Kapitel 13
Dein Gehirn ist die eigentliche Waffe (Alex)
„Okay“, sagte Dylan, „Lass uns das noch einmal versuchen.“
Ich hatte um dieses Selbstverteidigungstraining gebeten, aber ich hatte dabei nicht bedacht, wie intensiv es sein würde. In den ersten paar Tagen hatten Dylan und ich allein trainiert. Aber seine Hand war immer noch nicht in Ordnung und für einige der härteren Übungen hatte er Sherman gebeten, ihm behilflich zu sein.
Dies war unsere sechste Stunde. Seit fast zwei Wochen befanden wir uns in einer Art… Waffenstillstand. Wir sahen uns immer noch an sechs Tagen die Woche, dreimal zum Laufen, drei weitere für dieses Training. Und dazu kam noch die Zeit, die wir zusammen für Dr. Forrester arbeiteten.
Wir sprachen kaum miteinander, nur über die Dinge, an denen wir gerade arbeiteten. Geschäftsmäßig. Es war unglaublich traurig und ich weiß nicht, warum ich mir das antat. Außer, dass es mir erlaubte ihn im Auge zu behalten, es erlaubte mir sicherzugehen, dass er sich nicht besinnungslos getrunken oder die Stadt verlassen hatte. Aber es führte auch dazu, dass die Spannung zwischen uns erhalten blieb und na ja, diese Spannung war bei keiner Aktivität größer als während dieser Trainingsstunden.
„Schau“, sagte er. „Du bist nicht gerade groß. Du wirst niemals in der Lage sein, einen Angreifer mit reiner Stärke aus dem Gleichgewicht zu bringen. Du musst deine Geschwindigkeit nutzen… und ganz besonders dein Hirn. Dein Gehirn ist die eigentliche Waffe.“
Sherman nickte. „Er hat Recht. Du versuchst immer noch, dich nur durch deine Kraft zu verteidigen. Du musst jedoch seine Stärke und sein Gewicht gegen ihn verwenden.“
Ich nickte und biss mir auf die Unterlippe. „Okay. Ich bin soweit es noch mal zu versuchen.“
Dylan griff mich an, ohne Vorwarnung, umfasste meinen Hals und meine Taille. Wie immer, roch ich ihn für eine Sekunde und die Erinnerung an unsere früheren Umarmungen waren fast nicht zu ertragen. Sein Gips war endlich ab, diesmal endgültig, aber seine Hand war noch nicht völlig verheilt. Er trug dick gepolsterte Kleidung, die er und Sherman in einem Sportgeschäft gekauft hatten. Unser Training war mehr als einmal, ziemlich rau geworden. Aber ich brauchte das. Unter anderem war Randy Brewer aus dem Krankenhaus entlassen worden und die Polizei machte keinerlei Anstalten ihn irgendwie zu verfolgen.
Dylans rechter Arm lag um meine Taille, sein linker um meinen Hals, und er begann mich nach hinten zu ziehen. Ich entspannte mich für eine Sekunde und trat direkt nach hinten, in die gleiche Richtung, in die er mich zog.
Er wippte für den Bruchteil einer Sekunde und verlor die Balance. Ich trat nach hinten in sein Knie und wir gingen gemeinsam zu Boden, Dylan lockerte seinen Griff und schrie auf.
Ich war frei! Ich kroch weg, außerhalb seiner Reichweite.
„Super!“, rief Sherman.
Dylan lag auf dem Boden, seine Augen vor Schmerz geschlossen. Als er sie öffnete und mich ansah, formte sich ein breites Lächeln auf seinem Gesicht.
„Du hast es geschafft“, sagte er.
Ich stand auf und lächelte zurück. „Ja, nicht wahr? Geht es dir gut?“
„Ja, das wird schon wieder“, sagte er. „Glaub mir, es ist nicht annähernd so schlimm wie neulich.“
Ich wurde ein bisschen rot, schaute weg und sagte wieder: „Das tut mir immer noch Leid.“
Ich hatte ihn neulich so hart zwischen die Beine getreten, dass er sich für den Rest des Trainings kaum hatte rühren können. Daraufhin hatten sie die Polsterungen gekauft.
