26

Palladio war seltener und seltener im Haus. Er hatte seine Steinmetze und einen Trupp Bauarbeiter angeheuert, und die Arbeiten an seiner Kirche kamen rasch voran.

Seine und Feyras Rollen hatten sich umgekehrt. Er beschrieb ihr jetzt, wie die Fundamente gelegt, die Säulen errichtet und die Stützpfeiler eingesetzt wurden. Er lud sie auch ein, mit ihm die Baustelle zu besichtigen, um zu sehen, wie die Mauern hochgezogen wurden, aber sie konnte es nicht ertragen, den Ort zu besuchen, der für immer das Grab ihres Vaters sein würde. Außerdem erfuhr sie zu ihrem Schrecken, dass die Bauarbeiter Probleme mit den Pilgerhorden hatten, die in Scharen mit Eimern und Lederbeuteln und anderen Gefäßen herbeiströmten, um Wasser aus dem Brunnen zu schöpfen, weil sie glaubten, es hätte wundersame Heilkräfte. Diese Legende hatte sich aus der Geschichte des heiligen Sebastian ergeben, die der Doge erzählt hatte, und Palladio war gezwungen gewesen, Wächter anzuheuern, um diesem Unsinn ein Ende zu setzen.

Feyra, der sein Ton nicht entging, musterte ihn scharf. »Was werdet Ihr mit dem Brunnen tun?«, fragte sie.

»Ihn zumauern«, erwiderte Palladio knapp.

Feyra dachte an die Gebeine ihres Vaters, die dann auf ewig im Herzen einer christlichen Kirche ruhen würden. Ihr eigenes Herz schien sich in einen Stein verwandelt zu haben, als sie sich erkundigte: »Glaubt Ihr nicht an Wunder?«

Palladio überlegte einen Moment lang. »Nein.«

Sie dachte an ihre Mutter, an ihren Vater. »Ich auch nicht.«

Die Neuigkeit bezüglich des Schicksals des Brunnens drückte Feyras Stimmung. Die Gefahr und die Verzweiflung nach ihrer Flucht von Giudecca hatten sie gezwungen, die Trauer um ihren Vater zu verdrängen, und diese schlug jetzt mit Macht über ihr zusammen, flutete wie acqua alta über sie hinweg und drohte sie von den Füßen zu reißen. Sie empfand seinen Verlust wie einen körperlichen Schmerz, der direkt unterhalb ihres Herzens tobte. Ihr zunehmender Kummer wurde noch von Besorgnis verstärkt. Denn als die Woche verstrich und der nächste Besuch des Vogelmanns bevorstand, begann sie Vergeltungsmaßnahmen seitens des Arztes zu fürchten. Da sich Palladio und Zabato auf der Baustelle aufhielten und sie nicht beruhigen konnten, wuchs ihre Angst stetig. Ihr war klar, dass der Vogelmann Einfluss auf den Dogen hatte.

Palladio blieb jeden Freitag nur widerwillig zu Hause, um seinen Arzt zu treffen, denn es zog ihn zu seiner Kirche. Als der nächste Freitag anbrach, schlich Feyra nach unten, ihre Augen waren so trüb wie die der Makrelen, die Corona Cucina in der Küche zum Frühstück zubereitete. Sie holte zittrig Atem. Normalerweise stellte der Freitag, wo es Fisch zu jeder Mahlzeit gab, eine willkommene Abwechslung zu dem heidnischen Fleisch dar, das die Venezianer bevorzugten. Aber heute verursachte ihr der Meeresgeruch, den sie verströmten, Übelkeit. Gegen Mittag lungerte sie in der Halle herum und hoffte, jemand anderes würde dem Arzt öffnen, und als sie ein Klopfen an der Tür und einen kleinen Tumult in der Halle hörte, als der Vogelmann ins Haus kam, versteckte sie sich. Mit bis zum Zerreißen gespannten Nerven versuchte sie tief und gleichmäßig durchzuatmen, aber das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie aus den Schatten der Halle zu der kleinen Gruppe an der Türschwelle hinüberspähte.

