18. Kapitel

 

Jag und Zekk schnallten sich gerade auf Sofas im Bauch der Yacht an - auf unerhört bequemen Plüschsofas als Alema Rar im Durchgang zum hinteren Waschraum auftauchte. Ihr Lächeln war vollkommen harmlos. »Hallo, Jungs. Hat Han Solo vielleicht einen Augenblick für uns Zeit?«

Zekk war innerhalb eines Lidschlags auf den Beinen; sein Lichtschwert erwachte mit einem Zsssschh zum Leben. Alema hob ihr eigenes Schwert, das unter ihren schwarzen Gewändern verborgen war, und schaltete es ein.

Jag schnallte sich los und sprang auf, ehe er sich dem Cockpit zuwandte. »Es gibt Ärger! Alema!« Er wandte sich wieder Alema zu und hielt sich nicht damit auf, den Blaster zu ziehen. Er wusste, wie sinnlos das gewesen wäre, zumindest, solange sie ihn im Blick hatte. Stattdessen streckte er die Hand nach der großen Reisetasche zu seinen Füßen aus, wühlte darin herum und holte einen Helm daraus hervor, der einen breiten Visierschlitz über den Augen anstelle einer kompletten Gesichtsplatte besaß und von schmuckloser, brünierter grauer Farbe war.

So umschlungen von ihren Gewändern wie Alema war, ließ sich schwer sagen, ob es sich hierbei um die entstellte Twi'lek handelte, die er jahrelang gejagt hatte, oder die auf wundersame Weise genesene, gegen die Hau, Leia und Waroo auf Kashyyyk gekämpft hatten, doch ihr Gesicht - makellos, ohne Anzeichen von Muskelschäden oder alten Brüchen der Wangenknochen - wies auf Letzteres hin.

Er suchte Zekks Blick und schüttelte den Kopf. Dann streifte Jag den Helm über und aktivierte durch rasches Umlegen des Schalters unter dem Kragen seine internen Systeme.

Alema griff an und stürzte sich mit einer Flinkheit auf Zekk. die jene, zu der sie allein durch ihre Jedi-Ausbildung fähig gewesen wäre, bei Weitem überstieg. Der groß gewachsene Jedi parierte, versuchte, Alemas Klinge mit der eigenen unter Kontrolle zu bringen.

Gleichwohl, ihre Attacke war nicht ernst gemeint. Alemas Bewegung trug sie in einem Hechtsprung an ihm vorbei, der sie aller Wahrscheinlichkeit nach über seinen Gegenangriff hinwegkatapultiert hätte, sofern er zu einem angesetzt hätte. Sie landete hinter ihm auf dem Teppichboden des Abteils, rollte sich auf die Füße und stürmte mit unverminderter Geschwindigkeit. in den schmalen Gang, der zum Cockpit führte.

Jag hörte das Brummen und Knistern, mit dem Lichtschwert auf Lichtschwert traf. Sofort wich Alema wieder in das Abteil zurück. Leia folgte ihr. und die beiden Frauen tauschten blitzschnelle Hiebe mit ihren Waffen aus.

Doch während Alema entschlossen nach Leias Hals, Hüfte und Gliedmaßen schlug, wirkte Leia wie eine Tänzerin auf der Bühne - ihre Hiebe dienten lediglich dazu, die Klinge ihrer Gegnerin abzuwehren, und nichts weiter. Selbst Jag - kein Sehwertkämpfer - konnte erkennen, dass Leia eine gute Gelegenheit verstreichen ließ, die Twi'lek niederzumähen.

Jag schaltete durch die Sensoren seines Helms und betrachtete Alema einige Sekunden in jedem Scanmodus. Die Primärsensoren zeigten jeden Anwesenden als verschwommenes Bild - Fleisch reflektierte Sensorsignale nicht so gut wie feste Oberflächen -. doch Alema war sogar noch unschärfer als die anderen. Im Infrarotmodus, in dem Leia aus verschiedenen Grünschattierungen bestand, da die Farbintensität ihrer Kleidung und ihrer verschiedenen Körperbereiche leichte Unterschiede aufzeigte, wies Alema eine einheitliche Farbe auf, von Kopf bis Fuß ein und denselben Farbton - abgesehen von ihrer Lichtschwertklinge, die wesentlich heller strahlte.

