23
Über Cartwright ließ ich meinem Vater die Nachricht zukommen, dass er mich da treffen solle, wo er mich damals vergessen hatte. Der Cutlass röhrte über den Feldweg und hielt neben dem Baseballfeld. Mit dem Treffen ging ich ein Risiko für uns beide ein, aber ich musste wissen, ob es ihm gut ging, und ich musste ihn warnen, dass Henry hinter ihm her war.
Ich lehnte das Halligan an den Maschendrahtzaun der Homebase. Als ich zehn war, stand ich an dieser Stelle und wartete vergeblich auf meinen Vater, weil er gedacht hatte, meine Mutter hätte mich nach dem Spiel abgeholt. Als es dunkel wurde, traf ich ein paar Jungs aus dem Dorf, und wir schlugen ein paar Bälle, spielten Verstecken und beschossen uns abwechselnd mit einem kleinen Spielzeugluftgewehr. Ich hatte meinen Vater noch nie so verängstigt gesehen. Sein Gesicht war weiß wie das eines Gespensts, als er an jenem Frühlingsabend durch die Felder stapfte und nach seinem Sohn suchte.
Genauso sah er jetzt auch aus.
»Alles okay?«, fragte er. Er musterte das Resultat einer beschissenen Woche: die Reibungsverbrennungen im Gesicht und das Hinkebein, die ich mir bei meinem Versuch eingehandelt hatte, mit dem Volvo das Rolltor in der Tiefgarage zu knacken, und die schwarzfleckige Schwellung an meinem Hals, die mir immer noch das Atmen erschwerte. Die Oberschenkelwunde, die ich mir in Haskins’ Landhäuschen zugezogen hatte, war schon verschorft und juckte wahnsinnig. Ein Zeichen, dass sie heilte.
»Ja«, sagte ich.
»Ging auch schon mal besser, was?«
Ich nickte. Er umarmte mich.
»Ist dir jemand gefolgt?«, fragte ich.
»Nein. Hab schon lange keinen Verfolger mehr abgehängt. Fehlt mir irgendwie. Warst du das, der die beiden aus den Nachrichten umgebracht hat?«
»Nein«, sagte ich. In den Medien war ich immer noch nicht als Hauptverdächtiger der Morde genannt worden. Wahrscheinlich hatte da Henry seine Hände im Spiel. Wenn meine Identität nicht bekannt wurde, hatte er immer noch die Chance, mich zurückzubekommen, konnte er mich immer noch damit locken, dass er die ganze Geschichte bereinigte, wenn ich nachgab. Ein Hebel mehr.
»Und der Bulle in der Damentoilette?«
»Ja, aber nur, weil ich da rausmusste. Alles andere ist eine abgekartete Sache.«
Das schien ihn nicht zu überraschen.
»Beschatten die dich?«, fragte ich.
Er nickte. »Ab und zu die Bullen. Manchmal steht auch ein Wagen gegenüber meinem Wohnwagen, wahrscheinlich irgendwelche Privatschnüffler. Ich hab auf dem Revier im Ort angerufen, dass da ein paar Spanner oder Exhibitionisten bei mir herumlungern. Wenn die Bullen dann vorbeigeschaut haben, hab ich mich hinten aus dem Wohnwagen geschlichen. Deine Freunde Marcus und Henry haben mir auch einen Besuch abgestattet.«
»Haben Sie dich bedroht?«
»Auf die elegante Art. Sie haben gesagt, wenn du kooperierst, bist du alle Sorgen los. Sie wollten, dass ich ihnen helfe.«
»Was hast du gesagt?«
»Dass ich nicht mit dir gesprochen hätte, mich aber mal umhören würde. Besser, man lässt sie zappeln, solange man selber noch nicht richtig weiß, wohin die Reise geht, anstatt ihnen direkt ins Gesicht zu sagen, dass sie sich verpissen sollen. Besser, man hält sie bei Laune, kann ja sein, dass wir sie noch brauchen.«
»Hast du James Perry umgebracht?«
»Ja«, sagte er, ohne zu zögern. »Das haben sie auch erwähnt. Machen sie damit Druck auf dich?«
»Ja. Ich soll vertuschen helfen, dass sie den Richter und das Mädchen ermordet haben.«
»Dann lass mich fallen«, sagte er. »Im Knast kenne ich mich ja aus.«
Ich schaute auf die Narbe an seiner Backe. Im Bau hatte ihm irgendwer den Mundwinkel aufgeschlitzt. Mit was für einem hässlich scharfen Gegenstand, wollte ich mir gar nicht vorstellen. Nein. Er würde den Kopf nicht für mich hinhalten müssen. Er hatte seine Zeit abgesessen.
