Konsalik auf Tournee

Der millionenfach gelesene Populärautor kann weniger noch als sein ›literarisch‹ ambitionierter Kollege eine reine Schreibtischexistenz, führen. Nicht allein die ›fordernde‹ Macht der Medien verlangt, daß er sich in nicht zu großen Abständen auch als Person präsentiere, um ›präsent‹ zu bleiben. Vielmehr hat sich anscheinend das Verhältnis Autor - Leser selbst verändert: Einmal wird der Autor – sobald bestimmte Bekanntheitsgrade erreicht sind –, ausgehend von seinem Werk, doch über dieses hinaus, mehr und mehr auch als ›private‹ Figur wahrgenommen – er wird zum rundum interessanten Prominenten, zum ›Star‹, wie das in anderen Bereichen – TV, Film, Sport, Politik – längst geläufig ist. Zum zweiten: Da alles zu ihm kommt, ihm ›nahegebracht‹ wird, mag es dem Publikum, auch wo es liest, immer weniger genügen, seinen Lieblingsschriftsteller irgendwo fern in einsamer kreativer Klause zu wissen, es wünscht, es sucht die ›Hautnähe‹ – oder doch die Illusion davon. Zweifellos aktualisiert sich damit hier der uralt-ewige Traum von Leser und Autor, sich auch leibhaft, ›persönlich‹ so nahezukommen, wie das in den aufeinander bezogenen Akten des Schreibens und Lesens gleichsam vorweggenommen erscheint.

Ob die Kommunikationssehnsucht sich erfüllen kann im Getriebe von Tourneen? Was man davonträgt, ist oft nichts als ein knappes freundliches Lächeln und ein ›Autogramm‹ im neuesten Buch des Verehrten – so aber doch mehr, als der abstrakte Bildschirm je zu bieten vermag, und demnach einiger Mühe wert. Vom Ausmaß dieser Mühe auf der anderen Seite macht sich eine geneigte Öffentlichkeit kaum je einen Begriff: Taumelnd von den Strapazen, die ein strammer, nahezu lückenloser Terminplan ihm auferlegte, tastet sich der erschöpfte Autor in seine Werkstatt, seine Schreibe-Stube zurück.

Balalaika-Klänge zum Start der Konsalik-Tournee

Russische Balalaika-Klänge, die Laudatio des geborenen Steiermärkers Hans G. Kernmayr (Gatte von Marie Louise Fischer) und eine Einladung, die sieben Verlage gemeinsam ausgesprochen hatten: soviel Solidarität brachte nur Seller-Autor Heinz G. Konsalik zuwege, zu dessen erster Signier-Tournee durch Österreichs Lande ins noble Palais Auersperg gebeten worden war. Man ließ sich aber nicht lange bitten. Was Rang und Namen im österreichischen Buchgeschäft hat, fand sich an diesem Abend ein, garniert von einer erklecklichen Anzahl prominenter deutscher Verleger.

Ja, ist er nun ein ›Trivialautor‹, der gute Konsalik – der Name wird übrigens auf der zweiten Silbe betont – oder hat er doch einer wesentlichen Bevölkerungsschicht eine ganze Menge zu sagen? Diese Frage beantwortete Hans G. Kernmayr schlicht mit dem Hinweis auf die stolze Auflageziffer des Am-laufenden-Band-Schreibers Konsalik. 22 Millionen mal gingen Konsalik-Bücher bisher über den Ladentisch. »Die Kritiker werden längst schon unter der Erde liegen, aber Konsaliks Bücher wird man noch immer lesen«, prophezeite Kernmayr …

Media-Report 6/1976

HADEMAR BANKHOFER

Ein Bestsellerautor besucht seine Leser

Ein strahlender Tag im November. Die österreichische Bundeshauptstadt Wien zeigt sich von ihrer sonnigsten Seite. Auf dem Flughafen Schwechat heulen noch einmal die Triebwerke der Maschine aus Frankfurt auf. Dann steht der große silberne Vogel endgültig. Die Gangway wird herangerollt. Die Bordluke öffnet sich. Die ersten Passagiere steigen aus. Es ist die Ankunft eines Linienflugzeugs wie jeden Tag.