Er versuchte es probeweise mit einem Sonarsignal, das von der Frequenz um einiges höher als das Hörvermögen der meisten Spezies und damit im Allgemeinen nicht wahrnehmbar war, jedoch ein grobes Bild zurückwarf, das dem auf einem Radarschirm ähnelte. Und auf diesem Bild war Alema nirgends zu sehen.

Jag lächelte.

Als sie vor Leia herumtänzelte, um abwechselnd vorzurücken und zurückzuweichen, verzichtete Alema darauf, sich den Bücken vor möglichen Attacken von Zekk freizuhalten. Trotzdem stand der groß gewachsene Jedi einfach untätig da, als wäre er nicht im Mindesten versucht, anzugreifen. Als Alema bei ihrem Bückzug gegen ihn zu stoßen drohte, trat Zekk einfach beiseite, um den beiden Frauen mehr Bewegungsfreiheit zu verschaffen.

»Wie galant.« In Alemas Worten lag Verachtung, als sie aufhörte, auf Leia einzudreschen, und Zekk ansah. »Nun, dann werden wir euch einfach einen nach dem anderen umbringen, anstatt alle gleichzeitig.« Sie ließ den Blick in die Bunde schweifen. »Es sei denn, natürlich. Han Solo kriecht aus seinem Versteck und erspart euch einigen Ärger, indem er einen edlen Tod stirbt. Wer ist als Erstes an der Reihe?«

Keiner von ihnen rührte sich - keiner außer Jag, der in Richtung Heck deutete. »Die Luftschleuse ist dahinten.«

»Kämpft gegen uns!«

Leia schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid. Alema. Dazu langweilen wir uns gerade einfach nicht genug.«

Alema starrte sie mit offenem Mund an, ehe ihr ein Licht aufging. »Ihr wisst es. Wer hat es euch verraten?«

Jag zuckte mit den Schultern. »Lumiya natürlich. Sie hat dich gehasst, weißt du.« Er versuchte, die Lüge beiläufig klingen zu lassen, flapsig.

»Lügner!« Alema stürzte sich mit einem Satz auf ihn; ihr Zorn und ihre Geschwindigkeit trafen Jag vollkommen unvorbereitet.

Doch Leia war zuerst da, ging mit ihrer Klinge dazwischen, fing Alemas Angriff ab und blockte ihn mit abschätziger Miene. »Wenn du bloß auf weiteres Schwerttraining aus bist, Alema. komm doch zurück in den Orden. Luke wird dir einen Jüngling zuweisen, mit dem du üben kannst.«

Alema blickte Leia an, und ihr Gesichtsausdruck verriet, dass ihr ein ganzes Wörterbuch an Kraftausdrücken durch den Verstand rauschte.

Dann wankte sie. Es war nicht das Wanken einer Person, die erschöpft war. Stattdessen sah es so aus, als wäre Alema auf ein Segel gemalt, das gerade von der ersten Bö des Morgenwinds erfasst worden war - ihre Hüfte wellte sich, und dann breiteten sich die Wellen in beide Richtungen zu ihrem Kopf und ihren Füßen hin aus.

Dann war sie verschwunden, als wäre sie nie da gewesen.

Jag atmete tief durch. »Danke, Leia.«

Sie deaktivierte ihr Lichtschwert. »Du solltest vielleicht darüber nachdenken zu lernen, wie man ausweicht ... Konntest du irgendetwas Nützliches in Erfahrung bringen?«

Er grinste. »Jede Menge.«

Die StealthX-Jäger der Rotschwert-Staffel - Luke, Kyp, Corran, Tyria Tainer, der Rodianer Twool und Sanola Ti von Dathomir - verließen den Hyperraum und wurden mit dem Anblick des Kampfverbands der Galaktischen Allianz konfrontiert, der in enger Formation die Stellung hielt, während die Konföderationseinheiten in einer Art selbstmörderischer, breit auseinandergefächerter Gefechtsanordnung vorrückten und zwischen den beiden Fronten ein Wirrwarr wilder Sternenjäger-Nahkämpfe tobte.

Luke runzelte nachdenklich die Stirn. Das Schlachtfeld, auf dem bislang noch nicht das Durcheinander herrschte, das er von Gefechten zwischen Kriegsschiffen gewöhnt war, würde den Jedi bei ihrem Anflug auf die Anakin Solo zweifellos nicht sonderlich viel Deckung bieten.

