{1} Tschechisch: »Erde ... Erde, blauer Himmel.«
{2} Tschechisch: »Danke, Genosse.«
{3} Dies ist ein von den Strugatzkis selbst aus dem Roman gestrichenes Kapitel. Es sollte ursprünglich an zweiter Stelle stehen (zwischen »Ein ernstes Gespräch« und »Die Besatzung der Chius«) und gehört zu einer früheren Fassung, in der die meisten Helden noch anders hießen. Mehr dazu in den folgenden Texten des Anhangs.
{4} Es geht darin – in Anlehnung an einen realen Vorfall – um japanische Fischer, die vom Fallout eines US-amerikanischen Atombombentests verstrahlt wurden. De facto war L. Petrow (übrigens ein Schwiegersohn Chruschtschows) nur an der Konzeption des Romans beteiligt, geschrieben hat ihn Arkadi Strugatzki im Wesentlichen allein. Der Roman erschien zuerst 1956 in der Zeitschrift Fernost, 1957 dann in der Junost (›Jugend‹) in einer zweiten, später mehrfach nachgedruckten Fassung. – E. S.
{5} Für den Erstling der Strugatzkis hat sich der deutsche Titel Atomvulkan Golkonda eingebürgert; eigentlich heißt der Roman aber Das Land der Purpurwolken. Dahin führt denn auch die Reihe der wechselnden Arbeitstitel.
{6} The Son of Tarzan (1917) war der vierte von Edgar Rice Burroughs’ insgesamt 24 Tarzan-Romanen.
{7} Wassili Ashajews Fern von Moskau erhielt 1948 (verdientermaßen) den Stalinpreis und gehört in die Kategorie der sozialistisch-realistischen Produktionsromane. Die »in SF zu übersetzenden« Details, die Arkadi Strugatzki erwähnt, geben eine Vorstellung von der Thematik.
{8} Jack London: ›The Red One‹ (1918).
{9} Hier ist natürlich von der sowjetischen SF der Stalinzeit die Rede, der sogenannten »Phantastik der nahen Zielstellung«.
{10} Port Arthur (1941–42) ist ein Roman von Alexander Stepanow über die Belagerung Port Arthurs im russisch-japanischen Krieg, die der Autor als Kind selbst miterlebt hatte.
{11} Gemeint ist Arkadis Koautor bei der Asche von Bikini. – Anm. von B. Strugatzki.
{12} Er griff die Schlussfolgerungen aus der Luft.
{13} ... so seltsam es erscheinen mag ...
{14} Gemeint ist die Sherlock-Holmes-Geschichte ›The Adventure of the Deptford Horror‹ von Adrian Doyle, einem Sohn Arthur Conan Doyles.
{15} Iwan Jefremows für die sowjetische SF bahnbrechender Roman Der Andromedanebel (1957, vollständig 1958) ist deutsch besser unter dem Titel Das Mädchen aus dem All bekannt.
{16} Genauer, aus dem Nachwort zu Graham Greenes Der stille Amerikaner in der sowjetischen Ausgabe von 1956.
{17} Er meint wohl Vernes Neigung, mitunter seitenlang aus den Enzyklopädien abzuschreiben; in Übersetzungen werden solche Passagen oft stillschweigend gekürzt.
{18} Das war die erste Gesamtausgabe von Werken der Strugatzkis, die in den frühen neunziger Jahren erschien. Derzeit sind zwei andere, unterschiedlich konzipierte und vollständigere russische Werkausgaben im Handel.
{19} Koroljow war der Generalkonstrukteur der sowjetischen Raumfahrttechnik.
{20} Boris Strugatzki nennt hier nicht alle Länder und Ausgaben; vgl. dazu das Nachwort.
{21} Die Formulierung stammt aus einem Lied des sowjetischen Dissidenten Alexander Halitsch (Galitsch).
{22} »Menten« (russisch »ljudeny«) heißen im Strugazki-Roman Die Wellen ersticken den Wind die im Schoße der Menschheit heranwachsenden Übermenschen, die »Gruppe Menten« aber sind dort gewöhnliche Menschen, die dieses Phänomen zu erforschen versuchen. In letzterem Sinne nennt sich eine informelle internationale Gruppe von Strugatzki-Fans so, die sich der Erforschung und Erschließung ihres Werkes widmet.
{23} Swetlana Bondarenko ist auch die federführende Herausgeberin der jüngsten, zwölfbändigen Strugatzki-Werkausgabe mit den kanonischen Textfassungen sowie einer vierbändigen Ausgabe mit Entwürfen, Textvarianten, Fragmenten und zuvor unveröffentlichten Kurzgeschichten, woraus wir ›Die Kantine der Raumfahrer‹ entnommen haben.
{24} Möglicherweise ist es die wichtigste Future History der kontinentaleuropäischen SF überhaupt. Es gibt natürlich Serien und Zyklen, die weitaus mehr Titel umfassen und auch weiter in die Zukunft reichen, aber ob beispielsweise »Perry Rhodan« eine Future History im selben Sinne wie Stapledons Last and First Men oder die Zyklen Heinleins und der Strugatzkis ist, scheint mir denn doch fraglich.
{25} Der Gardeschütze Alexander Matrossow warf sich vor eine feindliche Schießscharte, um das Feuer mit seinem Körper abzufangen, wurde dafür postum zum Helden der Sowjetunion ernannt und nicht weniger legendär als seinerzeit Arnold Winkelried in der Schweiz. Dem Fliegerleutnant Alexej Maresjew wurden beide Beine amputiert, er schoss danach mit Prothesen noch mehrere deutsche Flugzeuge ab und wurde der Held einer Erzählung Boris Polewois und einer Oper von Prokofjew. Für beider Taten gab es in der Roten Armee weitere Beispiele, zu Propaganda-Ikonen gemacht wurden aber nur diese beiden. (Unter anderem, weil etwa ein Soldat, der es Matrossow gleichtat, Abram Lewin hieß.)
{26} Im Krieg ging es immerhin darum, zunächst den Fortbestand der Sowjetunion und dann einen möglichst großen Teil Europas für Stalins Machtbereich zu sichern. Es sind aber auch Fälle bekannt, wo Sowjetoffiziere ihre in der DDR stationierten Soldaten bei gewöhnlichen Übungen vorsätzlich verheizten, sie beispielsweise nachts quer über eine befahrene Autobahn robben ließen (wobei außer ein paar Muschiks auch etliche deutsche Autofahrer verunglückten, sonst wüsste man nichts davon).
{27} Wer heute über sechzig und ostdeutscher SF-Fan ist, wird sich beispielsweise mit Schaudern an Nemzows Goldener Grund erinnern; schon der nächsten DDR-Generation ist das erspart geblieben.
{28} Zur Erinnerung: Atomvulkan Golkonda wurde vor dem Sputnik-Start geschrieben und vor dem Flug Gagarins veröffentlicht.
{29} Ich folge hier Gedankengängen Swetlana Bondarenkos und Wladimir Djakonows in Die unbekannten Strugatzkis, Band 1.
{30} In der DDR-Ausgabe geht das noch weiter, weil dort auch die Passagen fehlen, in denen die Raumfahrer Boris Strugatzkis Lied ›Die Kinder des Nebels‹ und Strophen aus Bagrizkis ›Schmugglern‹ zitieren – vermutlich nur, weil niemand Lust hatte, sie nachzudichten. Warum da außerdem der ganze Epilog wegfiel, bleibt unerfindlich.