Und dennoch ist es eine ganz besondere Maschine für Millionen Österreicher. Erstmals kommt ihr Lieblingsautor auf Tournee, der Mann, ohne den sie sich ihre abendliche Bettlektüre, ihre Reiselektüre und Freizeit-Leseunterhaltung nicht vorstellen können: Heinz G. Konsalik.

In großen Lettern hatten es die Zeitungen schon Tage vorher angekündigt: ›Konsalik kommt nach Österreich!‹

Darum bleibt das Eintreffen des Bestsellerautors auch nicht unbemerkt. Als Heinz G. Konsalik mit seiner Ehefrau Elsbeth den Zoll passiert hat und in die große Halle des Flughafens gelangt, da stürmen ihm die Fans entgegen, die bereits seit Stunden gewartet haben. Sie schwenken ein Transparent mit der Aufschrift: ›Willkommen, Heinz G. Konsalik!‹ Ein junges Mädchen überreicht Blumen. Und der Autor gibt Autogramme, Autogramme, Autogramme. Die strahlenden Gesichter rund um ihn, die gastfreundliche Stimmung lassen ihn vergessen, daß es immerhin 36 Jahre her ist, seit er das letzte Mal in Wien war.

In einem schwarzen Mercedes jagt Konsalik vom Flughafen in Richtung Wien. In zahlreichen Autos begleiten ihn die begeisterten Fans. Motorisierte Polizisten müssen auf dieser Fahrt Ordnung schaffen. Es geht in Richtung Stadtmitte. Konsalik hat seine Zimmer im traditionellen Wiener Hotel Sacher bestellt. Die Vertreter der Medien warten schon in der Hotelhalle: Fotografen und Reporter der Tageszeitungen und Wochenblätter, Rundfunkreporter und Fernsehredakteure. In diesem Augenblick wird dem erfolgreichen Autor bewußt, daß die nervenverschleißende Tretmühle einer Mammuttournee sich bereits in Gang gesetzt hat. Doch Konsalik freut sich darauf. Wenn er daheim auf seinem Dichterhügel vor den Toren Kölns wochenlang in Klausur einen neuen Roman geschrieben hat, dann weiß er, was er seinen Lesern schuldig ist. Er muß hinaus unter die Menschen, die seine Bücher lieben und die ihn kennenlernen wollen.

Nach ersten Kurzinterviews ist Zeit für eine kleine Pause auf dem Hotelzimmer. Dann wird routiniert von Autor, Vertriebsleuten, Verlagsvertretern und Pressemanager das genaue Programm der Tournee festgelegt: Wien, Klosterneuburg, Baden, Graz, Linz, Innsbruck und Salzburg. Überall auf diesen Stationen warten Buchhändler und Leser auf ›ihren‹ Konsalik. Geschmückte Auslagen mit Transparenten und Fotos vom Autor sind vorbereitet. Tausende und Abertausende Einladungen für Autogrammstunden sind ausgesandt worden. Die Druckereien haben Überstunden angesetzt, um die gewünschte Menge von Autogrammkarten fertigzustellen.

Der erste Abend Heinz G. Konsaliks in Österreich wird bereits zur Sensation: Erstmals gelingt es einem Erfolgsschriftsteller, sieben unterschiedliche, nicht von vornherein zur bedingungslosen Brüderlichkeit verpflichtete Verlage an einem Tisch zu bekommen, da in all diesen Verlagen Bücher des Autors erscheinen. Im Wiener Palais Auersperg herrscht festliche Stimmung. Nahezu tausend Gäste aus der Verlagsbranche, aus dem Buchhandel und von der Presse finden sich zu einer gemeinsamen Tafel ein, um die Ankunft Konsaliks zu feiern. Ein Balalaika-Orchester sorgt für die musikalische Unterhaltung, und niemand geringerer als der Schriftstellerkollege Senator Hans G. Kernmayr steht am Rednerpult und spricht die vom Herzen kommende Laudatio auf den Gast.