Luke gewahrte eine Ablenkung; irgendetwas lenkte seine Aufmerksamkeit vom Schlachtfeld zu einem verwaisten Bereich des Weltraums, ein gutes Stück von der Backbordseite der GA- Kampfschiffe entfernt. Er brauchte einen Moment, um die Quelle der Ablenkung auszumachen - Twool, dessen StealthX mit weniger Waffensystemen, aber besseren Sensoren ausgestattet war als die übrigen Jäger der Schwert-Staffel.

Twool, dessen Aufgabe darin bestand, mit diesen Sensoren Jacen Solos Peilsender aufzuspüren.

Er musste Jacens Signal aufgefangen haben, und Jacen musste sich an der Stelle befinden, auf die Twool Lukes Aufmerksamkeit gelenkt hatte.

Luke überkam eine gewisse Aufregung, sogar Feierlichkeit, die er rasch zu unterdrücken versuchte. Falls Jacen irgendeine Art Spritztour unternahm, vielleicht, um das Gefecht der Schlachtschiffe aus sicherer Entfernung zu beobachten, dann war es den Jedi unter Umständen möglich, mehrere von Jacens Verteidigungsvorkehrungen außer Acht zu lassen, auf die sie

sich vorbereitet hatten. Die Fracht abteile ihrer StealthX-Jäger waren beladen mit Ausrüstung, die eigens für die Mission ausgewählt und angefertigt worden war. Diese sah ursprünglich vor, dass sich die Staffel dicht an die im Weltall wartende Anakin Solo heranpirschte, um dann mit einer Salve Protonentorpedos die Triebwerke lahmzulegen, ehe das Gros der Jedi den Vergeltungsmaßnahmen und Sternenjägern des Zerstörers die Stirn bot, während Luke und Kyp heimlich an Bord gingen und zu Jacen vorzudringen versuchten.

Doch falls sich Jacen tatsächlich von der Anakin Solo entfernte. konnte Lukes Staffel möglicherweise einfach zu ihm hinüberfliegen und ihn dazu zwingen, sich zu ergeben ... oder ihn abschießen.

Doch wie sollte Luke die anderen über eine so umfassende Planänderung informieren, ohne die Kom-Stille zu brechen?

Er dachte darüber nach und entspannte sich dann. Das musste er gar nicht. Die bestehenden Befehle, die er für diese Mission ausgegeben hatte, würden ihren Zweck auch in dieser neuen Situation erfüllen.

Die anderen Jedi waren angewiesen, Luke zur Anakin Solo zu folgen. Es war vorgesehen, dass er erst dann das Jedi-Kampfgeflecht initiierte, damit Jacen nicht vorgewarnt wurde, damit alle beteiligten Jedi ihre jeweiligen Einsatzziele zu erfüllen begannen.

In dieser neuen Situation jedoch musste Luke den anderen in der Macht lediglich einen Hinweis auf seine neue Richtung geben und auf die Stelle zuhalten, auf die Twool ihn hingewiesen hatte. Sobald sie sich Jacen geschlossen näherten, würden ihre eigenen passiven Sensoren - weniger leistungsstark als Twools - das Signal des Peilsenders, den Seha an Jacens Umhang angebracht hatte, ebenfalls empfangen. Wenn sie dann

nah genug waren, würde Luke das Feuer auf Jacens Schiff eröffnen und zugleich das Kampfgeflecht einleiten. Darüber hinaus war keine weitere Kommunikation notwendig.

Luke versetzte seinen Kameraden durch die Macht kaum wahrnehmbare Mir-nach-Schubser, ehe er beidrehte und auf das ferne Ziel zuhielt.

Jeder der drei Meister hatte einen Jedi-Ritter als Flügelmann, und Sanola war Lukes. Weil sie die jüngste Jedi bei dieser Mission war, hatte man sie dem erfahrensten Meister zugeteilt, was weder sachlich noch emotional ein Problem für Luke war ... abgesehen davon, dass es ihn schätzungsweise dreimal pro Sekunde daran erinnerte, dass es eigentlich Maras StealthX sein sollte, der seinem eigenen folgte.