»Ich habe mich selbst da reingeritten, Dad. Wenn es mir an die Eier geht, dann stehe ich das auch selbst durch. Warum hast du Perry getötet? Hast du für Davies gearbeitet?«
»Nein, bis vor ein paar Tagen bin ich ihm nie begegnet.«
»Warum dann?«
»Ich wollte es nicht«, sagte er. »Erinnerst du dich an Perry? Möglich, dass du ihn als Kind mal getroffen hast.«
»Verschwommen«, sagte ich und erinnerte mich vage an ein Firmenpicknick. »Dick? Schütteres Haar?«
»Genau. Er war ein echter Schulterklopfer, mit seiner Sonnenscheintour hat er jeden überfahren. Ich weiß gar nicht, wie deine Mutter ihn kennengelernt hat, vielleicht im Gericht, jedenfalls war er in der Politik eine große Nummer. Als ich das erste Mal wieder rauskam, hat sie sich gedacht, dass es nicht schaden könnte, ihn als Freund zu haben. Er hat ihr einen Job als Sekretärin angeboten, und sie hat Ja gesagt.
Sie hat mir nie was darüber erzählt, aber ich nehme mal an, dass er … na ja, er war wohl scharf auf sie. Und wie meistens bei diesen ehrbaren Leuten stellte sich seine Freundlichkeit als Masche heraus. Er hat meine Bewährung gegen sie ausgespielt, hat sein Wort gebrochen und versucht, sie …«
Er scharrte mit der Schuhspitze im Sand des Infields.
» … na ja, du weißt schon.«
Ich hatte verstanden.
»Von alldem hatte ich keine Ahnung. Vielleicht habe ich auch nicht so genau hingeschaut. Eines Abends hat sie zu Hause angerufen. Sie hatte länger arbeiten müssen. Sie und Perry waren mit dem Wagen auf dem Rückweg von irgendeiner Sitzung. Er hat gesagt, dass er noch ein paar Sachen unterschreiben muss und die in irgendeinem Haus in den Palisades liegen. Sie ist mit reingegangen, und da ist er dann wohl ein bisschen aufdringlich geworden.
Sie hat ihn irgendwie abgelenkt und mich angerufen. Sie wollte keine Polizei. Verständlich. Ich also hin. Als ich da ankam, war ich in einer komischen Stimmung. Perry war betrunken, unausstehlich. Er ist auf mich los. Ich stoße ihn zurück, er stolpert, stürzt und fällt mit der Schläfe genau auf die Herdkante. Das Blut ist nur so aus ihm rausgespritzt, es war überall. Ich hab deine Mutter zu dir nach Hause geschickt und aufgeräumt.
Die Leiche hab ich in Southwest abgeladen. Ich hatte sie so hergerichtet, dass es wie Straßenraub aussah. Was aber schließlich egal war, weil man die Leiche sowieso erst ein paar Tage später gefunden hat. In der Nacht bin ich dann mit Putzmitteln wieder zum Haus zurückgefahren und hab stundenlang geschrubbt, bis ich die Riesensauerei beseitigt hatte. Ich bin gerade fertig und werfe einen letzten Blick auf mein Werk, da höre ich schon die Sirenen. Irgendwer muss die Bullen angerufen haben. Na ja, ich bin im Unterhemd die ganze Nacht rein und raus aus dem Haus. Nicht gerade die passende Garderobe für die Gegend. Ich saß in der Falle. Ich hab noch schnell ein Türschloss demoliert, damit es so aussah wie ein schusseliger Einbruch. Den Rest kennst du ja.«
Er hatte mir die ganze Geschichte mit ruhiger Stimme erzählt und dabei zu dem Wald neben dem Baseballfeld geschaut. Jetzt drehte er sich zu mir um.
