Neunzehntes Kapitel
Die Bedienung stellte eine Platte mit fein säuberlich arrangiertem Gebäck in die Mitte des Tischs. Sie griff nach dem leeren Tablett und ging, blieb jedoch an der Tür stehen, um einen etwas verdutzten Blick auf die Frauen und Männer in dem Besprechungszimmer zu werfen.
Eine seltsame Gruppe, die sich da versammelt hatte …
Detective Chief Superintendent Trevor Jesmond räusperte sich geräuschvoll und wartete darauf, dass es ruhig wurde. »Wollen wir anfangen, meine Damen und Herren?« Tee und Kaffee wurden eingeschenkt, während Jesmond die anwesenden Personen vorstellte.
Sie saßen zu siebt um den langen, rechteckigen Tisch. Jesmond saß am Kopfende mit einer türkisch sprechenden Polizeibeamtin rechts neben sich. Auf derselben Seite weiter unten saß Memet Zarif, neben ihm ein älterer Herr, ein, wie es hieß, angesehener Führer der türkischen Gemeinde. Ihnen gegenüber saßen Stephen Ryan und eine schick gekleidete Frau namens Helen Brimson, die von Jesmond als die Anwältin vorgestellt wurde, die Ryan Properties vertrat. Der letzte Anwesende, der vorgestellt wurde, schwitzte in seiner Lederjacke und hatte einen Stift in der Hand und einen Stapel Papier vor sich.
»DI Thorne wird das Protokoll führen …«
Helen Brimson beugte sich vor, um ihn zu unterbrechen. »Ich gehe davon aus, dass unser Treffen hier vertraulich behandelt wird?«
Jesmond nickte und nickte erneut, als sie fortfuhr.
»Ich will eine Bestätigung, dass sämtliche Notizen ausschließlich für ein internes Polizeidokument verwendet und keinem Gericht vorgelegt werden, sollte ein solches zu einem späteren Zeitpunkt tätig werden.«
Thorne schrieb mit, ohne viel zu denken. Er hoffte nur, dass sich dieses Juristenpalaver in Grenzen hielt.
»Dieses Treffen ist nur Teil einer Beratung innerhalb der Gemeinde«, sagte Jesmond. Er breitete die Arme aus. »Ich bin dankbar, dass alle sich bereit erklärt haben, daran teilzunehmen, und heute Vormittag hierher gekommen sind.«
»Hierher« – das war ein austauschbares, namenloses Hotel außerhalb von Maidenhead. Ein Vertreterhotel unter hunderten entlang der M25. Leicht zu erreichen und weit genug entfernt, um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen.
Das hatte Tughan vor einer Woche gemeint – sie alle an einen Tisch bringen und versuchen, dem Ganzen ein Ende zu bereiten.
Zarif legte dem Mann neben ihm die Hand auf die Schulter, dem »angesehenen Führer der türkischen Gemeinde«. Sie trugen beide schicke Anzüge und lächelten glatt. »Meine Brüder und ich wurden von unserem Freund hier gebeten, der Polizei zu helfen, so gut wir nur können«, sagte er. »Ich finde, wir tragen zu dieser Ermittlung bereits in jeder erdenklichen Weise bei, aber wenn wir darüber hinaus noch etwas tun können, sind wir dazu gerne bereit.«
Jesmond nickte. Thorne schrieb.
»Dasselbe gilt für mich«, sagte Stephen Ryan. Er trug eine dicke Goldkette um den Hals und eine edle Wildlederjacke über dem offenen Hemd. »Sowie für meinen Vater und alle, die in Ryan Properties involviert sind. Mein Vater kann heute wegen eines wichtigen geschäftlichen Termins nicht hier sein, aber er lässt noch einmal ausrichten, wie sehr er diese Morde verurteilt.«
Thorne glaubte seinen Ohren kaum. Er dachte an Alison Kelly. Das Telefongespräch im Zug lag etwas mehr als eine Woche zurück. Seither hatte er nichts mehr von ihr gehört.
