13

Als Animal seine Ausführungen beendete, war Lisa zunächst zu perplex, um etwas dazu zu sagen. Sie konnte Animals bohrenden Blick spüren, hungrig wie der eines Tieres. Sie schaute zu ihm auf und stellte die erste Frage, die ihr in den Sinn kam. »In wie vielen Snuff-Filmen bist du seither aufgetreten?«

Animal zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung ... in ungefähr 18 während der letzten fünf Jahre, würde ich schätzen, außerdem in etlichen Extremhardcore-Filmen.«

Ungefähr 18 Snuff-Filme. Ungefähr 18 Leichen. Benutzt und entsorgt wie Müll.

»Ich verstehe immer noch nicht, warum du es tust«, gestand Lisa, während Animals Geschichte durch ihr Gehirn pulsierte. »Du hast mir erzählt, wie du dazu gekommen bist, aber ... ich verstehe es immer noch nicht.«

»Ich tue es, weil es mir gefällt«, erwiderte Animal, und die Schlichtheit seiner Antwort erschütterte Lisa bis ins Mark. »Es bereitet mir extreme Lust, anderen Menschen Schmerzen zuzufügen.«

»Lust ...« Lisa sah ihn an und versuchte aufrichtig, es zu kapieren. »Sexuelle Lust? Was denn, kommst du dabei? Wird dein Schwanz steif? Ist es wie Sex? Was genau ist es?«

Animal zuckte mit den Schultern. »Normalen Sex hatte ich schon fünf Jahre nicht mehr. Was ich hier tue ...« Er deutete auf Debbies blutige, ausgestreckt auf dem Bett liegende Gestalt. »Es ist die ultimativste Lust, die ich je empfunden habe. Anders kann ich es nicht beschreiben. Wenn ... wenn ich die Maske aufsetze und das Messer zücke, fühle ich mich wie ein Gott. Ich allein entscheide darüber, ob die Opfer weiterleben oder sterben. Sie werfen sich mir vor die Füße, sie flehen mich um Gnade an. Ich herrsche uneingeschränkt über sie. Ich habe die Macht über ihr Leben ... ihren Tod. Es befeuert meine Fantasie, und dann ... dann kann ich sie bearbeiten.« Er wirkte so unheimlich gelassen, als er es Lisa erklärte. »Und dann, wenn ich sie mit dem Messer schneide ... ist das wie Ekstase. Zu spüren, wie die Klinge durch ihre Haut fährt, zu hören, wie sie schreien, wenn ich sie aufschlitze, den Ausdruck in ihren Gesichtern zu sehen, wenn das Messer sie verletzt, das ist ... das ... ist sogar besser als Sex.«

Das Geräusch von Schritten, die um die Seite der Hütte zurückkehrten, unterbrach Lisas Gedankengänge. Animal drehte sich um, als außerdem ein Auto die Zufahrt entlangrollte. Lisas Atem ging flach, ihre Gedanken überschlugen sich. Al und Tim kamen zurück, denn wenige Augenblicke später konnte sie die beiden Männer undeutlich draußen reden hören. Gleich würden sie das zu Ende bringen, was sie am Vortag begonnen hatten. Danach würde sie an der Reihe sein – damit, die Rolle des Stars in einem Porno des Todes zu übernehmen.

»Dann sind also Debbie und ich die Ersten«, sagte Lisa. Die nächste Frage quoll ihr unbeabsichtigt über die Lippen. »Wir sind die Ersten, die keine Junkies oder Obdachlosen sind. Richtig?«

Animal nickte, als er sich zu voller Größe aufrichtete. »Ja.«

Lisa überlegte fieberhaft. Tim und Al betraten das Gebäude, und als sie das Wohnzimmer durchquerten, kam Lisa eine unverhoffte, wenngleich fragwürdige Idee; doch sie war verzweifelt. »Hört mir zu«, sagte sie und sah Tim dabei an. »Bitte lasst mich gehen. Wenn ihr es tut, kann ich euch problemlos jemanden beschaffen, der meinen Platz einnimmt ...«

Tim schaute zu Al und lachte. »Soll das ein verfluchter Scherz sein, Lady?«

»Nein, hört mir einfach zu! Bevor Brad und ich bei der Raststätte waren, haben wir zum Essen in Nord-Hollywood angehalten. Dort war eine Frau, der wir Geld gegeben haben. Sie ist erst unlängst aus ihrem Haus geworfen worden und ...«

