Kapitel IX

Als Revel einige Stunden später wieder vor dem Haus stand, wo sie aufgenommen wurde, sah sie, dass es ein riesiges Anwesen war, welches sie in der Dunkelheit und bei dem Gewitter nicht wahrgenommen hatte.

Auch beim gehen hatte sie nicht darauf geachtet, da sie so schnell wie möglich weg wollte.

„Pallor hat dich rechtzeitig gesehen und das Tor aufgemacht. Er wusste, dass du keine Gefahr bist“, sagte Neven in ihren Gedanken.

„Also bist du wirklich ein Vampir? Ich dachte immer das es Märchen wären, das es euch nicht gibt!“

„Dafür sind wir verdammt real, findest du nicht?!“ Er erinnerte sie an den Sex, den sie vor einige Stunden hatten und Revel hatte das Gefühl das seine Hände überall auf ihrem Körper waren, ohne dass er sie dabei anfasste.

Revel errötete, es wurde ihr heiß und feucht und sie musste sich schnell entfernen, um ihre Gefühle nicht preiszugeben. Auch fühlte sie sich gegenüber ihrem Bruder schuldig, während er durch die Hölle ging, konnte sie an nichts anderes denken, als so schnell wie möglich ins Bett mit Neven zu springen.

„Ich möchte euch noch was erklären.“ Neven führte die beiden Geschwister in sein Büro und ließ sie erst Platz nehmen, bevor er weitersprach.

„Revel, Justin, erst einmal tut es mir Leid für das Geschehen. Läge es in meiner Macht, wäre es nie passiert.

Leider müssen wir uns den gegebenen Umständen anpassen. Ich habe euch die Wahrheit über mein Leben gesagt aber es fehlt noch was.

Das was ich euch jetzt erzählen werde, betrifft euch und gleichzeitig auch mich. Ich kenne euch von klein auf.

Ich bin derjenige, der euch bei dem Unfall eurer Eltern gerettet hat“, erzählte Neven.

„Das kann nicht sein, wir waren doch gar nicht dabei“, sagte Justin.

„Tut mir leid, ihr denkt das, wenn ihr wollt , zeige ich euch was passiert ist. Seid ihr bereit?“, fragte Neven.

Beide nickten. Es war ihnen nicht möglich zu sprechen, mit dem plötzlichen Knoten im Hals.

König Neven hielt ihnen jeweils eine Hand vor die Augen.

Ihre Eltern fuhren auf dem Highway mit ihren beiden Kindern Justin und Revel. Sie wollten einen schönen Ausflug zum Mouth of Emigration Canyon machen, zu dem dort ansässigen Zoo.

Revel und Justin waren sehr aufgeregt, sie erinnerten sich vage an die vielen verschiedenen und seltenen Tiere die dort waren. Denn als sie das letzte Mal dort waren, waren mindestens zwei Jahre vergangen.

Aber die Eltern hatten immer so wenig Zeit für Ausflüge, sie arbeiteten zuviel. Auf einmal musste der Vater langsamer fahren, vor ihm fuhr ein Wagen langsam, der ihn zu langsamer Fahrt und dann zum Halten zwang.

Der Vater schrie ihnen auf einmal zu sich zwischen den Sitzen hinzusetzen und sich zu ducken und auf keinem Falle, egal was passierte, den Kopf zu heben.

Einige Männer näherten sich dem Wagen und zwangen den Vater auszusteigen, auf einmal schien die Hölle loszubrechen.

Sie hörten wie Schüsse fielen und Leute am kämpfen waren.

Justin hielt die weinende Revel fest an sich gedrückt.

Das Auto fing Feuer und gleichzeitig griffen mehrere Arme nach ihnen und holten sie aus dem Auto, einen Moment bevor es in die Luft ging.

Revel sah sich in den Armen eines fremden Mannes, der sie liebevoll tröstete, Justin ging traurig neben anderen Männern her. Ihre Eltern sahen sie nicht.

Als der König die Hände wegnahm erkannte Revel den Mann wieder der sie getragen hatte. Alle drei schwiegen eine Weile, zu schmerzlich waren die Erinnerungen an diesem Tag.

„Warum, warum erinnern wir uns nicht daran?“, fragte Revel mit Tränen in der Stimme.

„Es ist mir möglich Teil-Erinnerungen zu löschen und ich wollte euch so wenig wie möglich leiden lassen. Es wäre ein zu großes Trauma gewesen, ihr habt zwar gelitten jedoch das Schreckliche nicht mehr im Kopf gehabt.

Die ganzen Jahre haben meine Leute sich um euch gekümmert. Zwar so, dass ihr nichts mitbekommen habt, aber ich musste sicher sein, dass euch die Slaatsch nicht in die Hand bekommen würden.

Es war viel Arbeit nötig eure Spuren zu verwischen.

Eure Tante wusste Bescheid, desh. Hat sie sich keine Gedanken gemacht, sie wusste euch in gute Hände.“ antwortete Neven.

„Das ist unfassbar, was sollen wir denn jetzt tun?

Was hatte meine Eltern mit den Slaatsch zu tun?“, fragte Justin.