Obwohl er nicht aktiv in der Macht nach ihr suchte, konnte er spüren, dass Sanola ihm folgte, nah genug, dass sie ihn mit bloßem Auge im Blick behalten konnte, allerdings mit genügend Abstand, dass ein Moment der Unaufmerksamkeit nicht zu einem Zusammenstoß führte. Sie war eine gute, fleißige Jedi, und obwohl sie noch sehr jung war, hatte sie offensichtlich das Pilotentalent ihrer Tante Kirana geerbt. Luke brauchte sich keine Sorgen um sie zu machen.

Als er auf der Backbordseite einen Blick aus seiner Kanzel warf, sah er, dass sich die Schlachtschiffe der Konföderation dem Bereich näherten, in dem das Sternenjäger-Gefecht tobte. Allerdings entfernten sich mittlerweile Grüppchen in Zweikämpfe verwickelter Jäger vom Schlachtfeld: es schien, als würden die zahlenmäßig unterlegenen Sternenjäger der Konföderation fliehen, verfolgt von ihren rachsüchtigen GA-Pendants.

Luke runzelte die Stirn. Er nahm keine Panik aus dieser Richtung wahr. Aber das war nicht sein Problem.

Auf Lukes Sensortafel erschien eine rote Zielmarkierung, als er das Signal von Jacens Peilsender auffing. Luke schaltete seine Schubdüsen aus und trieb die letzten paar Kilometer, offen für die Macht, ohne sich jedoch selbst zu erkennen zu geben.

Das weiße Fadenkreuz, das seinen StealthX repräsentierte, näherte sich dem Zielgebiet. Geduldig wartete Luke auf die Ankunft der anderen Jedi.

Er konnte sie vage wahrnehmen, wie sie sich seiner Position näherten ...

Die Zeit war gekommen. Luke öffnete sich den anderen Jedi und fühlte, wie ihr Bewusstsein mit dem seinen verschmolz, um sich zu dem Kampfgeflecht zu vereinen, das sie bei Gruppeneinsätzen so effektiv machte. Gleichzeitig schwang er den Bug seines Sternenjägers ein wenig nach Steuerbord, ohne sich die Mühe zu machen, mit Zielcomputer, Markierungen und Sensorkonsole zu arbeiten, lokalisierte sein Ziel rein aus dem Gefühl heraus und feuerte. Vier rote Lichtlanzen zischten von seinem StealthX fort und liefen an einem fernen Punkt im Weltraum zusammen.

 

Caedus spürte die Veränderung einen Augenblick, bevor er begriff, was sie bedeutete. Im einen Moment trieb er mit einem weinenden kleinen Mädchen im Weltraum dahin, verzweifelt, weil es ihm nicht gelang, sie zu trösten oder ihr gut zuzureden, damit ihre Tränen versiegten. Im nächsten wiederum war er an gespannt, hoffnungsvoll, kampfbereit ...

Das waren nicht seine Gefühle. Er war von einem Jedi- Kampfgeflecht umhüllt. Selbst Allana spürte es. Sie hob den Kopf, und mit einem Mal war ihr Kummer vorübergehend vergessen.

Mit einem Fluch, den er vor seiner Tochter eigentlich nicht hatte äußern wollen, packte Caedus den Steuerknüppel des Schemens und aktivierte die Schubdüsen.

Nicht schnell genug. Die Innenseiten seiner Solarflächen leuchteten rot auf. und der Scheinen bockte, als er von hinten mit maximaler Wucht von einer Lasersalve getroffen wurde. Der Treffer ließ den Schemen trudeln; dann sprangen die Schubdüsen an, und er entfernte sich mit Vollgas von diesem Punkt des Weltraums; der Schemen vollführte eine weitere Drehung, ehe Caedus die vollständige Kontrolle über seinen TIE-Prototyp zurückerlangte.

Sollte er die Schilde hochfahren oder weiterhin die Tarntechnologie verwenden? Jede der beiden Möglichkeiten barg ihre Vor- und Nachteile. Er entschied sich für Letzteres, in der Hoffnung, dass sein plötzlicher Geschwindigkeitsschub ihn aus der unmittelbaren Sicht seiner Angreifer gebracht hatte.

Jetzt konnte er die Identität seiner Verfolger allmählich ausmachen. Luke, die alles überstrahlende Präsenz. Kyp Durron. Corran Horn. Zwei oder drei andere, die er nicht gut genug kannte, um sie wiederzuerkennen.

Diesmal also drei Meister. Sie hatten ihre Lektion aus dem Überfall beim Senatsgebäude, bei dem er Kyle Katarn den Garaus gemacht hatte, gelernt.

