Frankfurt am Main, 2.12.2049, 13.49 CoTi
Friedemann stand neben Coco und schaute zu, wie der sichtlich unter Drogeneinfluss stehende Spanger durch eine große, unübersehbare Aussparung in einen Schrottwürfel stürzte. Und nicht mehr auftauchte. »Na, bestens. Nicht, dass mich die Katastrophe überrascht.«
»Wir gehen runter und holen ihn.« Coco steckte eilends das Pendel ein. Sie hatte nicht gelogen, als sie von Unheil gesprochen hatte. Sie fühlte es wieder. Deutlich. Ihre Gabe hatte sich offenbar an die neue Umgebung gewöhnt. »Los!«
Friedemann hielt sie an der Schulter fest. »Nein.« Seiner Ansicht nach war genug Zeit verschwendet worden. »Unser unfähiger Leibwächter hatte seine Chance, zu uns zurückzukehren. Wegen ihm musste ich einen Menschen anschießen.« Er zeigte auf die Tür. »Ich weiß, wie wir zurückkommen, und das sollte gleich geschehen. Sie selbst sprachen von Unheil.«
Coco wollte Spanger nicht zurücklassen. Er würde mit seinem Wissen und Nichtwissen alles durcheinanderbringen und verändern. Und das technische Gerät hätte in die Hände des Boten gehört.
Sie sah auf den Schrottplatz, wo die Schwebedrohnen ihre Arbeit verrichteten und die KI-gesteuerten Kräne die riesigen Container durch die Luft hoben. Das unheilvolle Gefühl ebbte nicht ab. »Wir können ihn nicht aufgeben.«
Friedemann schaute sie durch seine Designerbrille eindringlich an. »Wir sind nicht dafür zuständig, einfältige Teammitglieder zu retten, sondern wir sollen eine junge Frau aus einer gefährlichen Lage holen.« Er deutete auf den Kubus, in dem Spanger verschwunden war. »Sicherlich ist dieser Apparat zu orten. Man findet ihn, und die Geschichte kann halbwegs den Gang gehen, der eigentlich vorgesehen war. Vor unserem Eingreifen. Spanger wird sich in der Zukunft schon zurechtfinden.«
»Aber wenn er die Zeitlinie verändert?«
»Werden wir es früh genug erfahren, falls wir in dieser Zeit ankommen. Wäre dieser Idiot in der Vergangenheit, würde mich das mehr beunruhigen. Kommen Sie.« Friedemann ließ Cocos Arm los und wandte sich der Tür zu, die in den ausgebrannten Generatorraum führte. Er hob das Büchlein mit seinen Aufzeichnungen. »Ich brauche Sie für unsere eigentliche Mission.«
Das Ausmaß an Kaltblütigkeit, mangelnder Empathie und Gleichgültigkeit erschreckte Coco. Bevor Friedemann reagieren konnte, entriss sie ihm die wertvollen Seiten, warf sich herum und lief auf den Schrottplatz zu; dabei streifte sie den Helm von den langen, blonden Haaren mit der schwarzen Strähne. »Spanger ist wichtig. Ich weiß es. Meine Gabe sagt mir das«, rief sie im Davonrennen. »Kommen Sie! Helfen Sie mir, und ich werde nicht verraten, dass Sie ihn zurücklassen wollten.«
»Sie! Wie können Sie es wagen?« Friedemann entledigte sich ebenfalls des Helmes, um nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, und heftete sich erbost an ihre Fersen. Mit seinen langen Beinen schritt er aus und kam ihr rasch näher. Seine Pläne würde er sich nicht von dem Medium durchkreuzen lassen. »Geben Sie mir auf der Stelle –«
Auf dem Schrottplatz erschienen plötzlich drei schwere Motorräder, schwarz lackiert und mit einem weißen Abzeichen unter dem deutschen Bundesadler. Die elektrischen Motoren surrten leise, das Licht fiel hellblau und kalt aus den Scheinwerfern auf die Umgebung.
»In Deckung«, zischte Friedemann und drückte sich in einen Spalt zwischen den auftürmenden Metallwürfeln.
