Kapitel 7
Dez kuschelte sich unter die Decke, das Gesicht im Kissen vergraben. Sie hätte an die Worte ihrer Großmutter Fiona denken sollen, als sie zehn gewesen war: »Liebling, alle Männer sind Idioten.« Wie immer hatte die ältere Generation recht.
Sie merkte nicht, dass Mace im Zimmer war, bis er seinen langen Körper auf ihren legte. Er war ein schwerer, muskelbepackter Mann, und trotzdem fühlte sich sein Gewicht gut an.
»Triffst du dich mit Bukowski im Morgengrauen zum Pistolenduell? Oder macht ihr es auf die Brooklyn-Art und benutzt Holzlatten?«
Er schnupperte an ihrem Hinterkopf, leckte ihren Nacken. Seine Zunge war trocken und rau. Also, das bringt mich jetzt aus dem Konzept.
»Hörst du mir überhaupt zu?«, wollte sie wissen, als sie sich umdrehte und ihn von sich herunterschob. Mit einem Seufzen drehte er sich auf die Seite und sah sie an. Sie ignorierte seine offensichtliche Verärgerung, denn sie wollte ein paar Dinge klären, bevor er anfing, sie mit seinem großen Schwanz abzulenken.
»Ich komme mit Bukowski klar. Er ist mein Partner. Wir haben einige hässliche Dinge zusammen durchgemacht, und ich kann es nicht brauchen, dass du oder sonst jemand eingreift und mich rettet.«
»Aber haben nicht Bukowski und diese drei Kerle genau das gemacht? Kamen sie nicht, um dich vor dem großen, bösen Löwen zu retten?«
»Darum geht es nicht.«
»Wieso?«
»Weil ich sie nicht vögele! Mir ist egal, was sie tun. Mir ist wichtig, was du tust.«
»Mir leuchtet deine Logik nicht ein.«
Dez schnappte sich ein Kissen, presste es sich vors Gesicht und schrie hinein. Als sie es wieder wegnahm, sah Mace sie immer noch gelassen an. Er starrte und blinzelte nur.
»Und du reparierst meine Küchentür!«
Mace verdrehte die goldenen Augen und seufzte. »Wie du meinst.« Mit einem kräftigen Ruck riss er ihr die Daunendecke komplett vom Leib.
Er konnte nicht fassen, dass sie ihn wegen dieser Tür zusammenstauchte. Sie ließ dieses Arschloch Bukowski gehen, ohne ihm mit der Pistole, die sie in der Couch versteckt hatte, eine Kugel in sein winziges Spatzenhirn zu jagen. Aber ihm befahl sie, die Tür zu reparieren. Glaubte sie auch nur eine Sekunde, er würde zulassen, dass dieser Idiot so mit ihr sprach?
Er sah hinab auf ihren gereiften Körper. Die Frau war absolut perfekt. Sie versuchte, sich von ihm wegzuschieben, aber er fing sie mit dem Bein ab. Wusste sie nicht, dass er beschäftigt war? Er konnte es nicht gebrauchen, dass sie ihn mit ihrem Blödsinn ablenkte.
»Was soll ich mit dir machen?«, fragte er.
»Wie bitte?«
»Du hast mich gehört. Was soll ich mit dir machen?« Sie antwortete nicht, und als er den Blick hob, stellte er fest, dass sie ihn wütend ansah. »Was?«
»Du vertraust mir nicht.«
Wo zum Henker kam das jetzt her? »Wovon zur Hölle redest du da?«
Sie schlug seine Hand von ihrer Brust weg und robbte von ihm weg. »Du glaubst nicht, dass ich für mich selbst sorgen kann. Ich sehe es in deinem Gesicht. Deshalb warst du so damit beschäftigt, zu versuchen, mich mit deinen großen Löwenhänden abzulenken.«
»Das ist ein Haufen Mist, Desiree, und das weißt du auch.«
»Na gut. Beweise es.«
Das gefiel ihm wirklich gar nicht. »Wie?«
Sie rutschte vom Bett und ging zu ihrer Kommode hinüber. Er hoffte wirklich, dass sie nicht mit ihrer Pistole in der Hand zurückkommen würde. Auch wenn er es ihr durchaus zutraute.
Er hörte ein metallisches Klirren, und sie drehte sich zu ihm um – mit Handschellen, die von ihrem Zeigefinger baumelten.
»Nie im Leben, MacDermot!«
»Siehst du? Du vertraust mir nicht.«
Verschlagene, manipulative kleine Hundeliebhaberin! Mace schloss die Augen und holte tief Luft. Auf so etwas hatte sie ihn also reduziert. Auf solche Spielereien. Plötzlich erschien ihm das Rudelleben besser und besser.
