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Sehr verehrter Herr Kommissar!

Verzeihen Sie, daß ich diese floskelhafte Anrede gebrauche und weder Ihren Namen noch Ihre genaue Dienstbezeichnung kenne, und üben Sie insbesondere deswegen Nachsicht, weil es mir infolge früherer privater Verbindungen an sich ein leichtes gewesen wäre, vom Landeskriminalamt zu erfahren, wer aller Wahrscheinlichkeit nach zur Bearbeitung meines Falles herangezogen werden wird. Aber zu diesem Zweck hätte ich dem dortigen Beamten wohl oder übel bestimmte Informationen liefern müssen, was bei einem gewissen Scharfsinn seinerseits mit der Gefahr einer frühzeitigen Blockierung meiner Pläne verbunden gewesen wäre.

Sie dagegen kennen mich schon, wenngleich auch nur meine sterbliche Hülle, und Sie werden Stunden und Tage damit zubringen müssen, die Psyche des Otto-Wilhelm Ossianowski zu erforschen, weil Sie überzeugt sind, daß nur deren Kenntnis Ihnen eine Chance eröffnet, das wertvolle Leben vierer ehrenwerter Menschen zu retten. Eines Tages wird dieses Manuskript auf höchst sonderbare Weise in Ihre Hände gelangen, und Sie werden es mit fieberhaftem Eifer lesen. Es spricht, wenn ich – den Normalfall voraussetzend – an Ihre Herkunft und Ihre Ausbildung, an Ihren Hochmut gegenüber den Gescheiterten und Ihre stille Verteufelung aller Ausgeflippten denke, alles dagegen, daß Sie für mich und mein Verhalten auch nur ein Jota Verständnis, geschweige denn Mitgefühl aufbringen, und dennoch zwingt mich meine Not, diese Gelegenheit zu nutzen, mich mitzuteilen. Nun, ein Fanal kann ich nicht setzen, aber ich kann sicher sein, daß meine Tat Tausende von Menschen aufhorchen läßt und vielleicht den einen oder anderen zur heimlichen Frage bewegt, wo und wie oft er sich schuldig gemacht hat.

Gleichviel, ob Sie nun wollen oder nicht, Sie sind gezwungen, meinen Ausführungen ein ungewöhnlich hohes Maß an Aufmerksamkeit zu schenken. So komme ich postum auch noch zu diesem Vergnügen, wie im übrigen auch noch zu manchem anderen, wie Sie ja meinem kleinen Schreiben entnehmen konnten, das ich auf dem Gelände meines Selbstmord-Centers für Sie hinterlegt habe. Ob Sie, wenn ich Ihnen vor Ihrem geistigen Auge erscheine, den Herrn Ossianowski, den Owi oder den Astowitz als Bezeichnung für mich wählen, muß ich natürlich Ihnen überlassen; die erste Möglichkeit fände ich allerdings wesentlich liebenswürdiger.

Darf ich mich, bevor ich recht eigentlich beginne, auf Camus berufen und einen Satz von ihm zitieren: «In Tat und Wahrheit – Sie wissen es selber genau – träumt jeder intelligente Mensch davon, ein Gangster zu sein und mit roher Gewalt über die Gesellschaft zu herrschen.» Nun, so etwas wie ein Gangster bin ich jetzt, wennschon als Einzelgänger, als ‹Einzelgangster›, wenn Sie so wollen, und viele lange Stunden und Tage herrsche ich, wenn auch nicht über den Kosmos, so doch über den Mikrokosmos meiner Arbeitsstelle, der Sondergruppe für Systemplanung, wobei mich mein jetziger Zustand glücklicherweise sowohl jeder Verfolgung als auch jeglicher Bestrafung entzieht.

Ich fühle mich in keiner Weise verpflichtet, von einer Schuld zu sprechen, die ich mir aufgeladen habe, und um Entschuldigung zu bitten, denn meine Rache ist für mich nichts anderes als Gerechtigkeit. Ich will lediglich die Gründe darlegen, die mich bewogen haben, mir selbst das Leben zu nehmen und diesen Freitod mit allem Geschick als Mittel zur Vernichtung meiner Kollegen einzusetzen.

