Mittelrot/Blutrot: Komprimierte Kraft
Der Ursprung Die erste Farbe im Spektrum ist gleichzeitig der Ton mit der Qualität der Eins, des Beginns. Interessant ist, dass auch der Name des ersten Mannes, Adam, nicht nur »der Erste« bedeutet, sondern zugleich »Erde« – und »Rot«. Rot ist der Ursprung, die Erde, aus der alles Leben hervorgeht. Es ist eine ausgesprochen irdische Farbe, und als dichteste, grobstofflichste ist Rot ohnehin die Farbe des Körpers und der Materie. Sie ist geradezu der Inbegriff von Stofflichkeit, keine Farbe ist so substanziell wie Rot.
Kraftvolle Präsenz Wenn man an strahlendes Orange denkt, empfindet man Wärme; bei intensivem Rot ist es dagegen eine alles verzehrende Hitze. Rot ist sichtbar gewordene Energie und Stärke, und Potenz ist ein häufig verwendeter Begriff, um das Wesen von Rot zu beschreiben. Rot ist kraftstrotzend, selbstbewusst und souverän. Ihm wohnt eine eigene, urwüchsige Präsenz inne, die es unverrückbar in sich ruhen, sich von nichts beirren lässt. Rot steht nicht zur Diskussion. Rot ist.
Dominanz Mehr noch: Rot dominiert, und es überwältigt jede andere Farbe. Bereits in grauer Vorzeit schmückten Jäger und Krieger sich und ihre Waffen mit Blut oder rotem Ocker (auch »das Blut der Erde« genannt). Zunächst einmal, weil Rot lebenserhaltende Kräfte zugeschrieben wurden, hauptsächlich wollten sie über die rote Farbe aber aggressive Stärke und Dominanz ausstrahlen,10 denn Rot ist gleichbedeutend mit Durchsetzungskraft und Macht. Diese ungemein dominante Wirkung von Rot hat der Filmregisseur Derek Jarman noch um einen wichtigen Aspekt ergänzt, denn reines Rot verteidigt seine Vormachtstellung, es teilt nicht: »Rot schirmt sich ab. Keine Farbe ist so territorial. Es steckt sein Revier ab, ist auf der Hut gegenüber dem Spektrum.«11
Komprimierte Kraft und pulsierende Ruhe Gleichzeitig strahlt Rot eine tiefe Ruhe aus. Betrachtet man es im Vergleich zu seiner Komplementärfarbe Grün, wird jedoch deutlich, dass es nur eine vordergründige Ruhe sein kann. Grün ist tatsächlich ruhig und ausgeglichen. Es hält die Balance zwischen nach vorne preschendem Gelb und in den Hintergrund flüchtendem Blau, die sich gegenseitig ausbremsen und in Grün zum Stillstand kommen. Einem eher trägen Grün genügt es, die beiden gegensätzlichen Energien auszutarieren und das Gleichgewicht zu halten.
Die Ruhe von Rot hingegen ist in Wirklichkeit komprimierte Energie, in einem Punkt gebündelt. Diese geballte Kraft kann nur mühsam im Zaum gehalten werden, sie will in Aktion treten. Rot lauert. So wirkt die Farbe zwar auf den ersten Blick ebenfalls ruhend und statisch, doch ihre unglaubliche innere Kraft ist nicht zu übersehen. Rot pulsiert, scharrt mit den Hufen – wenn auch auf der Stelle.
Denn auch ein Rot bewegt sich nicht vom Fleck, sondern in ihm liegt lediglich der Wille zur Aktion. Bewegung entsteht erst, wenn der schnelle Impuls von Gelb auf das unverrückbare Rot trifft und daraus quirliges Orange entsteht. Oder wenn sich Rot mit Blau verbindet und in die mystischen Tiefen von Violett hinabsteigt. Reines Rot allerdings ist die Urkraft, die zwar auf der Stelle tritt, aber ein unerschöpfliches Kraftreservoir in sich birgt. Das Bedeutungsspektrum von Rot reicht daher von Liebe bis Krieg, von Leidenschaft bis Hass – es ist ungerichtete reine Kraft, die erst durch die Kombination mit anderen Farben eine Richtung erhält.