Dylan lachte. „Ist schon okay. Dafür sind wir ja hier.“ Er hielt inne und holte Luft, dann sagte er: „Ich wette, das hattest du sowieso schon eine Weile machen wollen.“
Ich zog meine Augenbraue hoch und schüttelte meinen Kopf, dann begann ich zu kichern. „Vielleicht hast du damit Recht.“
Ich ließ mich auf den eiskalten Boden fallen und sagte: „Die nächsten zwei Wochen gibt es kein Training und kein Laufen für mich. Ich fliege über die Ferien nach Hause.“
Dylan nickte und Sherman sagte: „Ja, der Urlaub ist für mich auch beendet. Ich fliege nach Hause. Eventuell kann ich über die Weihnachtszeit noch mal zu einem kurzen Besuch vorbei kommen. Und Dylan… gib mir Bescheid, wann die Gerichtsverhandlung ist, ich werde da sein. Verstanden? Ruf mich an.“
Dylan nickte. „Ja, das werde ich, Mann. Danke.“
Ich sah ihn an. Wir hatten nicht ein einziges Mal über die Ereignisse bei der Party in jener Nacht gesprochen. Mein Wissen beschränkte sich auf diverse Befragungen der Polizei und ein Gespräch mit Dylans Anwalt. Sie hatten mich als Zeugin der Verteidigung geladen, aber das war alles, was ich zu diesem Zeitpunkt wusste.
„Wie geht diese Sache jetzt weiter?“
Dylan zuckte mit den Schultern. „Der Anwalt sagt ich habe eine gute Chance frei gesprochen zu werden. Das Gesetz ist ziemlich klar, man darf tödliche Gewalt zur Verteidigung gegen Vergewaltigung und sexuelle Nötigung anwenden.“
Er sah zu Boden und ich konnte sehen, wie schwer es ihm fiel und wie sehr er sich schämte. „Das Problem ist, dass ich weiter auf ihn eingeschlagen habe, nachdem er schon am Boden lag.“
Ich nickte. Dazu gab es nicht viel zu sagen, denn es war die Wahrheit. Obwohl einfache Tatsachen nicht alles erklärten.
Leise sagte er: „Er sagt, sie werden uns vermutlich eine Art Vergleich anbieten. Ich soll eine Verurteilung wegen Körperverletzung akzeptieren und im Gegenzug lassen sie alle anderen Anklagen gegen mich fallen. Ich weiß nicht, ob ich bereit bin darauf einzugehen. Ich mag die Idee nicht, vorbestraft zu sein. Ich würde alle Vergünstigungen für Veteranen verlieren… Ich müsste die Uni abbrechen… Ich würde… alles verlieren.“
Ich sah ihn, wie er da saß und sich ganz offensichtlich schrecklich fühlte und ich wollte nach seiner Hand greifen. Ich wollte meine Arme um ihn legen. Aber ich konnte es nicht.
Sherman sprach: „Kumpel, wir werden dich unterstützen, egal wie du dich entscheiden wirst. Ruft mich in den Zeugenstand, ich habe das Meiste mit angesehen. Ja, ich stimme zu, dass du zu weit gegangen bist. Aber du hast sie auch gerettet. Vergiss dass nicht und zerfleische dich nicht mit Schuldgefühlen.
Dylan nickte. Er sah unheimlich unglücklich aus und es machte mich verrückt, dass ich nichts dagegen tun konnte. Ich lehnte mich vor und sagte: „Können wir es noch mal versuchen?“
„Ja“, sagte Dylan.
„Diesmal bin ich dran“, sagte Sherman. „Du hast schon genug Prügel abbekommen.“
Also standen wir auf und Dylan coachte. Sherman war schwieriger zu besiegen als Dylan. Ich denke Dylan hielt sich etwas zurück. Die emotionale Verbindung zwischen uns, unsere Vergangenheit, machte es unmöglich für ihn, mich wirklich aggressiv anzugreifen. Sherman hatte keine solchen Gewissensbisse und er kam unglaublich schnell auf mich zu, griff mir um die Taille und schon lag ich auf dem kalten Boden.
Ich nutzte den Schwung, rollte weiter und schaffte es fast unter seinem Gewicht wegzurollen, aber er reagierte schnell, griff nach meinem rechten Arm und drehte ihn mir auf den Rücken. Ich schrie auf und erstarrte.
„Scheiße“, sagte Sherman, ließ mich los und rollte von mir weg.
„Daran müssen wir noch arbeiten“, sagte ich.
„Ja.“
Dylan kam heran, streckte seinen Arm aus und half mir aufzustehen. „Wir werden daran arbeiten, wenn du von San Francisco zurück bist. Du musst üben, das Gewicht deines Angreifers gegen ihn zu verwenden. Wegrollen, nicht wegschieben.“
Ich nickte. Ich war immer noch atemlos. „Bist du dazu bereit? Ich kann ziemlich gemein sein.“
Er lächelte. „Ich freue mich schon darauf“, sagte er.
Ich sah ihn an und sagte: „Warum gehen wir nicht alle zusammen frühstücken? Das letzte Mal ist schon eine Weile her.“
Zweifel zogen über sein Gesicht. „Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist.“
Sherman schüttelte seinen Kopf. „Komm schon, Dylan. Es ist nur Frühstück. Lass uns gehen.“
Er seufzte. „Okay.“
Also gingen wir, nass und dreckig wie wir waren, die fünf Blocks zu Tom’s. Nachdem wir uns gesetzt hatten, bestellten wir alle Kaffee und ich zog die Beine ein und setzte mich darauf.