Coco blieb stehen und sah sich hektisch um, bevor sie langsam rückwärtsging und sich neben einen abgestellten Container begab.
Auf den Sätteln saßen Gepanzerte, die wie eine Spezialeinheit wirkten, der geschlossene Helm verbarg ihr Gesicht. Das gleiche Emblem wie auf der Maschine prangte auf der Brust und auf den Nummernschildern.
Das Trio saß ab, die Motoren erstarben. Nacheinander zogen sie langläufige Maschinenpistolen und gingen umher. Einer sicherte die Umgebung, der Zweite blickte auf das Display, das in seiner Unterarmpanzerung eingelassen war. Der Dritte begab sich zum angeschossenen Kurier und sah auf ihn herab.
»Der lebt noch«, verkündete er, die Stimme elektronisch verzerrt über unsichtbare Lautsprecher im Helm.
»Das Dig-Y muss in der Nähe sein«, sagte die Person mit dem Display und drehte sich suchend in verschiedene Richtungen. »Scheiß Metall. Es stört den Empfang.«
Coco war näher dran als Friedemann und hörte den leisen Funkverkehr, der aus dem Unterarmdisplay übertragen wurde. Die Zentrale erkundigte sich, was mit der Anzeige wegen Recycling-Materialdiebstahl wäre.
Keiner der Polizisten antwortete auf die Nachfrage.
»Ich wecke ihn auf.« Der Gepanzerte bei dem Kurier senkte den Lauf und drückte ab. Mit einem dumpfen Knall jagte die Kugel dicht neben die Stelle in den Oberarm, wo zuvor Friedemann ihn getroffen hatte.
Mit einem langen Schrei riss der Mann die Augen auf und schnellte mit dem Oberkörper in die Höhe, um sofort die Mündung der MP auf seine Stirn gedrückt zu bekommen. Stöhnend hielt er sich die frische Wunde, aus der das Blut ebenso lief wie aus dem Loch in der Schulter. »Wow, Percutoren. Und gleich drei. Wer hat euch denn gerufen?«
»Guten Tag, Bürger«, grüßte ihn der Polizist hinter seinem verspiegelten Visier. »Uns wurde versuchter Diebstahl von Recyclingmaterial gemeldet. Darf ich fragen, was Sie auf diesem Privatgelände zu tun haben? Und Ihr Dig-Y, bitte.«
»Zentrale, hier Percutor eins. Wir haben ihn«, funkte der Ordnungshüter, der sicherte.
Der Dritte folgte dem Signal des verschwundenen Dig-Y und näherte sich mit Umwegen dem Kubus mit der Aussparung und Spanger darin.
»Der Dieb leistet heftigen Widerstand. Schusswaffengebrauch«, meldete der Polizist neben dem Verletzten.
»Was?« Der sitzende Kurier ächzte. »Ach, fuck. Ihr habt euch von PrimeCon bestechen lassen. Ihr miesen Wichser!«
»Brauchen Sie Unterstützung, Percutor eins? Ich kann eine Drohne zur Luftunterstützung schicken.«
»Nein.« Der Polizist nickte seinen beiden Begleitern zu. »Wir erledigen das.«
Coco begann in ihrem schlechten Versteck, vor Angst zu zittern. Mehr als eine Metallecke des Containers bewahrte sie nicht vor einer Entdeckung.
Friedemann blieb in die Lücke gepresst wie ein sehr schmales Insekt, behielt das Geschehen im Auge. Er war angespannt, aber nicht furchtsam. Es ging nur darum, nicht gesehen zu werden, um lebendig bis zur Tür und in ihre Zeit zurückzugelangen.
Die sichtliche Unaufgeregtheit des Professors verwunderte Coco, die bei einem Geologen anderes erwartet hätte. Panik oder sogar einen Versuch, mit den Percutoren ins Gespräch zu kommen, irgendwas in dieser Art. Ihr hingegen wollte nicht einfallen, wie sie sich in Sicherheit bringen oder wie sie Spanger helfen könnte.