Roter Punkt und rotes Quadrat Rot ist demnach in erster Linie formlose, reine Energie, die sich an einer Stelle konzentriert, weshalb ihm der Punkt als Symbol zugeordnet wird. So scheint es zunächst wie ein Widerspruch, formloses Rot auch mit dem ruhenden Quadrat in Verbindung zu bringen. Dennoch umschreibt dessen starre Form am besten die Qualität von ebenso starrem Rot, zu dem man am Bauhaus lehrte: »Die Farbe steht in der Fläche.« Sein Komplementär Grün ist offen für Veränderungen, dominantes Rot hingehen nicht. Rot ist, und Rot bleibt. Man empfindet, so Johannes Itten, auch eine starke Spannung beim Zeichnen der starren Linien und rechten Winkel eines Quadrates, was sehr genau der angespannten, lauernden Qualität von Rot entspricht.
Solides, stämmiges Rot drückt sich daneben generell in einer gewissen Statik und Schwere sowie in einer kraftvollen Formensprache aus, die konzentrierte Energie ausstrahlt. Rot entsprechen maskuline, dominante Formen, die hart, eckig und präsent wirken. Es steht außerdem für die niedrigen Basisformen wie schlichte Holzblöcke, die zwar auffällig, aber einfach gehalten sind – so urwüchsig wie die Farbe selbst.
Parallelen zur Romanik In diesem Zusammenhang bietet sich der Vergleich mit der Romanik an, die mit ihren trutzigen, schweren Bauten in massivem Stein in mehr als einer Hinsicht der Qualität von klarem Rot entspricht. Die ausgeprägte Sicherheit und Ruhe, die Rot eigen ist, bildet der romanische Stil mit seiner wehrhaften Architektur und ihrem charakteristischen Ebenmaß ab. Auch die geometrischen Bauelemente, die große Ausdruckskraft der Bauwerke sowie deren einfache und teils grobe Formensprache tragen »rote« Züge. Genauso »rot« ist die wuchtige Monumentalität, die beispielsweise romanische Basiliken, Sinnbilder der Macht, mit ihrer massigen Bauweise und ihren mächtigen Türmen ausstrahlen.
Vokabeln
Materie, substanziell, grobstofflich, statisch, präsent, ruhend, dominant, kühn, provokant, direkt, kraftvoll, Urkraft, urwüchsig, ursprünglich, primitiv, wild, hitzig, feurig, leidenschaftlich, auf- und erregend, intensiv, selbstbewusst, vital, irdisch, nah, massiv, kompakt, komprimiert, lauernd, trutzig, Mittelpunkt, unübersehbar, kompromisslos, unverrückbar, territorial, fordernd, Virilität, Potenz, Durchsetzungskraft, Macht, Ego, maskulin.
Vitale und selbstbewusste Persönlichkeiten Rot kann vor diesem Hintergrund nur die Farbe von selbstbewussten, vitalen Persönlichkeiten sein, die gerne im Mittelpunkt stehen. Es kennzeichnet Menschen, die mit beiden Beinen fest im Leben stehen und eine unantastbare Selbstsicherheit ausstrahlen, die sich nicht zuletzt aus ihrem ausgeprägten Körperbewusstsein herleitet. Diese Menschen sind sinnlich und sich ihres Körpers stets bewusst, sie fühlen sich darin absolut zu Hause – und genießen es. Sie haben eine starke, extrovertierte Persönlichkeit und strotzen nur so vor Lebenskraft und Tatendrang. Teilweise vertreten sie jedoch einen allzu kompromisslosen Standpunkt und neigen auch zu Wut, Aggressivität und übereiltem Handeln, da die ursprüngliche, primitive Kraft von Rot eine ungezügelte Dynamik entwickeln kann, die jede rationale Analyse einer Situation vereitelt.
