsätzen, bei Tauchoperationen und Sprengeinsätzen liegt.«
Flood zeigte auf den Direktor des FBI. »Ich habe mich bereits mit den Direktoren Roach, Stansfield und Tracy und mit General Campbell beraten, und wir sind uns einig, dass wir die verschiedenen Einheiten folgendermaßen einsetzen werden: Das Hostage Rescue Team des FBI wird im Executive Office Building gegenüber dem Westflügel in Position gehen und Pläne für einen Bodenangriff ausarbeiten. Wenn wir kurzfristig angreifen müssen, werden wir wahrscheinlich auf das HRT setzen.« Flood wandte sich Colonel Bill Gray zu, der für die Delta Force verantwortlich war. »Billy, Sie und Ihre Leute kennen sich doch auf den Flughäfen hier immer noch gut aus, nicht wahr?«
»Ja, General.« Eine der Spezialitäten der Delta Force war die Bekämpfung von Flugzeugentführungen – und so sammelte man regelmäßig Informationen auf Flughäfen, die eines Tages betroffen sein könnten. Man ließ die eigenen Leute als Mechaniker, Flugbegleiter und Gepäckträger ausbilden, weil sie diese Fähigkeiten vielleicht eines Tages im Falle einer Entführung gebrauchen konnten. Die Devise lautete: Je mehr Vorarbeit man leistete, umso leichter würde es sein, mit einer realen Krise umzugehen.
»Also gut«, fuhr Flood fort. »Wir haben beschlossen, Delta für alles einzusetzen, was sich auf den Flughäfen abspielt, und darüber hinaus auch als eventuelle Luftlandeeinheit.« Der General blickte mit ernster Miene in die Runde. »Ladies and Gentlemen, wenn wir eine Operation starten, dann gibt es kein Zurück mehr, bis wir das Haus in unserer Hand haben. Wenn wir das HRT von vorn hineinschicken, dann brauchen wir die Delta Force von oben als Unterstützung.« Flood blickte zu Dan Harris, dem befehlshabenden Offizier von SEAL Team 6 hinüber, der Rapp bei der Entführung von Harut unterstützt hatte. »SEAL Team 6 wird zwei Aufgaben übernehmen. Erstens wird es Delta und HRT in Sachen Sprengkörper beraten, und zweitens wird es Aziz jagen, falls es ihm gelingen sollte, das Land zu verlassen.« Flood hatte noch andere Pläne für SEAL Team 6, die er jedoch nicht in dieser Runde diskutieren wollte.
»Direktor Roach und ich haben außerdem beschlossen, dass General Campbell vom Joint Special Operations Command die Aktivitäten aller drei Einheiten koordinieren wird. Dr. Irene Kennedy vom CIA wird Sie gleich hier mit den nötigen Informationen versorgen, sobald ich fertig bin. Jede der drei Einheiten wird außerdem mit Secret-Service-Agenten verstärkt werden, die als Verbindungsoffiziere fungieren und ihre Kenntnis des Weißen Hauses einbringen.«
Flood hielt kurz inne und blickte auf die Uhr. »Ich erwarte, dass Ihre Teams bis heute Abend, acht Uhr, einsatzbereit sind. Wir haben also acht Stunden, nicht mehr.« Flood wandte sich den verschiedenen Stabschefs zu, die um ihn herum saßen, und fuhr fort: »Dr. Kennedy wird Ihnen nun die neuesten Nachrichtendienst-Informationen übermitteln. Direktor Roach« – Flood nickte dem Direktor des FBI kurz zu –, »ich übergebe damit an Sie. Direktor Stansfield und ich haben noch etwas zu erledigen.« Der Vorsitzende der Vereinigten Stabschefs ging zur Tür, während Stansfield sich langsam von seinem Platz erhob. Als die beiden Männer die Tür erreichten, wandte sich Flood an einen seiner Adjutanten und sagte: »Warten Sie fünf Minuten und bringen Sie dann Admiral DeVoe und Lieutenant Commander Harris in mein Büro.«
Die Pläne lagen auf dem großen Tisch in General Floods Büro ausgebreitet. Mitch Rapp hörte aufmerksam zu, während Milt Adams ihm den Verlauf eines Geheimganges erklärte, der nicht auf dem Plan eingezeichnet war. Der Umgebung entsprechend, trug Adams nun einen blauen Anzug mit weißem Hemd und Krawatte.