»Die wollen keine obdachlosen Schlampen«, fiel Tim ihr mit finsterer Miene ins Wort. »Hab ich dir das nicht gestern gesagt? Deshalb hab ich ja die Raststätte observiert. Die Gruppe, für die wir den Film drehen, hat’s satt, immer dieselbe Art von Junkie-Nutten zu sehen. Deshalb ...«

»Aber diese Frau ist anders!«, beteuerte Lisa. Ihre Nerven lagen blank. »Sie lebt erst seit wenigen Tagen auf der Straße, und sie ist umwerfend! Sie ist ...«

»Vergiss es«, schnitt Tim ihr das Wort ab und verwarf ihren Vorschlag mit einer unwirschen Geste. »Und wenn die Schnepfe ein Supermodel ist, ich scheiß drauf. Ich werde nicht ...«

»Aber sie ist wirklich wunderschön! Sie ist ... berufstätig, und sie ist intelligent. Sie ist unglaublich hübsch, sie ist keine Drogensüchtige oder Prostituierte und sie wäre perfekt geeignet!« Lisa ließ den Blick zwischen Animal und Tim hin und her wandern. »Bitte ... Ich helfe euch auch, sie zu finden. Ich weiß, wo sie ist, und ...«

Tim, Al und Animal lachten. Kichernd schüttelte Tim den Kopf. »Du bist echt ein Schrei, Lady. Wieso zum Teufel sollte ich losziehen und meinen Hals dabei riskieren, diese andere Schlampe zu holen? Ich hab doch schon dich. Wahrscheinlich ist sie in Wirklichkeit bloß eine weitere Hure wie all die anderen, oder es gibt sie gar nicht.«

»Ich bezahle euch!« Adrenalin strömte wie wild durch Lisas Adern und verursachte ihr ein leichtes Schwindelgefühl. Sie konnte fühlen, wie die Uhr für sie und das Leben ihres ungeborenen Kindes tickte. »Ich bin Anwältin und erst unlängst zur Partnerin in meiner Kanzlei befördert worden. Ich kann euch geben, was immer euch eure Kunden bezahlen. Und ich kann euch das Geld sofort geben!«

Plötzlich sah Al neugierig aus. Er schaute zu Tim. »Geld regiert die Welt, Tim.«

Der Angesprochene strich sich nachdenklich übers Kinn. Zum ersten Mal schien er ernsthaft über ihren Vorschlag nachzudenken, allerdings wirkte er immer noch ein wenig nervös und skeptisch. »Du kannst also denselben Betrag hinblättern, was? Bist du sicher?«

»Ja«, beteuerte Lisa mit wild hämmerndem Herzen. »Ich kann nicht nur denselben Betrag hinblättern, ich kann auch die Frau für euch finden. Bitte, nehmt mich einfach dorthin mit und ich verspreche euch, dass ...«

»Du kannst 90 Riesen in bar aufbringen?« Tim betrachtete sie mit schief gelegtem Kopf und fragendem Blick. »Hast du so viel auf der Kante?«

»Ja!« Brad und sie hatten rund 60.000 Dollar auf ihrem gemeinsamen Sparkonto und weitere ungefähr 60.000 auf ihren Pensionsvorsorgekonten. Sie war ziemlich sicher, dass sie sich ihr Pensionsvorsorgekonto auszahlen lassen könnte, wenn sie rechtzeitig bei der Bank wäre. Außerdem hatte sie noch ihren Ehering, weitere fünf Riesen, die sie direkt am Finger trug, und ... »Ich kann es beschaffen«, versicherte sie und richtete sich auf. »Bar auf die Hand.«

Die drei Männer sahen sich gegenseitig an, und als Lisa den Blickwechsel beobachtete, erkannte sie, dass sie einen Nerv getroffen hatte. Sie hatte den Volltreffer gelandet. Abgesehen von Animal waren sie nur wegen des Geldes dabei. Hatte Tim das nicht während der Fahrt nach Lisas Entführung mehrfach erwähnt?