»Okay, die Zentrale ist beruhigt. Lassen wir die Spiele sein.« Der Polizist beim Kurier schob das Visier in die Höhe. Das Gesicht einer Frau kam zum Vorschein, die deutlich über fünfzig war. Das Verstärkermodul wurde abgeschaltet, ihre normale Tonlage für Coco und Friedemann hörbar. Sie klang zart und rauchig. »Wo ist das Dig-Y mit den Stimmen?«
»Fick dich, Konzernfotze!« Der Kurier spuckte ihr vor die Stiefel und machte Anstalten aufzustehen.
»Bleib unten.« Sie trat dem Sitzenden gegen die Schulter und damit auf die Wunden. »Das erste Loch in deinem Arm hat dir wer verpasst?«
Der Kurier schrie auf, Blut quoll stärker aus seinem Arm. »Das geht dich nichts an.«
»Hast dich beklauen lassen. Jemand hat dir das Dig-Y abgenommen.«
»Ich scheiß auf dich und PrimeCon!« Der Kurier beugte sich nach vorne und wand sich vor Schmerzen. Die Blutung endete nicht, so fest er auch auf das Loch drückte. »Die können sich ihre Unterstützung sonst wo holen.«
»Wer sagt, dass wir für PrimeCon hier sind?« Die Percutorin grinste kalt. »Nicht annehmen, was nicht ist, Bürger.« Sie nahm ihm mit vorgehaltener MP sein Dig-Y ab, schaltete es ein und prüfte die Daten. »Herr Tim Hauser, ein unbescholtener Einwohner von Frankfurt-Offenbach mit sauberer Weste.« Sie wischte über das Display. »Ben, wie viel setzt du, dass das Dig-Y des jungen Mannes zu meinen Füßen manipuliert ist?«
»Zehn, Frau Direktorin.«
»Frederic?«
»Zwanzig, Frau Direktorin.«
»Ach, Jungs. Zeigt doch Mut. Ich setze mein Jahresgehalt.« Sie ließ den Lauf der entsicherten MP nach unten auf die Beine des Kuriers wandern. »Das finden wir später heraus. Aber zuerst hätte ich gerne gewusst, was passiert ist, Bürger. Sonst fürchte ich, dass dein Körper noch mehr Schaden nimmt. Wer hat es dir abgenommen?«
»Ihr knallt mich doch sowieso ab«, gab der Kurier zurück. »Ich kenne eure Namen, dein Gesicht, und ich weiß, dass ihr das Dig-Y sucht.« Erneut spuckte er ihr vor die Schuhe. »Wenn ich meinen Schwanz auspacken dürfte, würde ich dir vor die Füße pissen.«
»Glaube ich dir.« Die Direktorin sah zu dem Percutor namens Frederic, der sich dem Kubus angenähert hatte. »Und?«, wollte sie wissen.
»Kann nicht weit sein.« Er senkte den Arm und beugte sich vor, um behutsam in die Aussparung zu linsen. »Ich nehme an, er hat es da reingeworfen, bevor –«
Der Schuss knallte laut. Der Kopf des Percutors schnappte nach hinten wie bei einem Footballspieler, der von einem Verteidiger erwischt worden war. Das Visier hinderte die Kugel am Durchschlagen des Gesichts, aber die Wucht ließ den Sonderpolizisten rückwärtstaumeln und benommen auf die Knie fallen.
Die Direktorin wirbelte herum und richtete die Waffe auf den Würfel, trat auf die verwundete Schulter des Kuriers und drückte ihn zu Boden; der Mann stöhnte auf.
»Rauskommen, Bürger«, befahl sie mit lauter Stimme. »Sie machen sich des Widerstandes gegen die Staatsgewalt schuldig. Der Angriff auf einen Percutor wird mit Hinrichtung geahndet, sollten Sie sich nicht sofort ergeben und das entwendete Dig-Y aushändigen. Sie befinden sich im Besitz von Hehlerware sowie einem illegalen elektronischen Gerät.«
Ben, der zweite Percutor, hob die Maschinenpistole und richtete sie auf den Kubus. Rote Laserpünktchen zeigten an, wohin er und seine Vorgesetzte zielten.