„Freust du dich nach Hause zu fahren?“, fragte Dylan.
Ich schüttelte den Kopf. „Nein, nicht wirklich. Ich bin ängstlich. Meine Eltern haben einen Hang dazu, alles zu kontrollieren. Und ich war diesen Herbst nicht sehr, ähm, kommunikativ. Um ehrlich zu sein, habe ich kaum mit ihnen gesprochen. Es wird eine lange, angespannte Woche werden. Und alle meine Schwestern werden kommen, das bedeutet Chaos.“
„Wo wir gerade von Schwestern sprechen“, sagte Sherman. „Ich denke, ich sollte Euch die Neuigkeiten mitteilen. Ich fahre in der Woche nach Thanksgiving nach Texas. Ihr wisst schon, den Campus besuchen.“
„Oh mein Gott“, sagte ich. „Weiß Carrie das?“
Er nickte. „Ja. Ich habe mich an der Rice Uni beworben. Ich weiß nicht, ob sie meine Bewerbung akzeptieren, meine Noten sind nicht so fantastisch wie mein Aussehen, müsst Ihr wissen. Aber fast.“
Ich lachte. „Viel Glück“, sagte ich lächelnd.
„Also, du kennst sie besser als ich. Was bringe ich ihr am besten als Geschenk mit?“
„Kondome“, antwortete ich.
Sie brachen beide in lautes Gelächter aus und Sherman klatschte mit Dylan ab. Ich wurde rot.
„Tschuldigung. Manchmal vergesse ich mein Hirn einzuschalten, bevor ich rede.“
„Aber mal ehrlich… Du musst wissen, Carrie hatte nur sehr selten einen Freund. Sie war immer sehr auf ihre Karriere fixiert. Mal abgesehen davon, dass die Typen immer von ihrer Größe und ihrem Aussehen eingeschüchtert waren. Meistens sind nur absolute Arschlöcher hinter ihr her. Du bist eine nette Ausnahme, Ray.“
Er grinste und sagte dann: „Ich habe meine nette Fassade lange einstudiert. Aber im Kern bin ich ein ziemliches Arschloch.“
„Egal. Kauf ihr einfach etwas Schönes. Etwas… Ungewöhnliches. Sie hat Unmengen an Klamotten und Schmuck… mein Vater gibt ihr eine Menge Geld. Er behandelt sie wie ein Modell. Perfekt wäre einfach etwas anderes, etwas, dass mit Bedacht ausgewählt wurde.“
Er nickte ernsthaft und sagte dann: „Oh Scheiße, schaut nur wie spät es schon ist. Ich muss los – wir sehen uns später.“
Ich konnte nicht anders als bemerken, dass er nicht auf seine Uhr geschaut hatte bevor er das gesagt hatte. Stattdessen warf er eine Zwanzigdollarnote auf den Tisch, und rannte fast nach draußen.
„Wir sehen uns später“, rief er auf dem Weg zur Tür.
„Du meine Güte“, sagte Dylan. „Offensichtlicher ging’s nicht.“
„Meinst du?“, fragte ich.
„Ja. Er wollte uns allein lassen.“
„Ich frage mich warum.“
Er sah mich an und schluckte. Dann holte er tief Luft und sagte: „Vielleicht, weil ich ihm gestern Abend erzählt habe, dass ich nicht mehr vollkommen überzeugt bin.“
Ich schaute von ihm weg, plötzlich waren meine Finger und Zehen ganz taub, so als hätte ich meinen Kopf in einen Kühlschrank gesteckt. „Wovon nicht mehr überzeugt?“
Er seufzte und sagte: „Über… mich und dich. Uns. Über meine Entscheidung dich zu verlassen.“
Ich starrte auf das schwarzweiße Schachbrettmuster an der Wand neben uns und versuchte meine Gefühle unter Kontrolle zu halten. Ich antwortete nicht. Ich schaute ihn nicht an. Ich konnte es nicht. Denn es tat weh. Das tat wirklich weh. Ich hatte mir das selbst angetan, wohl wissend, dass, wenn ich in seiner Nähe blieb, er letztendlich ins Wanken kommen würde. Und nun war es soweit. Es war das, was ich wollte. Aber nicht ganz.
Als ich nicht antwortete, sprach er verlegen weiter, seine Stimme klang sehr, sehr traurig.
„Schau“, sagte er. „Ich habe dich verletzt. Ich weiß, dass ich es total vermasselt habe. Und… vielleicht hoffe ich, dass du mir eine zweite Chance geben wirst.“
Ich konnte immer noch nicht antworten. Durch meinen Kopf zogen in Windeseile Visionen von uns. Wie wir zusammen in der Dunkelheit vor Sonnenaufgang im Central Park liefen. In seinem oder meinem Zimmer aneinandergeschmiegt. Die Nacht im Golden Gate Park, wo wir geschmust hatten, atemlos, verlegen, aber dennoch wundervoll.