Raumgestaltung – kompromisslose Formensprache
Rot hat eine dominante, direkte Wirkung und zieht die Aufmerksamkeit auf sich wie ein Magnet. Eine kleinere Wand, eine Nische, ein Bild oder ein chinesischer Lacktisch, der vielleicht noch das Rot im Teppichmuster aufgreift – als effektvolle Akzentfarbe ist Rot fast unschlagbar. Es sollte allerdings Räumen vorbehalten bleiben, in denen man sich nicht zu lange aufhält. Denn klares Rot wirkt ungemein anregend bis erregend und weckt unsere Sinnlichkeit. Für ein außergewöhnliches Esszimmer ist die Farbe daher wie geschaffen, denn prächtiges Rot macht Lust auf Genuss. Doch in einem Schlafzimmer animiert die Farbe zwar dazu, ein Buch in einer Nacht durchzulesen oder den Partner zu beglücken. Aber an einen schnellen, erholsamen Schlaf ist eher nicht zu denken. Da großflächiges Rot zudem allzu dramatisch oder sogar primitiv wirken kann und Räume zugleich optisch verkleinert, sollte es bis auf wenige Ausnahmen in einer Gestaltung nur streng dosiert eingesetzt werden.
In der Übersetzung sprechen kubische Formen eine rote Sprache, da der Kubus die dreidimensionale Weiterentwicklung des typisch roten Quadrates ist. Natürlich eignen sich auch quadratische, bodennahe Tische aus massivem Hartholz mit einer kompromisslosen, kraftvollen Formensprache. Auffällige Einzelstücke, die präsent wirken und den Blick auf sich konzentrieren, entsprechen ebenfalls dem Charakter von Rot. Denn Rot fällt auf, es ist die große Geste. Zu ihm passt kein kleiner Klappstuhl, sondern der massige Büffelledersessel. Rot ist kein Nippes, sondern die überdimensionierte Ethnovase. Dementsprechend passen zu ihm auffällige Kunstgegenstände ursprünglicher Kulturen wie Skulpturen von Erdgöttinnen und generell klobige, dabei immer massive Möbelstücke oder schwere Natursteine, die der reinen, aber noch ungerichteten (in diesem Fall unbehauenen) Kraft von Rot entsprechen.
Da auch die Romanik mit Rot verwandt ist, kann man sich, gerade als Einzelstücke, eine alte, grob gezimmerte romanische Truhe aus kräftigen Holzbrettern vorstellen, die nicht zuletzt in ihrer Einfachheit, ihrer massiven Ausführung und im Fehlen jeglichen Zierrats die Eigenschaften von Rot widerspiegelt. Allein von starken, schmiedeeisernen Bändern zusammengehalten, strahlt sie eine gewisse »rote« Rohheit aus, die die gedrungene, kastige Form noch unterstreicht.
Den für Rot typischen kantigen Effekt erreicht man unter anderem mit kontrastreichen Farbgebungen, die zugleich ebenso auffällig wirken wie lautes Rot. Wortwörtlich flammend rot ist dagegen ein offener Kamin. Außerdem eignen sich ein dunkler Holzboden mit prägnanter Maserung, Felle, alle dick gewebten, griffigen Texturen, roh-sinnliche, maskuline Lederteppiche – wobei am besten solche passen, die in ihrer ursprünglichen Form belassen und nicht durch Design »kultiviert« oder »gezähmt« wurden – oder Quadrate aus Leder als Wandbespannung, um eine rote Raumqualität zu schaffen.
Mode – sicheres Auftreten
Mohnrot, Blutrot, Rubinrot, Scharlachrot, Signalrot, Tomatenrot, Zinnoberrot … Die Palette der Rotnuancen ist schier unendlich – doch alle vereint das eine Attribut, für das Rot zum Synonym geworden ist: Leidenschaft. Rot ist der Inbegriff von Kraft, Dynamik, Erotik, Impulsivität, Verführung und … Leidenschaft.
