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Es gab viel zu erzählen.

Während wir unsere Waffen kameradschaftlich zusammen säuberten, berichtete sie mir von ihren Erlebnissen – einiges davon ließ mich von Kopf bis Fuß schaudern – und ich von den meinen.

Einmal unterbrach sie mich. »Du hast während des Kampfes immer wieder zu mir herübergeschaut, mein Schatz.«

»Aye.«

»Du großer Fambly! Du Onker! So wirst du dich noch umbringen lassen!«

»Nun ...«, fing ich recht lahm an.

»Ich habe meine Klaue.«

»Oh, aye. Aber ...«

»Wenn ich dich brauche, werde ich es dir schon sagen.«

»O ja«, erwiderte ich ziemlich hitzig. »Ich kann mich an mehr als nur eine Gelegenheit erinnern, da du das nicht getan hast!«

Sie warf den Kopf in den Nacken und rieb heftig über die Rapierklinge. »Das war nur, weil ...«

»Ich weiß«, sagte ich mit plötzlich ganz leiser Stimme. Um jede weitere Diskussion dieses heiklen Themas zu vermeiden, küßte ich sie, woraufhin sie den Kuß so feurig erwiderte, daß es mir die Luft raubte. Man sagt, ein Abschied ist die Hölle. Das nächste Zusammentreffen – nun, das ist eine ganz andere Geschichte!

»Ich habe einen großen goldenen Kildoi kennengelernt«, sagte sie. »Auf den ersten Blick hielt ich ihn für unseren geschätzten Korero, aber ...«

Ich konnte keine Eifersucht spüren. Bei Delia ist das unmöglich, vor allem nach einer gefährlichen Situation. »Ha!« unterbrach ich sie. »Dieser verflixte, durchtriebene Fweygo, ein Calsany für eine Zorca!«

»Ja, mein Schatz.«

Dann erzählte sie mir, sie habe im Auftrag der Herren der Sterne einige Aufgaben gelöst. Die Silberbrücke war ihr nicht unbekannt, denn die Everoinye hatten sie auf die gleiche Weise zu sich geholt. Der arme Teufel von einem Kregoinye, der den Arm verloren hatte, war auf ihren Befehl hierher entsandt worden. Als er unterlag, hatten die Herren der Sterne einfach ihren blauen Riesenskorpion geschickt, um mich von der Brücke zu holen und mich an diesen Ort zu schleudern, damit ich den Auftrag zum Abschluß brächte. Sie hatten nicht gewußt, daß ich verletzt und keinesfalls in kampffähigem Zustand war. Delia hatte alles mitansehen müssen und den Herren der Sterne deutlich ihre Meinung gesagt.

Ich mußte lachen. Das konnte ich mir vorstellen. Delia von Delphond ließ sich durch nichts einschüchtern!

Sie war gerade im letzten Augenblick gekommen, um mich zu retten. Welch eine Frau! Sie bestand darauf, meinen Körper einer genauen Untersuchung zu unterziehen, und schüttelte den Kopf, als sie die Abschürfungen, Schwellungen und Wunden entdeckte. Dann legte sie mir die Verbände neu an, diesmal aber nicht nach der Methode eines Quacksalbers, sondern auf vernünftige Weise, damit sie ihre Aufgaben erfüllen konnten.

Sie erwähnte den Heiligen Taufteich im fernen Aphrasöe. Dank Opaz war sie nicht verletzt.

Warum Louis Pelong, der tote Kregoinye, und wir an diesen Ort entsandt worden waren, war in diesem Augenblick noch unklar. Offenbar hatten die Paktuns den Wagen geschützt. Wir starrten ihn an; er stand völlig harmlos auf der staubigen Straße.

»Noch immer drinnen«, sagte Delia.

»Aye.«

Wir waren eine Kampfgemeinschaft. Wie großartig, wie unvergleichlich wunderbar war es doch, zusammen mit Delia Abenteuer erleben zu können! Es gibt nichts Vergleichbares auf zwei Welten!

