Epilog

Die Septembersonne schien strahlend über die Wiese, die hinter dem Fuchsbau lag. Harry spazierte gemächlich über einen Pfad, während er die Gerüche des Herbsts einatmete und dem Kleinkind, das er auf seinen Arm trug, die wechselnden Farben der Blätter zeigte. Es war nun ganze vier Jahre her seit Voldemorts Fall und Harry hatte immer noch nicht das Wunder verarbeitet, allein nach draußen gehen zu dürfen, ungehindert und ohne Angst vor einem Angriff.
Ginny neckte ihn oft damit, dass er seinen Zauberstab immer noch zu allen Zeiten griffbereit hielt. Selbst vier Jahre später musste sie noch vorsichtig sein, ihn nicht aufzuschrecken, wenn sie einen Raum betrat. Alles in allem aber wurde ihm endlich wohl in der eigenen Haut. Er konnte sogar die Reporter ertragen, die ihn nach vier Jahren noch immer nach seiner Meinung zu aktuellen Geschehnissen fragten.
Er war in jenem ersten Herbst nach Voldemorts Untergang zur Schule zurückgekehrt. Er, Ron, Hermine und Ginny hatten ein sorgenfreies Jahr durchlebt – na ja, sorgenfrei für alle ausgenommen Hermine, die sich ständig über die bevorstehenden UTZ grämte. Harry hatte seine Prüfungen gut bestanden, trotz Hermines düsterer Voraussagen wegen seiner beklagenswerten Lerngewohnheiten. Er gestand sich ein, dass er ein besserer Schüler hätte sein können, doch zu der Zeit genoss er seine Freizeit viel zu sehr, um sich Sorgen zu machen. Er hatte genug Kummer für den Rest seines Lebens gehabt.
Als sie die Schule beendet hatten, waren er und Ron auf der Stelle ins Ministerium gegangen und hatten ihr Auroren-Training begonnen. Nach allem, was sie während des Kriegs durchlebt hatten, konnten sie ihre Ausbildung in zwei Jahren statt in drei vollenden und sie hatten sofort angefangen zu arbeiten.
Zuerst waren sie getrennten Partnern zugewiesen worden. Ihr Ausbilder hatte darauf bestanden, dass Anfänger stets mit älteren, erfahreneren Partnern zusammenarbeiten mussten. Das hatte etwa drei Monate angedauert, bevor ihre Versetzungspapiere eingetroffen waren, unterzeichnet von niemand anderem als Kingsley Shacklebolt. Kingsley hatte kommentiert, dass es jenes strenge Festhalten an der alten Politik des Ministeriums war, das sie alle überhaupt erst in Schwierigkeiten gebracht hatte. Wenn etwas funktioniert – dann bring es nicht in Ordnung. Seither waren Ron und Harry Partner gewesen.
Hermine hatte eine Ausbildung zur Heilerin begonnen. Erst vor kurzem hatte sie sie beendet und war bei einem voll qualifizierten Heiler im St. Mungos in der Lehre. Ginny war im Ministerium in die Unfallabteilung aufgenommen worden. Ihr Training hatte nur ein Jahr gedauert, so dass sie tatsächlich die erste der vier war, die sich ihr eigenes Geld verdiente.
Nachdem der Krieg geendet war, hatte es eine wilde Flut von Hochzeiten und viele Babys gegeben. Mrs. Weasley sagte, dass es nach dem ersten Krieg ebenfalls passiert war. Die Menschen wollten einfach nur die guten Dinge im Leben feiern. Der erste von Harrys Freunden, der geheiratet hatte, war ausgerechnet Neville Longbottom gewesen. Er und Susan Bones hatten gemeinsam in der Apotheke in der Winkelgasse gearbeitet, nachdem Hogwarts geschlossen war, und schon bald darauf hatte eine Romanze zwischen ihnen begonnen.
Seamus Finnigan und Demelza Robbins waren die nächsten, gefolgt von Lavender Brown und Oliver Wood. Seltsamerweise war es gerade diese rasche Abfolge von Hochzeiten ihrer Freunde, die Hermine von dem Gedanken abbrachten. Obwohl Ron sie direkt nach der Schule geheiratet hätte, wollte Hermine warten, bis sich der Wirbel um das Ende des Krieges gelegt hatte. Sie wollte nicht, dass man auf den Gedanken kam, es hätte ihre Entscheidung beeinflusst.
Harry hatte sich nicht darum geschert. Er hatte Ginny auf dem Hogwarts-Gelände während ihrer letzten Tage im Schloss gefragt, ob sie ihn heiraten wollte. Sie hatte angenommen und nur ein paar Monate später am ersten September hatten sie geheiratet. Jener Tag war es gewesen, auf den Harry immer zugefiebert hatte, sodass er seiner Bedeutung selbst noch etwas beisteuern wollte. Er war stolz, zu sagen, dass der erste September sein Leben bei zwei verschiedenen Gelegenheiten dramatisch zum Besseren gewendet hatte.