Ein rotes Sirenenkleid ist fast schon gleichbedeutend mit einer aufregenden, selbstbewussten Frau. Wer Rot trägt, gibt ein Statement ab: Hier bin ich! Man will attraktiv wirken, auffallen und im Mittelpunkt stehen – was gelingt, denn Rot zieht alle Blicke auf sich. Trägt man kräftiges Rot, fühlt man sich sofort energiegeladener, entschlossener und präsenter, weswegen es für Situationen, in denen man Stärke demonstrieren muss, die optimale Farbe ist. Neigt man allerdings auch nur zu leichten Rötungen im Gesicht oder ist sehr gebräunt, ist Rot eine denkbar schlechte Wahl; man wirkt dann in einem flammend roten Kleid, als habe man tatsächlich Feuer gefangen.
Weicht man auf die Übersetzungen der Farbe aus, bieten sich unter anderem einprägsame, geradlinige Schnitte an, die schlicht wirken, jedoch effektvoll auf Figur geschnitten sind. Auffällige Einzelstücke, wie beispielsweise ein maskuliner, schnörkelloser Hosenanzug mit betonter Taille und tiefem Ausschnitt, sind ausgesprochen »rot«; am besten aus einem dichten, griffigen Stoff wie Schurwolle oder Rohseide gearbeitet. Kombiniert werden die Kleidungsstücke mit auffälligen Accessoires und hohen, schlichten Pumps, um sowohl die unverwechselbare Ausstrahlung von Rot als auch dessen sinnlichen Aspekt abzubilden. Trotzdem sind alle Kleidungsstücke grundlegend pur und ohne überflüssige Verzierungen gehalten, ohne modisches Getändel – im Gegenteil, das starke Selbstbewusstsein von Rot setzt sich in einem klaren Stil durch, der die Präsenz der Farbe unverfälscht zum Ausdruck bringt.
Dem stets leicht animalischen, urwüchsigen Charakter von Blutrot entspricht selbstverständlich auch Leder als Material für Hosen, Röcke und Jacken. Die ursprüngliche Qualität der Farbe kann sich beispielsweise in Tribalmustern ausdrücken. Generell tragen sinnliche Designs, die die Hüften oder bei Abendkleidern den nackten Rücken und die Schultern so in den Blickpunkt rücken, dass man sich der Wirkung nicht entziehen kann, die Handschrift von Rot. Ein schwerer, verführerischer und ungemein präsenter Duft – ein Parfüm »voller Kurven« – ist rot, und eine überdimensionierte, grobgliedrige Kette aus massivem Gold als auffälliger Hingucker rundet das rote Bild ab.
Übersicht
Raumgestaltung kurz und knapp:
Auffällige und kantige Möbelstücke ohne Zierrat und kompakte Formen sind typisch für den blutroten Stil, zum Beispiel quadratische, bodennahe Tische. Generell sprechen sämtliche groben, fast klobigen und dabei immer massiven Möbelstücke wie romanische Truhen und Einzelstücke in kubischen Formen eine rote Sprache. Typisch flammend rot sind selbstverständlich auch offene Kamine. Schmiedeeiserne Beschläge, Lederteppiche und Holz- oder Steinböden ergänzen das Bild zusammen mit auffälligen Solitären wie überdimensionierten Vasen, Kunstgegenständen ursprünglicher Kulturen oder schweren Natursteinskulpturen.
Mode kurz und knapp:
Blutrote Mode kennzeichnen sinnliche Designs und selbstbewusste Entwürfe mit simpler, aber effektvoller Schnittführung, die die Figur betont. Genauso passend sind Einzelstücke, die in dichten, griffigen Stoffen gearbeitet sind und mit auffälligem, massivem Schmuck oder beinahe »klobigen« Accessoires kombiniert werden.
Hellrot/Rokokorosa: Zarte Einflussnahme
Junges Rot Nahezu jeder denkt bei Rosa an kleine Mädchen, Puppen und Prinzessinnenspiele. Doch so romantisch und mädchenhaft der zarte Pastellton auf den ersten Blick auch wirkt, er ist trotzdem die aufgehellte Nuance von Rot. Deshalb sollte bei all seiner Fragilität immer im Hinterkopf behalten werden, dass selbst knospenzartes Rosé ein im Grunde maskuliner Farbton ist. Bis ins 19. Jahrhundert hinein waren Rot oder Rosa sogar die typischen Kleidungsfarben männlicher Babys und Kinder, da man damals noch wusste, dass Rot die männliche Farbe schlechthin ist, während Blau meist Maria vorbehalten war und generell mit dem Weiblichen assoziiert wurde. Rosa nun ist lediglich ein junges Rot12, durch das zwar deutlich gedämpfter, aber immer noch klar genug die Kraft der reinen Farbe strahlt.