Ich schloss meine Augen. Ich konnte all diese Dinge sehen, aber ich musste mich auch an andere Dinge erinnern. Wie ich zusammengerollt in meinem Bett lag und nicht wusste, ob er am Leben war. Und, dass er nicht genug Respekt vor mir gehabt hatte, um mir ins Gesicht zu sagen, warum er nichts mehr mit mir zu tun haben wollte.
„Wirst du darüber nachdenken?“, fragte er.
Dylan öffnete sich nur sehr selten so weit, machte sich selten so verletzbar. Er meinte es ehrlich: Ich konnte es in seinen Augen sehen. Ich konnte es an dem leichten, fast unsichtbaren Zittern seine Hände erkennen. Er bat mich, ihn zurückzunehmen und damit öffnete er sich, machte sich verletzbar, brachte sich in Gefahr so verletzt zu werden, wie er mich verletzt hatte.
Darum war es wirklich schwer, das zu tun, von dem ich wusste, dass ich es tun musste.
Ich schüttelte meinen Kopf. „Nein“, sagte ich sehr leise.
Er sackte zusammen und fiel fast vom Stuhl. Ich schaute ihn nicht an.
„Ich kann nicht damit leben. Dass du… entscheidest, dass es vorbei ist und dann genauso schnell entscheidest, dass du mich zurück haben willst. Du kannst diese Entscheidungen nicht allein treffen.“
Ich wandte die Augen von der Wand ab und sah zurück zu ihm. Er saß da, sah deprimiert aus und starrte auf den Tisch. Dann sagte er mit rauer Stimme: „Das hatte ich befürchtet.“
Ich lehnte mich vor und sagte: „Verdammt Dylan. Das ist schon das zweite Mal. Das zweite Mal, dass du mein Herz gebrochen hast. Zum zweiten Mal gibst du mir das Gefühl, dass ich… dass ich wertlos bin. Wenn du mich wieder haben möchtest, musst du mich verdammt noch mal überzeugen. Wenn du mich möchtest, dann musst du endlich, nach so langer Zeit, damit anfangen mir zu sagen, was du denkst und fühlst. Keine Eskapaden mehr, kein Verstecken, kein langes Schweigen. Wenn du mich möchtest, musst du dich festlegen und etwas dafür tun.“
Ich stand auf, denn ich wusste ich würde anfangen zu weinen, wenn ich nicht sofort hier raus kam. Ich sah zu ihm hinunter und kämpfte darum, nicht die Fassung zu verlieren, als ich sagte: „Ich liebe dich, Dylan Paris. Aber manchmal ist Liebe allein... einfach nicht genug.“
Ich warf etwas Geld auf den Tisch und ging, den Rücken aufrecht und versuchte die Tränen, die aus meinen Augen quollen, zu verbergen.
Das kann man kaum einen Plan nennen (Dylan)
Ich lief wie im Nebel zurück zu meinem Apartment. Ich war ein verdammter Idiot.
Ich hatte noch niemals viel geweint, so auch jetzt nicht. Stattdessen fühlte sich mein Innerstes tot an. Ich hätte viel darum gegeben, in der Lage zu sein, einfach zusammenzubrechen und zu weinen, was vermutlich auch das war, was sie machen würde.
Wenn du mich wieder haben möchtest, musst du mich verdammt noch mal überzeugen.
Ich hatte keine Ahnung, wie ich das machen sollte. Absolut keine Ahnung. Alles, was ich wusste war das, was mir in den letzten Wochen während dieses lächerlichen Selbstverteidigungstrainings klar geworden war. Glaubte sie wirklich ich wüsste nicht, dass die Uni solche Kurse umsonst anbot? Hier ging es darum, sich wieder aufzurappeln. Hier ging es darum, mich im Auge zu behalten, und uns Gelegenheit zu geben wieder zusammen zu kommen. Aber vielleicht hatte ich... vielleicht hatte ich mich zu sehr in Sicherheit gewiegt. Vielleicht war ich mir ihrer zu sicher gewesen und hatte angenommen, dass sie mich, sobald ich meine dumme Meinung geändert hatte, wieder haben wollte.
Ich hatte Unrecht.
Ihr Gesichtsausdruck, als sie es fest, direkt und sehr klar gesagt hatte. Die Antwort war Nein. Sie nahm mich nicht zurück. Nicht solange ich mich nicht änderte. Aber ich hatte keine Ahnung, was für Änderungen sie meinte.
Als ich das Apartment betrat, saß Sherman dort und packte seine Tasche, um nach Hause zu fahren. Er sah hoch als ich herein kam, und nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, sagte er: „Wo ist Alex? Ist sie nicht mitgekommen?“
Ich schüttelte meinen Kopf.