»Ich weiß nicht recht«, meinte Al kopfschüttelnd. »Die zusätzliche Kohle könnte ich schon gebrauchen, aber ... ich muss in drei Tagen ein fertiges Produkt liefern.«

»Ich kann euch helfen, die Frau bis zum Ende des Tages zu haben«, versprach Lisa eindringlich. »Wenn wir sofort aufbrechen, können wir bis zwei oder spätestens drei Uhr in Los Angeles sein, und ich kann euch das Geld bis vier beschaffen. Bitte, erst mache ich das, und ...«

»Und dann führst du die Bullen geradewegs zu uns«, fiel Tim ihr wütend ins Wort. »Auf keinen verfickten Fall.«

»N-nein«, gelobte Lisa mit brüchiger Stimme. »Keine Polizei. Ich schwöre bei Gott, ich sage niemandem etwas.«

»Was ist mit deinem Mann?«, fragte Al mit einer irritierten Grimasse im Gesicht. »Der wird die Bullen rufen. Dir muss doch klar sein, dass sie früher oder später so oder so auf der Bildfläche erscheinen werden.«

»Ich werde nichts sagen!« Mittlerweile flehte sie. »Bitte ... Ich kenne eure Namen nicht, ich weiß nicht, wie ihr ausseht, ich bin euch nie zuvor im Leben begegnet. Oder ihr seid vier Schwarze, könntet aber einen lateinamerikanischen oder samoanischen Akzent haben oder so. Keine Ahnung, es war zu dunkel, und ich konnte euch nicht erkennen, oder ihr habt mir die Augen verbunden und mich bewusstlos geschlagen, oder ... Bitte, ich werde nichts sagen!«

Al betrachtete sie eine gefühlte Ewigkeit. Er drehte sich Tim zu und zuckte mit den Schultern. »Das Geld könnte ich echt gut gebrauchen, Tim.«

»Nein, Mann«, blieb Tim skeptisch und schüttelte erneut den Kopf. »Das gefällt mir nicht. Ich meine, ich habe klare Anweisungen ...«

»Lass den Scheiß«, unterbrach ihn Al. »Soll das heißen, du willst weitere 60 Riesen einfach das Klo runterspülen? Willst du mich verarschen?«

Animal hatte während des Wortwechsels mit an der Seite geballten Fäusten in der Ecke gestanden. Er schwieg, als Tim abermals den Kopf schüttelte. »Ich weiß nicht Mann, das gefällt mir echt nicht. Ich meine, ich habe meinen Teil erfüllt, und ...«

Al wandte sich an Animal. »Was ist mit dir, Animal?«

»Das Geld wäre schon ganz nett«, antwortete der Sadist. Plötzlich wurden seine Züge finsterer als zuvor, wo er noch wie ein gewöhnlicher junger Karrieremensch gewirkt hatte. »Aber der Drang wird allmählich stark. Ehrlich gesagt, könnte ich jetzt sofort über die Schlampe herfallen, würdet ihr mich lassen. Ist mir scheißegal, mit wem ich’s mache, solange ich jemanden kriege.«

Al drehte sich Lisa zu. »Tja, dann ist die Entscheidung für mich gefallen. Animal ist bereit, und wir haben ja schon dich und das andere Miststück. Ich sage, wir erledigen sie beide heute Nacht und ...«

Bevor Lisa überlegen konnte, ließ sie es aus sich herausplatzen. »Diese andere Frau hat ein Baby!« Die Männer verstummten. Alle sahen sie an. Die Atmosphäre im Raum wurde schwerer, als wäre gerade eiskaltes Wasser über alles vergossen worden und hätte Flammen zum Zischen und Dampfen gebracht. Lisa konnte fühlen, wie das Blut durch ihre Adern pulsierte. »Sie hat ein kleines Mädchen«, hörte sie sich sagen und hasste sich sofort dafür. »Wahrscheinlich nicht einmal einen Monat alt. Das könnt ihr auch haben. Bitte ...«

Die drei Männer schwiegen. Al und Tim wechselten interessierte Blicke. Animals Atmung wurde tiefer. Al zuckte mit den Schultern in Tims Richtung. »Na ja ... Animal wollte es schon immer mal mit einem Baby tun. Das könnte ...« Mit einer Mischung aus Unbehagen und gespannter Erwartung in den Zügen zuckte er abermals mit den Schultern. »Wartet mal kurz.« Er holte ein Mobiltelefon aus der Jeanstasche, ging aus dem Raum und wählte eine Nummer. Lisa schaute ihm mit einem wachsenden Gefühl des Grauens nach.