Bevor wir uns dem Wagen näherten, hob ich Hardos Langschwert auf. Der Clantzer war von hoher Qualität und mußte in den nördlichen Bergen geschmiedet worden sein, wo man besseren Stahl fertigte als hier in Balintol. Natürlich war diese Waffe nicht mit einem großen Krozair-Langschwert zu vergleichen. Doch sie war brauchbar, und jeder kregische Kämpfer will mehr als eine Waffe bei sich haben, auf die er sich in der Hitze des Kampfes verlassen kann.

Nachdem ich das Blut abgewischt hatte – es war mein verdammtes Blut! –, schnallte ich mir die Scheide um und schob das Schwert hinein. Es war ein gutes Gefühl.

Dann gingen wir vorsichtig auf den Wagen zu.

Wie ich beim Auftauchen des Fristles und der beiden Apim vermutet hatte, lagen die Leichen der Diener in ihrem Blut hinter dem Wagen. Delia rümpfte die Nase. Aber solche schrecklichen Anblicke sind ein fester Bestandteil des kregischen Lebens. Wir mußten mit der Mission fortfahren, mit der uns die Herren der Sterne betraut hatten.

Die Bäume riegelten jede Seite der Lichtung ab. Der letzte Regen und der dadurch entstandene Schlamm hatten die staubige Straße mit tiefen Furchen versehen. Keiner von uns hätte mit Sicherheit sagen können, wo genau wir uns aufhielten. Ich war davon überzeugt, daß wir noch immer in Balintol waren; diese Annahme gründete sich auf die roten Umhänge der Angreifer, Söldner, die so tief gesunken waren, daß sie für die Priester Dokertys arbeiteten. Delia schloß sich meiner Meinung an, obwohl sie glaubte, daß sich die Religion des Dokerty möglicherweise schon weiter ausgebreitet hatte.

Bei dem widerlich verfaulten linken Ohrläppchen und den eiternden Warzen Makki-Grodnos! dachte ich im stillen. Das will ich nun wirklich nicht hoffen!

Als wir uns dem Wagen näherten, schwand das Tageslicht. Der strömende, vermengte Schein der Sonnen von Scorpio verblaßte allmählich zu einem tiefen Rubinrot und Smaragdgrün. Unsere Zwillingsschatten wurden länger, und die ersten dicken Regentropfen fielen. Über unseren Köpfen sammelten sich immer mehr dunkle Wolken. Augenblicke später wirbelten die Regentropfen beim Aufprall kleine Staubfontänen auf.

Delia lächelte mich an. »Weißt du noch, wie wir mit Seg und Thelda die Unwirtlichen Gebiete zu Fuß durchquert haben?«

»Aye, die arme Thelda!«

»Was denn, du haariger alter Graint!«

Das brachte mich zum Lachen. O ja, ich kann lachen, wenn ich mich in Delias Gesellschaft befinde. »Wäre Seg hier, und Inch, und die anderen ...«

»Dann wären wir nicht allein.«

Ich stieß einen Seufzer aus. Man kann nicht alles gleichzeitig haben.

Delia zog ihr Lederwams fester über das Kettenhemd. Sie trug ein Exemplar aus besonders fein geschmiedeten Kettenringen, das aus den Nebelländern stammte. Jeder Ring war sorgfältig entweder mit aus Insekten gewonnenem Lack oder dem Saft des Lackbaumes überzogen. Dieser harte Belag machte das Eisen unempfindlich gegenüber Wasser. Trotzdem hat es keine erfahrene Jikai-Vuvushi gern, wenn ihre Rüstung naß wird, was übrigens genauso für jeden Kämpfer gilt. Ich mußte daran denken, wieviel Zeit wir am Binnenmeer, dem Auge der Welt, fürs Rüstungssäubern verschwendet hatten. Nach einem Trankopfer für Beng Dikkane hatten wir genug Spucke; wenn wir uns auf langen Seereisen befanden, hatten wir notgedrungen auf Steinstaub zurückgreifen müssen. Meine Verbände waren nach wenigen Augenblicken völlig durchnäßt.