„Scheiße“, sagte er. „Hast du sie nicht gefragt? Ob sie dich zurückhaben will?“
Ich stand da und nickte dann. „Doch.“
„Oh. Oh Scheiße“, sagte er. „Sie hat Nein gesagt.“
Ich nickte, und erzählte ihm dann, was sie gesagt hatte. Er hörte genau zu. Dann saß er für eine Ewigkeit einfach nur da und dachte nach. Ich ließ mich auf die Couch fallen.
Ron, mein unnahbarer Zimmergenosse aus dem Chemischen Institut, kam in diesem Moment aus seinem Zimmer. Er nickte mir zu, ging in die Küche und holte sich ein Bier. Dann winkte er und verschwand wieder in seinem Zimmer. Das war mein verfluchtes Leben.
„Kumpel, du hast das ziemlich vermasselt. Aber das weißt du selbst, oder?“
Ich seufzte. Das war verdammt hilfreich. „Ja, ich weiß.“
„Also.. was wirst du tun?“
„Sie überzeugen“, antwortete ich.
„Wie?“
„Keine Ahnung.“
Er runzelte die Stirn. „Das kann man kaum einen Plan nennen. Sag mir noch mal genau, was sie gesagt hat.“
Ich ging es nochmals durch. Festlegen. Ihr sagen, was ich fühlte, als ob ich darauf eine Antwort gehabt hätte. Überzeug mich.
Er verzog das Gesicht und sagte dann: „Sieh mal, Kumpel. Ich muss zum Flughafen sonst verpasse ich meinen Flug. Aber es sieht so aus, als ob sie dir schon einen Plan mitgegeben hat. Sie hat dir gesagt, was du tun sollst. Jetzt liegt es an dir. Hör zu, ich rufe dich nächste Woche an. Halt mich bezüglich der Gerichtsverhandlung auf dem Laufenden, okay?“
Ich nickte. Wir griffen uns bei den Händen, und dann umarmte er mich stürmisch und knurrte, danach ging er zur Tür.
Ich ging zurück in mein Zimmer, ließ mich aufs Bett fallen und starrte auf das Bild von ihr, das auf meinem Nachttisch stand.
Raste nicht aus (Alex)
Ich liebe es Richtung Westen zu fliegen. Es ist sonderbar, ich weiß, aber das Schöne daran ist, man kann morgens abfliegen und wenn man ankommt ist es immer noch Morgen, zumindest bei einem Nonstopflug. In Richtung Osten, quer durch die Vereinigten Staaten, ist es nicht halb so schön. Wenn man gegen die Sonne fliegt, wird aus einem Vierstundenflug ein ganzer Tag: man fliegt morgens ab und kommt erst spät in der Nacht an.
Genau genommen lüge ich, ich versuche nur positiv eingestellt zu bleiben.
Die Sache ist die, ich hasse fliegen. In einer Blechbüchse, zusammen mit zweihundert anderen Personen zu sitzen und mit fast Schallgeschwindigkeit, tausende Fuß hoch über den Erdboden zu fliegen? Ich zittere immer beim Start und der Landung. Der einzige erträgliche Flug meines Lebens, war der Rückflug von Tel Aviv nach New York vor drei Jahren. Er hatte mich den ganzen Flug über in seinem Armen gehalten und so hatte ich die Angst nicht gespürt. Er hatte meine Hand beim Start gehalten und ich hatte die Landung verschlafen.
Ich bereute schon, was ich zu ihm gesagt hatte. Obwohl es das Richtige gewesen war. Ich hatte gepokert und zwar ziemlich hoch. Aber ich hatte getan, was ich tun musste um mich selbst zu beschützen. Ich liebte Dylan, aber ich würde ihn nicht bedingungslos zurücknehmen. Ich würde ihn nicht zurücknehmen ohne die Gewähr, dass er morgen auch noch da war.
Also verbrachte ich die meiste Zeit des Fluges damit, zu weinen. Gott, manchmal bin ich wirklich erbärmlich. Ist das eine Form von Stärke? Zu tun, was man tun muss, auch wenn es schrecklich ist, wenn es einem das Herz aus dem Leib riss, wenn es sich anfühlte wie ein riesengroßer Fehler? Falls ja, zählte das jetzt wohl. Ich fühlte mich stark. Ich fühlte mich bestätigt, mächtig. Ich fühlte mich miserabel.
Um es noch schlimmer zu machen, verbrachte ich die Zeit damit, mein Fotoalbum durchzugehen. Ich ergänzte es um die wenigen Bilder, die wir in New York gemacht hatten. Von uns beiden zusammen. Mit jedem Bild von uns, das ich sah, fühlte ich mich, als ob ich noch mehr weinen wollte.
Die Stewardess hielt zweimal bei mir an und fragte, ob es mir gut ginge. Beim zweiten Mal fragte ich sie forsch: „Sehe ich aus, als ginge es mir gut? Bitte lassen Sie mich einfach in Ruhe.“
Das tat sie.
