Viertes Kapitel
Der Streifenbeamte, der als Erster am Tatort gewesen war, saß an einem kleinen Tisch in einem Hinterzimmer neben einem Halbwüchsigen, Muslum Izzigils Sohn, wie Thorne vermutete, der in der Tür lehnte. Es war schwer zu sagen, wer von den beiden jünger oder aufgewühlter wirkte.
Holland stand neben Thorne. »Der Junge ist auf die Straße hinausgerannt, als er sie gefunden hat. Constable Terry hat gerade in dem Café gegenüber gefrühstückt. Er hörte den Jungen brüllen.«
Thorne nickte und schloss rasch die Tür. Er ging zurück in den Laden, wo man hastig Stellwände um die beiden Leichen errichtet hatte. Die Leute von der Spurensicherung gingen mit der gewohnten Effizienz vor, aber irgendwie hatte Thorne den Eindruck, dass das übliche Geplänkel – der schwarze Humor, der craic, wie die Iren es nannten, wenn sie Spaß hatten – diesmal etwas gedämpft war. Thorne hatte Serienmörder gejagt, hatte Tatorte erlebt, an denen die Atmosphäre mit Respekt, sogar Angst aufgeladen war in Anbetracht der Darbietung, die sich ihnen bot. Aber hier war es etwas anderes. Es handelte sich mit ziemlicher Sicherheit um einen Auftragsmord. Dennoch lag eine merkwürdige Stimmung über dem Raum. Vielleicht hatte es damit zu tun, dass es zwei Tote waren. Mann und Frau.
»Wo war der Junge, als es passierte?«
»Oben«, sagte Holland. »Machte sich für die Schule fertig. Er hat nichts gehört.«
Der Mörder hatte also einen Schalldämpfer benutzt. »Der hier haut nicht ganz so auf den Putz wie der X-Man«, sagte Thorne.
Muslum Izzigil kauerte an die Wand gelehnt zwischen einem Ständer mit Kindervideos und einer Lara-Croft-Figur in Lebensgröße. Sein Kopf hing zur Seite, die halb geöffneten Augen traten hervor. Von seinem Hinterkopf rann in einem dünnen Rinnsal Blut über die frisch rasierte Wange und färbte den Kragen des weißen Nylonhemds rosa. Die Leiche seiner Frau lag mit dem Gesicht nach unten quer über seinen Beinen. Es war bemerkenswert wenig Blut zu sehen. Nur das kleine dunkle Loch hinter ihrem Ohr verriet, was sich hier zugetragen hatte. Oder zumindest verriet es einen Teil der Geschichte …
Wen hatte er zuerst getötet? Zwang er den Ehemann, bei der Hinrichtung seiner Frau zuzusehen? Musste die Frau nur sterben, weil sie versucht hatte, ihren Mann zu retten?
Thorne sah auf von den Toten. Er bemerkte die kleine Kamera in der Ecke. »Darauf können wir wohl nicht hoffen?«
»Allerdings«, sagte Holland. »Das Aufnahmegerät ist nicht schwer zu finden. Es befindet sich unter der Theke. Der Mörder hat das Band mitgenommen.«
»Da hat er was für seine Enkelkinder …«
Holland bückte sich und deutete mit einem Kugelschreiber auf den Nacken der Toten. »Eine Zweiundzwanziger, was meinen Sie?«
Nun sah Thorne die Blutlache. Das dünne Rinnsal lief wie ein feines Halsband um ihren Nacken und bildete eine klebrige Pfütze zwischen ihrem Kinn und dem grauen Industrieteppich. »Sieht ganz danach aus«, meinte er. Er war bereits auf dem Weg zum Hinterzimmer. Auf dem Weg zu einem vermutlich schwierigen Gespräch …
Constable Terry stand auf, als Thorne durch die Tür kam. Thorne winkte ab, er solle sich wieder setzen. »Wie heißt der Junge?«
Der Junge antwortete selbst. »Yusuf Izzigil.«
Thorne schätzte ihn auf siebzehn. Wahrscheinlich machte er an der Schule gerade seine A-Levels. Er hatte sich die kurzen Haare mit Gel aufgestellt, und sein Versuch, sich einen Schnurrbart wachsen zu lassen, ließ sich ganz ordentlich an. Die Hysterie, von der Holland gesprochen hatte und durch die die Polizei zunächst aufmerksam geworden war, war einer Ruhe gewichen. Er wirkte jetzt still und scheinbar gefasst, doch die Tränen traten ihm immer wieder in die Augen, woraufhin er sie bestimmt mit dem Handrücken wegwischte, sobald sie ihm über die Wangen zu laufen drohten.