»Ich will nicht, dass du mich für einen Killer hältst, Mike.«
Als Trickbetrüger hatte er davon gelebt, dass die Leute ihm glaubten. Ich glaubte seine Geschichte. Ich glaubte ihm, dass er nur meine Mutter hatte schützen wollen und kein kaltblütiger Mörder war. Aber irgendwas an seiner Geschichte passte nicht, nur dass ich nicht wusste, was.
Ich sagte nichts. Was kann man schon sagen, wenn man feststellt, dass die dein Leben definierenden Tatsachen nicht stimmen, dass man seinen Vater gehasst und sechzehn Jahre lang gequält hat, weil man nicht die ganze Geschichte, sondern nur einen Teil davon kannte – und den auch noch in einer Version, die nicht stimmte. Er hatte nicht für irgendwen irgendetwas vertuscht. Es war keine schäbige Ganovenehre im Spiel gewesen. Er hatte geschwiegen, weil er meine Mutter und mich hatte schützen wollen und sich selbst vor lebenslänglich oder Schlimmerem, weil er einen mächtigen Mann getötet hatte.
Ich brauchte ihn nicht zu fragen, warum er mir das nie erzählt hatte. Er gab sich selbst die Schuld für diese Nacht und wollte mich nicht in die Sache hineinziehen. Was hätte er sagen sollen? »Ich war ein heruntergekommener Penner, und als deine Mutter mir aus der Scheiße helfen wollte, haben meine Altlasten und meine Bewährung sie zur leichten Beute für Abschaum wie Perry gemacht?« Für Abschaum wie mich? Ich meine, schließlich war Perry auch nur ein Erpressungsspezialist wie ich in meiner Zeit bei Davies.
Es gab nichts zu sagen.
Nicht dass es eine Rolle spielte, wir hatten ohnehin keine Zeit zum Reden mehr. Lichtkegel von Taschenlampen strichen über die Baseballanlage. Keine Ahnung, wie die uns hatten finden können. Weit entfernt hörte ich Türenschlagen und rasselnde Ketten: Hunde. Sie waren noch ein paar Hundert Meter entfernt, in der Nähe der Stelle, wo ich den Honda Civic abgestellt hatte. Es waren viele, und sie sahen nicht nach Polizei aus. Mein Vater und ich waren schon in den Wald gelaufen, aber in einem der schwankenden Lichtkegel hatte ich ein Gesicht erkannt: Marcus.
Ich rannte, bis mir Beine und Lunge brannten wie Feuer. Wenn einer von uns stolperte, half der andere ihm wieder auf. Wir hasteten blind durch den Wald. Nach einem knappen Kilometer sprangen wir in einen eiskalten Bach und folgten dessen Lauf, bevor wir im Neunzig-Grad-Winkel wieder in den Wald eintauchten. Wir hatten einen ordentlichen Vorsprung. Ich hoffte, wir könnten sie abhängen.
Dann hörte ich es. Rascheln, dann Hecheln, hin und wieder Kettenrasseln. Der Lärm kam schnell näher. Ich wusste, dass es die Hunde waren, aber ich hörte kein Bellen. Das Rudel tauchte wie aus dem Nichts aus der Dunkelheit auf. Ein Dutzend leuchtender Augen umringte uns, auf nassem Laub, mit schnappenden Mäulern, Zähnen wie Rasierklingen, doch alles so merkwürdig still. Man hatte ihnen die Stimmbänder durchgeschnitten.
Der stets hilfsbereite Sir Larry Clark musste Henry seine Hunde ausgeliehen haben.