Harter Kern, charmant ummantelt Die dominante Präsenz von Rot verwandelt sich in seiner lichten Form allerdings in die deutlich zartere Einflussnahme von Rosa, das sich nicht mehr in den Mittelpunkt drängt. Es steht vielmehr etwas abseits und wirkt, anstatt Aufmerksamkeit einzufordern, besänftigend auf den Betrachter. Anders als Rot, bei dem das Ego im Mittelpunkt steht, hat Rosa die Liebe zu sich selbst bereits erlebt, weswegen es sich nun mit fürsorglicher Anteilnahme anderen zuwenden kann. Bei Rosa darf man daher auf empfindsames Verständnis und Mitgefühl hoffen.
Durch die Aufhellung mit stillem Weiß ist es eine leise, zärtliche Farbe, und Menschen, die Rosa lieben, werden nie dominant auftreten oder rücksichtslos ihre Interessen durchsetzen. Die vergleichsweise raue Präsenz von reinem Rot hat sich in Rosa zu zarter Anmut gewandelt.
Verfeinertes Rot und bedingungslose Liebe Rosa ist trotz seines kindlichen Charmes kein infantiler Farbton, sondern vielmehr als die Weiterentwicklung, der verfeinerte Impuls von Rot zu verstehen. Wo Rot noch erdnahe, pure Kraft war, ist Rosa seine kristalline Form, in der sich das Rot, wie Theodor Däubler es ausdrückte, »melodisch zerzüngelt«. Die Farbexpertin Leatrice Eiseman hat kräftiges Rot und zartes Rosa in einem schönen Wortspiel verglichen: Rot ist für sie »a flush«, der leidenschaftliche Rausch oder auch der Wutschwall, der die Wangen tiefrot färbt; Rosa dagegen ist »a blush«, also nur noch ein dezentes Erröten.
Rosa ist ein ausgeblichenes Rot und damit eine verwässerte, »leidenschaftslose Leidenschaft«. Bei Menschen, die Rosa lieben, scheint es sogar, als sei auch ihre Durchsetzungskraft verwässert, als seien sie meist unfähig, auf ihre innere Stärke zuzugreifen. Im positiven Sinne ist Rosa aber durch Weiß aufgelockerte rote Dichte, deutlich freier und beweglicher als Rot. Rosa hat die schiere physische Kraft und vor allem das Ego von Rot überwunden und zu einer leidenschaftslosen, emotionalen Stärke gefunden. Wo Rot forderndes körperliches Verlangen wachruft, ist Rosa eine gänzlich bedingungslose Liebe, und rosabetonte Menschen zeichnet eine besänftigende Warmherzigkeit aus.
Pink Auf halbem Weg zwischen leidenschaftlichem Rot, dem Inbegriff der körperlichen Liebe, und zartem Rosa, das bestenfalls mit scheuer Verliebtheit umschrieben werden kann, liegt Pink, ein brillanter Himbeerton. Unübersehbares, aber noch eher eindimensionales Pink ist auf seine Wirkung im Außen konzentriert. Es ist erst leicht durch Weiß aufgelockertes Rot, was sich in einem sorglosen, frivolen und leicht provokanten Auftreten äußern kann. Die Stabilität von Rot fehlt bereits, und die mitfühlende Ebene von Rosa ist noch nicht erreicht. Der Farbton hat allerdings gerade deshalb eine besondere Stärke: Knalliges Pink setzt wie keine andere Farbe eine faszinierende Energie frei, die neben aller Koketterie eine junge, starke und mutige Qualität hat.
Vokabeln
Zart, zärtlich, romantisch, süß, süßlich, zuckrig, niedlich, zierlich, verspielt, märchenhaft, träumerisch, grazil, subtil, leidenschaftslos, unschuldig, unbeschwert, fürsorglich, mitfühlend, beschützend, besänftigend, zerbrechlich, innere Stärke, verfeinertes Rot.