Sie schmollte. »Du musst mir nicht vertrauen, Mace. Das ist okay. Es ist okay, dass ich dir vertraue, aber du mir nicht. Das ist kein Problem.«
Mit einem Aufbrüllen streckte er sich auf dem Bett aus, die Arme über dem Kopf. »Bringen wir es einfach hinter uns, ja?«
Er biss die Zähne zusammen, um nicht in seinen Jeans zu kommen. Er hatte an etwas in dieser Art gedacht, sobald er erfahren hatte, dass sie ein Cop geworden war. Natürlich war sie diejenige in Handschellen gewesen und nicht diejenige, die ihn fesselte.
Immer noch nackt, stieg Dez aufs Bett und machte es sich mit ihrem kurvigen Körper auf seiner Brust bequem, die langen Beine links und rechts von seinem Körper.
Sie hielt ihm die Handschellen vors Gesicht. »Bist du sicher, Mace?«
»Ärger mich nicht, Frau. Tu’s einfach.«
»Okay.« Sie lehnte sich über ihn, ihre Brüste in seinem Gesicht, während sie ihm die Handgelenke am Bettrahmen befestigte. Da sie ein Cop war, hatte sie ihn innerhalb von etwa zehn Sekunden gefesselt. Sogar, bevor er ihren Nippel in den Mund nehmen konnte.
Sie richtete sich auf und lächelte über ihre gelungene Arbeit. »Du hast riesige Handgelenke.«
Er grinste anzüglich. »Danke.«
»Das war kein Kompliment oder so was. Nur eine Feststellung.«
Er schloss die Augen. Die Frau wollte ihn in den Wahnsinn treiben.
»Willst du mal sehen, was ich kann?«
Ein Teil von ihm hätte am liebsten »Nein« gesagt und geschmollt wie ein Zehnjähriger. Aber er versuchte, kooperativ zu sein. Es widerstrebte seiner Natur, aber für diese Frau wäre er eindeutig durchs Feuer gegangen.
Mace machte die Augen auf. Mit einem entnervten Seufzen antwortete er: »Ja. Okay.«
Dez hob die rechte Brust mit der Hand an, beugte sich vor und wickelte ihre Zunge um ihren eigenen Nippel. Ihre Brüste waren groß genug, dass es überhaupt kein Problem für sie war. Doch es war das Wissen, dass sie diesen kleinen Trick selbst herausgefunden hatte – Mace schluckte. Lieber Gott im Himmel.
Sie leckte an ihrem Nippel, kreiste mit der Zunge darum. Mace konnte es fast auf seiner eigenen Zunge spüren. Sein Schwanz drückte gegen den harten Stoff seiner neuen Jeans, und es konnte sich nur noch um Sekunden handeln, bis er das Bettgestell zerstörte, um sie anfassen zu können.
Dez hörte auf. »Cool, was?«
Mace brachte nichts weiter als ein Nicken zustande.
»Willst du es beim anderen auch sehen?«
Er nickte wieder. Sie nahm die andere Brust und wiederholte das Ganze, wobei sie sich selbst heiß machte. Er konnte es riechen. Und wie sie sich auf seiner Brust wand – das machte es auch nicht gerade besser.
Sie unterhielt ihn und ihre Brüste noch eine Weile. Als sie endlich damit aufhörte, hatte sie zu keuchen angefangen. Sie starrten einander an.
»Komm her, Dez.«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein.«
»Warum nicht?«
»Ich will nicht.« Komisch, sie roch aber, als wollte sie.
»Was willst du?«
Dez biss sich auf die Lippen. Dann holte sie tief Luft, fuhr mit den Händen zwischen ihren Brüsten herab, über den Bauch und zwischen ihre Beine.
»Dez … was tust du mit mir?«
»Im Moment? Absolut gar nichts.«
Mace sah zu, wie Dez den Mittelfinger in ihre Vagina steckte, ihn dann langsam wieder heraus und über ihre Klitoris zog. Warum musste sie ihn unbedingt quälen? Okay. Er hatte sie vielleicht in der Nacht zuvor ein bisschen gequält. Und am Morgen. Und in der Küche. Aber nicht so. Das hier brachte ihn um.
Ihr Finger umkreiste ihre Klitoris, während sich ihre Hüften langsam auf ihm wiegten. Er sah ihr zu, vollkommen versunken. Wie hätte es auch anders sein können? Sie sah so wunderschön aus, während sie ihn ritt und mit sich selbst spielte. Eines der schönsten Dinge, die er je gesehen hatte, und alles, was er im Augenblick tun wollte, war, sich so weit in Dez zu vergraben, dass er ihr die Mandeln herausschlug.
Sie brauchte nicht lange. Den Kopf zurückgeworfen, stöhnend, sagte sie seinen Namen. Gott, sie stöhnte seinen Namen. Mit dieser Stimme. Bevor er es sich versah, kam sie schon. Ihre Beine umklammerten seine Hüften, ihr Körper bebte. Als die Krämpfe vorbei waren, senkte sie langsam den Blick zu ihm herab.