Oh Gott, was habe ich da gerade getan?

Tim und Animal verharrten in der Ecke des Zimmers und betrachteten sie mit kalten Blicken. Lisa konnte sie nicht ansehen, während sich ein Gefühl klammen Entsetzens in ihrem Bauch einnistete. Sie senkte den Kopf und zog sich in sich zurück, bemühte sich, die Flut der Tränen zurückzuhalten, die gerade loszubrechen drohte. Oh mein Gott, was habe ich getan? Ich ... ich ...

Ich will einfach mein Baby bekommen! Bitte, lass mich mein Baby haben!

Sie wusste nicht, wie lange Al wegblieb, aber es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Als er zurückkam, weigerte sie sich, aufzuschauen, weil sie nicht wusste, ob sie in der Lage sein würde, ihm ins Gesicht zu sehen. »Die Sache mit der anderen Tusse und dem Baby läuft. Schafft die Schlampe da in den Van, und dann lasst sie uns schleunigst finden.«

Lisa hob den Kopf, verblüfft vor Überraschung über die getroffene Entscheidung. Al hatte einen zufriedenen Ausdruck im Gesicht. Tim wirkte verdattert, Animal erregt. »Bist du sicher?«, fragte Tim bei Al nach.

»Sam hat gerade bestätigt, dass sie die doppelte Summe zahlen, wenn wir ein Baby im Film haben.« Al klappte das Handy zu und steckte es zurück in die Tasche. »Aber wir sollten langsam loslegen. Lasst uns die Schlampe hier loswerden und die andere mit dem Kind finden.«

»Hast du ihm von der da erzählt?«, fragte Tim und deutete auf Lisa.

»Nein.« Al drehte sich Lisa mit kaltem Blick zu. »Diese Frau ... Du hast gesagt, sie ist erst seit ein paar Tagen obdachlos, richtig? Wie sieht sie aus?«

Lisa überlegte, suchte nach der richtigen Beschreibung. Sie fühlte sich wie betäubt vor Schock, konnte noch nicht fassen, dass dies wirklich passierte. »S-sie ist ungefähr 15 Zentimeter größer als ich. B-blonde Haare, schulterlang ... wirklich hübsch. Gute Figur ... schöne Beine ...«

»Gut.« Mit finsterer Miene beugte sich Al nah zu ihr. »Wenn du diese Schnalle und ihr Baby nicht findest, bringt dich Tim hierher zurück, und dann filmen wir, wie du zu Tode gefickt wirst, und ich kann dir garantieren, dass Animal daraus den barbarischsten, schmerzhaftesten Fick machen wird, den du je im Leben gehabt haben wirst. Hast du mich verstanden? Er wird dir ein Loch in den Bauch schneiden und die Wunde ficken, während du noch am Leben bist. Wir nennen ihn nicht umsonst Animal, falls du verstehst, was ich meine. Deshalb ist er auch so gefragt bei unserer kleinen Gruppe. Wir haben auch schon mit anderen Doms gearbeitet, aber Animal ist etwas Besonderes. Er schneidet dir die Finger ab und bringt dich dazu, sie zu essen, wenn ihm danach ist. Er hält dich eine Woche lang am Leben, wenn er will. Scheiße, er würde dir einen Augapfel rausreißen und dir in die Augenhöhle ficken, während du noch lebst, wenn er könnte. Nur hat er damit bisher nie Glück gehabt. Die Schlampen geben immer spätestens dann den Löffel ab, wenn er den Schwanz in der Augenhöhle versenkt.«

Lisa schluchzte, als die Bilder ungebeten in ihren Verstand eindrangen und ihr den Magen umdrehten. Al lehnte sich näher zu ihr. Sein Atem stank säuerlich. »Wenn das ein Trick ist oder du dieses Weib mit dem Baby nicht findest, wird dein Arsch dermaßen gefoltert, dass du dir wünschen wirst, du hättest dich für den schnelleren Abgang entschieden. Kapiert?«

Lisa nickte stumm. Tränen kullerten ihr über die Wangen. Gelähmt vor Angst zitterte sie vor sich hin.