»Es ist sein Wunsch, jedes weitere Blutvergießen zu vermeiden.« Ryan sah den Tisch hinunter zu Thorne. »Schreiben Sie das auf?«
Am liebsten würde ich diesen Stift nehmen und dir etwas über das Gesicht schreiben, du kleine, schmierige Arschgeige, dachte Thorne.
Er schrieb: Ryan. Abscheu. Wunsch.
Jesmond brach etwas von dem Gebäck ab, wobei er darauf achtete, dass die Krümel auf dem Teller landeten. »Ich brauche niemandem hier zu sagen, dass wir genau das hören wollen. Aber was wir brauchen, sind Taten. Nur dann wird sich etwas daran ändern, wird dieses Blutvergießen, von dem Sie sprachen, wirklich aufhören.«
»Natürlich«, sagte Zarif.
Ryan hob die Hände: Versteht sich von selbst.
Jesmond setzte seine Brille auf, griff nach einem Blatt Papier und begann die Namen darauf zu lesen. »Anthony Wright. John Gildea. Sean Anderson. Michael Clayton. Muslum Izzigil. Hanya Izzigil. Detective Sergeant Marcus Moloney.« Hier legte Jesmond eine Pause ein und blickte den Tisch entlang. »Und als Letztes Francis Cullen, ein Fernfahrer, und zwei bislang noch nicht identifizierte Tote.«
Thorne sah zu Ryan, dann zu Zarif. Beide hatten eine ernste Miene aufgesetzt, wie sie dem Aufrufen der Namen der Toten angemessen war. Der Menschen, die sie umgebracht hatten.
»Das sind die Opfer, von denen wir wissen«, sagte Jesmond. »In diesen Mordfällen ermitteln wir im Augenblick, und alle stehen sie in einem gewissen Maß in Verbindung zu Ihren Familien oder Ihren Geschäften.«
Ryans Anwältin versuchte ihm ins Wort zu fallen.
Jesmond hob die Hand. »Haben zumindest auf die eine oder andere Weise Ihre Familien oder Geschäfte berührt. Miss Brimson?«
»Ich habe meinem Klienten für dieses Treffen geraten, sich nicht zu spezifischen Fällen zu äußern, nach denen Sie ihn fragen könnten.«
»Wer ist denn hier spezifisch?«, fragte Thorne.
Ein eisiges Lächeln war die Antwort. »« Könnten », habe ich gesagt. ›Könnten‹.«
»Verstanden, ich werde es unterstreichen«, sagte Thorne.
Zarif schenkte sich noch eine Tasse Kaffee ein. »Sie sollten sich für diese Haltung schämen, Mr. Ryan. Genau das ist das Gefährliche, dass sich Leute weigern auszusagen, sich einzumischen. Dadurch werden diese Morde erst möglich.«
Der Alte neben ihm zupfte an seinem Bart und nickte zustimmend.
»In meiner Gemeinde gibt es einige, die Angst haben, ihre Meinung zu sagen«, fuhr Zarif fort. Er sah zu Jesmond. »Wir hatten gedacht, die Leute in Mr. Ryans … Kreisen hätten vielleicht etwas weniger Angst.«
Zarif drückte die richtigen Knöpfe. Ryan beherrschte sich, aber seine Wut war ihm deutlich anzumerken.
Lange zehn Sekunden sagte niemand etwas. Thorne lauschte auf den Verkehrslärm von der nahen Autobahn, das Rattern eines Ventilators in einem der Abzugsschächte an der Decke. Das Wetter hatte sich in den letzten Tagen gebessert, und die Luft in dem Raum war trocken und abgestanden.
»Diese Morde, wer oder was die Opfer auch waren, sind einfach nicht hinnehmbar«, erklärte Jesmond schließlich. »Sie fügen den Menschen in vielen Gemeinden Schaden zu. Den Menschen und den Geschäften …«
Thorne schrieb und dachte sich: »Und sie schaden deinen Aussichten auf eine Beförderung …«
Ryan lächelte schmallippig. »Das kommt manchmal auf dasselbe raus.«
»Wie bitte?«, fragte Jesmond.