Denn bei dem Besucher handelte es sich gar nicht um den Vogelmann.

Es war ein Fremder mit kurz geschorenem hellem Haar, und er war nicht allein, sondern wurde von einem Halbkreis von Wächtern in den leichten Rüstungen begleitet, die sie vom Dogenpalast her kannte. Der Fremde kehrte ihr den Rücken zu, und noch Furcht einflößender als seine Eskorte war das Emblem auf seinem Umhang, der geflügelte Löwe mit aufgesperrtem Maul, der sie zu beobachten schien. Als der Mann sich umdrehte, lächelte er, doch das Lächeln erreichte seine eisblauen Augen nicht, und er wirkte kaum weniger bedrohlich als der Löwe. »Gute Dama«, sagte er zu Corona Cucina, die ihm die Tür geöffnet hatte, »wärt Ihr bitte so freundlich, alle Mitglieder des Haushalts in der Kammer Eures Herrn zu versammeln?«

Es war keine Frage, sondern ein Befehl.

Feyra war zutiefst erleichtert darüber, nicht allein zu sein. Corona und sie mussten sich im studiolo zu all den anderen Hausangestellten gesellen, von den Küchenmägden über die Mistsammler bis hin zu den Laufburschen.

Ihr Herr saß in seinem gewohnten Eichenholzstuhl und strich sich über den Bart, Zabato stand nervös hinter ihm. Palladio wirkte äußerlich ruhig und gelassen, aber Feyra wusste, dass er vor Ungeduld geradezu zittern musste. Es sprach für die Macht des Mannes, der sie hier zusammengerufen hatte, dass der Architekt ihn zu dieser Zeit empfing, wo die Arbeit an seinem Bauwerk in vollem Gang war. Feyra begann zu begreifen, dass jeder in dieser Stadt vor dem Löwen kuschte.

Sie verbarg sich hinter Coronas massiger Gestalt, fürchtete aber nicht länger, diese seltsame Zusammenkunft könne etwas mit ihr zu tun haben. Der Fremde wartete darauf, dass die Tür geschlossen wurde, bevor er sprach. »Ich denke, die meisten hier wissen, dass ich der Camerlengo des Dogen bin?« Niemand gab eine Antwort, die auch nicht erwartet wurde. »Mir wurde zugetragen«, sagte er mit leiser, melodischer Stimme, »dass sich ein Flüchtling in eurer Mitte befindet.«

Feyra drohte das Herz stehen zu bleiben. »Eine Türkin, eine Ungläubige, wurde vor einiger Zeit dabei beobachtet, wie sie in Richtung dieses Hauses floh. Eine Suche blieb erfolglos, aber vor einigen Tagen wurde ein Denunziationsschreiben in einer unbekannten Handschrift durch das Löwenmaul am Dogenpalast geschoben, in dem uns die Identität der Türkin enthüllt wurde, die sich hier verbirgt.«

Feyras Herz hämmerte gegen ihre Rippen und wurde von einem ähnlichen Hämmern an der Haustür begleitet. Sie ließ den Blick durch den Raum wandern. Alle Mitglieder des Haushalts waren hier. Der Fremde musste noch einen Mann vor der Tür postiert haben. Sie saß in der Falle.

»Ich will eure Geduld nicht über Gebühr strapazieren, indem ich euch alle hier befrage«, fuhr der Camerlengo milde fort. »Alle Männer können zum Kamin hinübergehen.«

Die Menge rings um Feyra lichtete sich, als die Männer des Haushalts nach links rückten. »Und jetzt bleiben alle Mädchen, die im letzten Monat hier zu arbeiten begonnen haben, wo sie sind. Der Rest geht ebenfalls zum Kamin.«

Feyra blieb wie versteinert stehen, nicht imstande, sich zu rühren, als die anderen sich zur Feuerstelle begaben. Alle Augen ruhten auf ihr, aber sie fühlte nur den durchdringenden blauen Blick des Fremden, der auf ihr haftete. Sie konnte förmlich spüren, wie er ihre bernsteinfarbenen Augen, ihre Haut und die braunen Haare, die unter ihrer Haube hervorlugten, abschätzend musterte.