»Du findest die Frau und das Baby, Tim kümmert sich um alles weitere«, fuhr Al fort. »Du findest sie, und sobald er sie hat, bringt er dich zu deiner Bank. Ihr geht beide rein und holt das Geld. Versuch bloß nichts Krummes, während ihr drin seid, klar? Wenn Tim heute Abend nicht bis neun Uhr zurück ist ...« Er griff nach ihrer Handtasche, die in der Ecke gelegen hatte, seit Lisa in dieses Zimmer gebracht worden war, und kramte darin herum. Al holte ihre Brieftasche heraus, entnahm ihr Lisas Führerschein und suchte weiter darin herum, bis er auf einige Fotos stieß. Als er das fand, was er offenbar gesucht hatte, nahm er es heraus. Er hielt es hoch, damit sie es sehen konnte: Es zeigte Brad. »Vergiss, was ich gesagt habe. Wenn ich nicht bis fünf etwas von Tim höre, statte ich deinem Alten höchstpersönlich einen Besuch ab. Und dann bringen wir ihn vielleicht an einen hübschen, sicheren Ort, wo wir als Ersatz einen schwulen Snuff-Film drehen. Animal hat keine wirkliche Vorliebe beim Geschlecht, solange er jemanden verstümmeln und foltern kann. Stimmt’s, Animal?«

Der Sadist nickte und grinste. »Ich hab’s schon mit Männern getan. Kann auch Spaß machen.«

Al drehte sich wieder Lisa zu. »Nachdem du Tim das Geld gegeben hast, wollen wir nie wieder auch nur an dich erinnert werden. Hast du verstanden? Wenn mich ein Bulle auch nur ranfahren lässt, um mir einen Strafzettel zu verpassen, finde ich dich. Wenn du den Cops auch nur das Geringste über das hier erzählst und sie nach uns suchen, weiß ich, wo ich dich finden kann.« Grinsend hielt er ihren Führerschein hoch. »Tim hat mir erzählt, dass du selbst ein Kind erwartest. Ist das wahr?«

Zitternd nickte Lisa langsam und bemühte sich, ihre Emotionen im Griff zu behalten.

»Ich werd’ dich im Auge behalten«, versprach Al mit einem bösartigen Grinsen. »Und falls die Bullen auftauchen, um rumzuschnüffeln, bist du fällig. Und ich werd’ warten, bis deine Schwangerschaft weit fortgeschritten ist. Ich bin sicher, die Kerle unserer Gruppe würden nur allzu gern ’nen Film sehen, in der’s einer schwangeren Schlampe so richtig besorgt wird.« Er grinste pervers.

Mittlerweile hatte Lisa keine Kontrolle mehr über sich. Sie fühlte sich schwach von dem Grauen ihres Martyriums, ihr war schlecht, zugleich jedoch schien ihr eine gewaltige Last von den Schultern gehoben zu werden, als wäre sie gerade begnadigt worden. Mein Baby wird leben, mein Baby wird leben!

»Und falls ich dich nicht während der Schwangerschaft kriege, dann eben nachdem du geworfen hast«, fuhr Al fort. »Dann drehen wir eine nette kleine Fortsetzung zu dem Streifen, den wir hoffentlich morgen in den Kasten bekommen.« Er legte den Kopf in den Nacken und lachte, und da gab es kein Halten mehr für die Tränen. Hemmungslos schossen sie aus Lisas Augen hervor.

Bitte tut meinem Baby nicht weh, hätte sie beinah gefleht, doch sie hielt es zurück. Stattdessen nickte sie und gelobte: »Ich werde niemandem etwas sagen. Ich verspreche es.«

Falls Al sie trotz ihres heftigen Schluchzens verstand, ließ er es sich nicht anmerken. Er nickte Tim zu. »Ich schicke dir Animal mit.« Zu Animal sagte er: »Fessle die Schlampe und bring sie in den Van.«

Animal trat mit einem breiten Grinsen vor Lisa hin. Sie konnte fühlen, wie sie unwillkürlich erschlaffte. Sie leistete keinerlei Widerstand, als Animal sie knebelte und ihr die Augen verband. Das Letzte, was sie mitbekam, bevor ihr die Sicht genommen wurde, war, wie Al mit leiser Stimme etwas zu Animal sagte und der junge Sadist mit ernster Miene nickte. Dann wurde sie mit Tims Hilfe hinaus in den Van getragen.