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»Scheiße«, fluchte Lennon.

»Tut mir leid, aber sonst habe ich niemanden«, sagte Gordon.

»Ich würde lieber hierbleiben.«

»Niemand weiß, wo hier ist«, sagte Gordon. »Sie verraten es ja nicht einmal mir, wie soll es dann sonst jemand wissen? Hören Sie, ich brauche für die Durchsuchung einen Beamten mit Ihrer Erfahrung vor Ort. Die Hoteldirektion wartet schon. Der einzige andere Beamte, den ich schicken könnte, wäre Dan Hewitt.«

»Nein«, sagte Lennon. »Ich mache es. Ich bin in einer halben Stunde da.«

»Guter Junge«, sagte Gordon.

Lennon ging ins Wohnzimmer und setzte sich neben Marie auf die Couch. In ihrem Schoß schlummerte Ellen, auf Roscoes riesigem Fernseher liefen mitternächtliche Video-Clips.

»Ich bin angefordert worden«, sagte er. »Aber wenn es dir lieber ist, bleibe ich hier.«

»Geh nur«, sagte sie. »Ich brauche keinen Wachhund.«

»Dir kann nichts passieren«, beruhigte Lennon sie. »Roscoe hat diese Hütte sichern lassen wie Fort Knox. Die Tür hat zwei Schlösser und eine Kette. Sie ist bombenfest. Und außerdem weiß niemand, dass du hier bist.«

»Dieser Roscoe weiß es«, widersprach Marie.

»Dem vertraue ich.«

»Ich nicht«, sagte Marie.

Lennon nahm die Glock aus dem Halfter. Er hielt sie ihr hin. »Hier.«

Marie starrte die Waffe an. »Nein.«

»Nimm sie«, sagte er. »Damit fühlst du dich besser.«

»Das bezweifle ich sehr«, sagte sie.

»Aber ich würde mich dann besser fühlen.«

»Ich wüsste ja nicht mal, was ich damit anstellen soll.«

»Es ist ganz einfach«, sagte Lennon. »Du ziehst einfach nur den Schlitten hier zurück, damit lädst du eine Patrone. Dann zielst du und schießt.«

»Ich will sie nicht«, wehrte Marie ab.

»Nimm sie!« Lennon hielt sie ihr weiter hin. Als sie die Pistole immer noch nicht nahm, stand er auf und durchquerte das Zimmer. Er reckte den Arm hoch und legte sie auf ein so hohes Regalbrett, dass Ellen nicht herankam. »Falls du sie brauchst, ist sie da«, sagte er. »Aber du wirst sie nicht brauchen.«

Marie antwortete nicht, sondern beobachtete ihn nur von der Couch aus und wiegte ihre schlafende Tochter.

»Ich brauche nur ein, zwei Stunden«, sagte er. »Dann komme ich zurück. Ich verspreche es.«

Gerry Fegan Bd. 2 - Blutige Fehde
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