Doch am nächsten Morgen warten wichtige Termine: Hintereinander drei Autogrammstunden in führenden Wiener Buchhandlungen. Dazwischen immer wieder Fotoaufnahmen für Tageszeitungen und Illustrierte. Und dann der erste Hörfunktermin: Heinz G. Konsalik ist Stargast in der erfolgreichen Sendung ›Bunte Palette‹ mit der Moderatorin Charlotte Trnka. 45 Minuten lang erzählt Konsalik in einem Studio im ORF-Zentrum auf dem Küniglberg über sein Leben, seine Arbeit und seine Erfolge.

Vom Fernsehzentrum geht es in rascher Fahrt wieder in die Stadt zum Hörfunkhauptgebäude in der Argentinierstraße. Hier wartet bereits der in Österreich bekannte Präsentator Rudi Klausnitzer mit seinem Team, um mit Konsalik eine komplette Sendung des Titels ›Leute‹ für Ö3 aufzunehmen. Der Autor plaudert interessant und amüsant, und man staunt, daß er nach so vielen Zeitungsinterviews und Rundfunkgesprächen immer noch Neues zu erzählen weiß. Ein Phänomen, das immer wieder bei seinen großen Tourneen im In- und Ausland zu beobachten ist und Kollegen und Fans beeindruckt. Heinz G. Konsalik weiß nicht allein in seinen Romanen zu fesseln: er vermag es auch, als mündlicher Erzähler interessanter Episoden aus seinem Leben zu faszinieren.

Eben hat der Tonmeister im Hörfunkstudio das Zeichen für das Ende der gelungenen Aufnahme gegeben, da bleibt nur noch Zeit für einen kleinen Imbiß. Vorerst keine Chance für den Feinschmecker Konsalik, eine der leckeren Wiener ›warmen Mehlspeisen‹ verkosten zu dürfen. Schon geht es à tempo zu einem Zeitungsinterview ins Sacher und anschließend direkt zum ORF-Zentrum auf dem Küniglberg. Wer bis jetzt noch nicht wissen sollte, daß Konsalik im Lande ist, muß es jetzt erfahren. Der Bestsellerautor ist Stargast in der beliebten und vielgesehenen Nachrichten-Show ›Zeit im Bild‹. 1,4 Millionen Österreicher sitzen vor den Fernsehschirmen, als Konsalik im Studio live vorgestellt und befragt wird. Dazu gibt's einen Ausschnitt aus der Konsalik-Verfilmung ›Und die Nacht kennt kein Erbarmen‹. Während der Sendung laufen die Telefone beim Fernsehen heiß. Jetzt weiß ganz Österreich, daß der vielgelesene Autor in Wien zu Gast ist. Viele wollen wissen, wann die nächste Autogrammstunde stattfindet.

Keine Frage: Am nächsten Tag sind die Buchhandlungen, in denen Konsalik Autogramme gibt und mit seinen Lesern diskutiert, gesteckt voll. Die Leute stehen bis auf die Straße. Immer wieder schütteln Frauen und Männer dem Schriftsteller die Hand und bekunden, daß sie sämtliche Konsalik-Bücher gelesen haben. Ein junges Mädchen gesteht errötend: »Ich lese sonst fast nichts anderes …!«

Zwischendurch ein gemütliches Mittagessen mit Tafelspitz im Sacher? Keine Spur. Das kann später nachgeholt werden.

Heinz G. Konsalik muß wieder vor das Publikum. Die Mittagszeit gehört 2,1 Millionen Radiohörern. Live und vor Publikum wird der Autor in der über Österreichs Grenzen hinaus bekannten und beliebten Sendung ›Autofahrer unterwegs‹ von Starsprecher Walter Niesner präsentiert. Anschließend muß Konsalik abermals über zwei Stunden Autogramme geben und schreibt sich dabei die Finger wund. Sodann wartet ein Redakteur des deutschen Magazins ›Der Spiegel‹ im Sacher auf ein Interview für eine große Tourneestory. Endlich ein freier Abend?

Fehlanzeige. Die Verlagschefs von C. Bertelsmann und Hestia setzen sich mit dem Spitzenautor zusammen, ziehen eine erste Erfolgsbilanz. Konsaliks Foto lacht aus allen Zeitungen. Sein Besuch in Österreich ist Gegenstand vieler Reportagen und Glossen.