Raumgestaltung – stabile Fragilität
Rosafarbene Wände werden fast ausschließlich für Kleinmädchenzimmer ausgewählt, die sich gerne mit Farben wie Erdbeereis, Bonbon- und Barbierosa umgeben. Erwachsener wirken Rosatöne, wenn sich ein dunstiger Schleier über sie legt. Die Farben von Teerosen, altrosa Klee oder Malven wirken elegant und feminin statt kindlich. Zartes Rosa hat aber immer eine sehr persönliche Note und ist daher eine klassische Farbe für reine Privaträume. Dort besänftigt es und hilft sogar, Aggressionen abzubauen. Rosa wirkt stets zart, romantisch und verspielt. Es befriedigt ein tiefes Sicherheitsbedürfnis und schafft eine heile, träumerische Welt. Denn so erdnah sich Rot gibt, so realitätsfern ist Rosa, und deswegen wundert es nicht, dass das fiktive Idyll Arkadien gerade im Rokoko, einer Stilform, die Rosa nahekommt, so beliebt war. Rosafarbene Räume sind märchenhafte Orte, zu denen die Probleme der Alltagswelt keinen Zutritt haben.
Auch die Entsprechungen der Farbe schaffen intime und romantische Räume. Der sorglos verspielte Stil des Rokoko oder venezianischer Barock schafft ein Ambiente, das sowohl der grazilen als auch der allzu gefälligen Note von Rosa gerecht wird, das bisweilen von zart zu zuckrig abgleitet. Mit hellen Stoffen bezogene Chaiselongues, die fast zerbrechlich wirken, stehen hier neben zierlichen Frisiertischen und grazilen Kommoden. Die Vielzahl der Einlegearbeiten und die sich teils überlappenden Motive entsprechen dabei in ihrer dichten Fülle den roten Anteilen; die feine, filigrane Ausführung und die durchbrochenen Formen lassen jedoch wieder das leichte, helle Rosa durchschimmern. Die schlichte Massivität von Rot hat sich in Rosa gelockert und ist in zierlichen Liebreiz übergegangen – passend dazu überziehen florale Verzierungen die Wände wie mit einem zuckrigen Guss. Auch unsymmetrische Formen wie verschnörkelte Muschelornamente deuten an, dass sich Rosa aus der schweren, ins Quadrat gepressten Starre von Rot befreit hat und sich stattdessen spielerisch »zerzüngelt«.
Trotz all des Getändels und der teils überbordenden Verzierungen haftet Rosa scheinbar stets ein Mangel an Substanz an. Doch wohlgemerkt »scheinbar« – denn selbst das zerbrechlichste Rosa trägt unter all seinem filigranen Zierrat noch die Kraft und Stärke von Rot in sich. Deshalb entsprechen ihm zwar delikat erscheinende, märchenhaft verschnörkelte Formen. Doch unter der pastelligen Lackierung verbirgt sich ein stabiles Gerüst aus durchaus hartem Eisen oder massivem Holz – der harte Kern wird hier lediglich charmant ummantelt und gefälliger präsentiert als bei kompromisslosem Rot. Auf den ersten Blick leichte, aber griffige Stoffe wie Crêpe oder Veloursleder umspielen ebenfalls den »Kern« der Einrichtung aus Holz oder Eisen, der der zwar nicht sichtbaren, doch nicht zu leugnenden Stärke von Rosa Rechnung trägt.
Zartes Rosa umgibt sich dabei gern mit zierlichen Kunstobjekten wie Chinoiserien, mit pastelligen Aubusson-Teppichen, Bezügen mit verspielten Drucken in Pudertönen oder hellen, freundlichen Musterungen für Wandbespannungen und Vorhänge, die den anmutigen Charakter der Farbe umsetzen. Heiter-liebliche Bildmotive wie die typischen Szenen von Fragonard entsprechen in ihrer Unbekümmertheit der Qualität von Rosa (in den teils koketten Bildthemen sind sie allerdings klar pink).