»Fick mich, Dez«, knurrte er. »Oder ich kaufe dir nach Weihnachten ein neues Bettgestell.«
»Wir haben die Kondome unten gelassen.«
»Dann hol sie. Sofort.«
Dez glitt von seinem Körper und verließ das Zimmer. Großartig. Jetzt keuchte er. Mace schloss die Augen und konzentrierte sich auf das Geräusch von Dez, die im Haus herumging. Alles, nur nicht kommen, sobald sie seinen Schwanz berührte.
Er hörte, wie sie die Treppe hinunter und in die Küche ging. Hörte, wie sie die Schachtel Kondome vom Küchentresen nahm. Hörte, wie ihre Füße denselben Weg zurückkamen. Sein Handy klingelte, und sie blieb stehen. Er hörte das Rutschen von Metall auf der Arbeitsplatte, als sie es in die Hand nahm und ins Schlafzimmer zurückging. Er blinzelte überrascht, denn er hörte, wie sie an sein Telefon ging. Dez kam ihm nicht wie der Typ vor, der diese Grenzen überschritt, bis ihm wieder einfiel, dass er die Anruferkennung eingeschaltet hatte. Was nur eines bedeuten konnte …
»Na, so was, hallo Missy! Wie geht’s?«
Bis sie ins Schlafzimmer kam, lachte Mace so sehr, dass er kaum noch geradeaus schauen konnte.
»Ja, ich bin’s. Desiree. Aber du kannst mich Detective nennen.«
Sie ließ die Schachtel Kondome auf den Nachttisch fallen und nahm eines heraus, bevor sie zu Mace aufs Bett zurückkehrte. Sie krabbelte wieder auf ihn.
»Oh ja. Er ist hier, Schätzchen, aber er ist im Moment mit Handschellen an mein Bett gefesselt und ziemlich klebrig, woran ich schuld bin.« Sie seufzte. »Na ja, ich kann ihn fragen, ob er mit dir reden will. Aber ich war gerade dabei, ihn Gott sehen zu lassen … oh. Also, du musst ja nicht gleich fies werden. Bleib dran.«
Sie beugte sich über ihn und hielt ihm das Telefon ans Ohr, sodass er es mit der Schulter einklemmen konnte.
Er räusperte sich, um sich das Lachen zu verkneifen. »Hallo?«
»Du dummer Hurensohn! Sag mir, dass diese Frau dich nicht an ihr Bett gefesselt hat!«
Mace hätte sauer sein sollen, weil seine Schwester ihn anschrie wie ein Kind, aber während Dez seinen Hals küsste und seine Nippel rieb, fiel ihm das wirklich schwer.
»Hast du aus einem besonderen Grund angerufen? Sie wird nämlich gerade fürchterlich beharrlich. Und ich muss alle ihre Befehle befolgen.« Dez prustete, während sie sich seine Brust hinab vorarbeitete. Seine Schwester wurde tödlich ruhig.
»Was zur Hölle soll das heißen, Mason?«
»Dass ich der Maso bin und sie der Sadist. Die Demut und sie die Dominanz. Der Sklave und sie die Herrin.« Dez lachte jetzt so sehr, dass sie von Mace hinunter und dann vom Bett kullerte.
»Sag mir bitte, dass du Witze machst?«
»Ich kann nicht. Ich kann dir gar nichts sagen. Nicht, solange sie es mir nicht erlaubt.«
Er unterdrückte sein eigenes Lachen, während das von Dez immer heftiger wurde.
Er konnte hören, wie Missy versuchte, sich zu beruhigen. »Mason Rothschild Llewellyn … Wir sprechen uns ein andermal.«
»Na ja, nur wenn sie mich ein andermal mit dir reden lässt …« Er hörte das Klicken am anderen Ende.
Okay. Selbst er musste zugeben, dass das einer der besten Momente aller Zeiten gewesen war. Er ließ das Telefon los, packte es mit den Zähnen und schleuderte es durchs Zimmer.
»Schwing deinen Hintern hier rauf, Desiree. Sofort.«
Sie krabbelte wieder aufs Bett, aber sie lachte inzwischen schon Tränen. Sie schaffte es gerade zurück auf seine Brust. Dann vergrub sie den Kopf an seinem Hals, während ihr ganzer Körper sich vor Lachen schüttelte. Himmel, so konnte das noch bis Dienstag gehen. Er war sich nicht einmal sicher, ob sie in der Lage sein würde, den Schlüssel zu finden, um ihn loszumachen. Er zuckte die Achseln. Es sah wohl so aus, als werde er am sechsundzwanzigsten Dezember ein Bett kaufen gehen müssen.