Lassen Sie mich mit den Umständen beginnen, unter denen ich aufgewachsen bin. 1920 in Berlin geboren, hatte ich nicht das Glück, behütet von einem Vater aufzuwachsen, der mir auch hätte Vorbild sein können, denn mein Erzeuger starb 1923 in Küstrin, als man den Putsch der Schwarzen Reichswehr niederschlug. Meine Mutter, von einem Kind, das lediglich durch seine außergewöhnliche Häßlichkeit auffiel, ebenso behindert wie abgestoßen, entzog sich aller Verantwortung, indem sie mich unter dem Vorwand einer kurzen Reise nach Rostock bei einer säuerlichen Tante abgab und sich dann an der Seite eines Möbeltischlers nach Kanada einschiffte. Da war ich drei Jahre alt und schon entwickelt genug, um die Hartherzigkeit dieser Tante voll zu empfinden. So verbrachte ich, nach einer trostlosen Kindheit auf Berliner Hinterhöfen, meine ebenso unerfreuliche Jugend in einem ostpreußischen Dorf; hier wie dort von den anderen körperlich gequält und seelisch mißhandelt. Am Ende einer langen Flucht fand ich mich erneut in Berlin. Meine Tante war bei einem Bombenangriff Ende 1944 ums Leben gekommen; ich stand allein in der Welt. Ich fand eine Stellung als Lagerarbeiter bei einer amerikanischen Einheit, der ich jedoch auf die Dauer körperlich nicht gewachsen war. Isoliert von den Menschen und von den Mädchen gemieden, überwand ich im autodidaktischen Studium die Mängel meiner Vorbildung und stieg dann nach und nach, inzwischen zur EUROMAG gewechselt, vom Büroboten und Pförtner zum Gruppenleiter auf, wobei mir zweifellos zugute kam, daß meine Vorgesetzten und Kollegen nie der Versuchung widerstehen konnten, mich zum Mittelpunkt ihrer Scherze zu machen, um dann bei der Beurteilung meines Verhaltens von ihrem schlechten Gewissen zu günstigen Aussagen getrieben zu werden.

Ich vergaß wohl zu erwähnen, daß ich das Haus in Kladow, in dem Sie mich tot aufgefunden haben, von der oben erwähnten Tante geerbt habe. Das Haus und, wie sich leider – die Gründe tun nichts zur Sache – erst nach Jahren herausstellte, ein kleines Wertpapierdepot.

Nun gestatten Sie mir bitte, daß ich näher auf die Umstände eingehe, die mir das Leben in der Sondergruppe für Systemplanung zur Hölle machen beziehungsweise gemacht haben. Sie sehen mich schwanken, ob ich für diesen Brief an Sie die Gegenwarts- oder die Vergangenheitsform wählen soll, was insofern schwierig zu entscheiden ist, weil ich im Augenblick der Niederschrift möglicherweise noch Monate meines Martyriums vor mir habe, Sie aber alles erst nach meinem Abgang von der Bühne des Lebens erfahren. Doch dies nur nebenbei.

Gleichviel, generell läßt sich sagen, daß ich für meine Kollegen ständig eine ärgerliche Zumutung und eine als bedrohlich empfundene Herausforderung darstelle, weil ich rettungsloser Außenseiter bin und das verachte und verdamme, was sie schätzen. Als gefeierter Schriftsteller O.-W. Ossianowski wäre ich ein Original und könnte mich kaum vor denen retten, die Kontakte zu mir suchten. So aber lachen sie über das, was ich sage, und spotten über das, was ich denke, und strafen mich für meine Andersartigkeit. Ich lege keinen Wert auf fleckenlose Kleidung und benutze nichts, was mich am Schwitzen hindert; ich besitze weder Führerschein noch Wagen; sehe weder farbig fern noch mag ich Stereomusik; ich habe keine Frau und keine Kinder und mache mir aus beidem nichts; ich ekle mich vor kollegialer Fröhlichkeit, wie sie bei unseren Feiern regelmäßig ausbricht, und noch mehr vor Alkohol; mir ist es ganz und gar egal, wieviel PS die Autos haben und was sie kosten, wer was in welcher Fernsehrolle spielt, wer den Ball in wessen Tor getreten hat; mein Herz schlägt für all die Ausgeflippten, all die Unterdrückten. Ich streite gegen Kuhrings Law-and-order-Sinn und gegen Zumpes Kommunistenhaß; vor allem aber entsetzt es und empört es mich, wie Dr. Brockmüller aus schierem Opportunismus alles verrät, woran er vor Jahren noch felsenfest geglaubt hat. Ich träume von einer Welt, die Schwache leben läßt, und bin naturgemäß für die, die Gewachsenes zerbrechen wollen, um Neuem eine Chance zu geben (obwohl auch die auf meine Hilfe pfeifen).