Er hatte gedacht, dass er und Ginny eine kleine Hochzeit direkt im Fuchsbau feiern würden, umringt von der Weasley-Familie und einigen engen Freunden. Mrs. Weasley und die Zaubererwelt hatten jedoch andere Vorstellungen. Schließlich wurden sie in Hogwarts in einer Morgenzeremonie getraut, bevor die Schüler eingetroffen waren.
Harry hatte mit den Zähnen geknirscht und den Trubel und Wirbel über sich ergehen lassen, da er wusste, dass er derjenige war, der am Ende gewonnen hatte. Er hatte Ginny geheiratet und diese Entscheidung niemals bereut. Mit dem Geld, das Sirius ihm hinterlassen hatte, hatten sie ein sehr privates, abgeschiedenes Grundstück gekauft, nicht weit vom Ottery St. Catchpole entfernt – doch auch nicht zu nah. Sie hatten ihr eigenes Haus gebaut – eins mit viel Platz für ein Quidditch-Feld – es gemeinsam dekoriert und eingerichtet und vor vier Monaten war ihr Sohn James Harry Potter auf die Welt gekommen.
Harry gluckste, als er sich daran erinnerte, wie verzweifelt Ginny sich einen Sohn gewünscht hatte. Weasleys bekamen immer Söhne, doch ihre Brüder neckten sie gerne, dass sie, da sie selbst ein Mädchen war, Töchter gebären würde. Natürlich hatte dies Ginny umso entschlossener gemacht, sie eines Besseren zu belehren. Harry hatte zugesehen, wie sie die Nase in die Luft gereckt und die Augen verengt hatte mit der »Ich-kann-alles-was-ihr-könnt«-Einstellung, die er so sehr an ihr liebte. Er wusste, dass technisch gesehen das Geschlecht des Babys von ihm abhing, doch er hatte niemals Ginnys Willen angezweifelt. Er war sicher, dass ihr nächstes Kind ein Mädchen werden würde, schlichtweg damit Ginny ihren Brüdern beweisen konnte, dass sie auch schaffte, was sie nicht konnten.
Harry war es egal. Er war einfach nur glücklich zu sehen, dass seine Familie zur Abwechslung wuchs, statt zu schrumpfen. Er hatte Ginny erzählt, dass es ihm gleichgültig war, ob sie zwei Kinder oder zwanzig hätten, er wollte einfach ein Geschwisterkind für James, so dass er niemals allein war. Ginny hatte liebevoll seine Wange getätschelt, während sie ihm versicherte, dass es keine zwanzig werden würden.
Obwohl Ginny den besten Kinderwagen gekauft hatte – laut Hexenmütter – zog Harry es trotzdem vor, seinen Sohn auf dem Arm zu tragen, wenn sie spazieren gingen. Sie hatten viel Geld, so dass sie bequem leben konnten, doch Ginny war immer noch ein sparsames Mädchen. Sparsam bei allem – das heißt, außer wenn es um ihren Sohn ging. Für ihn reichte nichts als das Beste – und Ginny war überzeugt, dass er alles brauchte, wofür Werbung gemacht wurde. Jedes Mal, wenn sie eines dieser endlosen Zauberer-Elternmagazine las, jammerte sie, dass sie irgendwie etwas falsch machte, weil James irgendwelche neuen Gerätschaften nicht besaß.
Harry war es wirklich egal, was sie kaufte oder ob sie es jemals benutzten, solange es Ginny glücklich machte. Sie hatte ihm das beste Geschenk auf der Welt bereitet und jeden Tag war er überrascht, etwas Neues von seinem kleinen Wunder zu erfahren. Er mochte all jene Vater-und-Sohn-Sachen als Kind verpasst haben, doch er würde verdammt noch mal sicherstellen, dass er sie als Vater ausleben konnte. Er hatte den kleinen Schlingel in graue Latzhosen mit einem roten Kapuzenpulli gesteckt und ihn nach draußen in die frische Luft genommen. Im Fuchsbau war es ziemlich stickig mit all den plappernden Damen drinnen.
Der Grund dafür, weshalb all die Damen geschäftig umherrauschten, war die lang erwartete bevorstehende Hochzeit von Ron und Hermine. Sie würden am nächsten Tag in einer Muggel-Kirche in der Nähe von Hermines Zuhause heiraten. Harry und Ginny waren Trauzeuge und Brautjungfer und es war ihre Aufgabe, Braut und Bräutigam rechtzeitig in die Kirche zu bringen.
Harry fand, er hatte den einfachen Teil dieser Angelegenheit. Ron war seit Ewigkeiten für diesen Augenblick bereit gewesen – es war Hermine, die das nervöse Wrack darstellte. Die arme Ginny hatte wirklich alle Hände voll zu tun. Hermine hatte wochenlang bei belanglosen kleinen Dingen Wutanfälle bekommen. Sie war schon immer ein wenig übergeschnappt gewesen und Harry vermutete, dass Hochzeiten alle Frauen in den Wahnsinn treiben.