Er fing an zu sprechen, ohne gefragt zu werden. »Ich machte mich gerade oben fertig. Mein Vater ging immer nach acht Uhr runter, um sich um die Videobänder zu kümmern, die nachts zurückgegeben wurden. Meine Mutter half ihm dabei, wenn sie den Frühstückstisch abgeräumt hatte.« Er sprach gewandt, langsam, ohne jede Spur eines Akzents. Da erst fiel Thorne auf, dass der rotbraune Pullover und die graue Hose eine Uniform waren und der Junge offensichtlich eine Privatschule besuchte.
»Du hast also nichts gehört?«, fragte Thorne. »Keinen Streit, nichts?«
Der Junge schüttelte den Kopf. »Ich habe die Türglocke gehört, als jemand die Tür öffnete, aber das ist nicht ungewöhnlich.«
»Aber etwas früh war es schon?«
»Wir haben häufig Kunden, die sich auf dem Weg in die Arbeit einen Film abholen, der am Abend zuvor zurückgebracht wurde.«
»Sonst noch etwas …?«
»Danach war ich im Bad. Das Wasser lief. Sonst hätte ich vielleicht etwas gehört.« Wieder schoss die Hand nach oben und wischte eine Träne weg. »Sie hatten Schalldämpfer, oder?«
Eine merkwürdige Feststellung. Thorne fragte sich, ob der Junge vielleicht mehr wusste, als er sagte, kam dann aber doch zu dem Schluss, dass es wohl eher an den vielen bescheuerten britischen Gangsterfilmen lag, die sein Vater in den Regalen stehen hatte.
»Wie kommst du darauf, dass es nicht nur einer war, Yusuf?«
»Vor einer Woche waren zwei Jungs hier. Etwa in meinem Alter, hat mein Vater gesagt. Sie haben versucht, ihm Angst einzujagen.«
»Was haben sie gemacht?«
»Nur Quatsch, den niemand ernst nahm. Drohungen. Ein Hundehaufen in einer Videohülle, eine Mülltonne durchs Fenster geworfen.« Er deutete auf das Schaufenster, wo nun ein schwarzer Vorhang den Passanten verbarg, was in dem Laden vorging. »Am Anfang war ein Brief, den mein Vater nicht weiter beachtete.«
»Hat er den Brief aufgehoben?«
»Meine Mutter hat ihn bestimmt irgendwo abgeheftet. Sie wirft nie was weg.«
Da fiel dem Jungen auf, was er soeben gesagt hatte, und er blinzelte langsam. Diesmal blieb die Hand etwas länger an den Augen. Thorne fiel das Schild ein, das er an der Kasse gesehen hatte: Videoüberwachung. »Hat Ihr Vater eine Aufnahme davon? Von dem Zwischenfall mit den zwei Jungen?«
»Müsste er eigentlich. Er hat alles aufgenommen, aber inzwischen ist sie sicher weg.«
Thorne schaute ihn fragend an.
»Weil er immer dieselben paar Kassetten benutzt hat«, antwortete Yusuf. »Er hat sie jeden Tag fünf-, sechsmal durchgewechselt und wieder überspielt. Er hat immer versucht, Geld zu sparen, aber das mit den Videokassetten war wirklich blöd. Schließlich haben wir das Zeug verkauft. Immer Geld sparen …«
Der Junge ließ den Kopf sinken und den Tränen freien Lauf. Seine Hände, die zuvor damit beschäftigt gewesen waren, sie wegzuwischen, umklammerten nun den Verkaufstresen.
»Du bist kein Kind mehr, Yusuf«, sagte Thorne. »Du bist viel zu schlau, um dir ein X für ein U vormachen zu lassen, also werde ich das gar nicht erst versuchen.« Er sah hinüber zu den Wandschirmen und was sich dahinter befand. »Hier ging es um keinen Streit, keine Liebesaffäre und keine unbezahlte Rechnung. Ich verspreche dir nicht, dass ich den Typen erwische, der das getan hat, weil ich das nicht kann. Aber eines kann ich dir versprechen, ich werde mich dahinter klemmen.«
Thorne wartete, doch der Junge blickte nicht auf. Er nickte Terry leicht zu, der sich erhob und Yusuf einen Arm um die Schulter legte. Der Constable sagte etwas, versuchte ihn leise zu trösten, als Thorne die Tür hinter sich zuzog.
Er kam gerade noch rechtzeitig in den Laden zurück, um zu sehen, wie der schwarze Vorhang zur Seite schwang und DCI Nick Tughan hereinkam. Der Auftritt eines drittklassigen Schauspielers.