Rapp blickte auf eine Markierung auf dem Plan und fragte: »Diese Tür hier ist nicht echt, nicht wahr?«
»Nun, sie ist schon echt – nur ist sie immer versperrt.«
»Wie sollen wir da hineinkommen? Müssen wir sie aufbrechen?«
»Nein«, sagte Adams grinsend und zog einen großen Schlüsselring aus der Tasche. »Der rechte hier, das ist ein S-Schlüssel.« Er hielt den Schlüssel stolz hoch, damit Rapp ihn betrachten konnte.
»Was zum Teufel ist ein S-Schlüssel?«, wollte Rapp wissen.
»Ein S-Schlüssel verschafft einem Zugang zu allen sensiblen Zonen. Alle Agenten des Sonderkommandos haben einen solchen Schlüssel, und einige wenige andere Leute. Mit diesem kleinen Schlüssel kann man zum Beispiel auch die Waffenschränke öffnen, und natürlich auch Türen zu Räumen, die es eigentlich gar nicht gibt.«
Rapp nahm den Schlüssel und studierte ihn aufmerksam. Der alte Mann wurde ihm immer sympathischer. Er verstand sein Handwerk, und wenn Rapps Gefühl ihn nicht völlig täuschte, konnte er Adams hundertprozentig vertrauen. Inzwischen hatten sie auch zu einem vertrauten Umgangston gefunden. »Wenn der Schlüssel so wichtig ist – wie kommt es dann, dass du ihn so einfach mit nach Hause nehmen konntest, als du in den Ruhestand gegangen bist?«
Adams nahm ihm den Schlüssel aus der Hand und tat beleidigter als er war. »Wie oft muss ich es dir noch sagen? Ich habe den Laden geschmissen. Diese dämlichen Bediensteten im Weißen Haus bilden sich ein, dass sie es sind, die den Laden schmeißen. Aber ich sage dir eines: Wenn irgendetwas nicht in Ordnung war, dann haben sie immer mich gerufen.«
»Nichts für ungut, Milt. Ich glaube dir ja. Ich ziehe dich nur ein bisschen auf.«
»Du bist schon ein komischer Kerl, Mr. Secret-Agent-Man«, sagte Adams, holte überraschend schnell aus und gab Rapp einen leichten Stoß in den Magen.
Genau in diesem Moment ging die Tür zu General Floods Büro auf, und Direktor Stansfield trat zusammen mit dem Vorsitzenden der Joint Chiefs ein. Flood hatte das Büro kaum betreten, als er auch schon die Knöpfe seiner Uniformjacke zu öffnen begann. Er schien es immer ziemlich eilig zu haben, aus der beengenden Jacke herauszukommen. Als er den Konferenztisch erreichte, hatte er sie bereits ausgezogen. »Sie müssen Milt Adams sein«, sagte er. Der stattliche General ging auf den deutlich kleineren Adams zu und streckte die Hand aus. »Freut mich, Sie kennen zu lernen, Milt. Kennen Sie Thomas Stansfield schon?«
Adams schüttelte den Kopf und streckte die Hand aus.
»Nein.«
Stansfield sagte mit dem Hauch eines Lächelns: »Freut mich. Ich habe schon viel von Ihnen gehört.« Er schüttelte ihm die Hand. »General Flood hat mir gesagt, dass Sie mit den Marines auf Iwo Jima gekämpft haben.«
»Ja. In der Sixth Ammunition Company.«
Der General musterte Adams schweigend und sagte schließlich: »Mitch hat gemeint, Sie hätten eventuell einen Weg ins Weiße Haus gefunden.«
»Ja«, bestätigte Adams und begann Stansfield und Flood seine Pläne zu erläutern.
Adams war bereits mitten in seinen Ausführungen, als den beiden Zuhörern auffiel, dass er ständig das Wort wir verwendete, wenn er von der bevorstehenden Operation sprach. Das lag daran, dass er Rapp zuvor angeboten hatte, ihn als Führer zu begleiten, und Rapp hatte sofort eingesehen, wie wertvoll Adams für ihn sein konnte. Er wusste nur noch nicht, wie er seinen Boss von der Idee überzeugen sollte.