»Du brauchst keine Angst zu haben«, sagte er freundlich, auf eine Weise, die genau das Gegenteil andeutete. »Sag mir nur deinen Namen und wo du herkommst.«

Feyra wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Nach all der Zeit in diesem Haus beherrschte sie das Venezianische recht gut, aber ihr Akzent würde keinen Einheimischen täuschen, und sie achtete noch immer streng darauf, mit niemandem außer ihrem Herrn und Zabato und nur ein paar Worte mit Corona Cucina zu sprechen. Verzweifelt blickte sie zu den beiden älteren Männern hinüber, die ihr Zuflucht gewährt hatten – einer kannte ihre Geschichte, der andere nicht, aber beide wussten über ihre Herkunft Bescheid. Palladio saß ganz still da, aber in seinen Augen las sie eine Warnung. Zabato rang nervös die Hände.

Der Camerlengo kam näher. Sie konnte den süßen Waldmeisterduft riechen, den er verströmte. »Komm schon«, sagte er. »Willst du nicht antworten?«

Zabato trat vor, stolperte und richtete sich wieder auf. »Sie ist meine Nichte!«, quiekte er mit hoher, von Panik erfüllter Stimme. » Sie ist letztens ins Haus gekommen, weil uns unser Dienstmädchen verlassen hat, als die Pest kam.«

Der Camerlengo wandte die hellen Augen nicht einen Moment lang von Feyras Gesicht ab. Es war, als hätte er Zabato gar nicht zur Kenntnis genommen, und trotzdem war es klar, dass er jedes Wort gehört hatte. »Ist das wahr?«

Feyra hatte schon den Mund geöffnet, um sich zu verraten, als sie einen schmerzhaften Stoß in den Rücken erhielt, weil die Tür geöffnet wurde und der Vogelmann hereinkam.

Er rauschte fast ebenso entschlossen in den Raum wie der Camerlengo kurz zuvor. »Was hat das zu bedeuten?«, wollte er wissen. Die grässliche Schnabelmaske verstärkte seine Stimme noch.

»Nur eine Befragung, Cason. Beruhigt Euch.«

»Ich soll mich beruhigen!« Der Vogelmann griff in seinen schwarzen Umhang und förderte eine runde Scheibe zutage, die im Sonnenlicht schimmerte, als er sie in die Höhe hielt. Sie schien aus irgendeinem gelblichen Metall gefertigt zu sein. »Was ist das?«

Der Camerlengo lächelte. »Kommt schon, Cason, das wisst Ihr sehr gut. Es ist das Siegel des Dogen. Ich habe es Euch selbst gegeben.«

Der Schnabel beschrieb einen Bogen nach unten. »Und warum habt Ihr es mir gegeben?«

Der Camerlengo schwieg.

Der Vogelmann beantwortete seine eigene Frage. »Damit ich diesen Mann hier vor der Pest bewahren kann.« Er deutete mit einem schwarz behandschuhten Finger auf Palladio. »Ihr seid auf meine Insel gekommen und habt mir gesagt, der Doge persönlich würde wünschen, dass ich diesen Architekten täglich aufsuche und die Pest von seiner Tür fernhalte, nicht wahr?«

Der Camerlengo neigte den Kopf.

»Und wie soll ich meine Arbeit tun, wenn Ihr die halbe Stadt in sein studiolo schleppt? Gott weiß, was an ihren Kleidern haftet und was ihr Atem enthält. Der Doge hat mir bei der Behandlung des Architekten freie Hand gelassen. Ich habe mich entschieden, ihn zu isolieren. Daher muss ich euch alle bitten, zu gehen.« Die roten Glasaugen starrten in die Runde. »Und zwar jetzt sofort.«

»Aber …«

Der Vogelmann hielt das Siegel hoch. Der Camerlengo machte Anstalten, zu protestieren, besann sich aber und scheuchte seine Leoni mit einem Nicken seines blonden Kopfes aus dem Raum. Die Hausangestellten folgten ihnen, dabei starrten sie Feyra mit Augen an, in denen unzählige Fragen standen.