„Eure Eltern waren Journalisten, sie kamen hinter Korruption, Prostitution und vieles mehr in der Politik. Aber diese Politiker waren bzw. sind Slaatsch.

Wir haben versucht eure Eltern zu schützen, doch dein Vater wollte unbedingt der Welt die Wahrheit offenbaren.

Leider hatte das Folgen. Er wollte unseren Schutz nicht, deshalb sind wir an dem Tag zu spät gekommen. Er bat mich, mich um euch zu kümmern.“

„Wusste er von dir?“, fragte Revel.

„Ja so ziemlich“, antwortete er.

„Ihr werdet euch jetzt erst einmal hier aufhalten, ruht euch aus. Später werden wir weitersehen“, sagte der König.

Revel stand am Fenster, es war der gleich Raum als sie Krank war, als es an ihrer Tür klopfte und König Neven hereinkam.

„Du kanntest mich schon als Kind, warum hast du mir das nicht sofort gesagt?“, fragte ihn Revel.

„Das war nicht möglich, erst einmal hättest du mir da nicht geglaubt und dann warst du auf einmal weg. Dass du unser Anwesen gesehen hast, war schon von klein auf bei dir und deinem Bruder programmiert.

Revel, von klein auf war mir klar, dass wir uns wieder sehen würden und dass du mein Schicksal sein wirst.

Als du so wunderschön an der Tür gestanden hast, habe ich die gleiche Vision gehabt, wie damals als ich dich in meine Armen trug.

Du als meine Frau und Königin.“ Neven schaute Revel in die Augen.

„Ich... ich kann nicht.“ Revel senkte den Kopf.

„Warum sagst du das, ich weiß dass deine Gefühle die gleichen sind wie meine.“ Neven hob ihr Gesicht so dass sie ihn anschauen konnte.

„Ja, es mag sein, aber du bist unsterblich, während ich...“

„Ich bin nicht unsterblich, ich lebe nur länger als die Menschen.“

„Ja, und deshalb geht das nicht. Nein es geht nicht.“ Sie wandte sich ab um nicht dem Impuls nachzugeben und sich in seine Arme zu schmeißen und sich von ihm wieder trösten zu lassen.

Leise zog sich Neven zurück und gab ihr die Zeit, sich über ihre Gefühle klar zu werden.

Revel schmiss sich auf Bett und schluchzte, in kurzer Zeit hatte sie die Liebe gefunden und doch wieder verloren.

Alles war zu viel, wie sollte sie mit dem Ganzen fertig werden? Sie fühlte sich verlassen wie noch nie in ihrem Leben.

Plötzlich stand Neven neben ihrem Bett und setzte sich zu ihr, langsam streichelte er über ihre Haare.

„Mein Herz, ich weiß das Ganze verlangt viel Energie und Stärke, es ist so viel passiert. Aber ich bin bei dir und ich habe Geduld. Die ganzen Jahre die ich auf dich gewartet habe, haben mir Geduld gelehrt.“

„Ich bin durcheinander. Ich erinnere mich an Träume meiner Kindheit die ich mir nie erklären konnte und hatte es einfach als Fantasie abgetan. Jetzt ergibt es einem Sinn.

Ich hatte das Gefühl, dass mich jemand in seinen Armen hält, jemand den ich mag und der mich mag, ich kann dieses Gefühl nicht beschreiben, aber es hat mich jahrelang getröstet und immer wenn ich mich einsam fühlte, habe ich mich daran erinnert und dann war alles gut.“

Revel drehte ihm das Gesicht zu, wo einzelne Tränen runter liefen.

„Ich war bei dir. Mehrere Nächte lang nach dem Unglück kam ich regelmäßig in der Nacht zu euch, so lange bis ihr euch etwas erholt hattet. Danach haben meine Leute regelmäßig nach euch geschaut und ich habe dich bis zu dem Tag, als du nass und wunderschön vor mir standet nicht mehr gesehen.“

Mit einem Daumen strich er ihr eine Träne aus dem Gesicht und beugte sich zu ihr. Und als Revel keine Anstalten machte, sich zurück zu ziehen, küsste er sie.

Es war ein zärtlicher Kuss und Revel erwiderte ihn mit überwältigter Leidenschaft.

Wie eine Ertrinkende hielt sie ihn und das entfachte in beiden

ein Feuer, von dem sie sich beide nicht mehr zurückziehen konnten. Ihre Hände und Münder waren überall und hinterließen heiße Spuren. Es störte Revel, dass sie sich ihrer Kleider nicht so schnell entledigen konnte und sie stöhnte so laut, dass sie Neven zum Lachen brachte, der schneller war.

War wieder versöhnt als er ihr half und die letzten Knöpfe ihrer Bluse einfach aufriss. Sie ließ sich gehen und die letzten Stunden entluden sich in einer Leidenschaft, die sie nie für möglich gehalten hatte, und entfachte seine umso mehr.

Schnell und hart nahm er sie und Revel schlang ihre Beine enger und enger um ihn noch tiefer in sich zu spüren. Es war Leidenschaft und Verzweiflung zusammen. Und er gab ihr alles, wonach es sie verlangte und bekam alles tausendfach wieder zurück.

Das Schwert der Vampire
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