»Gut, was haben wir denn?« Tughan war ein spindeldürrer Ire mit nicht gerade sinnlichen Lippen. Seine kurz geschnittenen rotblonden Haare waren immer frisch gewaschen und der Kragen unter dem wie immer exklusiven Anzug strahlend sauber. »Wer bringt mich aufs Laufende …?«
Lächelnd zuckte Thorne mit den Achseln: Ich, wenn es sich nicht vermeiden lässt, du Wichser. Er war froh, als Holland zu ihm trat, um ihn zu begrüßen. Man sah ihm an, wie unangenehm es ihm war, andererseits wusste er, dass ihm das einen Drink einbrachte. Ein Bier schien überhaupt eine gute Idee, auch wenn es erst elf Uhr war. Einschließlich der Izzigils befanden sich ein Dutzend Leute in dem kleinen Laden. Dazu die Hitze, die von den Lampen der Spurensicherung abstrahlte. Beides hatte den Laden im Handumdrehen in eine Sauna verwandelt. Thorne wollte gerade hinaus, um etwas frische Luft zu schnappen, als der Vorhang ein weiteres Mal beiseite geschoben wurde. Es war Hendricks.
»Was war denn mit dir los gestern Abend?«
Thorne seufzte. Er hatte vollkommen vergessen, Hendricks anzurufen und ihm zu sagen, dass er noch bei seinem alten Herrn vorbeischaute. »Erzähl ich dir später …«
»Alles in Ordnung?«
»Ja, klar … war nur mein Dad.«
»Geht es ihm gut?«
»Er geht mir auf die Nerven …«
»Ich bin aufgeblieben. Du hättest anrufen sollen.«
»Ist ja süß.« Das war Tughan. Der Detective Inspector stand über die Leichen von Muslum und Hanya Izzigil gebeugt und setzte jetzt ein gespielt freundliches Lächeln auf. »Nein, wirklich, ist das nicht rührend, wie sehr er sich um Sie sorgt …«
Draußen vor dem Laden spuckte Thorne noch immer Gift und Galle, als Holland zehn Minuten später zu ihm stieß.
»Wenn es je einen Anreiz gab, einen Fall zu lösen …«
»Absolut«, sagte Thorne. »Dann, diesen Schleimer loszuwerden.«
»Aber er hatte nicht ganz Unrecht. Es war rührend …«
Thorne wandte sich um, um Dampf abzulassen, doch als er das breite Grinsen auf Hollands Gesicht sah, hellte sich sein eigenes etwas auf. Mit einem tiefen, langen Seufzer lehnte er sich an das Schaufenster. »Sie sehen übel aus, Dave …«
Thorne hatte im Lauf der letzten Jahre miterlebt, wie DC Dave Holland langsam erwachsen wurde, vor allem nach der Geburt seiner Tochter. Die blonden Haare, die ihm immer in die Stirn hingen, waren seit neuestem kurz geschnitten, was ihn ein paar Jahre älter wirken ließ. Und auch um die Augen waren ein paar Fältchen hinzugekommen. Thorne war bekannt, dass nur wenige Polizisten sich ihr jugendliches Aussehen bewahrten. Und die hatten entweder unverschämtes Glück oder waren faul. Beides traf auf Holland nicht zu. Im Jahr zuvor hatte er Thorne das Leben gerettet. Über die Umstände – das, was sie beide dabei an Krankem und Düsterem, an sexuellen Abgründen erlebt hatten – hatten sie seit dem anschließenden Prozess so gut wie nicht mehr gesprochen.
»Ich bin vollkommen kaputt«, sagte Holland.
Thorne betrachtete die blonden Stoppeln auf den blassen, eingesunkenen Wangen. Zeichen der Erfahrung und der Verantwortung? Vor ein paar Jahren noch – und vor allem während der Schwangerschaft seiner Freundin – hatte Holland es an beidem fehlen lassen.
»Das Baby?«
»Eigentlich ist es Sophie. Es muss an den Hormonen oder was weiß ich liegen, aber sie macht mich drei-, viermal pro Nacht an und will Sex.«
»Was?«
»Natürlich ist es das Baby! Hat man Ihnen einen Humor-Bypass gelegt?«
»Ich hab selbst nicht viel geschlafen. Ich bin bei meinem Dad geblieben.«
»Tut mir Leid, hab ich vergessen. Wie geht’s ihm?«
»Der bringt mich noch ins Grab, bevor er es schafft, sich selbst umzubringen.«
Auf der Straßenseite gegenüber hatten sich ein paar Schaulustige versammelt, um das Kommen und Gehen vor Izzigils Videoladen zu beobachten. Das Café, von dem aus Constable Terry losgerannt war, um herauszufinden, was es mit dem Gebrüll auf sich hatte, eignete sich als Ausguck hervorragend. Der Besitzer wuselte bestens gelaunt herum und servierte seinen Kunden, die im Freien sitzen und gaffen wollten, Kaffee und Gebäck.
Holland zog ein Päckchen mit zehn Silk Cut heraus. Er schnorrte sich Feuer von einer Frau, die mit einem Buggy vorbeikam.
»Wie lange läuft das schon?«, fragte Thorne und nickte Richtung Zigarette. Er hatte schon vor langer Zeit aufgehört zu rauchen und wäre dennoch jederzeit bereit gewesen, für eine Zigarette zu morden.