Coco sah zu Friedemann. Das Zittern hatte ihren ganzen Körper erfasst, ihr Denken war wie gelähmt. Das Unheil. Das Unheil hatte sie erreicht.
Der Professor machte in seinem Versteck keinerlei Anstalten, sich mit seiner P99 zugunsten von Spanger einzumischen. Kalt beobachtete er und wartete ab.
»Ben, vorrücken«, befahl die Direktorin. »Frederic, alles klar?«
Der Kniende hob schwach die Hand, um zu zeigen, dass er den Treffer überstanden hatte. »Professor«, wagte Coco einen geflüsterten Funkspruch. »Die werden Spanger abknallen.«
»Was uns nicht minder bevorsteht, wenn Sie nicht ruhig sind«, gab er zurück und legte den Zeigefinger gegen die Lippen.
»Aber –«
»Kein Wort mehr, Madame. Nicht funken!«
Coco verfolgte mit schmerzhaft pochendem Herzen, wie Ben sich Schritt um Schritt an die Aussparung vorarbeitete. Dabei gab ihm die Direktorin Deckung und behielt die Sohle auf der Schulter des keuchenden Kuriers.
Der Percutor erreichte den Kubus, hob eine Handvoll Dreck auf und warf ihn in das Loch.
Ein zweiter Schuss erklang, das Mündungsfeuer flammte grell und kurz auf.
»Eine Person, alte Maschinenpistole«, gab Ben an seine Vorgesetzte durch. »Ich hole ihn raus.« Ohne zu zögern, sprang er durch die Aussparung.
Mehrere Schüsse fielen, dann schrie Spanger auf und flog in der nächsten Sekunde aus dem Würfel. Sein Gesicht war blutverschmiert, die Waffe hatte er auch nicht mehr. Hustend spuckte er einen Zahn aus, das Blut rann aus Mund und Nase, färbte den Bart.
Ben folgte ihm, das Dig-Y mit den 4,2 Millionen Stimmen in der Hand. »Da ist er.«
Die Direktorin blickte Spanger verwundert an. »Ein dicker Kerl in einer Kampfmontur wie vor dreißig Jahren, dazu eine ebenso alte Knarre«, fasste sie zusammen. »Was ist denn da schiefgegangen? Soll das irgendein Cosplay sein?« Sie wandte sich dem Kurier unter ihrem Stiefel zu. »War er das, Bürger? Der hat dich überfallen?«
»Ja«, gab der Mann am Boden gurgelnd zurück.
Ben packte Spanger im Nacken und zog ihn hoch, entfernte die P99 und Messer aus den Halterungen; klirrend landeten sie auf der Erde. Auch die Eesha wurde er los. »Kein persönliches Dig-Y.« Anschließend nahm er ihm das Funkgerät ab. »Das ist durchgehend Museumsware, Frau Direktorin.« Er hielt es ihr hin. »Der Kanal ist offen. Jemand hat die ganze Zeit mitgehört, was geschah.«
»So eine Scheiße.« Sie betrachtete es. »Geringe Reichweite. Die müssen irgendwo in der Nähe sein.«
Spanger grinste debil. Die Substanzen der Eesha machten ihn schmerzunempfindlich und raubten ihm den klaren Verstand. »Ihr habt ja tolle Klamotten an. Können wir tauschen?«
»Soll ich eine Abfrage machen?« Ben hielt ihn weiterhin im Genick fest.
»Nein. Es wird sonst erfasst. Das könnte Fragen aufwerfen.« Die Direktorin führte das erbeutete Funkgerät an die Lippen. »Bürger. Wir haben das entwendete Dig-Y in unseren Besitz gebracht. Zieht euch zurück, und keiner muss sterben.«
Coco und Friedemann hörten die Ansage doppelt, einmal im Ohr und einmal unmittelbar vor sich.
Das Medium machte große Augen. Vielleicht hätten sie doch gehen sollen, ohne Spanger. Er war das Unheil in Menschengestalt. Wie schaffte es ein Mensch, derart viel Durcheinander anzurichten?
Der Professor bedeutete ihr, sich nicht zu melden.