Ich hatte schon einmal gesehen, wie sie einen Tötungsbefehl erhalten hatten, am Wochenende, als ich Larry kennengelernt hatte. Sie hatten einen Hasen in die Enge getrieben. Larry gab das Kommando. Sie kamen mir nicht mehr wie Hunde vor, sondern wie eine verschwommene Masse aus Muskeln und scharfen weißen Zähnen. Als sie ihre Arbeit getan hatten und mit blutverschmierten Schnauzen davonschlichen, sah der Hase aus, als hätte ihn jemand durch den Wolf gedreht.
Sekundenlang herrschte eine merkwürdige Stille. Sie umkreisten uns. Wenn sich der Erste bewegte, würden die anderen folgen. Ich hatte das Halligan und würde sie mir wahrscheinlich ein oder zwei Minuten vom Leib halten können, aber dann wären wir erledigt. Ich hielt die Stange mit beiden Händen, bereit, mit der scharfen Spitze zuzustoßen.
Ein Dobermann bewegte sich auf uns zu.
»Aus«, hörte ich eine Stimme hinter mir. Die Hunde zogen sich langsam zurück. Ich drehte mich um. Annie stand auf einem umgestürzten Baumstamm und blickte auf mich herunter. Anscheinend gehörte sie auch zur Jagdgesellschaft.
»Wer zum Teufel ist das?«, fragte mein Vater.
»Meine Freundin.«
»Hübsch.«
»Danke.«
»Und, wie läuft’s mit euch beiden?«
»Nicht so toll.«
Ich konnte ja noch verkraften, dass Annie mich verraten und mir meinen Job genommen hatte, wahrscheinlich sogar, dass mich ein Rudel Dobermänner verspeiste, aber dass meine Exfreundin das Schlachtfest auch noch überwachte und sich dabei amüsierte? Okay, Leben, du hast gewonnen. Du hast mich am Arsch. Ich meine, wie beschissen sollte die ganze Geschichte denn noch werden?
Annie ging durch den Ring der Hunde hindurch auf mich zu. Schätze, ich hätte ihr ein Ding verpassen sollen, aber sie sah einfach zu gut aus für einen K.-o.-Schlag mit dem Halligan.
Sie warf sich mir in die Arme, legte den Kopf nach hinten und küsste mich.
»Gott sei Dank, du bist in Ordnung!«
Nun ja, eher durcheinander als in Ordnung.
»Sie sind gleich da«, sagte sie und nahm meine Hand.
»Was ist mit der Aufnahme, die Henry mir gezeigt hat? Von dir in seinem Büro? Arbeitest du nicht für ihn?«
»Mike … nein«, sagte sie. Sie trat einen Schritt zurück, legte ihre Hände auf meine Schultern und schaute mir in die Augen. »Ich hab Henry nur glauben lassen, dass ich mitspiele, weil ich wissen wollte, ob du mir die Wahrheit gesagt hast.«
»Und?«
»Ich habe ihn beobachtet. Ich glaube dir, Mike. Aber ich musste das mit eigenen Augen sehen. Es war alles so verrückt, was du mir erzählt hast. Die Morde, die Verschwörung, ich musste das nachprüfen. Hast du erwartet, dass ich alles einfach so schlucke? Du bist ein toller Bursche, Mike, aber du weißt, wie viele Durchgeknallte da draußen herumlaufen.«
Ich konnte ihr keinen Vorwurf machen.
»Ich habe bei der Jagd mitgemacht, um dich vor ihnen zu finden. Ich habe mitgemacht, Mike, weil ich dir so helfen kann, sie aufzuhalten.«
»Es gibt einen Beweis gegen Henry«, sagte ich. »Ich weiß, wo er ist. Es handelt sich um eine Akte, aber um die zu finden, brauchen wir den Namen auf der Akte. Ohne den Namen haben wir keine Chance.«
Mein Vater schaute in den dunklen Wald. »Freut mich, Sie kennenzulernen, Annie. Sie scheinen eine nette Frau zu sein, aber ich fürchte, wir müssen jetzt langsam los.«
Annie drehte sich um und schaute in dieselbe Richtung wie mein Vater. Ich nahm ihre Hand.