So habe ich oft im Kollegenkreise agitiert, und sie haben mich, um meine Argumente zu zerschlagen, kurzerhand zum Clown gemacht. Ich habe die Sockel, auf die sich all die braven Bürger da geschwungen haben, heftig wackeln lassen – und sie fürchteten zu Recht um ihren Glauben an sich selbst und ihre Größe. Da war jemand, der ihnen ihre Jämmerlichkeit bewies – den mußten sie vernichten, und zwar in netter Form. Mit Worten und mit Witzen läßt sich trefflich morden. Die Lux fing an, und Brockmüller übertraf die Lux, Zumpe den Brockmüller und Kuhring den Zumpe. Was für ‘n Heidenspaß tagtäglich; kein Betriebsrat und kein Chef hätte meine Klagen ernst genommen; im Gegenteil, wir sind als lustige Truppe bekannt.

Nun, Sie könnten jetzt einwenden, eine Versetzung an einen anderen Arbeitsplatz hätte mich von allen Sorgen befreit – o nein. Seien Sie versichert, anderswo hätte sich alles nur gering variiert wiederholt.

Sie können mich auch mit dem Vorwurf konfrontieren, ich hätte das alles mit äußerem Gleichmut hingenommen und so getan, als spielte ich nur allzu gerne mit, hätte gar noch meinen Spaß an dieser Narrenrolle… Ich kann Ihnen nur antworten: Ja. Ich habe die Auflehnung all die Jahre gefürchtet, weil sie wie keine andere Reaktion den anderen angezeigt hätte, wie sehr sie mich getroffen hatten. Ein Ausbruch meines Zornes hätte sie so recht erkennen lassen, wie sehr ihnen meine Demütigung gelungen war. So tanzte ich mit, wenn sie pfiffen, und hoffte auf ihre Freundschaft. Vergebens.

Sie töteten mich mit ihren Scherzen, mit ihren Streichen, die sie brauchen wie ein Rauschgift, weil ihnen die Arbeit selbst so wenig Genüsse verschafft. Erst die Gewißheit, auch an diesem Tage wieder Spaß durch mich zu haben, Spaß durch meine Narrenrolle, ließ sie jeden Morgen ihre Unlust überwinden, ins Büro zu kommen, wo es so wenig gab, was nach Erfolg aussah und sie befriedigte.