Beide Male hatten sie angegriffen, als er in Begleitung seiner Tochter war. Sein Zorn wuchs, bereit, seinen Kräften neue Nahrung zu geben.

Er fühlte, wie seine Feinde nach ihm suchten, spürte, wie sie die Verfolgung aufnahmen. Er verringerte seine Machtpräsenz, bis nichts mehr übrig war. Er würde ihnen nichts an die Hand geben, das ihnen dabei half, ihn zu erwischen.

Hinter ihm flammten Lasersalven auf, die ihn nur um Meter verfehlten. Er drehte nach Steuerbord bei. Die Laser folgten seiner Bewegung und rissen den Backbordsolarflügel ab, ehe der Beschuss verebbte.

Caedus knurrte. Sie leisteten gute Arbeit darin, ihm auf den Fersen zu bleiben. Entweder hielt die Tarnfunktion des Schemens nicht, was sie versprach, oder seine Angreifer verfügten über andere Möglichkeiten, seine Position zu bestimmen.

Dann begann Allana wieder zu weinen, und Caedus kannte die Antwort darauf, wie sie das anstellten. Sie benutzten sie, um ihn ins Visier zu nehmen. Scheinheilige Opportunisten - nach ihrem ganzen Gerede darüber, die Unschuldigen zu beschützen, hatten sie nun die Absicht, sich eines unbescholtenen kleinen Mädchens zu bedienen, um ihn auszuschalten; waren bereit, Allanas Leben zu opfern, um seins auszulöschen.

Sein Zorn wuchs, verzehrte ihn, tauchte alles, das er im Innern des Cockpits sah, und jeden Stern draußen vor dem Sichtfenster in rötlichen Dunst. Sein Hass war so gewaltig, dass er nicht mehr länger imstande war, seine Präsenz in der Macht zu verschleiern - seine Wut durchströmte ihn, durchströmte Allana, durchströmte seine Verfolger und alles, was mit ihm oder der Macht verbunden war.

 

Die Liebeskommandant wartete, mit magnetischen Landestützen ans Fleck der Anakin Solo geheftet, während Han und Jaina aufmerksam nach einer Gelegenheit suchten zu starten, vorzugsweise, wenn die Bordschützen abgelenkt waren. Bislang war ihnen diese Chance verwehrt geblieben. Das komplette Jägergeschwader des Sternenzerstörers hatte den Bauch des Raumschiffs verlassen, um sich an dem Gefecht zwischen den Flotten der Schlachtschiffe zu beteiligen, ohne einen einzigen X-Flügler zurückzulassen, der der Yacht hätte gefährlich weiden können. Doch in der Sekunde, in dem sich die Yacht von der Anakin Solo löste, würde sie in Sicht ihrer Turbolaser und Ionenkanonen geraten.

Leia, die im Kapitänssessel saß, wurde zusehends unruhiger ... und dann von einer Woge des Hasses getroffen - Hass auf die Jedi, Hass auf Luke, auf die Konföderation, auf Laser und Explosionen und Chaos. Sie schnappte nach Luft, und ihr Rücken krümmte sich krampfhaft unter dieser Überlast von Emotionen. Sie sah, wie Jaina im Steuerbordsitz vor ihr zusammenzuckte, doch offenbar reagierte ihre Tochter weniger auf die Hassgefühle als sie.

»Liebling? Leia! Was ist los?« Sofort war Han an ihrer Seite und ergriff ihre um sich schlagende Hand, hilflose Besorgnis im Gesicht.

»Es ist Jacen. Er ist da draußen.« Sie deutete nach Steuerbord, fort von der Anakin Solo. »Er ist... Ich weiß nicht. So habe ich ihn noch nie erlebt.« Sie schüttelte den Kopf, um ihn freizubekommen. »Luke ist auch da.«

Hans besorgte Miene wandelte sich zu grimmiger Entschlossenheit. »In Ordnung. Wir verschwinden jetzt, Turbolaser hin oder her. Zeit zu beweisen, dass ich einen Sandeimer durch einen Ionensturm fliegen kann, wenn's sein muss.« Er kehrte zu seinem Sitz zurück und schnallte sich an.

»Dass wir das können«, sagte Jaina mit tadelnder Stimme.

»Richtig. Wenn wir hier raus sind, können wir uns immer noch darüber streiten, wer von uns besser ist.«