Bevor wir landeten ging ich in den Waschraum und wusch mir vorsichtig das Gesicht, erneuerte mein Mascara und Make-up. Auf keinen Fall wollte ich meiner Familie einen Hinweis darauf geben, dass ich während des Fluges geweint hatte. Das fiel unter die Kategorie der Dinge, die meine Mutter nicht wissen musste.
Als ich gegen Ende des Fluges mein Handgepäck zusammenpackte, sagte der Mann der neben mir saß: „Ich denke, er muss sehr glücklich sein, wenn Sie ihn so sehr lieben.“
Ich grinste. „Vielleicht. Wenn er es nur wüsste.“
„Viel Glück“, sagte er.
Ich vermute ich war inzwischen auf die Freundlichkeit Fremder angewiesen. Denn ich zählte die Rose auch dazu. Die Rose, die mir der Florist an der Ecke des Wohnheims vor zwei Wochen geschenkt hatte.
Also ging ich, meine Tasche über meine Schulter gehängt, ein falsches Lächeln im Gesicht, durch die Sicherheitsabsperrung und begrüßte meine Familie.
Mein Vater war natürlich nicht mit am Flughafen. Er würde zu Hause sitzen und darauf warten von mir formell begrüßt zu werden, wenn ich seine Domäne betrat. Aber meine Mutter war dort und die Zwillinge, Jessica und Sarah. Ich hatte die gleiche Riesenfamilienumarmung erwartet, mit der ich im Sommer begrüßt worden war. Daher war ich etwas überrascht (und enttäuscht), als meine Mutter mich zuerst umarmte und dann jede meiner Schwestern einzeln. Sie hatten sich auf beiden Seiten meiner Mutter aufgestellt, Jessica trug ein weißes Kleid, Sarah schwarze Jeans und ein graues T-Shirt.
„Willkommen zu Hause, Liebes“, sagte meine Mutter.
„Hey“, sagte Jessica.
Sarah sagte nicht ein einziges Wort.
Meine Mutter lehnte sich näher an mich heran und flüsterte: „Die Zwillinge reden gerade nicht miteinander. Tut mir wirklich leid, das hat schon zu einigen Unannehmlichkeiten geführt.
Sie meinte es ernst. Ich musste in der mittleren Sitzreihe des Minivans mit Jessica sitzen, weil Sarah und Jessica, beide sechzehn, es ablehnten zusammen in der Mittelreihe zu sitzen und die hintere Reihe nicht eingebaut war, der freie Platz war mit Kartons, die mit weiß Gott was gefüllt waren, belegt. Sarah saß auf dem Beifahrersitz, starrte aus dem Fenster und weigerte sich auch nur anzuerkennen, dass wir da waren.
Jessica sah Sarah an, verschränkte dann ihre Arme, schmollte und sah aus dem Fenster.
Au weia. Das würden ja lustige Ferien werden.
„Also, ähm, Mom, was gibt es Neues?“
„Oh, nicht viel. Meistens mache ich mir Sorgen um Euch Mädchen und kümmere mich um Euren Vater, während er seine Memoiren schreibt.“
„Arbeitet er immer noch daran?“
Sie schaute mich im Rückspiegel an und sagte dann: „Ja, er arbeitet immer noch daran.“ Sie seufzte nicht, oder verdrehte die Augen, aber es hatte den Anschein, als ob sie das gern getan hätte. „Wie ist das Studium? Wir hören kaum von dir, Alexandra.“
Ich zuckte mit den Schultern. „Ich hatte viel zu tun, viele Verpflichtungen dieses Jahr. Es tut mir leid, dass ich mich nicht so oft gemeldet habe. Ich werde versuchen mich zu bessern.“
„Dein Vater und ich würden das sehr begrüßen.“
Jessica sprudelte heraus: „Carrie ist zu Hause. Und sie hat einen neuen Freund.“
Sarah drehte sich in ihrem Sitz um und starrte sie wütend an, dann murmelte sie: „Gott!“, und drehte sich wieder zurück.
Ich zog die Augenbrauen hoch. „Carrie hat einen Freund?“
Meine Mutter meldete sich zu Wort: „Es scheint so. Aber sie macht ein großes Geheimnis daraus. Sie ist seit zwei Tagen zu Hause und verschickt ständig SMS, oder kichert am Telefon, oder schließt sich in ihrem Zimmer ein und spricht über ihren Computer. Es ist wirklich unpassend für jemand in ihrem Alter.“
Ich grinste und war zum ersten Mal seit Tagen glücklich. „Das ist toll, Mom!“
„Ja klar, du denkst das natürlich“, sagte sie und verwies mich damit auf meinen Platz.