»Die Menschen und die Geschäfte.« Ryan beugte sich vor und fixierte Zarif, der ihm gegenübersaß. »Manchmal sind die Geschäfte die Menschen. Verstehen Sie, was ich damit sagen will?«
Nun war es an Zarif, sich zu beherrschen. Ihm war klar, dass Ryan auf das Schleusen anspielte, auf den Lastwagendiebstahl. Er wandte sich an den Alten an seiner Seite und flüsterte ihm etwas auf Türkisch zu.
Als Zarif fertig war, übersetzte die Türkisch sprechende Beamtin für Jesmond. »Zuerst fluchte er«, fing sie an.
Thorne beobachtete Zarifs Gesichtsausdruck. Er war nicht überrascht.
»Mr. Zarif sagte, einige Leute sollten lieber nachdenken, bevor sie den Mund aufmachen … den Mund vor lauter Dummheit zu weit aufreißen.«
Thorne sah von Ryan zu Zarif in der vergeblichen Hoffnung, die beiden könnten auf den Tisch klettern und sich ineinander verkeilen. Los, macht schon, dachte er. Bringen wir es hier und jetzt zu einem Ende …
Jesmond bedankte sich bei der Polizeibeamtin. Thorne sah zu ihr, und ihre Blicke trafen sich. Er hatte ihren Namen vergessen. Sie war hier, um zu gewährleisten, dass jede belastende Aussage aufgezeichnet werden konnte, so wenig sie auch später verwendet werden durfte. Das war ihm klar. Genauso klar war ihm, dass man jede Hoffnung darauf fahren lassen musste, irgendjemand könnte irgendetwas von Bedeutung sagen. Bei dem ganzen anscheinend sinnlosen Unterfangen ging es darum, was nicht gesagt wurde.
»Wir müssen uns gemeinsam anstrengen«, bemerkte Jesmond und blickte sich in der Runde um, bis er zufrieden festgestellt hatte, dass jeder sich beherrschte.
»Dieses Treffen macht wenig Sinn«, sagte Brimson, »wenn mein Klient hier sitzen und sich Beleidigungen anhören muss.«
Brimson und Ryan saßen so dicht nebeneinander, dass ihre Arme sich berührten. Thorne fragte sich, ob sie wohl miteinander schliefen. Sicher, Brimson tat nur ihre Arbeit, aber irgendeinen Grund musste es doch geben, dass ihr nicht übel wurde. »Würde Mr. Ryan lieber hier sitzen und sich Beleidigungen anhören?«, sagte er.
Ryan blickte nicht einmal auf. »Sie Arschloch.«
Mit Unschuldsmiene wandte Thorne sich zu Jesmond. »Soll ich das aufschreiben …?«
»Ich möchte hier zwei Punkte klarstellen«, erklärte Jesmond. »Wir werden erstens, und verstehen Sie mich bitte nicht falsch, unsere Ermittlung bei den erwähnten Morden in keiner Weise herunterfahren.«
»In keiner Weise«, wiederholte Thorne.
Jesmond warf ihm einen Blick zu und nickte. »Einige von Ihnen wissen es sicher bereits, aber DI Thorne ist einer der direkt mit der Suche nach den Verantwortlichen beauftragten Beamten.«
Thorne war versucht zu winken.
»Zweitens möchte ich direkt an Sie appellieren.« Jesmond nahm die Brille ab und steckte sie in seine Brusttasche. »Wir möchten diese Form des Austauschs fortsetzen, zum Wohle aller. Im Auftrag des Commissioners appelliere ich direkt an Sie. Machen Sie Ihren Einfluss geltend. Als Geschäftsleute. Als tragende Säulen Ihrer Gemeinde. Tun Sie, was in Ihren Kräften steht, um weiteres Blutvergießen zu verhindern.«
Thornes Stift flog über das Blatt. Er konnte kaum mit Jesmonds Rede mithalten. Ihm war heiß, und er hatte Kopfweh.
Fünfzehn Minuten später klopfte die Bedienung und fragte, ob sie noch etwas Gebäck bringen solle, doch die Besprechung war bereits in Auflösung begriffen. Ryan und Zarif verließen den Raum innerhalb einer Minute, wobei sich jeder angeregt mit seinem Berater unterhielt.