Der Camerlengo zögerte eine Sekunde, als wolle er noch mehr sagen, dann verließ er ebenfalls den Raum. Er sah den Vogelmann nicht noch einmal an, sondern fixierte die im Schatten stehende Feyra mit einem letzten blauen Blick.

»Er weiß es.«

»Natürlich weiß er es«, gab der Vogelmann, an den Architekten gewandt, spöttisch zurück. »Er weiß alles.«

Zabato tigerte im Raum auf und ab. Seine Hände flatterten wie gestutzte Flügel.

»Könnt Ihr nicht dafür sorgen, dass er damit aufhört?«, fragte der Vogelmann Palladio, als könne Zabato ihn nicht hören.

»Lasst ihn«, versetzte Palladio. »Der Doge mag fromm und gütig sein, aber sein Wachhund ist es nicht. Kein Wunder, dass er gefürchtet wird. Und er wird zurückkommen.«

Feyra lehnte am ganzen Leib zitternd an der Wand und versuchte zu begreifen, was soeben geschehen war. Sie hätte den Dolch des Sultans gegen ein Hühnerei gewettet, dass es der Arzt gewesen war, der sie denunziert hatte, aber stattdessen hatte er sie gerettet.

»Jetzt müssen wir Feyra verstecken«, sagte Zabato Zabatini.

Palladio saß immer noch benommen auf seinem Stuhl. »Wer ist Feyra?«

Zabato deutete in die Schatten. »Sie. Das Hausmädchen, das Ihr als Cecilia Zabatini kennt.«

Palladio sah sie nachdenklich an. Sie erfasste mit einem Blick, dass ihm viel an ihr lag, dass er wusste, wie viel er ihr zu verdanken hatte und dass er sich schämte, weil er sich nie die Mühe gemacht hatte, mehr über sie in Erfahrung zu bringen. »Natürlich müssen wir sie verstecken«, stimmte er zu.

»Aber wo?« Zabatos Zähne klapperten vor Angst. »Dieses Haus hat viele Ecken und Nischen, aber der Camerlengo würde sie im Handumdrehen aufspüren. Und im Haus gibt es einige, die sie nicht schützen würden, weil sie jetzt wissen, dass sie eine Türkin ist. Selbst auf Corona Cucina ist kein Verlass. Wie Ihr wisst, wurde ihr Mann bei Lepanto getötet.«

Feyra schluckte. Selbst von Corona Cucina, ihrer Freundin und Fürsprecherin, hatte sie keine Hilfe zu erwarten.

»Ich könnte sie vielleicht nach Vicenza bringen lassen.« Das kam von Palladio.

»Nein«, hielt Zabato dagegen. »Sie wird jetzt mit Euch in Verbindung gebracht. Wenn sie in Eurem Haus gefunden wird, könnte das Eure Familie dort in Gefahr bringen.«

Der Vogelmann schwieg dazu. Er hatte sich nicht an der Diskussion beteiligt, sie hatte nichts mit ihm zu tun. »Nun – ich muss zu meiner Insel zurück.«

Die beiden älteren Männer drehten sich wie auf ein Stichwort hin um, um den maskierten Mann anzustarren.