»Schau, das ist der Schuppen, in dem deine Großmutter die alten Besen deiner Onkel aufgewahrt hat. Deine Mum hat sie oft stibitzt, wenn sie nicht aufgepasst haben.«, erzählte er James, während sie an dem Schuppen hinter dem Fuchsbau vorbeigingen.
Das Baby war sehr viel mehr daran interessiert, auf dem Kragen von Harrys Shirt herumzukauen, doch Harry machte es wirklich nichts aus. Sein Sohn hatte dieselben grünen Augen wie er, aber sein Strubbelkopf war eher rostfarben als rot oder schwarz. Harry konnte zufrieden sagen, dass er die perfekte Mischung aus beiden Elternteilen war.
Er fuhr mit seinem Daumen über die weiche Wange seines Sohnes und staunte, wie jemand so Kleines ihn so vollkommen um solch einen winzigen, kleinen Finger wickeln konnte. Von dem Augenblick an, da James auf die Welt gekommen war, war es so gewesen.
»Harry!«, rief Bill, der ihn gerade einholte. Bill trug seinen kichernden, nun drei Jahre alten Sohn Claude auf den Schultern. Das zweite Kind konnte jeden Tag kommen.
Hermine schwor, das es Fleur ähnlich sehen würde, an Hermines Hochzeitstag in die Wehen zu kommen, aber noch war Fleur ein Bild ruhiger Gelassenheit. Harry erinnerte sich liebevoll an Ginnys Schwangerschaft und wie sie beide von jeder neuen Entwicklung überwältigt gewesen waren, wie klein sie auch sein mochte. Vielleicht war es bei einem zweiten einfacher, da man Erfahrungen hinter sich hatte?
»Mum sagte, du wärst mit James hier draußen. Die Hektik in der Küche ist kaum auszuhalten.«, sagte Bill und verlangsamte seine Schritte, um neben Harry zu gehen.
»Hey, Bill. Hey, Claude.«, begrüßte Harry und hob die Hand, um seinem Neffen das Haar zu zerraufen.
Sein Neffe.
Er hatte einen Neffen – eigentlich sogar zwei. Die Tatsache, dass er Teil einer großen und liebevollen Familie war, erstaunte ihn manchmal immer noch.
»Bonjour, Onkel Harry.«, sagte Claude strahlend.
»Geht immer noch übel zu da drin, was?«, fragte Harry und deutete zum Haus.
»Hermine hat grad einen Nervenzusammenbruch, weil George ihr erzählte, dass er vergessen hat, einen Ersatz im Laden morgen zu besorgen, so dass er arbeiten muss. Natürlich weiß jeder, dass er sie nur aufzieht, aber Hermine hat trotzdem einen Kollaps.«, sagte Bill kopfschüttelnd.
»Sie ist nur nervös.«, erwiderte Harry.
»Ja. Das hast du am eigenen Leib erfahren, was, Kumpel?«, sagte Bill und knuffte Harry sanft gegen die Schulter.
Harry grinste verlegen. Er war ein hoffnungsloser Fall vor seiner Hochzeit gewesen. Er war bis zu dem Augenblick, da er sein Eheversprechen gegeben hatte, überzeugt gewesen, dass etwas geschehen würde, was ihm alles wegschnappen würde.
»Hermine mag es nicht, wenn sie nicht alles unter Kontrolle hat. Obwohl sie genau weiß, was morgen ablaufen wird, ist es noch nie ihr passiert, deshalb ist sie nervös. Sie wird sich zusammenreißen, das tut sie doch immer.«, sagte Harry liebevoll.
»Wie geht's Ron?«, erkundigte Bill sich. »Ich habe ihn gar nicht gesehen.«
»Fred und Charlie haben ihn auf ein Bier mitgenommen, weshalb auch so viele Hexen dort drinnen sind.«, erwiderte Harry.
»Und George.«, sagte Bill. »Er ist der einzige Mann in der Küche und selbst er wirkt ziemlich überfordert.«
»George passt auf Loki auf und ich habe James. Deshalb konnten wir nicht in den Pub gehen. Charlie sagte, es wären sowieso nur Junggesellen erlaubt.«, sagte Harry glucksend. Es bedurfte einer Menge, um George oder Fred zu überfordern, so dass Harry einfach nur glücklich war, mit James draußen zu sein.
George und Shannon hatten etwa zur selben Zeit wie Harry und Ginny geheiratet und ihr Sohn Loki war gerade über ein Jahr alt. Fred und Iris waren noch immer zusammen, doch es war eine wechselhafte Beziehung. Charlie kam zu Familienfesten üblicherweise mit einer schönen Hexe am Arm – doch es war jedes Mal eine andere Hexe. Es machte Mrs. Weasley schwer zu schaffen.
»Merlin, ich hoffe, sie machen Ron nicht betrunken. Das wird Hermine vollkommen den Garaus machen.«, sagte Bill kopfschüttelnd. Sein Gesichtsausdruck strafte seine Worte jedoch Lügen. Harry hatte den Verdacht, dass er in Wirklichkeit hoffte, Fred und Charlie würden Ron betrunken machen.