Am nächsten Morgen gibt es eine Atempause. Konsalik kann mit seiner Frau einen kleinen Bummel machen. Unentwegt halten ihn die Menschen in der Wiener Innenstadt auf, schütteln ihm die Hand und bitten um ein Autogramm. Der Einkaufsbummel wird zur Verbeugungstour und zu einem Triumphzug. Dann wieder eine rasche Autofahrt zum ORF, wo für das ›Österreich-Magazin‹ eine Diskussion zum Thema ›Wie schreibt man einen Bestseller?‹ aufgezeichnet wird. Resümee: Konsalik bestätigt, daß ein Bestseller nicht konzipiert werden kann. Es gibt kein Rezept. Es ist ein magisches Geheimnis um den Sensationserfolg Konsaliks.

Der nächste Tag bringt wieder Aufregung in die Fans des Autors. Schon lange vorangekündigt, fährt Konsalik in das Verlagshaus der größten österreichischen Unterhaltungswochenzeitschrift ›Neue Illustrierte Wochenschau‹ ein. Verleger und Verlagsleiter sowie Chefredakteur und Druckereileiter stehen parat. Es gibt einen Toast auf den Autor, der der Zeitung seit Jahren die zugkräftigsten Romane und daher den größten Lesererfolg garantiert.

Heinz G. Konsalik besichtigt das ganze Haus. Und dann nimmt er an der Setzmaschine Platz und tippt die nächste Fortsetzungsfolge seines Romans für die ›Wochenschau‹-Leser herunter. Während dieser Zeit schrillen im Verlag unablässig die Telefone. Leser sind am Apparat und fragen aufgeregt: »Ist er schon da? Darf ich mit ihm reden? Lassen Sie ihn von einer seiner begeistertsten Leserinnen grüßen?«

Konsalik unterschreibt 500 Autogrammkarten für die Zeitungsleser. Dann verläßt er das Verlagsgebäude. In der Einfahrt ein unerwartetes Zusammentreffen. Eine der Damen vom Expedit stürmt auf Konsalik zu, umarmt ihn und küßt ihn auf die Wangen. Dabei ruft sie verzückt: »Danke, danke für all die schönen Romane. Ohne Konsalik würde das Lesen nur halbsoviel Vergnügen machen …!«

Im Nu ist der Autor wieder von begeisterten Menschen umringt. Doch er muß sich losreißen.

Ein neuer Termin drängt.

Der absolute Höhepunkt der Konsalik-Tournee.

Audienz bei Österreichs Staatsoberhaupt Dr. Rudolf Kirchschläger in dessen Amtsräumen der Wiener Hofburg. Der Bundespräsident empfängt den Bestsellerautor überaus herzlich. Er nimmt eine Ausgabe des klassischen Konsalik-Romans ›Der Arzt von Stalingrad‹ entgegen. Dann entspinnt sich ein angeregtes Gespräch. Aus ersten höflichen Worten wird eine Unterhaltung über die Gegenwartsliteratur und schließlich eine Diskussion über europäische Politik. Audienzen dieser Art dauern für gewöhnlich zwanzig Minuten. Doch diesmal vergessen Österreichs Bundespräsident und Heinz G. Konsalik die Zeit. Der Bestsellerautor hat die Gelegenheit, über eine Stunde bei Dr. Kirchschläger zu sein.

Jetzt wäre es schön, diesen Höhepunkt der Tournee auszukosten, zu feiern.

Keine Zeit dafür.

Nach einem Blitzbesuch in der berühmten Spanischen Hofreitschule noch ein gemeinsames Essen mit österreichischen Vertriebsfachleuten. Dann ist es an der Zeit, Wien Aufwiedersehen zu sagen. Auch in den Bundesländern warten die Leser auf Konsalik.