Der Wagen erwies sich als stabiles Gefährt; die dicken Räder waren mit Bronzebändern beschlagen. Die Ladefläche war offen, obwohl es Befestigungsklammern für eine Plane gab. Der Regen prasselte auf eine derartige Plane, die als unordentlicher Haufen dort lag. Durch das gebrochene Rad stand der Wagen schief, die ganze Ladung war in die Ecken gerutscht. Fässer, ein Spaten und eine Spitzhacke, ein paar Seilrollen, Kisten und Säcke – nichts wirkte sonderlich fehl am Platze.

Eine Wölbung in der Plane bewegte sich.

Delia hielt das Rapier in der Hand, noch bevor mein Drexer die Scheide verließ.

Sie beugte sich vor und stieß sanft gegen die Wölbung.

»Nein! Nein!« schrie eine furchterfüllte Stimme. »Hilfe! Hilfe!«

»Komm heraus und zeig dich, Dom!« verlangte Delia energisch.

»Tötet mich nicht!«

»Wir werden dir nichts antun. Und jetzt komm heraus.« Delias beherrschter Tonfall ließ in seiner Strenge keinen Widerspruch zu.

»Du bist in Sicherheit«, sagte ich mit Nachdruck. »Ich glaube, wir sind geschickt worden, um dir zu helfen.«

Eine dicke beringte Hand kam unter dem Planenrand hervor und drückte ihn zögernd beiseite. Eine flache rote Kappe mit einer abgebrochenen Feder kam in Sicht, der gleich darauf das Gesicht ihres Trägers folgte. Die Züge waren bleich vor Entsetzen, der Mund war verzerrt, die Augen dunkel, die Ohren standen ab. Der Bursche stieg unbeholfen unter der Plane hervor, am ganzen Leib zitternd in Erwartung des schrecklichen Schicksals, das ihn erwartete. Er hatte gehört, was um ihn herum geschehen war. Seine Söldner hatten versagt und waren bis zum letzten Mann getötet worden.

Jetzt mußte er glauben, daß man ihn entdeckt habe und er nun sterben müsse.

Während Delia ihn beim Arm nahm und ihm über den Wagenrand auf das nasse Gras half, konnte ich ihn nur anstarren. Ich hatte ein mulmiges Gefühl im Magen. Hatten wir etwa alles falsch verstanden? Hatten wir die Falschen angegriffen? Hätten wir die Angreifer unterstützen müssen? Ich wußte es nicht.

Der Mann trug das rote Gewand eines Dokerty-Priesters.

Delia sah es ebenfalls, da sie aber eine Frau war, stellte sie die erste praktische Frage. »Bist du verwundet?«

»N-nein. Wer seid ihr? Seid ihr Zauberer, ein Hexer und eine Hexe?« Er starrte erst uns und dann die blutige Szene an.

»Nein.« Delias Stimme war scharf. »Und wer bist du?«

Er war ein dickleibiger, gutgenährter Bursche, nicht besonders groß und ein Apim. Ich fragte mich, ob er lügen würde. Aber er hatte eine solche Todesangst – um seinen Zustand mit dem richtigen Wort zu bezeichnen –, daß er dazu nicht fähig war.

»Ich bin San Cuisar, Hoherpriester Dokertys, den man auch den Oblifex nennt. So werde ich auch angesprochen. Wer seid ihr?«

Bevor Delia etwas sagen konnte, sagte ich: »Ich bin Drajak der Schnelle.«

»Und ich bin Alyss«, meinte Delia.

»Auch als das Leem-Weibchen bekannt«, fügte ich aus tiefsitzendem Übermut und Liebe zu ihr in scharfem Tonfall hinzu.

Delia warf mir daraufhin einen Blick zu, der mir das Herz wärmte. Nun, hatte der arme Teufel vorhin ihr nicht genau diesen Spitznamen verpaßt?

»Dann werdet ihr mich meiner Stellung gemäß ansprechen.«

Also gewann er seinen Mut zurück. Wenn wir geschickt worden waren, um ihn vor seinen Feinden zu bewahren, war es nötig, daß er alle Äpfel an seinen Ästen behielt, wie man auf Kregen so sagt.