Als Überbegriff für einen rosa Wohnstil wäre »verfeinerte Wohnkultur mit Rückgrat« passend, wobei die besänftigenden Farben und die zerbrechlich wirkenden Möbelstücke die tatsächliche Unschuld und Zerbrechlichkeit von Rosa nicht vergessen lassen.
Mode – grazile Romantik
An sich eine schöne Farbe, die vielen Frauen sehr schmeichelt, klebt an Rosa leider ein unschönes Etikett. Mit rosafarbenen Kleidern stopft man sich unweigerlich selbst in die Schublade von kleinen Mädchen, Disneyprinzessinen, Barbie, Brautjungfern und Paris Hilton. Rosatöne wie Erdbeereis, Zuckerwatte oder Bonbon- und Kaugummirosa sind wie die Bilder, die sie wecken, für die Mode meistens zu süß und zuckrig. In den zarten Pudertönen jedoch wirkt die Farbe charmant und unschuldig, die dunstigen Rosanuancen strahlen sogar eine sanfte Eleganz aus. Es ist trotzdem nicht in jeder Situation empfehlenswert, sich von Kopf bis Fuß in die Farbe zu hüllen, denn rosafarbene Mode vermittelt – einem selbst und anderen – das Gefühl, weich und verletzlich zu sein, unabhängig davon, ob man die Farbe selbst trägt oder ihre Entsprechungen.
Romantische Designs in lieblichen Pastelltönen entsprechen zartem Rosa, der Farbton verlangt geradezu nach einem leicht süßlichen, niedlichen Stil, der sich verspielt und sorglos gibt. Denn Rosa ist sowohl der provokante Charakter von Blutrot als auch die kultivierte Sinnlichkeit der tiefen Rottöne fremd. Alle unbekümmerten Einflüsse, wie zum Beispiel wippende Volants, Rüschen, Schleifchen, duftige Lochstickereien und romantische Blumen- und charmante Toilemuster, entsprechen dagegen dem hellen Rot, in dem die direkte Verführung von Rot nur noch verspielte Unschuld ist. Die intensiveren pinken Farbtöne haben mit zwar verspielten, aber aufreizenden Korsagen dagegen eher eine kapriziöse, kokette Wirkung. Zartes Rosa aber will nicht auffallen und im Mittelpunkt stehen wie die intensiven Rottöne, sondern es genügt sich selbst und ist viel eher bestrebt, seine zarte Natur nicht durch einen betont sinnlichen Stil oder schwere Materialien zu überlagern.
Um der zwar deutlich zurückgenommenen, aber nach wie vor präsenten Kraft von Rot und gleichzeitig der Feinheit seiner lichten Form gerecht zu werden, bietet sich bei einem Ensemble »in Rosa« zum Beispiel weiches Wildleder an – ein Material, das die sinnliche Qualität von Rot noch in sich trägt, aber ungleich sanfter, zarter ist. Sehr duftige Stoffe wie Seide, Voile, Tüll oder Crêpe entsprechen mit ihrer »griffigen Zartheit« ebenfalls dem zweischneidigen Charakter von Rosa. Eine Überfülle an zarter Spitze und verspielten Stickereien umschreibt daneben die Auflösung von starrem, greifbarem Rot in Rosa. In dieselbe Richtung gehen bauschige Röcke, die in ihrer Stofffülle noch an Rot erinnern – auch Petticoats, die zwar rote Fülle schaffen, doch auf eine schwerelose Weise, eben rosa –, aber in einem zarten Material gearbeitet sind, das den zerbrechlichen Charme von Rosa nicht erdrückt. Genauso passen zu Rosa dünne Hosen aus Seide, die sowohl dem maskulinen als auch dem zarten Aspekt von Rosa gerecht werden. Süße, zart-blumige Parfüms mit pudrigen und lieblichen Noten, die jedoch die Tiefe von reinem Rot noch erahnen lassen, unterstreichen den grazilen Stil.