Erste Station ist die uralte historische Stadt Klosterneuburg in Niederösterreich. Heinz G. Konsalik ist hier persönlicher Gast des Bürgermeisters und des Chorherrnstiftes. Er ist Gast in den Kaiserzimmern, darf die öffentlich nicht zugängliche Schatzkammer des Stiftes und die Bibliothek besichtigen und wird abends im Festsaal des Rathauses als Ehrengast der Stadt im Rahmen eines Festaktes gefeiert. Eine Laudatio wird gehalten, aus den Werken Konsaliks liest der Wiener Schauspieler Michael Herbe. Und wieder wird Konsalik mit einer unerwarteten Überraschung konfrontiert. Jugendliche Leserfans marschieren auf und tragen moderne T-Shirts, die das Konterfei Konsaliks und sein Autogramm ziert. Österreich hat damit dem Bestsellerautor ein sehr spezielles Geschenk gemacht. Und von diesem Tag an gehen die Konsalik-T-Shirts in alle Welt hinaus, überall dorthin, wo Konsalik-Bücher gelesen werden.

Einen Tag genehmigen die Verantwortlichen der Konsalik-Tournee dem Autor, damit er die Wachau besuchen und Krems, Göttweig, Melk und Dürnstein kennenlernen kann, damit er einen echten österreichischen Heurigenbesuch erlebt und Kraft für die weitere Reise schöpft.

Denn 24 Stunden später geht es im Auto schon wieder weiter: Nach einer erfolgreichen Signierstunde in Baden bei Wien wird Konsalik in den Bundeshauptstädten Graz, Linz und Innsbruck wie ein König empfangen. In den Warenhäusern und Buchhandlungen stehen die Menschen Schlange, um sich in einen Konsalik-Band ein Autogramm oder eine Widmung des verehrten Schriftstellers schreiben zu lassen.

Im Forum-Kaufhaus in Linz drängen sich die Leser. Konsalik blickt immer wieder auf. Er wundert und freut sich: Mehr und mehr bekennen sich junge Leute zu ihm, Jungen und Mädchen, die man auf den ersten Blick vielleicht gar nicht für Konsalik-Leser halten möchte. Konsalik lehnt sich für Sekunden zurück und überlegt. Er denkt an ein Erlebnis, das er anläßlich seiner Schweiztournee in Zürich hatte. Auch dort schrieb er nonstop Autogramme in einer Buchhandlung. Da plötzlich ertönte Motorenlärm. Vor dem Gebäude hielten Rocker mit ihren schweren Maschinen. Sie nahmen die Helme ab und kamen mit ihren Mädchen in die Buchhandlung. Den Anwesenden stockte der Atem. Sie alle glaubten, daß die Rocker den Laden nun kurz und klein schlagen würden.

Doch es kam ganz anders.

Die Jungens staksten mit schwerfälligen Schritten in ihren Ledermonturen heran, zückten die Geldbörse und kauften Konsalik-Romane, um sich dann vom Autor ein Autogramm in die Bücher geben zu lassen.

Erstaunt blickte Konsalik auf und fragt: »Ich muß euch etwas fragen. Ihr in eurem Alter habt doch sicher andere Interessen und gebt trotzdem Geld für meine Bücher aus? Was findet ihr an meinen Romanen?«

Da bekannte einer der Jugendlichen: »Wir haben so wenig über die jüngste Geschichte nach dem Krieg von unseren Eltern und Lehrern erfahren. Sie vermitteln uns in leicht lesbarer, unterhaltender Art mit Ihren Romanen Informationen über diese Zeit, darüber, wie es damals wirklich war …!«

Heinz G. Konsalik muß an diese Szene aus der Schweiz auch jetzt in Salzburg denken, wo er von Jugendlichen bestürmt und mit Sympathiebezeugungen überhäuft wird. Das führt ihm vor Augen, welch ungeheure Verantwortung er beim Schreiben der modernen Jugend gegenüber trägt.

Konsalik blickt auf einen anstrengenden Tourneeplan zurück, als er in Salzburg alle seine Termine absolviert hat und zu einem festlichen Abschlußabend im Maria-Theresien-Schlößl bei Kerzenlicht und Kammermusik sein letztes Essen im Kreise von Freunden und Verehrern einnimmt. Keine Spur von Müdigkeit, nur ein Anflug von Abschiedssentimentalität. Ohne Zweifel: Die Menschen, zu denen Konsalik gekommen ist, sind ihm ans Herz gewachsen.