Frederic hatte sich von seinem vereitelten Kopfschuss erholt und stand langsam auf. »Scheiße.« Er holte aus und trat Spanger mit ganzer Wucht in den Bauch, der sich daraufhin übergab. »Du dummes Arschloch! Du wolltest mich umbringen!«
»Was machen wir mit ihnen?« Ben sah gleichgültig auf die Gefangenen und reichte das illegale Dig-Y an seinen Kollegen. »Hier. Du kennst dich mit so was besser aus.«
»Was werdet ihr schon machen?«, erwiderte der Kurier angewidert. »Aber ihr seid es, die am Ende für –«
Die drei Percutoren schossen ihm gleichzeitig durch den Kopf, und der Schädel zerbarst in unzählige Stücke. Die roten Tropfen flogen umher, leise prasselnd gingen sie auf Plastik und Eisenschrott nieder.
Coco schrie hell und laut vor Schreck und Ekel auf.
Die Percutoren schwenkten die Mündungen in ihre Richtung.
»Na schön. Rauskommen, Bürgerin«, lautete die Anweisung der Direktorin. »Weisen Sie sich aus.«
Coco wollte nach ihrer P99 greifen und ließ es sogleich. Sie konnte damit nicht umgehen. Hilfe suchend blickte sie zu Friedemann, der mit einem leichten Lächeln nach oben deutete.
In der nächsten Sekunde schlug einer der großen, dreißig Tonnen schweren Container mitten zwischen den Polizisten auf und begrub Ben unter sich. Sein Motorrad wurde zermalmt, eine dumpfe Explosion ertönte, als die Brennstoffzelle detonierte.
Die Direktorin brachte sich mit einem Sprung in Sicherheit. Frederic hingegen wurde von der Kante des fallenden Containers gestreift und halb aufgeschlitzt, bevor die hervorschießenden Flammen aus der Brennstoffzelle ihn einhüllten. Kreischend verschwand er in den Lohen.
»Ihr scheiß Bullen!« Spanger hatte sein Delirium lediglich vorgetäuscht. Er schnappte sich seine Sachen, entriss dem Sterbenden das Dig-Y und hetzte zwischen die Metallwürfel, während ihm die vor Wut brüllende Direktorin eine Salve aus ihrer Vollautomatik nachsandte. Die sirrenden Kugeln schlugen Funken und stanzten Löcher in das Recyclingmaterial.
Weitere Boxen und Container fielen aus dem Himmel, die Drohnen und Kräne klinkten ihre Lasten aus, um die Menschen zu erledigen. Scheppernd, laut rumpelnd und berstend ging der übergroße Hagel nieder.
»Madame! Weg da!«, hörte Coco die Stimme des Professors in ihrem Ohr.
Sie legte den Kopf in den Nacken und sah eine Kiste genau auf sich zufallen. Wie gelähmt starrte sie auf das niederstürzende Behältnis und war unfähig, sich zu regen. Unheil. Ihr Unheil und ihr Ende.
Da riss sie eine starke Hand aus dem Weg, und die Box krachte hinter ihr auf den Betonboden. Aufspringend verteilte sich der Metallschrott um ihre Füße.
»Ich sagte, Sie sollen verschwinden«, fuhr Friedemann sie an.
»Stehen bleiben!« Die Direktorin erschien mit der MP im Anschlag vor ihnen, Blutspritzer ihrer Leute an der Panzerung. »Wer seid ihr beschissenen Komiker? Wer hat die Drohnen gehackt?«
»Mme. Fendi, Kopf runter und nach rechts«, gab der Professor rasche Anweisung. »Da ist Spanger irgendwo. Los!« Dann rannte er davon.
Coco nickte mechanisch und hetzte ihm hinterher.
Gleichzeitig fiel ein weiterer Eisenbehälter herab und gab ihnen Deckung. Die tödlichen Geschosse prasselten gegen das Metall.
Aber die Direktorin würden sie nicht so schnell loswerden. Das wussten sowohl Coco als auch Friedemann, der nicht über hellseherische Fähigkeiten verfügte.