»Seit das Baby da ist. Ich hatte die Wahl zwischen Zigaretten oder Heroin.«
»Dann bist du ja richtig hier …«
Nördlich des Finsbury Park querte die Green Lanes ein Gitter von parallel verlaufenden Straßen, die so genannte Harringey Ladder. Ein Blick auf das geschäftige Treiben in den Läden genügte, um zu erkennen, was dieses Viertel auszeichnete: Es war eine der lebendigsten Gegenden Londons und sicherlich die ethnisch gemischteste. Was natürlich das Polizeiaufgebot in den Straßen erklärte. In einer wilden Schießerei waren vor sechs Monaten in ebendiesen Straßen drei Männer ums Leben gekommen. Dabei hatte sich das andere Gesicht dieses Viertels nur allzu deutlich gezeigt. Harringey war der Sammelpunkt einer ganzen Reihe von Gangs, die in der türkischen Gemeinde ihre Geschäfte betrieben. Nach den Zahlen des National Criminal Intelligence Service kontrollierten sie über drei Viertel der siebzig Tonnen Heroin, die jährlich in London umgeschlagen wurden. Und sie verteidigten ihre Geschäfte mit Zähnen und Klauen.
»Glaubt Tughan, das hat mit H zu tun?«
Holland hatte nicht zugehört. »Entschuldigung …?«
Thorne deutete auf den Laden. »Die Izzigils. Hält unser Mafiaexperte da drinnen das hier für einen Bandenkrieg?«
»Seiner Ansicht nach stecken die Ryans dahinter.«
»Hm?«
»Anscheinend hält er das für eine Nachricht von Billy Ryan an die Leute, die seine Jungs umlegen. Eine Kriegserklärung, vermutet er.«
»Wie kommt er auf die Idee? Hat er irgendeinen Anhaltspunkt dafür?«
»Keine Ahnung. Er wirkt allerdings ziemlich überzeugt.«
Thorne schloss die Augen, als Rauch von Hollands Zigarette an seiner Nase vorbeizog. »In gewisser Weise macht es allerdings Sinn.«
»Was?«
»Es stand immer fest, dass die Ryans eher rausfinden als wir, wer hinter ihnen her ist.«
Zwei Beamte trugen Leichensäcke zur Tür. Anscheinend war Hendricks mit seiner ersten vorläufigen Untersuchung fertig. Thorne folgte den Beamten hinein in den Laden und flüsterte im Vorbeigehen Holland zu: »Hendricks wohnt doch bei mir … Machen sich eigentlich welche darüber lustig?«
Holland zog gerade genüsslich an seiner Zigarette. Er musste so sehr lachen, dass er husten musste.
Thorne hatte die letzten drei Jahre im Peel Centre in Hendon gearbeitet. Je besser er es kannte – und vor allem Becke House kannte –, desto mehr widerte es ihn an. In dem Gebäude, einem graubraunen, dreistöckigen Klotz in einer ohnehin schon tristen Gegend – waren früher die Polizeischülerschlafsäle untergebracht gewesen. Die Betten waren Großraumeinsatzzentralen und aneinander gereihten Bürokabuffs gewichen, aber es waren noch immer genug junge Gesichter hier unterwegs, da sich die Polizeischule der Metropolitan nur in einem anderen Gebäude auf demselben Gelände befand.
Thorne hatte nicht aufgehört, sich darüber zu wundern, dass die Serious Crime Group genau hier untergebracht war, Rücken an Rücken mit einer Polizeischule. Vor etwa einem Jahr, erinnerte er sich, sperrte er eines Abends seinen Wagen ab und stieß, als er sich umwandte, gegen einen Polizeischüler in Uniform. Er hatte den ganzen Nachmittag damit verbracht, einer alten Frau zu erklären, warum ihr Schwiegersohn mit einer Axt über ihre Tochter und ihre Enkelkinder hergefallen war. Der Ausdruck in Thornes Gesicht damals hatte den Polizeischüler erstarren lassen. Die fröhliche Begrüßung war ihm im Hals stecken geblieben, und das Blut war ihm aus den Adern gewichen …
Die Besprechung fand in dem Büro statt, das sich Russell Brigstocke, wenn auch nur widerwillig, mit Nick Tughan teilte. Das SO7 Projects Team logierte in Barkingside in einem der Bürocontainer, wo Tughan und sein Team noch immer viel Zeit verbrachten. Doch seit Beginn der gemeinsamen Operation hatte im dritten Stockwerk des Becke House so etwas wie ein Umbruch stattgefunden. Holland und DC Stone teilten sich ihr Büro jetzt mit zwei Detective Chief Superintendents vom Serious and Organised Crime Team. Das dritte Büro blieb Thorne und DI Yvonne Kitson. Letztere verbrachte den Großteil ihrer Zeit in der Einsatzzentrale, um Informationen zwischen dem Abteilungsleiter DS Samir Karim und der SO7 abzugleichen. Daher hatte Thorne sein Büro die meiste Zeit für sich.