Plötzlich ließ mich eine Woge des Bedauerns innerlich zusammenzucken. Nein, nicht wegen dieses kleinen Burschen, sondern wegen Delia. Leem-Weibchen! Man hätte sie eher als Zhantilla bezeichnen müssen, eines jener herausragenden prächtigen wilden Tiere, die Kregen mit ihrer Anwesenheit verschönern.

Ein übermütiger Ausdruck stahl sich auf Delias Gesicht, der meinen kläglichen diesbezüglichen Bemühungen weit überlegen war. Sie strahlte. »Du sagtest, dies sei dein Rufname«, sagte sie honigsüß. »Wie lautet dein richtiger Name?«

Ich stöhnte auf. Vermutlich drohte uns nun für die nächste halbe Bur der Unsinn mit den ellenlangen Namen, die einen zu Tode langweilen konnten. Und bei Krun, ich hatte recht!

Er begann mit der Doppelinitiale. Nun, wie hätte es auch anders sein können. Dem C'Cuisar folgte eine endlose Reihe von Silben. Er endete mit den Worten: »Vad von Igverli.«

»Vad?« Ein Vad ist der zweithöchste Adelsrang.

Der Regen ließ die gebrochene Feder auf seiner Kappe traurig herunterhängen.

»Ja. Obwohl ich den Titel an meinen Sohn abgetreten habe, als Dokertys Ruf ertönte.« Er hob eine dicke Hand. »Sorgt jetzt für eine Unterkunft. Sofort!«

Ich brauchte keine Unterkunft. Mir war klar, was ich hätte tun sollen, auf der Stelle, ohne Mitleid oder Bedauern. Er war ein Priester – ein Hoherpriester! – des verdorbenen und entarteten Kults von Dokerty. Ich hätte das Langschwert nehmen – da ich den Drexer nicht beschmutzen wollte, wenn es sich vermeiden ließ – und ihn auf der Stelle töten sollen.

Da gab es keinen Zweifel, bei Krun!

Aber natürlich konnte ich ihn nicht einfach kaltblütig ermorden.

Delia erlöste mich von diesen unbehaglichen, kompromißlosen Gedanken. Hier gab es ein Geheimnis. Hier stellte sich eine Frage, die beantwortet werden mußte. Delia widmete mir einen vielsagenden Seitenblick. Durch das enge Band, das zwischen uns existierte, spürte ich, daß sie nach einer geschickten und diplomatischen Möglichkeit suchte, die besagte Frage zu stellen. Die Antwort mochte höchst interessant sein!

Der Regen fiel jetzt stärker. »Werdet ihr jetzt einen Unterschlupf suchen!« stieß der etwas aufgeblasene und mit seiner Kappe ziemlich lächerlich aussehende Dokerty-Priester hervor. »Oder bringt mir wenigstens meinen Umhang, ihr Drikinger.«

Ich holte den bestickten roten Umhang des Burschen und erkannte, daß diese beleidigende Bemerkung uns eine Gelegenheit für unsere Fragen eröffnete.

Er mußte mich für einen seltsamen Banditen gehalten haben, da ich doch von Kopf bis Fuß in gelbe Verbände eingewickelt war. Ich mußte mir eine Rüstung besorgen. Der frische Duft des auf Blättern und am Gras haftenden Regens verscheuchte den bitteren Gestank vergossenen Blutes. Sollte Delia die Fragen stellen. Dabei hatte sich dieser in Rot gekleidete Dummkopf noch nicht einmal zu einem Wort des Dankes herabgelassen!

Die ganze Situation war möglicherweise mit einer gewaltigen Gefahr behaftet – bestimmt sogar, denn schließlich war dies hier Kregen. Es regnete. Allmählich ergriff eine gewisse Gereiztheit Besitz von mir. Da kein Nadelstecher in der Nähe war, fingen einige meiner Wunden an zu schmerzen. Außerdem hätte ich einen ordentlichen Schluck vom Feinsten vertragen können. Andererseits verblichen diese Bagatellen angesichts der überwältigenden Tatsache, daß Delia und ich wieder vereint waren.

