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Lennon legte Ellen im Gras ab. Ihr blasses Gesicht schaute in den Himmel. Irgendwo in der Ferne heulten Sirenen. Er hielt ihr die Nase zu und legte seinen Mund auf ihren. Ihre Brust hob sich, als er sanft blies, und fiel wieder zusammen, als er den Mund wegnahm. Er beatmete sie noch einmal und versuchte sich dabei verzweifelt an die Gebete zu erinnern, die seine Mutter immer gesprochen hatte. Diesmal hustete Ellen, als er seinen Mund wegnahm. Beim nächsten Mal röchelte sie, drückte kurz den Rücken durch und hustete wieder. Ihre Augenlider flatterten, gingen aber nicht auf. Aber ihre Brust hob und senkte sich von allein.
Er legte sein Ohr an ihr Herz, drückte seine Wange an ihre und ließ ihre Wärme mit seiner verschmelzen. Seine letzte Kraft schwand dahin, und er brach neben ihr auf dem Gras zusammen. Er rollte sich auf den Rücken und nahm ihre Hand. Ihre Finger zuckten zwischen seinen. Aus den obersten Fenstern des Herrenhauses loderte Feuer. Er wusste, dass tief in ihm die Trauer auf ihn wartete, aber vorerst hielt seine Erschöpfung sie noch in Schach. Die Trauer würde warten müssen.
Rauchfahnen kräuselten sich in den blauen Himmel. Krähen flogen durch sie hindurch und krächzten angsterfüllt. Die Sirenen kamen näher, aber ihre Ankunft bekam Lennon nicht mehr mit.