Harry schnaubte. »Hoffentlich haben sie Ernüchterungszauber geübt.«
»Wenn nicht, bin ich sicher, dass Mum sie alle zur Schnecke machen wird – sie hat sich sicherlich um dich kümmern müssen an deinem Junggesellenabend.«, sagte Bill lachend.
Harrys Gesicht verfinsterte sich bei der Erinnerung. »Ihr habt mich draußen gelassen mit nichts als meiner Unterhose!«
»Es ist deine Schuld, dass du so besoffen warst. Der Retter der Zaubererwelt und alles – da solltest du mit deinem Feuerwhiskey besser umgehen können.«, sagte Bill.
»Jeder hat seine Schwächen.«, brummte Harry mürrisch. »Es ist nicht, als wäre es wirklich Rons Junggesellenabend. Darum haben wir uns schon letztes Wochenende gekümmert. Fred und Charlie mussten nur die ganzen Hennen loswerden.«
Er funkelte Bill bei der »Retter der Zaubererwelt«-Bemerkung an. Er hasste noch immer die große Anzahl von Titeln, die ihm aufgezwungen worden waren. Der Tag, an dem Voldemort gefallen war, wurde Pottertag benannt und seitdem jedes Jahr groß gefeiert. Harry versuchte normalerweise, den Feierlichkeiten zu entgehen, indem er jedes Jahr zu dieser Zeit Ferien am Meer machte.
Am letzten Pottertag hatten Fred und George T-Shirts erfunden, die Voldemorts Fall darstellten. Sie konnten sie jedoch nicht verkaufen, da Harrys Gestalt sich weigerte, im Bild zu bleiben.
»Charlie ist immer abgehauen, wenn die Hexen sich binden wollen, aber ich denke, Fred will sich Georges Lebensweise viel lieber anschließen, als er zuzugeben bereit ist.«, sagte Bill.
James' Aufmerksamkeit verließ Harrys Kragen. Stattdessen streckte er den Arm aus und packte seine Brille, die ganze Zeit über vor sich hin brabbelnd. Es dauerte einen Augenblick, bis Harry seine Brille aus den kleinen Fingern des Babys winden und sie wieder zurechtrücken konnte. Als er es endlich geschafft hatte, sah er die Welt durch verschmierte Fingerabdrücke. Rasch säuberte Harry sie mit einem Zauber.
»Papa, du hast mir versprochen zu fliegen! Nimm mich mit! Nimm mich mit!«, drängte Claude und zupfte an Bills Haar, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
»Ah, versprochen ist versprochen.«, sagte Bill. Er lächelte und zog seinen Pferdeschwanz aus dem festen Griff seines Sohnes. »Willst du dich uns anschließen?«
Harry schüttelte bedauernd den Kopf. »Ich habe Ginny versprochen, nicht vor seinem ersten Geburtstag.«, sagte er, während er den Schwur immer mehr bereute. »Wir werden unseren Spaziergang fortsetzen.«
Harry legte James an seine Schulter und wanderte am Zaun entlang, der den Besitz des Fuchsbaus abgrenzte. Der frische Oktoberwind ließ James erschauern, worauf er sich enger an seinen Dad schmiegte. Seine kleinen Augen weiteten sich, als der Wind über sein Gesicht fuhr, und Harry lachte über seinen schockierten Gesichtsausdruck.
James' erstes Halloween näherte sich und Harry wollte es zu einem besonderen Ereignis machen. Er wusste, dass das Baby zu klein war, um es würdigen zu können, doch Harry genoss es, alle Kindheitserlebnisse, die er verpasst hatte, durch seinen Sohn zu erfahren.
Er war so erschrocken gewesen, als er gehört hatte, dass er Vater werden würde. Was wusste er schon davon, wie man Babys aufzuziehen hatte? Er hatte sicherlich keinerlei Erfahrungen, auf die er sich stützen konnte. Wenn er geglaubt hatte, dass Ginny eine ergiebige Quelle von Informationen darstellen würde, hatte er sich gründlich geirrt. Ginny war das Nesthäkchen ihrer Familie und beinahe so ahnungslos wie er.
Nach mehreren langen und beschwichtigenden Unterhaltungen mit Mr. und Mrs. Weasley hatten sie sich entspannt – ein wenig. Harry machte sich immer noch Sorgen darüber, wie er damit umgehen musste, wenn die Zeit kam, seinen Sohn zu erziehen. Er wollte sicher nicht Onkel Vernons Beispiel folgen. Er hatte begonnen, viel mehr darauf Acht zu geben, wie Mr. Weasley mit seinen Söhnen umging, und Bill und Georges Beziehung zu ihren Söhnen genau beobachtet.
Ginny und er hatten sich immer gut einigen können und wenn Ron und Hermine schneller mit ihrer eigenen Familie anfingen als mit ihren Hochzeitsplänen, konnten sie die Herausforderung der Elternschaft vielleicht sogar alle gemeinsam durchstehen.