»Gut«, sagte Tughan. »Game on. Ich schätze, wir befinden uns im Krieg …«
Tughans irischer Akzent konnte abrupt zwischen sanft und schneidend wechseln. Heute traf er Thorne ins Mark. Ihm fiel das scharrende Geräusch von Rookers Stuhl ein, im Besucherraum im Royal.
Tughan lehnte sich gegen den Schreibtisch in dem vergeblichen Versuch, seinen höheren Rang zu überspielen. Er hob ein Stück Papier hoch, das sich in einer durchsichtigen Plastikhülle befand. »Das wurde in den Unterlagen des Toten gefunden. Es gibt für jeden eine Kopie.«
Brigstocke und Kitson hatten ihre bereits. Holland, Stone und Thorne gingen nach vorne, um sich ihr Exemplar zu holen.
»Der Brief ist nicht datiert«, fuhr Tughan fort. »Aber nach Aussage des Sohnes wurde er vor fünf oder sechs Wochen übergeben.«
»Ein verspätetes Weihnachtsgeschenk …«, bemerkte Stone und sah sich nach Lachern um. Wie immer war er eine Spur zu überzeugt von sich selbst.
Tughan ignorierte ihn und fuhr fort: »Nichts, was wir noch nicht gesehen hätten. Subtiler als die meisten, die ich kenne, aber im Grunde genommen ist es das Übliche: Schutz gegen Geld. Das einzige Problem dabei war, dass sie auf jemand zutraten, der bereits geschützt war.«
»Und sie waren Billy Ryan«, sagte Thorne.
»Nach meinem besten Wissen, ja.«
»Nach Ihrem besten Wissen?«
Tughan lächelte dünn. »Wir gehen von der Annahme aus, dass dieser Brief von der Ryan-Familie stammt oder von Kriminellen, die eng mit ihr zusammenarbeiten.«
Thorne ließ es darauf beruhen, aber es ging ihm nicht aus dem Kopf. Schließlich wurden Drohbriefe nicht einfach so mit Briefkopf rausgeschickt. Wie konnte Tughan so sicher sein, dass dieser von der Ryan-Familie stammte?
Thorne fing Brigstockes Blick auf, doch der DCI blickte schnell zur Seite. Brigstockes Einstellung zu der ganzen SO7-Operation bestand mehr oder weniger darin, sich bedeckt zu halten, bis es vorbei war. Thorne hatte einiges übrig für ihn – er war hart und hatte seine Prinzipien, geriet zu oft in Interessenkonflikte zwischen Oben und Unten –, aber er hatte die nervtötende Angewohnheit, sich ständig nach allen Seiten abzusichern. Gleichzeitig war sich Thorne natürlich nur allzu bewusst, dass ihm selbst seine Weigerung, ebendies zu tun, eine Menge Ärger einbrachte …
Yvonne Kitson hatte weniger Angst, ihre Meinung zu sagen. »Es ergibt irgendwie keinen Sinn. Sie schicken einen Drohbrief. Dann kommt die Schlägertruppe vorbei und wirft eine Mülltonne durchs Fenster. Und zuletzt erschießen sie die Ladenbesitzer?«
Holland sah von dem Brief auf. »Genau. Das ist eine ziemliche Eskalation, Sir.«
»Es ist nicht kompliziert«, sagte Tughan. Sein Lächeln ließ die Grenze, die zwischen informativ und herablassend verläuft, meilenweit hinter sich. »Hier handelt es sich ganz klar um eine Einschüchterungskampagne. Sie hätte durchaus unangenehm werden können, wäre aber nie bis zum Mord gegangen. Dann kamen die Ryans dahinter, dass der Videoladen unter dem Schutz genau der Leute stand, die für den Mord an Mickey Clayton und den anderen verantwortlich waren. Den Leuten, die den X-Man bezahlten.«
»Ist das nicht zu viel des Zufalls?«, warf Holland ein.