Der Vogelmann trat mit erhobenen behandschuhten Händen einen Schritt zurück. »Ich kann sie nicht aufnehmen. Ich muss ein Krankenhaus betreiben.«

»Ein Krankenhaus auf einer Pestinsel, die niemand zu betreten wagt.«

»Was soll ich mit einem Dienstmädchen?«

»Sie verfügt über gute medizinische Kenntnisse. Das habt Ihr selbst zugegeben.«

Der Vogelmann ließ sich nicht umstimmen. »Ich weigere mich entschieden. Und jetzt muss ich gehen. Ich sehe Euch dann in einer Woche.«

Palladio erhob sich. »In einer Woche«, wiederholte er, die Silben bewusst betonend. Er trat auf den Vogelmann zu, bis seine Nase fast den Schnabel berührte. »In Gegenwart des Camerlengo«, bemerkte er obenhin, »habt Ihr gesagt, Ihr wärt jeden Tag hier gewesen. Aber das stimmt nicht. Ihr seid einmal in der Woche vorbeigekommen.«

Betretenes Schweigen antwortete ihm.

»Wie würde es Euch gefallen, wenn er das erfährt?«, überlegte Palladio laut. »Wie würde er Euch bestrafen?«

Der Arzt stand stocksteif da.

»Aber«, fuhr Palladio fort, »wenn Ihr Feyra« – er benutzte absichtlich ihren wahren Namen – »mit auf Eure Insel nehmt, braucht Ihr nur zu jedem Neumond herzukommen, also einmal alle vier Wochen, und der Doge wird nichts davon erfahren.«

Der Vogelmann bewegte sich plötzlich und packte seinen Stock. »Na schön«, bellte er. »Aber sie muss jetzt sofort mitkommen.«

»Das Haus wird bestimmt bewacht«, warnte Palladio.

»Das Wassertor«, schlug Zabato vor. »Ich werde eine Gondel mit einem felze auftreiben, so eine, wie mein Herr sie immer benutzt.« Er wandte sich an Feyra. »Hol deine Sachen aus deiner Kammer.«

Feyra rannte zu ihrer Dachkammer hoch. Ihre Gedanken überschlugen sich. Aber ihr blieb nichts anderes übrig, sie musste gehen. Viel hatte sie nicht zu packen: Sie besaß nur die Kleider, die sie trug, den Ring an dem Band um ihren Hals, die Münze in ihrem Mieder und den gelben Pantoffel unter ihrem Bett, in dessen Spitze die Zechinen klimperten, die sie bislang verdient hatte. Im Nu war sie wieder unten.

Außer dem Zischen der Fackel war kein Laut zu hören, als Palladio, der Vogelmann und Feyra Zabato Zabatini eine dunkle, gewundene Treppe hinunterfolgten, die zu einem Ort führte, an dem Feyra nie gewesen war, da sie das Haus noch nie per Boot verlassen hatte.

Sie stand auf einer feuchten Plattform. Darunter lag ein Schwimmdock, ein klares grünes Wasserrechteck, auf dem in früheren Jahrhunderten die Gondeln und Barken der Familie gedümpelt hatten.

Zabato öffnete die Türen zum Dock mit einer Winde, und sie sahen zu, wie eine tintenschwarze Gondel mit schwarzem Verdeck auf sie zukam; eine der vielen Gondeln und traghetti, die täglich Passagiere über den glitzernden Kanal beförderten. Ein stämmiger Mann an der Ruderpinne hob eine Hand und legte am Dock an. Der Arzt stieg als Erster in das Boot, dabei blickte er mit hin- und herschwingendem Schnabel nach links und rechts, um nach Spionen auf dem Wasser Ausschau zu halten.

Zabato lächelte Feyra schwach zu, nervös wie immer, und sie sah ihm an, dass er sie ungern gehen ließ. Palladio zog sie zur Seite und griff sanft nach ihrer Hand.

»Ich hoffe, ich sehe dich wieder, und du siehst eines Tages meine Kirche, denn du hast ebenso viel Anteil an ihr wie ich.« Als er ihr in die Gondel half, blickten seine Augen so stumpf wie Stein.

Dann wurden die Vorhänge geschlossen, und sie war allein in der Finsternis, nur der Schnabel des Vogelmannes neigte sich zu ihr und schimmerte im Dunkeln wie ein ausgebleichter Knochen.