Heinz G. Konsalik hat wieder einmal eine der reichsten Erfahrungen gemacht, die einem Schriftsteller widerfahren kann. Er hat wieder den sicheren Beweis, daß zwischen ihm und seinen Lesern ein unlösbares Band der Zuneigung besteht. Vielleicht liegt darin eines der Geheimnisse um den Erfolg dieses Autors …

Signiertournee durch die Schweiz

von Herrn Konsalik vom 21.11. - 29.11.1975

TOURNEEPROGRAMM

Freitag, 21. November 1975

Herr Jost{*} trifft um 10.15 im Hotel in Zürich ein und begleitet Herrn und Frau Konsalik zum Bahnhof. Herr Jost betreut die Signierstunden in Buchs und Chur.

Zürich ab 11.08
Sargans an 12.12
Sargans ab 12.16
Buchs an 12.27
Kleiner Lunch
Signierstunde in der Buchhandlung Wolf, Buchs 13.15 - 15.00
Buchs ab 15.40
Sargans an 15.59
Sargans ab 16.11
Chur an 16.32
Signierstunde in der Buchhandlung Struh, Chur 17.00 - 19.20
Nachtessen
Chur ab 20.26
Zürich an 22.01
Samstag, 22. November 1975
Herr und Frau Konsalik Abfahrt in Zürich nach Thun.
Zürich ab 8.10
Bern an 9.33 Herr Jost wird am Bahnhof sein.
Bern ab 9.40
Thun an 10.01
Signierstunde in der Buchhandlung Krebser, Thun 10.15 - 12.00
Thun ab 12.33
Bern an 12.54
Mittagessen im Bahnhofrestaurant Bern
Signierstunde in der Buchhandlung Francke AG 14.30 - 17.00
Die Signierstunden in Thun und Bern werden betreut von Herrn Jost.
Rückfahrt nach Zürich nach Gutdünken
Bern ab 17.59 oder 18.32
Zürich an 19.25 oder 19.55
Montag, 24. November 1975
Herr und Frau Konsalik fahren nach Basel.
Zürich ab 11.05
Basel an 12.15
Herr Sauter ist am Bahnhof. Mittagessen in Basel
14.00 Abfahrt mit Auto nach Liestal
Signierstunde in der Buchhandlung Lüdin, Liestal 15.00 - 17.00
17.30 Rückfahrt nach Basel
Rückfahrt nach Zürich nach Gutdünken
Basel ab 18.48 oder 20.02 oder 20.42
Zürich an 20.01 oder 21.05 oder 21.51
Dienstag, 25. November 1974
Herr und Frau Konsalik fahren von Zürich nach Langenthal.
Zürich ab 10.10
Langenthal an 11.18 Herr Jost wird am Bahnhof sein.
Mittagessen in Langenthai
Signierstunde in der Buchhandlung Kuert 13.00 - 15.00
Langenthal ab 15.44
Ölten an 16.00
Ölten ab 16.08
Zofingen an 16.16
Signierstunde in der Buchhandlung Mattmann 16.30 - 18.00
Nachtessen in Zofingen mit Herrn Jost und Herrn Mattmann
Zofingen ab 19.37 oder 20.45
Ölten an 19.46 oder 20.54
Ölten ab 20.02 oder 21.09
Zürich an 20.55 oder 22.01
Die Signierstunden in Langenthal und Zofingen werden von Herrn Jost betreut.
Mittwoch, 26. November 1975
Herr Jost holt Herrn und Frau Konsalik in Zürich im Hotel ab um 13.30. Fahrt nach Glarus
Zürich ab 14.10
Ziegelbrücke an 14.49
Ziegelbrücke ab 14.53
Glarus an 15.09
Signierstunde in der Buchhandlung Baeschlin 16.00 - 18.30
Rückfahrt im Taxi von Glarus nach Ziegelbrücke
Ziegelbrücke ab 19.07 oder 20.12
Zürich an 19.52 oder 20.52
Donnerstag, 27. November 1975
Herr und Frau Konsalik fahren von Zürich nach Ölten.
Zürich ab 9.14
Ölten an 10.06
Herr Sauter ist am Bahnhof und kommt als Betreuer mit.
Signierstunde in der Buchhandlung Delphin Ölten 10.15 - 12.30
Mittagessen in Ölten
Ölten ab 14.04
Zürich an 14.55
16.45 Gang zur Buchhandlung Barth in Zürich
Signierstunde in der Buchhandlung Barth 16.00 - 19.00
Herr Sauter ist bei der Signierstunde anwesend.
Freitag, 28. November 1975
Herr und Frau Konsalik fahren nach Schaffhausen.
Zürich ab 13.19
Schaffhausen an 13.50
Ankunft bei Herrn Meili 14.00
Signierstunde in der Buchhandlung Meili 15.00 - 18.00
Anschließend Einladung von Herrn Meili. Herr Sauter und Herr Jost werden in Schaffhausen nicht anwesend sein. Herr Meili hat sein eigenes Programm.
Rückfahrt nach Zürich nach Gutdünken.
Samstag, 29. November 1975 (letzter Tag)
Herr und Frau Konsalik fahren von Zürich nach Basel mit dem Gepäck.
Zürich ab 11.05
Basel an 12.15
Herr Sauter ist am Bahnhof. Fahrt ins Hotel in Basel
13.00 Abfahrt vom Hotel ins Warenhaus Globus
Signierstunde in der Buchhandlung Globus 13.00 - 16.00
Anschließend kleiner Empfang durch die Direktion
20.00 Essen im Hause Sauter