Verloren in seinen Gedanken stolperte er überrascht über Hermine. Sie lehnte am Zaun weit entfernt vom Haus, das Gesicht zum Wind gewandt, so dass ihr Haar wild durch die Luft peitschte.
»Hermine?«, sagte Harry und trat ein paar zögerliche Schritte auf sie zu.
Man wusste in letzter Zeit nie, wie Hermine eine Unterbrechung aufnahm. Sie war die echte Verkörperung der wahnsinnigen Braut. Deshalb überraschte es ihn, als sie sich mit einem tränenüberströmten Gesicht zu ihm umdrehte.
»Hermine! Was ist los?«, erkundigte er sich.
James musste seine Not bemerkt haben, denn er wand sich in Harrys Armen.
»Oh, Harry! Alles verändert sich.«, schniefte Hermine.
»Was verändert sich, Hermine?«, fragte Harry grinsend, während er James leicht an seiner Schulter wiegte, um ihn zu beruhigen.
»Es wird alles so anders sein und so wie es jetzt ist, ist es wunderbar. Ich will nicht, dass das ruiniert wird.«, sagte sie schluchzend.
Harry blinzelte verblüfft. Er wusste, dass es größtenteils an den Nerven lag – kombiniert mit Hermines Hass darauf, außer Kontrolle zu sein, doch er fürchtete, dass alles, das er sagte, fehl am Platz sein könnte. Er wusste auch, dass er es trotzdem versuchen musste.
»Hermine, es wird alles in Ordnung sein.«, sagte er. Er schlang seinen freien Arm um sie und drückte sie fest an sich.
»Oh! Du hast leicht reden!«, rief Hermine und verschränkte die Arme vor der Brust.
»Ich habe leicht reden.«, erwiderte Harry glucksend, »weil ich mal an deiner Stelle gewesen bin. Und wer war diejenige gewesen, die auf mich eingeredet hat? Wer war diejenige, die mich an meinem Hochzeitstag beruhigt hat?«
»Das war ich.«, sagte Hermine, ein winziges Lächeln auf den Lippen. »Naja, Ginny auch, sobald die Zeremonie angefangen hat.«
»Richtig – genau wie Ron es auch für dich tun wird, sobald ihr beieinander steht. Vorher war ich aber voller Panik. Du warst diejenige, die mir klargemacht hat, dass ich genau das bekam, was ich immer gewollt hatte. Und du hattest Recht. Und heute bist du an der Reihe. Du und Ron, ihr habt eine lange Zeit auf diesen Tag gewartet, Hermine.«, sagte Harry lächelnd.
Hermine schniefte wieder und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. James begann wieder zu brabbeln, während er an seiner Faust saugte.
»Meine Mum und ich haben über meine Hochzeit gesprochen, als ich ein kleines Mädchen war. Der Grund, weshalb ich es auf Muggel-Art machen will, ist, auch einige ihrer Träume wahrzumachen. Wir haben uns so weit auseinandergelebt, seit ich nach Hogwarts gegangen bin.«, sagte Hermine.
»Hagrid hat gesagt, dass ich mich nach sieben Jahren in Hogwarts selbst nicht mehr erkennen würde.«, sagte Harry. »Das stimmt mit Sicherheit.«
»Oh, Harry! Bei mir auch. Manchmal fühle ich mich wie eine vollkommen Fremde, wenn ich normale Muggel-Sachen mit meinen Eltern unternehme. Ich gehöre jetzt in diese Welt.«, sagte Hermine.
»Du gehörst in beide, weil deine Erziehung dort dich zu der Person gemacht hat, die du heute bist. Es hängt alles zusammen – es hat eine Weile gedauert, bis ich es herausgefunden habe. Wenn es nicht so geschehen wäre, wie es der Fall gewesen ist, hätte ich euch alle vielleicht nie kennengelernt und mich nicht mit euch angefreundet. Alles geschieht aus einem guten Grund und Veränderungen können gut sein.«, sagte Harry und hob die Schultern.
»Wann bist du so weise geworden?«, fragte Hermine. Sie kicherte und stupste ihn sanft mit ihrer Schulter an.
»Ich hatte eine Freundin, die einen großen Einfluss auf mich hatte, als ich jünger war.«, erwiderte Harry und knuffte sie zurück. »Groß, buschiges Haar, eine kleine Besserwisserin. Vielleicht kanntest du sie auch.«
»Ha ha. Sehr lustig.«, sagte Hermine und gab ihm einen sanften Klaps, wodurch sie James' Aufmerksamkeit erregte.
»Sie hat sich zu einer Schönheit entwickelt.«, fügte Harry lächelnd hinzu.
Hermines Augen weiteten sich und für einen Augenblick fürchtete Harry, dass sie wieder in Tränen ausbrechen würde. Doch James rettete ihn, indem er seine Faust um eine Strähne von Hermines Haar schloss. Er zog daran und versuchte, sie in seinen Mund zu stecken.