Darauf hatte Tughan nur gewartet. »Das seh ich nicht so …«
»Es war der Brief«, sagte Thorne. »Der brachte den Stein ins Rollen.«
»Es war wahrscheinlich der Brief.« Tughan konnte sich die säuerliche Miene nicht verkneifen, weil man ihm die Schau stahl. »Es ist jetzt nicht mehr von Bedeutung, wie es begann …«
Tughans Gesichtsausdruck war das Zeichen für Thorne loszulegen. »Wer immer Izzigils Geschäft beschützte, fühlte sich angegriffen, als die Ryans die Fühler ausstreckten.«
»Fühlten sich angegriffen?«, bemerkte Holland. »Das ist verdammt milde ausgedrückt. Sie haben vier von Billy Ryans Topleuten umgebracht.«
Brigstocke stimmte zu. »Beinebrechen ist wohl völlig out?«
»Inzwischen ist es vor allem ein Kampf ums Territorium«, sagte Thorne. »War es wahrscheinlich schon immer. Wir gehen doch davon aus, dass es Türken sind? Die auf die Ryans einprügeln …«
»Wir können von gar nichts ausgehen«, sagte Tughan. »Die Tatsache, dass der Videoladen Türken gehörte, muss noch gar nichts bedeuten.«
»Muss nichts bedeuten. Tut es aber, meiner Meinung nach.«
»Wir haben nichts vom National Crime Intelligence Service gehört …«
»Die sind nicht unfehlbar. Wir haben es hier wahrscheinlich mit jemand relativ Neuem zu tun. Vielleicht die Abspaltung von einer anderen Gang.«
»Zugegeben, die Gegend ist türkisch, dennoch könnten auch andere Banden ihr Glück dort versuchen.«
»Dann wären sie Idioten …«
»Die Ryans haben’s gemacht.«
»Genau«, sagte Thorne. »Und was haben sie sich damit eingebrockt?«
Tughan schien plötzlich zu dem Schluss zu kommen, es wäre besser, etwas Massives zwischen sich und Thorne zu bringen. Er trat hinter den Schreibtisch und setzte sich, konzentrierte sich auf seinen Computer und täuschte Gedankenschwere vor. Thorne erinnerte dieses Manöver eher an einen Versuch, die hierarchische Distanz wiederherzustellen.
»Wir gehen davon aus, dass auf einer Seite die Ryans stehen, richtig?« Thorne setzte schnell nach, um Tughan keine Gelegenheit zu bieten, ihn zu unterbrechen. »Wenn wir weiterhin davon ausgehen, dass auf der anderen Seite eine bislang unbekannte türkische Organisation steht, könnte das Sinn machen. Eine neue Gang, die sich etablieren möchte, geht nicht gegen die großen türkischen Gangs vor, die das Viertel bereits unter sich aufgeteilt haben. Nicht, wenn sie das nächste halbe Jahr überleben möchte. Wer diesen großen Heroinhändlern auch nur eine Spur zu nahe kommt, wird platt gemacht, richtig?«
Falls jemand anderer Meinung war, behielt er diese für sich.
»Will man groß herauskommen, macht es wesentlich mehr Sinn, gegen jemand anders vorzugehen. Der mit dem Geschäft vor Ort oder dem Viertel nichts zu tun hat. Als dieser Brief in dem Videoladen auf der Türmatte landete, sah jemand darin eine Möglichkeit für eine Expansion in eine ganz andere Richtung, eine Möglichkeit, den Gangs da draußen eine Nachricht zukommen zu lassen, ohne jemandem zu nahe zu treten. Wer immer dahinter steckt, sie halten die Ryans für leichte Beute.«
Tughan hatte auf seinem Keyboard getippt. Er sah von seinem Bildschirm auf und lächelte. »Dann sollte jemand das Billy Ryan sagen.«
Yvonne Kitson lächelte nicht. »Und den Izzigils …«
»Und wer steckt dahinter?«, fragte Stone. »Wenn wir einen Krieg beenden wollen, müssen wir wissen, wer gegen wen ist.«
Tughan hackte auf eine Taste ein, bevor er sich in seinem Stuhl zurücklehnte. »DI Thorne liegt wohl richtig mit seiner Vermutung, wir hätten es mit einer türkischen – oder auch kurdischen – Bande zu tun. Ich arbeite eng mit dem National Criminal Intelligence Service zusammen, vor allem mit der Heroin-Abteilung des NCIS …«
Thorne schüttelte den Kopf. »Wie ich bereits sagte, ich kann mir nicht vorstellen, dass es hier um Heroin geht. Hier geht’s darum, nicht vor die eigene Tür zu scheißen.«
»Ist das ein Fachausdruck?«, fragte Brigstocke. »Das Seminar muss ich verpasst haben.«
Thorne grinste. »Ich hab ein paar Guy-Ritchie-Filme gesehen.«
Tughan reagierte leicht gereizt, wie immer, wenn eine Unterhaltung nicht ganz so gedämpft wie bei einer Beerdigung verlief. Er legte etwas mehr Nachdruck in seine Stimme: »Ich bin zuversichtlich, dass wir bald wissen, welche Gang dahinter steckt. Vielleicht über eine Verbindung zur Videoausleihe oder durch einen Hinweis aus der türkischen Gemeinde hier …«
»Nur wenn da jemand einen ausgeprägten Todeswunsch hat«, warf Brigstocke ein.
»Wie auch immer, wir sehen jetzt klarer.« Tughan schwenkte den Brief, dessen Drohungen wahrscheinlich der Katalysator für mindestens sechs Morde waren. »Das war heute ein richtiger Durchbruch.«
Thornes gute Laune war augenblicklich dahin. Er dachte an den Tränenfilm über einem Paar geschwollener schwarzer Augen.