Jesmond sammelte seine Unterlagen ein. »Wie ist es Ihrer Meinung nach gelaufen, Tom?« Er wartete die Antwort nicht ab, vielleicht weil er glaubte, er müsse zu lange darauf warten. »Ich weiß. Diese Art Treffen läuft nie richtig gut.« Er ließ seine Aktentasche zuschnappen. »Wir können nur hoffen, dass sie uns wenigstens etwas bringt.«
Thorne kannte die Antwort: einen Krampf in der Schreibhand, mehr nicht …
Gründlich wie in allem, was sie tat, schob Carol Chamberlain ihren Wagen systematisch durch die Gänge, ohne einen auszulassen – an einem kleinen Stau bei den Kassen vorbei Richtung Putzmittel, Küchenrollen und Toilettenpapier.
Grinsend tauchte Jack neben ihr auf und legte ganze Berge Einkäufe in den Wagen. »Brauchen wir Hundefutter?«, fragte er.
Chamberlain nickte und sah ihrem Mann nach, wie er den Gang entlangeilte und um eine Ecke verschwand. Sie schob den Wagen langsam weiter, holte sich aus den Regalen, was sie brauchte. Hochfassen, reinlegen, weiterschieben. Systematisch, in Gedanken ganz woanders …
»Wenn wir Ryan drankriegen, erzählt er uns, wer vor zwanzig Jahren das Geld kassiert und Jessica angezündet hat. Er wird mir einen Namen nennen.«
Thorne hatte ihr sein Versprechen gegeben. Er hatte gesagt, er würde den Verantwortlichen für das finden, was vor zwanzig Jahren passiert war. Er hatte gesagt, er würde ihren Fehler wieder gutmachen.
Er hatte gesagt, was sie seiner Meinung nach hören wollte.
Das war vor mehr als zwei Wochen gewesen, in seiner Wohnung, und seither hatte sie Thorne nicht mehr gesehen.
Das letzte Telefonat lag beinahe ebenso lange zurück. Natürlich hatte er zu tun, das war ihr klar. Er hatte anderes zu tun, als sie auf dem Laufenden zu halten.
Hochfassen, reinlegen, weiterschieben …
Ihr kalter Fall aus dem Jahr 1993, der Mord an dem Buchhalter, steckte fest. Er war kalt, und er ließ sie kalt. Keine gute Ablenkung.
Natürlich war es Jack so lieber. Er genoss die Ruhe am Abend, die Tatsache, dass sie nichts mit nach Hause brachte. Er war glücklich darüber, dass sie überhaupt selten von zu Hause wegmusste. Sie liebte ihn so sehr und wusste, dass er nur deshalb so fühlte, weil er sie ebenso liebte. Sie wäre verloren ohne ihn, hilflos ohne den Anker seiner Fürsorge. Aber so, wie sie sich jetzt fühlte, seit das alles begonnen hatte, begann dieser Anker sie nach unten zu ziehen.
Wann war es endlich vorbei?
Hochfassen, reinlegen, weiterschieben …
Auf Tom Thorne hatte sie all ihre Hoffnung gesetzt. So blieb ihr keine andere Wahl. Doch sosehr Chamberlain ihn mochte und respektierte, sosehr hasste sie das Gefühl, jemandem zu Dank verpflichtet zu sein. Es nicht selbst in der Hand zu haben.
Sie hasste es.
Sie wollte ihren Wagen voll laden, mit einem Berg Flaschen und Dosen, und brüllend den Gang hinunterdonnern. Sie wollte zusehen, wie die Familien und Regaleinräumer die Flucht vor ihr ergriffen. Sie wollte das Rattern des Wagens hören und das Kreischen der Sprechanlagen, wenn sie an den Kassen vorbeirasen und das Personal platt machen, gegen die riesigen Fenster krachen würde …
Die Hundefutterdosen an die Brust gedrückt, hastete Jack auf sie zu. Kaum waren sie scheppernd in den Wagen gefallen, hakte sie sich bei ihm ein. Gemeinsam bogen sie in den nächsten Gang ein.