»Oh oh.«, machte Harry, »warte. Das macht er die ganze Zeit bei Ginny.«
»Autsch!«, rief Hermine, obwohl sie lachte.
»Der kleine Teufel hat eine Schwäche dafür.«, sagte Harry, während er sich verzweifelt bemühte, Hermine aus dem festen Griff seines Sohnes zu befreien. Das Baby quietschte vor Freude.
»Harry!«, schalt Hermine. »Du kannst diese Art von Sprache nicht vor deinem Sohn benutzen! Was ist los mit dir?«
»Er kann noch nicht sprechen, Hermine.«, sagte Harry lachend. »Er weiß, dass mein Tonfall freundlich war.«
»Ach ja? Und was wirst du Ginny sagen, wenn sie in sein Babybuch schreiben muss, dass sein erstes Wort ›Teufel‹ war?«, fragte Hermine.
Harry gluckste. »Ich werde ihr sagen, dass es Rons Schuld war.«
Hermine schüttelte lachend den Kopf. »Ihr beide werdet euch nie ändern.«
»Sieh mal! Das ist eine gute Sache. Als ich hier rausgekommen bin, hast du Veränderungen nicht gemocht.«, sagte Harry strahlend.
»Ich liebe dich, Harry.«, sagte sie, warf ihre Arme um ihn und drückte ihn und James an sich.
James prustete protestierend, worauf Hermine sie losließ.
»Dich liebe ich auch, James.«, sagte sie.
»Ach hier seid ihr.«, sagte Ginny lächelnd, während sie über die Wiese zu ihnen herüberkam. Das schwindende Sonnenlicht glänzte auf ihrem Haar. Harry hatte seine Faszination zu ihrem Haar nie überwunden – und er glaubte nicht, dass es jemals geschehen würde.
»Ich habe überall nach euch gesucht.«, sagte sie. Sie legte eine handgestrickte Babydecke um James und nahm ihn Harry aus den Armen.
Harry runzelte leicht die Stirn. Das einzige, das ihn immer an seinem Besuch im Fuchsbau störte, war die Tatsache, dass es überall Hände gab, die ihm das Baby abnehmen wollten.
»Fleur und Shannon reden mit Mum über Tantchen Muriels Diadem, Hermine. Du solltest besser hinaufgehen, falls du es nicht in deinem schönen Schleier finden willst.«, sagte Ginny. Ihre Mundwinkel zuckten.
»Oh, nein. Ich sollte besser reingehen. Danke, Harry.«, sagte Hermine und eilte zum Haus zurück.
»Hallo, Schönheit.«, sagte Harry und küsste seine Frau auf die Wange.
Ginny runzelte leicht die Stirn und schaute auf ihre verblichene Jeans und den schlabbrigen Pullover hinunter. »Ich mag vielleicht eines Tages nicht mehr schön sein, aber morgen schon.«, sagte sie. »Ich kann nicht glauben, dass das Kleid mir endlich passt. Ich habe mir solche Sorgen nicht gemacht, damit ich nicht rechtzeitig wieder reinpasse.«
»Du siehst jetzt auch schön aus. Du siehst immer schön aus.«, erwiderte Harry und küsste sie wieder. Er wusste aus Erfahrung, dass er auf taube Ohren stieß, doch soweit es ihn betraf, war sie die schönste Kreatur auf der Erde – natürlich neben ihrem Sohn.
»Wo seid ihr gewesen?«, fragte Ginny und hielt James in die Luft. Sie kicherte, als er nach ihrer Nase griff. »Ihr seid Ewigkeiten weg gewesen.«
»Ich habe James das Quidditch-Feld gezeigt.«, sagte Harry.
»Du hast ihn nicht auf einem Besen mitgenommen, oder, Harry?« Sie verengte die Augen.
»Nein, hab ich nicht! Du kannst Bill fragen. Wir haben einen lagen Spaziergang um dem Wald gemacht und alle Farben begutachtet. James hat dreimal meine Brille auf den Boden geschmissen.«, zählte Harry ihre Abenteuer auf.
»Warum verzauberst du sie dann nicht so, dass sie drauf bleiben?«, entgegnete Ginny lachend.
»Das würde ihm den Spaß verderben.«, antwortete Harry, schockiert, dass sie so etwas auch nur vorschlug.
Ginny lächelte liebevoll und küsste ihn ausgiebig. Wieder protestierte James dagegen, in der Mitte eingequetscht zu sein.
»Wir sollten hineingehen. Mum ist gerade dabei, das Abendessen vorzubereiten und es wird langsam kühl hier draußen. Mum hat es eingerichtet, dass die drei Kinder heute Abend im Kinderzimmer bleiben, sodass sie alle am Morgen hier für Gabrielle sein werden.«
Mrs. Weasley hatte Percys altes Zimmer in ein Kinderzimmer für ihre Enkel umgewandelt. Sie sagte, es sei ein Weg, sich selbst daran zu erinnern, dass das Leben weitergeht.