Ein richtiger Durchbruch …
Er bezweifelte, dass Yusuf Izzigil das ebenso sah.
Während der Rückfahrt vom Restaurant fiel so gut wie kein Wort.
Jack hielt sich wie immer an das Tempolimit, während er den Volvo durch die Straßen steuerte, die nach dem Regenguss am späten Nachmittag noch nass waren. Diesen kurzen Ausflug versuchten sie wenigstens einmal pro Monat zu machen – manchmal öfter, wenn es einen Geburtstag oder Jahrestag zu feiern gab. Das Fahren übernahm immer Jack, der eisern sein halbes Pils trank, während sie auf den Tisch warteten, und ein Glas Wein zum Essen.
»Bist du sauer auf mich?«, brach Carol schließlich das Schweigen.
»Sei nicht albern. Ich mach mir nur Sorgen.«
»Ich hab dir den Abend verdorben.«
»Du konntest nichts dafür. Für das, was passierte. Du hast mir den Abend nicht verdorben.«
Carol nickte, ohne den Blick von einem Kratzer am Autofenster zu wenden, von der Dunkelheit, die dahinter vorüberglitt.
Es war plötzlich da, wie aus dem Nichts, als sie sich über ihre Spaghetti hermachte – eine Hitze, die kribbelte und sich schnell ausbreitete –, bis sie ihre Gabel hinwarf und zur Toilette stürzte. Zehn Minuten später war sie wieder aufgetaucht, blass und mit einem zaghaften Lächeln, das niemanden täuschte, nicht den Geschäftsführer, der ihr anbot, einen Arzt zu rufen, und ihr versicherte, das Essen ginge auf Kosten des Hauses; und schon gar nicht ihren Mann. Jack zuckte den Kellnern gegenüber die Schultern und lächelte. Er nahm sie am Arm. »Komm, Schatz. Du bist kreidebleich. Wir gehen jetzt besser …«
Carol wusste sehr wohl, was los war. Das hier war das erste körperliche Symptom eines Virus, der seit dem Tag in ihr lauerte, an dem sie ihren Polizeiausweis zurückgegeben hatte. Auf seine Chance lauerte. Schon öfters hatte sie versucht, ihn zu ignorieren, wenn sie entgegen ihrer Art reagierte und sich mit der Frage konfrontiert sah:
Einmal Bulle, immer Bulle?
Sie kannte die Antwort. Diese kalten Fälle waren Kinderkram, eine Spielerei gegen das, was sie früher getan hatte. Jetzt quälten sie Zweifel, Wut, Schmerz und Angst. Und sie hatte wirklich Angst. Sie empfand das auf eine Weise, wie sie es in den letzten dreißig Jahren nicht getan hatte, in denen sie andere gesehen hatte, die sich mit denselben Gefühlen herumschlugen. Sie fühlte sich wie eine Normalbürgerin. Und sie hasste es.
Natürlich war Gordon Rooker der Auslöser. Nach Thornes Besuch im Royal war sie zwar beruhigt gewesen, aber der Effekt hielt nur ein paar Stunden an. Gott, es war alles so bescheuert. Schließlich sprachen die Tatsachen für sich: Rooker saß im Gefängnis; Rooker war schuldig; wer immer sie anrief und die Briefe schickte, war ein Irrer, der, wie es aussah, inzwischen ohnehin aufgegeben hatte.
Doch sie hatte sich nicht deswegen übergeben müssen. Sie musste sich mit den Gefühlen auseinander setzen. Mit der Panik.
Sie musste wieder anfangen, sich wie ein echter Bulle zu verhalten.
»Das Essen kann es nicht gewesen sein«, sagte Jack, als er langsam in ihre ruhige Seitenstraße einbog. »Wie oft haben wir in den letzten Jahren dort gegessen …?«
Hendricks schlief bereits, als Thorne kurz nach elf nach Hause kam. Er schlich am Sofa vorbei in die Küche, und Elvis, seine psychotische Katze, sprang von Hendricks’ Beinen, wo sie sich zusammengerollt hatte, um ihn zu begrüßen. Während er darauf wartete, dass das Wasser kochte, schüttete er der Katze ein paar Brekkies in die schmuddelige Plastikschüssel und erzählte Elvis von seinem Tag. Lieber hätte er sich mit seinem Freund unterhalten, der als Gesprächspartner um einen Tick besser war, doch das Schnarchen aus dem Nebenzimmer zeigte, dass Hendricks jenseits von gut und böse war. Thorne wollte ihn nicht aufwecken. Er wusste, Hendricks hatte wahrscheinlich selbst einen harten Tag hinter sich.
Bis zu den Ellbogen in den Eingeweiden von Muslum und Hanya Izzigil.