Ausführlich zu berichten, was mir alles widerfuhr, würde Bände füllen. Lassen Sie mich kurz erwähnen, was mir gerade ins Gedächtnis kommt. Daß die vier mich Owi nennen, ist keinem zu verargen, der Astowitz aber muß mich tief verletzen. Tagtäglich war und bin ich das Opfer ihrer sogenannten Späße; ein Opfer, das noch lacht, obwohl es am liebsten weinen möchte, weil so die Pein am schnellsten endet. Weint man tatsächlich mal, so ist es gut, aber als Dauereinrichtung ist es tödlich – tödlich zumindest für einen rothaarigen, zwergwüchsigen und leicht verwachsenen Mann wie mich, einem unsagbar empfindlichen Menschen. Süßes ist mir widerlich; sie schütten mir Zucker in den Nescafé und freuen sich an meinem Brechreiz; sie verstecken meine Kugelschreiber und freuen sich, wenn ich suche wie ein Kind beim Osterfest; sie schrauben mir das Mikrofon aus dem Telefonhörer und freuen sich, wenn ich verzweifelt meinen Partner rufe; sie verstellen meinen Sessel und freuen sich, wenn ich beim Niedersetzen nach unten gleite und beinah mit dem Kinn die Tischkante berühre; sie setzen Ratten und Spinnen aus Plastik in meinen Schreibtisch und freuen sich, wenn ich vor Entsetzen schreie; sie sorgen dafür, daß bei jeder Wahl zum Betriebsrat eine einzige Stimme auf meinen Namen entfällt und freuen sich, weil alle denken, ich hätte mich selber gewählt; sie haben mir vor einem Vortrag ein Blatt aus meinem Manuskript genommen, es durch einen anderen Text ersetzt und sich über meine Verzweiflung gefreut; sie drehen meinen Schreibtisch mit den Schüben zur Wand und freuen sich, wenn ich nichts öffnen kann.

Ich sehe Sie schmunzeln, Herr Kommissar: Was für harmlose Scherze, werden Sie sagen; war wohl ein bißchen überempfindlich, der Gute… Aber bedenken Sie bitte, daß fünf Gläser Alkohol für einen Mann wie Sie vermutlich ein Genuß sind, daß sie einen Säugling aber töten. Meine Sehnsucht nach Anerkennung und nach ernster Achtung, nach Erfolg und äußerer Würde ist so grenzenlos, wie keiner es ermessen kann. Doch das einzige, wozu ich meine Mitmenschen bewegen kann, ist die Aktivierung ihrer Phantasie, wie sie mich zum Mittelpunkt und Mittel ihrer rohen Scherze machen können. Sie krümmen sich vor Lachen, wenn ich erschrocken bin oder verdutzt, wenn ich rot anlaufe vor Schreck oder mich mit unvergleichlichem Ungeschick aus einer heiklen Lage zu befreien suche. Sie amüsieren sich wie die Soldaten, die in den Boden schießen und ihr armes Opfer um sein Leben tanzen lassen.

Dies alles ist nur allgemein gesagt und reichte wohl allein nicht aus, doch jedem der vier sei noch eine spezielle Rechnung aufgemacht.

Sie kennen inzwischen alle Kollegen, auch Fräulein Lux, und Sie wissen, wie wenig begehrenswert sie einem normalen Manne erscheinen muß. Dennoch, ich fand sie begehrenswert, als ich beim Betriebsfest im letzten Mai mit ihr tanzte. Berauscht von der Musik, glaubte ich, nachdem ich bis dahin für einen Liebesakt stets bezahlen mußte, endlich eine Frau gefunden zu haben, die etwas mehr für mich empfand, zumal ganz sicher war, daß sich an diesem Tage wie auch an allen folgenden kein anderer Mann für sie interessieren würde. Die Natur schien uns beide bestraft, aber wenigstens füreinander geschaffen zu haben. Ich flirtete und war verliebt und voller Hoffnung; die Nacht war lau, und zitternd vor Verlangen führte ich sie in den Wald hinaus. Sie gab sich locker und gelöst im Liebesspiel und schien alles unsagbar zu genießen, genau wie ich. Dann aber, als wir der Vereinigung und dem Höhepunkt zustrebten, fragte sie: «Ich nehm doch keine Pille – hast du was mit?» – «Nein», antwortete ich, worauf sie mich zur Seite stieß und sagte: «Du bist wohl verrückt – ich soll wohl ein Kind von dir bekommen!? Ich will doch keine Mißgeburt!» Ich hätte sie in dieser Sekunde erwürgen sollen, ich weiß, aber wie gelähmt lag ich im feuchten Gras, während sie mit schnell geordneter Kleidung ins Lokal zurückeilte.