Ich vermute mir war nicht danach zumute, denn ich antwortete sofort. „Was soll das jetzt heißen, Mom?“
Sie schnaubte leise. „Du weißt, dass wir mit den von dir gewählten Partnern auch nicht immer einverstanden waren.“
Ich schüttelte den Kopf, lächelte weiter mein falsches Lächeln und schaute aus dem Fenster. „Ja, Mom. Das weiß ich.“
„Also, lass uns nicht weiter darüber reden, es ist inzwischen sowieso vorbei.“
Ich holte tief Luft. Wenn sie nur wüsste.
Zum ersten Mal, seit ich angekommen war, sagte Sarah etwas: „Was ist aus Dylan eigentlich geworden? Ich fand ihn süß.“
„Sarah!“, sagte meine Mutter mit verletzter Stimme.
„Na ja, es ist wahr, er war süß. Ist er nicht zur Army gegangen, oder so was?“
Ich antwortete mit ruhiger Stimme und versuchte dabei verzweifelt, nichts zu verraten. „Ja. Er ist in Afghanistan schwer verwundet worden.“
„Oh je“, sagte meine Mutter mit leiser Stimme.
Ich sah sie an und versuchte an ihrem Gesichtsausdruck zu erkennen, wie viel sie wusste. Mein Vater hatte Dylan eine Mail geschickt, als er im Krankenhaus gewesen ist. Er wusste Bescheid. Er hatte gesehen, wie schlecht es mir letztes Jahr gegangen war, er hatte Bescheid gewusst und mir nichts gesagt.
„Wusstest du davon, Mom?“, fragte ich.
Sie schüttelte ihren Kopf. „Nein, es tut mir so leid. Ich hoffe es war nichts Ernstes. Obwohl wir nicht mit ihm als deinem Freund einverstanden waren, war er ein netter Junge.“
„Es war ernst“, antwortete ich und versuchte immer noch ihre Reaktion abzuschätzen. Wir standen noch immer an einer Ampel und sie sah mich im Rückspiegel an. „Er hat fast sein Bein verloren. Und sein bester Freund wurde dabei getötet.“
Sie wurde blass und flüsterte: „Das tut mir so leid, Alexandra. Ich weiß, dass er dir viel bedeutet hat.“
Ich atmete aus und lehnte mich im Sitz zurück. Meine Mutter war, wie immer, nicht zu deuten. Sie hätte als Pokerspielerin eine Million machen können, aber ich vermute mal, die Ehefrau eines Diplomaten zu sein, war nicht viel anders.
Die Fahrt war unerträglich. Ich holte mein Telefon raus und schaltete es an. Ich weiß, es war übertriebene Hoffnung, aber vielleicht hatte ich eine Nachricht von Dylan. Oder eine Mail. Eine SMS. Irgendetwas. Ein Hinweis, dass er wirklich gehört hatte, was ich gesagt hatte. Irgendetwas.
Direkt nachdem ich das Telefon angeschaltet hatte, kamen neue SMS an. Keine war von Dylan, aber eine war von Kelly und zwei weitere von Sherman und eine von Carrie.
Kellys Nachricht war kurz und kam direkt auf den Punkt:
Ruf mich an sobald du landest. Dringend.
Sherman schrieb:
Alex, schau dir die Nachrichten nicht an. Ruf Carrie an sobald du kannst.
Carries war weniger kryptisch aber auch nicht hilfreicher.
Wenn Mom zum Mittagessen anhalten will, tu so als wärst du krank. Sag ihr, dass du nach Hause musst. Sofort. Ruf mich an. Liebe dich.
Oh Gott. Was war los? War Dylan etwas passiert? Ich blinzelte die Tränen fort und versuchte sie vor meiner Mutter zu verbergen, bevor sie sie sah.
„Dein Telefon klingt wie eine Alarmanlage, Liebes, was ist los?“
„Oh, nichts“, antwortete ich und versuchte meine Stimme ruhig zu halten. „Es ist nur Kelly, ich ruf sie schnell zurück, okay?“
„Alexandra…“, begann meine Mutter einzugreifen, aber ich wählte schon. Jessica sah mich seltsam an, ihre Augen wanderten zu meinen Händen, die zitterten, aber ich tat so als wäre nichts.
Carrie antwortete beim zweiten Klingeln.
„Alex?“
„Hey Kelly“, sagte ich mit übertrieben süßer Stimme. „Ich habe deine Nachrichten erhalten. Was ist mit der Seminararbeit?“
Carrie verstand sofort was ich spielte. Sie fragte: „Bist du mit Mom im Auto?“
„Ja, das bin ich! Wir sind gerade auf dem Weg nach Hause, wir werden bald da sein.“
Meine Mutter schaute über ihre Schulter zu mir nach hinten, als ich das sagte und meinte: „Ich dachte wir halten irgendwo zum Mittagessen an.“
Ich runzelte die Stirn. „Warte mal kurz, Kelly.“ Dann sagte ich zu meiner Mutter: „Mom, ich fühle mich nicht so gut, der Flug und so.“
Sarah schüttelte den Kopf und murmelte etwas, dann verschränkte sie die Arme vor ihrer Brust.