Konsalik der Schweizer liebster Autor

An einer Rundfrage der Schweizer Rundfunk- und Fernsehgesellschaft beteiligten sich hunderttausend Schweizer Bürger. Gefragt wurde nach dem Lieblingsautor. Bereits zum dritten Mal wurde der Bestsellerautor Heinz G. Konsalik zum beliebtesten Schriftsteller gewählt.

Buchhändler heute, 3/1978

Zwei Sport-Freunde Konsaliks

Der Rechtschaffene

… Sein Ausweis: Hans Georg Schwarzenbeck, geboren am 3.4.1948 in München, verheiratet, zwei Kinder, katholisch, 1,81 Meter groß, 80 Kilo schwer.

Seine Fußball-Bilanz: Mit zwölf Jahren kickte er bei den ›Sportfreunden‹, einem Münchener Klein-Verein. Zwei Jahre später wechselte er zum FC Bayern München, mit dem er später als Profi (seit 1966) Pokalsiege, Meisterschaften und den dreimaligen Gewinn des Europapokals feierte. 1974 war er Vorstopper der bundesdeutschen Weltmeister-Mannschaft. Bis heute bestritt er 44 Länderspiele.

Seine Tiere: Das zahme Kaninchen ›Schnuffi‹, sechseinhalb Jahre alt, und die Boxerhündin ›Minka‹.

Was er mag: Bestseller von Konsalik, Simmel oder Robbins lesen, Musik von Roger Whittaker und von Udo Jürgens, Waldläufe im Perlacher Forst.

›Steckbrief‹

Gong, 22.4.78

Kür-Wunderkind mag's vierfach

Sie gleitet wie eine Elfe über das Eis, springt geschmeidig und kraftvoll wie eine Gazelle: das Schweizer Kür-Wunderkind Denise Biellmann (14). 1,54 ist sie klein und 40 Kilo leicht – aber für das Publikum bei der WM in Tokio ist Denise nach dem Kurz-Vortrag eine der Größten. Unsere Bilder zeigen eine Studie der Züricherin.

Das quicke Persönchen deutete gestern wieder an, was ihr in zauberhafter Manier schon bei den Europameisterschaften in Helsinki gelang. Da entzückte sie mit vier dreifachen Sprüngen. Deutschlands Fernseher können Denise im Rahmen der Entscheidung heute ab 22.25 Uhr im ZDF bewundern.

Denise hat aber noch Größeres vor. Ihre Mutter Heidi: »Nach der WM wird Denise weiter den vierfachen Salchow üben«. Die Eisprinzessin tut's mit Begeisterung, denn der Kunstlauf ist ihre große Liebe. Ihre zweite gehört dem Ballett, die dritte dem Eisschnellauf und die vierte Romanschriftsteller Konsalik, dessen Bücher sie in freien Stunden verschlingt.

Abendzeitung, München

›Wer stirbt schon gerne unter Plamen‹:
Thomas Hunter und Maria Gudy

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›Wer stirbt schon gerne unter Palmen‹: Szenen mit Maria Gudy

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