23. August 1986
Das neue Album von den Smiths ist der Wahnsinn. »Bigmouth Strikes Again« ist drauf, und Dad steckt noch immer seinen Kopf in mein Zimmer, wenn er es hört, und lacht, wenn die Zeile mit »Joan of Arc« kommt.
Ali hat einen festen Freund! Sie lernte ihn in irgendeinem Club kennen. Keine Ahnung, seit wann sie in Clubs geht oder mit wem sie dorthin geht. Also anscheinend hat dieser Typ sie einfach angesprochen und sie auf einen Drink eingeladen. Ich hab ihn neulich kennen gelernt und fand ihn ganz nett. Aber als er hallo sagte, so als ob alles ganz normal wäre, schaute er ständig zu Ali, damit sie auch ja sah, wie »einfühlsam« und toll er ist.
Keine Ahnung, was zwischen ihnen läuft.
Es gibt noch einen Typen, in den sie auch verknallt ist. Ali verknallt sich jede Woche in einen anderen. Dieser Typ ist viel älter als sie, und ehrlich gesagt glaube ich, dass sie genau deshalb so scharf auf ihn ist. Außerdem hat er mit ihrem Vater gearbeitet, das heißt, er hat wahrscheinlich einen Spitznamen wie Ron, »Der Schlächter«, oder was in der Richtung. Ali hat schon immer Witze darüber gerissen, dass sie mit einem dieser Typen anbandeln möchte, einem Freund ihres Vaters. Also mit ihm flirten und den. Spruch anbringen: »Ist das eine Knarre in deiner Hose, oder freust du dich, mich zu sehen? Ach, es ist ein Revolver …«
Auf dem Album ist noch ein Song, »I Know It’s Over«.
Ich hab ihn mir mit dem Kopfhörer angehört. Es gibt da eine Stelle, wo Morrissey darüber singt, wie ihm Erde auf den Kopf und ins Gesicht fällt. Dass sich das genauso anfühlt, wenn eine Beziehung zu Ende ist, wenn er sitzen gelassen wird oder so. Ich hab versucht, mir das vorzustellen. Dass ich mit jemandem zusammen bin und er mit mir Schluss macht. Ich lag da, hatte laut aufgedreht und die Augen zu und mich in diese Lage versetzt. Eine Weile fühlte ich mich ganz tiefgründig und romantisch, wie ein Dichter oder so. Und dann wurde ich plötzlich wütend und kam mir dumm vor, hielt den Song nicht mehr aus. Jetzt überspringe ich ihn immer. Bei dem Text und der Melodie muss ich immer heulen, oder ich sehne mich danach, zu heulen. Aber irgendwie war das nicht echt. Es war aufgesetzt. Ich hab immer gedacht, von anderen bemitleidet zu werden sei echt schlimm, aber wenn ich anfange, in Selbstmitleid zu versinken, das ist das Letzte.
Ich werde niemals einen Freund haben, so einfach ist das. Und falls ein Wunder geschehen würde und ich doch einen hätte, muss man kein Superhirn sein, um herauszufinden, woran das Ganze scheitern könnte. Außer natürlich, ich würde auch so eine Brutzelbirne finden. Ihre Blicke trafen sich im überfüllten Wartezimmer eines Schönheitschirurgen …
Wird nicht passieren. Nur weil ich so aussehe, wie ich aussehe, muss ich noch lange nicht auf Typen stehen, die auch so aussehen.
Ich wär nicht traurig, wenn ich sitzen gelassen würde. Ich würde mir nur wünschen, den Wichser umzubringen. Weil er so ein feiges Arschloch ist.
Aber ich will sowieso keinen Freund.
Das liest sich so unglaublich wehleidig. Als ob ich so ein eingebildetes Luder wäre und nur so tue, als ob ich allein bleiben möchte, weil ich mir selber so Leid tue. Ich kann nichts dafür, dass sich das so anhört. Ich weiß, was ich denke.
Beschissener Moment des Tages
Habe beschlossen, mir darüber nicht mehr den Kopf zu zerbrechen. Weil es nichts bringt.
Glücksmoment des Tages
Siehe oben.