Thorne trank seinen Tee am Küchentisch und dachte an die Menschen, die diese Nacht schlaflos verbrachten. Weil sie Geldsorgen hatten oder Probleme im Büro oder mit ihrem Partner. Schon merkwürdig, was manche Leute wach hielt, während ein Mann, dessen Geschäft der Tod war – und in der Regel ein alles andere als friedlicher Tod –, wie ein Baby schlief. Er dachte an Dave Holland, der ihm mit verschlafenen Augen um vier Uhr morgens erklären würde, wie bescheuert solche Gedanken sind.
Natürlich wusste er nicht, was in Phil Hendricks’ Träumen geschah …
Thorne selbst hatte nicht mehr so großartig geschlafen seit jener Nacht vor einem Jahr, als er dem Tod so nahe kam. Er hatte Albträume, klar, aber inzwischen schien sich sein Körper daran gewöhnt zu haben und nicht mehr so viel Schlaf zu brauchen. In den meisten Nächten kam er mit vier oder fünf Stunden Schlaf aus, um dann, wenn er einen Tag freihatte, in eine Art Koma zu fallen.
Er zog sich die Schuhe aus und machte sich mit seinem Tee auf den Weg ins Schlafzimmer. Aus dem abgedunkelten Wohnzimmer nahm er noch seinen SC-Walkman und ein George-Jones-Album mit. Er hielt Elvis die Schlafzimmertür auf und sah zu, wie sie wieder zurück auf Phil Hendricks’ Beine hüpfte.
»Na dann lass es«, sagte er.
Er trottete mit seinem Tee, seinen Schuhen und seiner Musik ins Schlafzimmer und zog die Tür hinter sich zu.
Unvermittelt änderte sich das Licht, mehr nicht.
Carol Chamberlain sah die Reflexion im Spiegel ihrer Kommode, als sie sich abschminkte. Den größten Teil ihres Make-ups hatte sie bereits in der Toilette des italienischen Restaurants abgewaschen. Sie hatte sich das Gesicht mit kaltem Wasser gewaschen, um wieder klar im Kopf zu werden und etwas Farbe ins Gesicht zu bringen.
Jack war unten zugange. Sperrte zu, zog die Stecker raus. Sorgte für ihre Sicherheit …
Sie saß da in ihrem Nachthemd und starrte ihr Spiegelbild an. Es war Zeit für den Friseur. Und vielleicht sollte sie ein paar Pfund abnehmen. Allerdings war das mit sechsundfünfzig nicht mehr so einfach wie früher. Sie könnte versuchen, wieder das Gewicht zu erreichen, das sie hatte, als man ihr den Job wegnahm: ihr »Kampfgewicht«, wie Jack es nannte.
Einen Tupfen Creme auf dem Finger, beugte sie sich gerade vor zum Spiegel, als das Licht wechselte. Ein Lichtschein – zuerst pink, dann orange –, der durch den Vorhangspalt kroch und das Zimmer hinter ihr erleuchtete. Sie öffnete den Mund, um Jacks Namen zu rufen, besann sich jedoch eines Besseren und schob ihren Stuhl zurück. Als sie zum Fenster trat, sah sie den Schein heraufleuchten und die kahlen Äste der Blutbuche am Ende der Auffahrt ins Licht tauchen. Ihr war mehr oder weniger klar, was sie erwartete, als sie das Fenster am anderen Ende des Zimmers erreichte und hinaussah. Ob er es ist? Sie hoffte es …
Er sah bereits herauf zu ihr, als sie die Vorhänge zurückzog. Regungslos verharrte er neben dem Auto, die Flasche Brennspiritus hob sich weiß ab gegen seine behandschuhte Hand.
Er wartete auf sie.
Ein paar lange, stille Sekunden starrten sie einander an. Die Flammen waren nicht überwältigend, ihr Schein flackerte nur über den dunklen Anorak des Mannes, reichte jedoch nicht aus, um den blauschwarzen Schatten unter der Kapuze zu brechen, die weit in seine Stirn gezogen war.
Die Flammen breiteten sich bereits über die Motorhaube des Volvos aus. Sie züngelten über den Rand, über die Wölbungen, wo immer die Flüssigkeit hingelangt war. Die Worte, die mit Benzin geschrieben waren, gingen nun in Flammen auf und waren deutlich zu lesen.
Ich war es.
Carol hörte unten die Tür aufgehen. Ruckartig blickte der Mann in die Richtung des Geräuschs. Er trat einen Schritt zurück von dem Wagen, sah noch einmal kurz hinauf zu Carol, bevor er sich umwandte und davonrannte. Von seinem Gesicht hatte sie nichts gesehen, nichts sehen können. Doch sie wusste auch so, dass er gelächelt hatte.
Ein paar Sekunden später stürzte Jack in seiner Weste durch die Tür. Wild fuchtelnd und keuchend lief er über den Rasen. Aus den Augenwinkeln sah Carol noch, wie er sich umwandte und zu ihr hinaufsah, als sie sich vom Fenster abwandte und ins Zimmer zurücktrat.