General Flood sprach die Frage schließlich aus. »Warum sagen Sie eigentlich immer wir, wenn Sie davon reden, wie Mitch vorgehen sollte?«
Adams blickte von seinen Plänen auf. »Na, weil ich Mitch begleite.«
»Hmm«, murmelte Flood stirnrunzelnd. »Sind Sie nicht ein bisschen alt für solche Dinge, Milt?«
»Ich bin vielleicht alt, aber ich bin noch gut in Schuss.« Adams wandte sich Rapp zu. »Soll ich’s ihnen zeigen?«
Rapp nickte etwas verlegen. Milt hatte Rapp bereits bewiesen, wie fit er noch war.
Adams warf sich auf den Boden und machte zwanzig schnelle Liegestütze; dann sprang er wieder auf und atmete immer noch kaum schneller als vorher. »Ich mache jeden Morgen hundert Liegestütze und zweihundert Sit-ups, außerdem marschiere ich täglich acht Kilometer. Außer Sonntag … Sonntag nehme ich mir frei.«
General Flood beäugte das kleine Energiebündel – etwas unschlüssig, was er von dem unorthodoxen Auftritt halten sollte, aber auch ein klein wenig neidisch, weil er seine eigene Fitness in den letzten Jahren doch sehr vernachlässigt hatte.
»Ich glaube nicht, dass seine Fitness ein Thema sein wird«, warf Rapp hastig ein. »Wenn es irgendwelche schweren Arbeiten zu tun gibt, mache ich das schon. Entscheidend ist sein Wissen über die Räumlichkeiten im Weißen Haus. Das wäre von unschätzbarem Wert für mich.«
Stansfield wirkte etwas skeptisch. »Warum wollen Sie nicht jemanden vom Secret Service mitnehmen?«
»Die wissen längst nicht alles«, warf Adams kopfschüttelnd ein. »Ich kenne jeden Zentimeter des Hauses.«
Flood musterte Adams aufmerksam und sagte schließlich: »Ihnen ist schon klar, dass es da drin ziemlich brenzlig werden kann?«
Milt Adams blickte mit einem grimmigen Lächeln zu Flood auf. »Wissen Sie, General, ich war fast zwei Monate auf Iwo Jima. Wir haben über sechstausend Marines verloren, und die Verluste der Japaner machten an die zwanzigtausend Mann aus. Ich habe mit angesehen, wie sie Kameraden von mir regelrecht den Kopf weggeschossen haben und wie Männer hilflos verbrannten. Ich habe Menschen sterben sehen, wie man es sich schlimmer nicht vorstellen kann.« Adams schüttelte den Kopf. »Nichts für ungut, Gentlemen, aber verglichen mit der Hölle, durch die ich auf dieser Insel gegangen bin, ist alles andere nur Kinderspiel.«
Flood hatte selbst an einigen Schlachten teilgenommen – aber er hatte nichts erlebt, was sich auch nur annähernd mit der mörderischen Schlacht um Iwo Jima vergleichen ließ. »Da haben Sie wahrscheinlich Recht.« Der General begann den kleinen alten Mann für seinen Mumm zu bewundern. Er überlegte noch einen Augenblick und sagte dann: »Mitch, wenn Sie es für eine gute Idee halten, dann stehe ich hinter Ihnen.« Er wandte sich dem Direktor der CIA zu. »Thomas?«
Stansfield antwortete in seiner typischen ruhigen Art: »Wenn Mitch es gut findet … dann ist es für mich auch okay.«
In diesem Augenblick klopfte es an der Tür, und alle drehten sich um. »Herein!«, rief General Flood mit dröhnender Stimme.
Lieutenant Commander Dan Harris und Admiral DeVoe traten ein und salutierten. »Sie wollten uns sprechen, General«, sagte der Admiral.
»Ja.« Flood erwiderte den Gruß. »Kommen Sie hierher zu uns, Gentlemen. Es ist nicht so, dass wir Ihre Fähigkeiten nicht zu schätzen wüssten und dass die Delta Force und das FBI alles Wichtige unter sich ausmachen werden. Ich habe ganz bestimmte Pläne für Sie, aber davon wollte ich nicht vor den anderen sprechen.«
Die beiden Navy-Offiziere traten an den Tisch. Admiral DeVoe war als Kommandant der Naval Special Warfare Group für alle SEAL-Teams verantwortlich. Harris hatte, dem Anlass entsprechend, seinen Pferdeschwanz abgeschnitten, den Bart abrasiert und einen Anzug angelegt.
»Gentlemen«, sagte Flood und zeigte auf die Pläne, die auf dem Tisch ausgebreitet lagen, »ich habe Sie zu uns gebeten, weil ich Ihre Meinung zu etwas ganz Bestimmtem hören möchte.«