Kapitel XV

Ich glaube dass du mir verraten wirst, wo sich deine Freunde befinden.“

Der Slaatsch lachte breit und schlug sich aufs Bein.

Revel und Sade hingen nebeneinander mit den Händen nach oben an zwei von der Decke hängenden Seilen und auch die Füße waren zusammengebunden. Sie hatten Röcke und Blusen, die jetzt mehr oder weniger in Fetzen an ihnen runter hingen.

Es waren zwei Tage nun, dass man ihnen nichts zu essen und trinken gab, vergangen. Eingetrocknetes und frisches Blut ließen erkennen, dass man ihnen keine Ruhe gönnte. Immer wieder schlug man sie wach, sobald sie das Bewusstsein verloren, um ihnen Fragen zu stellen.

„Da ihr euch weigert was zu sagen, ändern wir die Taktik“, sagte der Slaatsch.

„Warum nehmen wir uns die nicht einfach vor, dann werden sie bestimmt sprechen und uns da hinführen“, sagte ein anderer Slaatsch und fasste gierig den Busen von Sade an und leckte ihr über eine blutige Stelle.

„Idiot! Er würde es sofort merken, dann war das alles umsonst. Wenn du was brauchst, geh und Such dir jemand von draußen. Erst muss der Plan aufgehen, bevor wir sie uns vorknöpfen können“, schrie er ihn an.

Der Angesprochene ließ es sich jedoch nicht nehmen sie nochmals anzufassen, bevor er ging. Alle anderen Slaatsch lachten und malten sich aus, was sie mit ihnen machen würden, sobald sie freie Hand hätten.

Der Boss der Truppe nahm Revels Gesicht in die Hand.

„Wann immer du mir eine Frage nicht beantwortest, wird deine Freundin hier doppelt und dreifach bestraft. Also überlege dir genau was du sagst.“

Revel und Sade schauten sich an, sie waren am Ende ihrer Kräfte angelangt.

„Ich sag dir alles, was du wissen willst, aber fass sie nicht an, du Mistkerl.“

Mit aller Kraft, die sie noch aufbringen konnte, spie sie ihm die Worte entgegen. Er lachte und mit der Spitze eines Messers fuhr er ihren Arm entlang, eine leichte rote Spur hinterlassend und lachte noch mehr als er ihre Tränen sah, während seine Zunge dem roten Faden nachging und es ableckte.

Ekel regte sich in ihr, als sie die kleinen Saugnäpfe an seiner Zunge über ihrem Arm ihr Blut saugen fühlte.

Systematisch ging Neven mit seinen Männern vor, um Revel und Sade zu finden. Sie gingen alle Orte durch, wo irgendein Slaatsch gesichtet wurde.

Es entstand ein wahres Gemetzel kein einziger Slaatsch, den sie trafen, blieb am Leben.

Doch auch nach zwei Tagen hatten sie immer noch keine Spur.

Okey ein schwarzer Vampir und Nevens bester Freund und rechte Hand, war endlich von seiner langen Reise zurück, um ihn beizustehen.

Er war geringfügig kleiner als Neven und hatte stahlharte Muskeln, die sich durch das schwarze T-Shirt abzeichneten.

Sein Gesicht war genauso wie Neven mit Narben gezeichnet, wobei eine Narbe sich seitlich von der Stirn bis zur Oberlippe hinzog. Es verlieh ihm etwas Wildes und Gefährliches, das durch sein Hair-Styling noch unterstrichen wurde.

Er hatte die harre seitlich rasiert und in der Mitte lange Rasta-Zöpfe, die ihn bis zum Rücken reichten und zusammengebunden waren. Groß, schlank, wild, sexy, ein Bild von einem Mann. Und genauso entschlossen, die beiden Frauen zu finden.

„Wir werden deine Königin finden, Hoheit und meine Frau. Endlich eine Frau für mich“, sagte Okey überzeugt.

Und wäre die Sache nicht so dramatisch, würde Neven darüber schmunzeln.

Skye brachte sie auf die richtige Spur, als sie eine Gruppe Slaatsch sah und ihn rief. Die Slaatsch liefen, solange es hell war, niemals in Gruppen, um keine Aufmerksamkeit hervorzurufen, also mussten sie in irgendeinem Auftrag unterwegs sein. Neven konzentrierte sich auf einen einzelnen

Slaatsch, der sich von der Gruppe löste, um hinter einem jungen Mädchen herzulaufen, während die anderen Vampire sich um die anderen Slaatsch kümmerten.

Der Slaatsch war so auf die Frau fixiert, dass er den Vampir erst sah, als es zu spät war. Nach einem kurzen Kampf, dem der Slaatsch

unterlegen war, holte Neven aus ihm alles raus, was er wissen wollte. Zum Glück war es der eine, der Sade an der Brust angefasst hatte und somit hatte Neven alle Informationen die er brauchte, um die Frauen zu befreien.