Delia von Delphond ist zweifellos eine außerordentlich charmante Dame. Davon abgesehen kann sie richtig verschlagen sein. Die süße Wölbung der Wimpern über den klaren braunen Augen sorgen für ein Bild junger Unschuld.

»Ich bin überrascht«, sagte sie mit ihrer honigsüßen Stimme, die einen Eisberg auf fünfzig Schritt zum Zerschmelzen bringen kann, »daß ein Mann von deiner Stellung in einem einfachen Bauernwagen reist.«

Ich sah förmlich, wie der Köder geschluckt, die Angelschnur gestrafft und die Beute sauber aus dem Wasser ins Netz gezogen wurde.

»Unglücklicherweise ist mein Schweber abgestürzt. Die Bewohner des nächsten Dorfes halfen mir natürlich sofort und nach besten Kräften ...«

»Nun, natürlich!«

Er rückte unter dem regennassen Umhang die Schultern nach hinten.

Nun war meine Delia nicht so naiv zu glauben, daß einer Person, die das Amt eines Hohenpriesters errungen hatte – gleichgültig, in welcher Religion – die nötige Intelligenz und die dazugehörige starke Persönlichkeit fehlten. Der Angriff hatte Cuisar gehörig erschüttert und durcheinandergebracht. Übertriebener Spott würde sicher nicht geschätzt werden. Sollte der Bursche aber unverschämt werden, würde ihm Delia mit dem nötigen Bedauern die Grenzen aufzeigen. Doch im Augenblick war er ein zu schönes Opfer.

»Die Männer, die deine Leibwache getötet haben ...« Delia machte eine anmutige Geste. »Sie tragen rote Umhänge, die große Ähnlichkeit mit deinem Gewand haben.«

»Diese Undankbaren!« stieß er hervor. Er zog sich die Kapuze des Umhangs über den Kopf, wobei er die Kappe verschob. Die Feder war rettungslos hinüber. »Elende Meuchelmörder! Von jenen ausgesandt, denen ich einst vertraute. Blintze! Undankbare! Dazu verdammt, Dokertys Zorn zu erleiden!«

Das war interessant. Falls es unter den Dokerty-Freunden Unstimmigkeiten gab, konnten ehrliche Menschen davon nur profitieren. Falls er weiterhin die Anhänger Oltomeks nach Kräften unterstützen wollte, dann war es ein Fehler gewesen, die Söldner auszuschalten. Eine unbehagliche Vorstellung, die mir Sorgen bereitete – wie Delia auch, die mir vermutlich schon sieben Schritte voraus war. Bis jetzt hatten die Herren der Sterne noch nicht eingegriffen. Und nur darum ging ich davon aus, daß wir das Richtige getan und die Söldner in Dokertys Namen gehandelt hatten.

»Die Männer mit den roten Umhängen haben dich verraten?« fragte ich.

»Das sind bloß angeheuerte Schläger. Sie haben den Befehl, mich zu töten. Nun, ich bin der Oblifex! Sie werden ihren Verrat noch bereuen!«

Das Zwielicht wuchs, als Zim und Genodras hinter den bedrohlich dunklen Wolken dem Horizont entgegeneilten. Delia sah die Neuankömmlinge als erste. Sie legte den wunderschönen Kopf in den Nacken.

»Voller!«

Da waren sie, durchstießen die Wolken und glitten in die Tiefe, um neben der aufgeweichten Straße zu landen.

Cuisar stieß einen erstickten Schrei aus. »Sie haben mich gefunden! Die Blintze werden uns alle töten!«

Ich öffnete den Mund, um »In den Wald!« zu rufen, aber da hatte Delia Cuisar bereits am Kragen gepackt und stieß ihn auf die Bäume zu. Taten und nicht Worte – das ist meine Delia!

Ich lief hinter ihnen her.