»Wird Gabrielle es wirklich schaffen, auf alle drei aufzupassen?«, fragte Harry, etwas panisch. Fleurs Schwester hatte angeboten, die Weasley-Enkel zu hüten, während sie an der Hochzeit teilnahmen, doch es würde das erste Mal sein, wo Harry und Ginny James bei jemand außerhalb der Familie ließen.
»Sie wird nicht allein sein.«, sagte Ginny. »Sie bringt eine Freundin mit und die beiden werden es schon schaffen.«
»Ist Ron wieder zurück?«, erkundigte Harry sich.
»Oh nein. Ich erwarte ihn nicht innerhalb der nächsten Stunden. Hermine verbringt die Nacht im Haus ihrer Eltern und Fleur schien bettfertig, als ich drinnen war. Hermine wird sie umbringen, wenn sie heute Nacht die Wehen bekommt.«, erwiderte Ginny lachend.
»Also bedeutet es einen ruhigen Abend zu Hause?«, fragte Harry und wackelte mit der Augenbraue.
»Hmm.«, machte Ginny, die Augen funkelnd. »Ich bin sicher, uns wird eine Beschäftigung einfallen.«
Harry grinste und schlang seinen Arm um seine Frau. »Komm, Mrs. Potter. Ich bin plötzlich erschöpft. Ich denke, wir werden uns schon früh zurückziehen müssen.«
»Ja klar! Als ob meine Eltern es nicht durchschauen würden, Harry. Sie werden wissen, dass du unartige Sachen mit mir anstellen möchtest.«, entgegnete Ginny.
»Äh, Ginny. Ich glaube, das haben sie schon herausgefunden. Schließlich hältst du den Beweis in deinen Armen.«, erwiderte Harry und kitzelte James unter dem Kinn. Das Baby quietschte entzückt, bevor er an Ginnys Pullover herumfummelte.
»Sorry, Liebling, aber es sieht so aus, als will dein Sohn sich zuerst mit mir beschäftigen.«, lachte Ginny. »Lass mich ihn stillen, dann werden wir selbst zu Abend essen, bevor wir ihn in sein Bett legen.«
»Na schön.«, sagte Harry schmollend.
Ginny lachte und knuffte ihn sanft. »Dann können wir nach Hause gehen und uns mit anderen Aktivitäten beschäftigen.«
Das Monster in Harrys Brust reckte den Kopf und brüllte triumphierend.

Der Morgen der Hochzeit brach wolkig und grau mit einem leichten Anflug von Feuchtigkeit in der Luft an. Obwohl es typisch für das englische Wetter war, hatte Luna Hermine informiert, dass es bedeutete, die Fruchtbarkeitsgöttin lächle auf sie herab. Zusätzlich zu dem Stress, den Hermine bereits fühlte, und der Tatsache, dass sie einen Weasley heiratete, war Hermine völlig panisch.
Ginny war zu den Grangers appariert, um Hermine zu beruhigen, während Harry zum Fuchsbau aufgebrochen war, um sicherzustellen, dass Ron bei klarem Verstand war. Er hatte den Bräutigam über eine Toilette gebeugt mit einem ausgewachsenen Kater vorgefunden. Fred und Charlie hatten ihre Mission erfolgreich abgeschlossen.
Harry bat die aufgebrachte Mrs. Weasley um ein Gegenmittel – sie konnte nie widerstehen, wenn er seinen »Dackelblick.« aufsetzte, wie Ginny es nannte. Nachdem Ron geduscht, sich angezogen und ein ausgiebiges Frühstück zu sich genommen hatte, apparierten die beiden zu dem sicheren Ort, den Hermine für magische Gäste arrangiert hatte. Sie hatten immer noch eine Menge Zeit, deshalb unternahmen sie einen Spaziergang an der Straße entlang und lugten währenddessen in verschiedene Muggel-Fenster.
»Fühlst du dich besser?«, erkundigte Harry sich feixend. Ron hatte den grünlichen Farbton im Gesicht verloren, doch nun, nur eine Stunde vor der Zeremonie, begann er endlich, nervös zu wirken.
»Was, wenn sie sich doch umentscheidet, Harry?«, fragte er.
»Das wird sie nicht.«, erwiderte Harry lächelnd.
»Woher weißt du das?«, wollte Ron wissen. Er klang genervt und hoffnungsvoll zugleich.
»Wie lange kennst du Hermine jetzt schon, Ron? Du – von allen Menschen – solltest doch wissen, wie schwer es ist, sie umzustimmen, sobald sie sich auf etwas festgelegt hat.«, erwiderte Harry schlicht.
Ron schnaubte. »Zu wahr.« Nach ein paar Minuten in behaglichem Schweigen fügte er hinzu: »Wir tun es wirklich.«
»Es hat sich schon eine lange Zeit angebahnt.«, sagte Harry.
»Hey! Wenn Hermine mich heiratet, werden wir alle eine Familie sein – und zwar wirklich.«, sagte Ron, sichtlich erschüttert von dem Gedanken.
»Hast du das erst jetzt festgestellt?« Harry hob eine Augenbraue.