Die Gründe, weswegen ich mich an Zumpe zu rächen habe, liegen auf einer ganz anderen Ebene. Als wir gemeinsam in der Haus- und Grundstücksverwaltung arbeiteten, beschwerten sich die Schwimmeister eines an unser Werk I angrenzenden Freibades, unsere nahe am Beckenrand stehenden Linden bewirkten mit ihren herabfallenden Blättern eine unaufhörliche Verunreinigung des Wassers, so daß ihre Abholzung dringend zu empfehlen sei. Zumpe als mein damaliger Vorgesetzter traf seine Entscheidung im Einvernehmen mit dem Abteilungsleiter auch tatsächlich dahingehend, ließ mich aber, da er vorher verreisen mußte, das Schriftstück unterschreiben, das die Holzfällerkolonne in Marsch setzte. Die vier Linden wurden der Anordnung entsprechend gefällt, was binnen weniger Stunden zu geharnischten Protesten der Bevölkerung führte und die Presse zu bissigen Kommentaren bewog. Da schob Zumpe alle Schuld auf mich und behauptete, ich hätte eigenmächtig und gegen seinen Willen so gehandelt, was mir den Beinamen ‹Der Lindenkiller von Lichterfelde› eintrug. Die Leute kannten mich, Schmähbriefe wurden verfaßt, und ich war mannigfaltigen Beschimpfungen ausgesetzt: der Ossianowski kann eben nur Rotbuchen leiden und keine Linden.

Kuhring habe ich nichts geringeres vorzuwerfen, als daß er mich im vorigen Jahr, als ich im Januar von K 4 nach K 5 befördert wurde, in einmaliger Weise bloßgestellt und blamiert hat. Zu meiner Beförderungsfeier hatte ich ein Dutzend Kollegen und Kolleginnen einladen müssen – der Brauch verlangte es so, und ein Vergehen dagegen hätte nur zu einer noch stärkeren Ächtung geführt. In meiner Abneigung gegen allen Alkohol und das Betrunkensein verdünnte ich die Schnäpse, die ich notgedrungen trinken mußte, indem ich reichlich Selterswasser zu mir nahm. Kuhring gelang es nun, im Verlaufe des Abends diesem Mineralwasser unbemerkt von mir mehr und mehr Wodka und Gin zuzusetzen, so daß ich bald völlig betrunken war und jede Kontrolle über mich verlor. Wie ich später erfahren habe, bin ich irgendwann auf den Tisch gesprungen, habe einen herumstehenden Sektkübel wie einen Pokal geschwungen und gebrüllt: I am the Greatest! Dabei – jemand wird nachgeholfen haben – rutschten mir Hose und Unterhose auf die Knie hinunter, und dieser Anblick ließ die Anwesenden in einen frenetischen Jubel ausbrechen. Wochenlang quälten sie mich mit ‹witzigen› Kommentaren über meine Anatomie im allgemeinen und meine Geschlechtsteile im besonderen. Ich war endgültig zum Narren geworden.

Am meisten aber habe ich Dr. Brockmüller zu verdammen, denn oftmals glaubte ich seinen freundlichen Worten Mitgefühl und Verständnis entnehmen zu können, würde aber um so bitterer enttäuscht, wenn sich das alles als Heuchelei herausstellte und er der intellektuelle Urheber eines neuen Scherzes war, den ich erdulden mußte. Worauf Kuhring und Zumpe nie gekommen wären, ihm fiel es ein; und waren sie ausnahmsweise mal friedlich, er stachelte sie an. Davon abgesehen hat er mich auch in einzigartiger Weise lächerlich gemacht, als er unter Mißbrauch seines zeichnerischen Talents eine Skizze anfertigte, auf der ich mit meinem unproportionierten Körper zu sehen war, wie ich, rot angelaufen und schwitzend, mit einem gewaltigen Glasfiberstab die Höhe von 1,10 Meter meistere und die Zuschauer ringsum mit der Sprechblase «Weltrekord!» im Munde die Arme hochrissen. Diese meisterliche Kohlezeichnung wurde in einem Schnellhefter gelegt und lief – bis fast hinauf zum Generaldirektor – durch die ganze EUROMAG, von allen abgezeichnet. Ich war noch mehr gebrandmarkt.

Soweit die Gründe, die meiner Rache ihre Berechtigung geben. Was immer die vier auch unternehmen, mein Wille wird geschehen.