„Oh Liebes, deine Schwestern haben sich so darauf gefreut.“
Oh Gott, warum konnten sie nicht einfach alle ihre Klappe halten und mich in Frieden lassen.
„Bitte, Mom? Ich denke ich muss mich eine Weile hinlegen.“
„Natürlich, Liebes.“
„Danke“, sagte ich und nahm das Telefon wieder ans Ohr. „Entschuldigung. Was hattest du gerade gesagt?“
Carries Stimme war laut und klar. „Alex, bitte raste nicht aus. Okay? Was auch immer du tust, bleib ruhig.“
„Natürlich“, sagte ich, das falsche Lächeln immer noch im Gesicht. Langsam begannen meine Wangen zu schmerzen.
„Okay. Hör mir zu… heute morgen ist Randy Brewer verhaftet worden.“
Ich schloss meine Augen und fühlte, wie ich von ganz allein meine Knie einzog. Ich wollte das nicht hören. Ich wollte nicht hören, was sie mir als Nächstes sagen würde.
„Er hat letzte Nacht eine junge Frau von einer Bar nach Hause verfolgt und sie vergewaltigt.“
Ich keuchte und meine Hand flog auf meinen Mund.
„Alexandra, geht es dir gut?“
„Ich glaube, mir wird schlecht“, flüsterte ich. Mein Magen verkrampfte sich sehr, und ich konnte die Tränen, die mir übers Gesicht liefen, nicht stoppen.
„Alexandra, leg das Telefon weg. Was hast du im Flugzeug gegessen? Hast du eine Lebensmittelvergiftung?“
„Kelly“, flüsterte ich zu meiner Schwester. „Ich schicke dir eine E-Mail. Tut mir leid, ich muss auflegen, ich fühle mich nicht wohl.“
Sie antwortete sofort. „Ich warte hier auf dich Alex. Es tut mir so leid.“
Ich legte auf und legte das Telefon auf den Sitz neben mich. Ich lehnte mich vor, die Arme vor meiner Brust verschränkt und versuchte die Gefühle, die drohten mich zu überwältigen, zurückzuhalten.
„Alexandra, musst du zu einem Arzt? Ich denke wir sollten dich zu einem Arzt bringen.“
„Nein!“, schrie ich.
Die Ruhe, die auf meinen Schrei folgte, war ohrenbetäubend.
Meine Mutter hielt einen Moment später plötzlich an, sie hätte fast eine rote Ampel überfahren. Sie schaute zu mir nach hinten, mit offenem Mund und weiten Augen. Ich hatte sie noch niemals zuvor angeschrieen.
„Es tut mir leid“, flüsterte ich. „Ich… muss mich einfach nur für eine Weile hinlegen, okay? Bitte?“
Ich zog die Beine auf den Sitz hoch, legte meinen Kopf auf sie, schlang meine Arme um die Beine und versuchte alles um mich herum zu ignorieren.
Ich konnte an nichts anderes denken, als an die Minuten im letzten Frühjahr, in denen ich nicht in der Lage gewesen war mich zu verteidigen, wie er meine Bluse zerrissen hatte, bevor seine Zimmergenossen dazwischen gingen. Und dann war es nochmals geschehen, aber dieses Mal hatte Dylan mich beschützt.
Ich war nicht in der Lage gewesen, mich selbst zu verteidigen. Was Randy getan hatte, führte dazu, dass ich mich wertlos fühlte. Schlechter als wertlos. Wie ein Stück Fleisch, das man anfassen, stoßen und anstupsen, in die richtige Position schieben konnte. Desto mehr ich darüber nachdachte, desto mehr wollte ich mich übergeben.
Denn, wenn ich letztes Frühjahr Anzeige erstattet hätte, wäre er schon lange im Gefängnis. Diese Frau wäre nicht vergewaltigt worden. Dylan wäre nicht verhaftet worden.
Es war meine Schuld.
Nachdem im Auto einige Minuten absolute Stille geherrscht hatte, fühlte ich wie jemand mich von links anstupste. Ich sah hoch, es war Jessica, mit einer gehobenen Augenbraue und sie sah misstrauisch aus.
Sie hielt mein Telefon in der Hand und die Anrufhistorie war auf dem Display zu sehen. Der letzte Anruf ging natürlich an Carries Handy. Ich hatte jedoch so getan, als würde ich mit Kelly sprechen. Darunter folgten ein paar Anrufe zu Kelly und an vierter Stelle in meiner Anrufliste war: Dylan. Der Kontakteintrag hatte ein Bild, ein zwei Wochen altes Fotos von uns beiden zusammen.