»Halt die Klappe.« Ron stieß Harry den Ellenbogen in die Seite. »Wer hätte gedacht, als wir uns vor all den Jahren im Hogwarts-Express kennen gelernt haben, dass wir eines Tages als eine große, glückliche Weasley-Familie enden werden?«
»Ich nicht.«, sagte Harry grinsend. »Ich war nur glücklich, jemanden gefunden zu haben, der mit mir in einem Abteil sitzen wollte.«
Ron schnaubte. »Es wird guttun, alle wiederzusehen – selbst Malfoy hat gesagt, dass er kommt.«
Nach der Schule hatte Draco es endlich geschafft, sein Familienvermögen auf sich überschreiben zu lassen. Obwohl sie einander niemals Eulen schickten, um ein Wiedersehen zu arrangieren, luden sie sich immer auf ein Bier ein, wenn sie einander in einem Pub begegneten. Draco war im Jahr zuvor ins Ausland gegangen, nachdem das Misstrauen, das der Name Malfoy noch immer unter der Zaubererbevölkerung in England hervorrief, ihn vollkommen frustriert hatte.
»Du hast ihn eingeladen?«, fragte Harry und hob die Augenbraue.
»Na ja, es war Hermines Idee.«, brummte Ron.
Harry grinste. Sie hatten einen widerwilligen Respekt füreinander entwickelt, doch Ron würde Draco niemals einen Kumpel nennen. Harry glaubte, dass dasselbe für ihn galt.
»Ich habe gehört, er geht mit Daphne Greengrass aus.«, sagte Harry.
»Ja. Er bringt sie als sein Date mit.«, erwiderte Ron. »Sie war nie so schlimm wie einige andere, aber ich habe ihr nie vertraut.«
»Welchem Slytherin hast du schon jemals vertraut?«, konterte Harry.
»Dasselbe könnte ich dich fragen! Ich habe Snape auch eine Einladung geschickt.«, sagte Ron. Er konnte sein Grinsen kaum unterdrücken. »Er hat nicht geantwortet.«
Harry gluckste. Ron hatte in den letzten vier Jahren fröhlich alle Nachrichten, die mit Harry oder seinem Leben zu tun hatte, an ihren alten Zaubertränkemeister nach Askaban geschickt. Er machte ihm sogar jedes Jahr einen Besuch am Pottertag, um sicherzustellen, dass der mürrische Mann alle Details der Festlichkeiten mitbekam.
Snape war auf Lebenslänglich in Askaban verurteilt worden, obwohl Ron sagte, dass sein Zustand wirklich nicht anders war, als in Hogwarts. Das einzige, was Snapes Gleichgültigkeit brechen konnte, waren Neuigkeiten über Harrys Erfolg. Ron hatte erzählt, dass er vor Wut schäumte, als er erfahren hatte, dass Harry mit dem Orden des Merlins ausgezeichnet worden war.
»Vielleicht solltest du ihm einen Besuch abstatten, bevor du in die Flitterwochen fährst.«, sagte Harry grinsend. »Frag ihn nach einem potenzsteigernden Trank oder so. Du und Hermine, ihr habt viel aufzuholen.«
Ron stieß Harry gegen die Schulter, worauf er taumelte. Harry drehte sich um und knuffte Ron in den Magen, während die beiden Freunde lachend die Straße hinunterwanderten. Vielleicht war es das Grau des Tages oder einfach die Aufregung über die bevorstehende Hochzeit, dass sie einen Muggel-Zeitungsstand passierten, ohne auch nur einen Blick auf die Schlagzeile zu werfen...

Mysteriöse Todesfälle in Surry

Gestern Abend in einer ruhigen Straße in Surry wurde eine schaurige Entdeckung gemacht. Vernon und Petunia Dursley wurden tot in ihrem Zuhause aufgefunden. Beide Opfer wurden an ihrem Küchentisch sitzend aufgefunden und eine über die laufenden Ermittlungen gut informierte Quelle berichtete, dass keine Todesursache festgestellt werden konnte. Beide Opfer befanden sich in einem relativ guten Gesundheitszustand, obwohl Mr. Dursley unter Bluthochdruck und einem gefährlich hohen Cholesterinspiegel litt. Dennoch erklärt es nicht, wie beide Opfer zur selben Zeit sterben konnten, ohne dass irgend ein Zeichen äußerer Einwirkung zu erkennen ist.
Die Türen zu ihrem Haus im Ligusterweg waren von innen verschlossen und es gab keinen Hinweis auf ein gewaltsames Eindringen. Die Dursleys hinterlassen einen Sohn, Dudley, der für keinen Kommentar zur Verfügung stand, obwohl ein Nachbar behauptet, ihn an dem Tag des mysteriösen Todes seiner Eltern in der Nähe gesehen zu haben. Die Quelle berichtet, dass das Seltsamste an dem Fall der Schreckensausdruck auf den Gesichtern beider Opfer sei. Die Quelle sagte aus, dass es den Anschein habe, als wären sie zu Tode geängstigt worden...