AM NÄCHSTEN TAG nehmen sie den Bus nach Fisterra, wo man seinen Pilgerstab ins Meer wirft, zum Zeichen, dass die Pilgerreise nun wirklich beendet ist.

Alle im Bus lachen und scherzen.

Vorn sitzen Clara, Claude und Ramzi und lesen im Reiseführer, Ramzi liest immer weniger stockend, stolz will er Claude seine Fortschritte zeigen. Ramzi: »Wir er-raischten...«

Clara: »Wir erreichten.«

»Wir erreichten die sehnlich erwartete Stadt Santiago. Wir fielen auf die Knie und vergoßen...«

»Vergossen.«

»Und vergossen Freudentränen, dann sangen wir das Totem-dum.«

»Das Te Deum. Das ist Lateinisch.«

»Das Te Deum. Aber wir brachten kein Wort heraus, weil uns die Tränen aus den Augen liefen...« Claude ist baff. Er lacht.

Hinten im Bus weint Said. Camille drückt seinen Kopf an ihr Herz, küsst ihn, auch sie weint.

Die Gruppe steht am Kap, unten der Strand und das Meer.

Guy erklärt, der westlichste Punkt Spaniens im Mittelalter sei das Ende Europas gewesen, also der damals bekannten Welt. Finis terrae.

Said und Ramzi sind schon weit vorn am Strand und laufen zum Wasser.

Camille entschließt sich, mit der Gruppe zu sprechen.

»Ramzis Mutter ist gestorben. Said hat es ihm noch nicht gesagt.«

Alle sind bestürzt und sprachlos.

Unten am Strand geht Said auf Ramzi zu und spricht mit ihm.

Ramzi erstarrt, hört Said zu, dann hält er sich die Ohren zu und rennt wie ein Verrückter hin und her.

Said rührt sich nicht vom Fleck.

Wellen mit goldenen Schaumkronen brechen sich auf dem Sand, der Wind trägt Ramzis Schreie zum Firmament hinauf.