In der Zwischenzeit vollzog sich leise und unauffällig der Umzug der Vampire. Das Anwesen war nicht mehr sicher vor den Slaatsch, denn alle waren sich einig, die Frauen konnten niemals in der Lage sein, deren Foltermethode aus zu halten. Keine konnte das, auch die Vampire nicht. Sie hatten nicht viel zu sagen, aber die Adresse würden sie preisgeben, das war schon klar, also mussten sie das Anwesen räumen.

Mehrere Slaatsch umzingelten das alte Anwesen der Vampire. Schnell merkten sie, dass das Anwesen leer stand. Genervt, weil sie nicht kämpfen konnten, machten sie sich auf den Rückweg, als sie von mehrere Vampiren umzingelt wurden, die sie zum Kampf aufforderten. Ein schwerer Kampf entstand.

Beide Gruppen waren kampferprobt, so zog sich der Kampf in die Länge. Auch Justin und Marvin stellten sich dem Kampf und auch wenn sie nicht die Stärke der Vampire und der Slaatsch hatten, waren sie wendig und schnell.

Die Vampire hatten durch das dematerialisieren einen Vorspruch aber es war trotzdem nicht einfach die Slaatsch zu besiegen. Einem gelang es seine Lampe auf einen Vampir zu halten, wodurch er geschwächt, überwältigt und getötet wurde.

Auch sonst bekamen die Vampire Kratzer ab und ein anderer eine leichte Schussverletzung. Am Ende war das der einzige Triumph, den die Slaatsch verbuchen konnten.

Zufrieden mit sich selber verließen die Vampire und die beiden Freunde die ehemalige Wohnstätte.

Das Anwesen wo die beiden Frauen festgehalten wurden, bestand zu einer Hälfte aus einer Ruine und die andere Hälfte aus einem alten heruntergekommenen Haus. Niemand würde hier vermuten das sich was Grausames zwischen deren Wänden tat.

Acht Vampire erschienen rund ums Haus. Es war dunkel und nur ein kleines Licht deutete auf Leben hin.

„Ich werde als erster hineingehen“, sagte Okey auf telepathischem Wege.

„Ok, pass auf dich auf“, antwortete genauso Neven.

Okey atmete auf, als er sah, dass die Slaatsch lachend an einen wackeligen Tisch saßen und Karten spielten. Um die Ecke kam ein Slaatsch, dem er in den gleichen Augenblick die Kehle durchschnitt. Später würde einer von ihnen sich um die toten Slaatsch kümmern.

Er vergewisserte sich das keiner von ihnen mehr im Haus herumlief und hörte eine Weile zu. Sie sprachen und spielten um die Frauen und ließen ihrer Fantasie freien Lauf.

Voller Wut übermittelte er den anderen die Positionen, die im selben Augenblick neben ihm erschienen. Sie nutzten das Überraschungsmoment und die Slaatsch waren schnell außer Gefecht gesetzt.

Revel und Sade hingen bewusstlos an den Ketten,

Blut rann an ihren Armen runter wo die Ketten einschnitten. Sogar diese Schmerzen ließen sie nicht wach werden. Langsam, ohne ihnen noch mehr Schmerzen auszusetzen, befreiten Neven und Okey die beiden und trugen sie zu den beiden Autos, die in der Zwischenzeit vorgefahren waren.

Okey trug Sade auf seinen Armen und wunderte sich, wie leicht eine Frau sein konnte.

Er überlegte, wie lange es her war, seit er überhaupt mit einer

Frau zusammen gewesen war. Er hatte es vergessen.

Er schaute die Frau an, der man ihre Schönheit unter den Verletzungen und blauen Flecken ahnte.

Im gleichen Augenblick öffnete Sade die Augen, um in seine direkt hineinzuschauen. Zwei Augenpaare fast gleicher Farbe, ihre etwas heller als seine, trafen ineinander und versanken.

„Hast du mich gerettet?!“ Ihre Stimme war nur ein Flüstern.

„Ja, keine Angst! Ich bring dich nach Hause. Hast du starke Schmerzen?“,

fragte Okey und Wut entbrannte erneut in ihm.

Sie ließ ihren Kopf auf seiner Schulter fallen und glitt wieder in die Bewusstlosigkeit ohne eine Antwort zurück.

Revel wachte nicht auf, ihre Verletzungen waren tiefer als die von Sade, und es schien als wollte sie nicht aufwachen, als hätte sie sich bewusst noch tiefer hineingebracht, um sich zu schützen.

Das Schwert der Vampire
titlepage.xhtml
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_000.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_001.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_002.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_003.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_004.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_005.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_006.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_007.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_008.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_009.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_010.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_011.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_012.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_013.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_014.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_015.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_016.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_017.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_018.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_019.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_020.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_021.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_022.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_023.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_024.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_025.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_026.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_027.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_028.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_029.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_030.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_031.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_032.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_033.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_034.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_035.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_036.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_037.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_038.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_039.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_040.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_041.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_042.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_043.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_044.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_045.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_046.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_047.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_048.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_049.html
CR!JGM73P6YY177FAY6ZFQQ259AAY6F_split_050.html