»Ich kann dich nicht zu ihm zurücklassen«, sagte ich. »Er ist ein Monster.«
»Du kriegst ihn nicht, wenn du niemanden hast, der zu seinem inneren Kreis gehört«, sagte sie. »Das ist deine einzige Chance.«
»Annie …« Ich schaute von ihr zu meinem Vater. Sie hatte recht. Wenn Sie mit uns ginge und niemand Henry in die Irre führte, dann würde er uns alle schnappen. Ich sagte, sie solle sich ein Kartenhandy besorgen und mich anrufen.
»Geht zur Straße zurück«, sagte sie. In der Ferne sah ich einen schwachen gelben Lichtschein. »Ich gehe mit den Hunden in die entgegengesetzte Richtung.«
Sie küsste mich wieder, entfernte sich ein paar Schritte von mir, blieb dann stehen.
»Warte!«, sagte sie. »Sie werden mir nicht glauben, dass du einfach so fliehen konntest.«
Annie, mein Vater und ich schauten uns an.
»Schlag mich«, sagte sie.
»Was?«
»Einer von euch beiden muss mich schlagen. Macht schon, ich brauche zumindest ein paar Kratzer im Gesicht. Sonst sieht das alles zu glatt aus. Die merken das. Und dann sind wir alle erledigt.«
Ich sah meinem Vater an, dass ihre Schlauheit ihm imponierte.
Sie schaute mich an.
»Annie, das kann ich nicht.«
»Ach, scheiß drauf«, sagte sie, kniff die Augen zusammen und schlug sich selbst mit der Faust auf Oberlippe und Nase.
»Mein Gott!« Ich machte einen Schritt auf sie zu.
»Und, wie sehe ich aus?«
Blut drang zwischen ihren Zähnen hervor und lief aus ihrer Nase.
»Grässlich.«
»Gut.«
»Alles okay?«, fragte ich.
»Ja, ja«, sagte sie. »Haut ab, los.«
Mein Vater zog mich mit. Wir rannten Richtung Straße.
»Das Mädchen musst du heiraten«, sagte er im Laufen.
»Was du nicht sagst.«
Nach einem Dreiviertelkilometer durchquerten wir einen Abwassergraben und krochen von hinten auf den halb leeren Parkplatz eines Einkaufszentrums.
»Weißt du, wie man Autos knackt?«, fragte mein Vater.
»Nur auf die elegante Art.« Ich holte aus und schlug mit dem Halligan das Beifahrerfenster einer VW-Limousine ein. Ich steckte die Spitze der Stange unter den Deckel des Handschuhfachs und brach es auf. Ich blätterte die Bedienungsanleitung durch. Nichts. Ich schlug das Fenster eines Audi ein und fing von vorn an.
»Was du suchst, ist in der Bedienungsanleitung?«, fragte er mit zweifelndem Unterton. Der unterschwellige, väterliche Hinweis »Also, ich weiß ja nicht, ob das so richtig ist« war nicht zu überhören.
»Ja«, sagte ich und riss den Schlüssel für den Parkservice von der Rückseite der Bedienungsanleitung. Wenn man einen Neuwagen kauft, ist der Schlüssel dort aufgeklebt, nur dass die meisten Leute vergessen, ihn abzunehmen. Wer liest schon die Bedienungsanleitung für ein Auto?
Ich schloss die Türen auf. »Los, steig ein«, sagte ich.
Wir fuhren vom Parkplatz und rasten dann zwischen den Feldern über Nebenstraßen davon. Wir waren noch aufgeputscht von der Jagd, unser Puls raste, unser Atem ging schnell.
»Es ist verrückt«, sagte mein Vater. »Aber schon jetzt vermisse ich den Kitzel von der Jagd eben.«
»Ich auch.«
»Obwohl es mir natürlich leidtut, dass dich alle umlegen wollen.«
»Danke für die Anteilnahme. Und danke, dass du mir die Geschichte von Perry erzählt hast. Ich entschuldige mich bei dir. Für alles.«
»Ich bin froh, dass du jetzt weißt, warum ich dir nie etwas gesagt habe. Es hat mich fast umgebracht.«
Da das jetzt endlich geklärt war, machten wir uns wie alte Komplizen an die Arbeit.