Übersicht
Raumgestaltung kurz und knapp:
Rosa verlangt nach märchenhaften Rückzugsorten, die dem normalen Alltag entrückt zu sein scheinen. In »rosa« Räumen im romantischen Stil finden sich grazile, verzierte Möbelstücke und zerbrechlich wirkende, aber im Kern solide Stücke, wie pastellig lackierte Eisengestelle oder hell lasiertes Holz. Sie sind genauso »rosafarben« wie Anleihen an das Rokoko oder venezianischen Barock mit ihren betont zierlichen, verspielten Elementen, dem Zierrat und Stuck. Aubusson-Teppiche, zarte Textilien, delikate Porzellanfiguren sowie florale Designs in Pastellfarben sprechen ebenfalls eine rosafarbene Sprache.
Mode kurz und knapp:
Rosa prägt einen bezaubernden, gefälligen Stil mit romantischen Designs und verspielten Elementen wie Volants und Schleifen. Wildleder und duftige, aber griffige Stoffe wie Spitze, Tüll und Crêpe umschreiben den Charakter der Farbe genauso wie zarte Blütendrucke, Pudertöne und verspielter, filigraner Schmuck.
Dunkelrot/Burgunder: Kultivierte Eleganz
Kultivierte Sinnlichkeit Wie die edlen Weine, denen der Farbton seinen Namen verdankt, strahlt Burgunderrot eine kultivierte Eleganz aus. Die starke, ursprüngliche Kraft von klarem Rot wandelt sich, wird es mit Weiß aufgehellt, in die verfeinerte, lichte Form von verliebtem Rosa. Wird die reine Kraft von Rot auf der anderen Seite jedoch mit dem schwarzen Pol konfrontiert, entwickelt sich daraus die verhalten sinnliche Prägung seiner gedämpften, abgedunkelten Nuancen. Die offensiv-sinnliche Wirkung von Blutrot ist bei den weinroten Farbtönen abgeschwächt – oder besser: überführt worden zu einer erwachsenen, zurückhaltenden Sinnlichkeit.
Kühles Dunkelrot Der Farbton Burgunder steht dabei für die kühlen, eleganten Dunkelrottöne mit einem leichten Blaustich, die stets leicht reserviert wirken. Ihnen ist noch die Präsenz von klarem, dynamischem Rot eigen, sie sind aber seiner dominanten Strahlkraft beraubt; dafür haben sie eine gediegene, kultivierte Qualität dazugewonnen. Mit Burgunderrot hat man seinen Platz in der Welt gefunden und strahlt ein gewachsenes Selbstbewusstsein aus, das im schlimmsten Fall elitär, jedoch nie kompromisslos wirkt wie reines Rot.
Warmes Dunkelrot In die Kategorie der dunklen Rottöne fallen auch die wärmenden, erdigen Rotbrauntöne wie ein klassisches Englischrot, denen durch das Spiel ins Bräunliche ebenfalls die harten Kanten von Rot abgeschliffen wurden und die deutlich verträglicher sowie weniger zwingend wirken. Mit dem verstärkten Erdbezug legt man hier zudem Wert auf Besitz und bleibende Werte, weswegen sich in den Häusern von Liebhabern der Farbe häufig kostbare Antiquitäten oder edle Teppiche finden.
Repräsentativer Stil Die kultivierte Qualität der dunklen Rottöne drückt sich generell in mondänen, repräsentativen Stücken aus, die durch eine elegante Formensprache überzeugen. Der teils monumentale Show-Charakter von reinem Rot ist hier abgeschwächt worden in etabliertere, deutlich weniger provokante Varianten. Statt einer kompromisslosen Linienführung dominieren bei den dunklen Rottönen gediegene und sanft geschwungene Formen. Statt wuchtiger Schwere setzt Burgunder auf edle Raffinesse. Es legt zwar nach wie vor Wert auf massive Materialien, doch das unverfälscht Rohe von Blutrot wurde in den Burgundertönen in einen geschmackvollen, etablierten Stil überführt.
Vokabeln
Sinnlich, luxuriös, nobel, edel, etabliert, kultiviert, gediegen, erwachsen, zeitlos, elegant, stilvoll, mondän, elitär, souverän, Perfektion, geschmackvoll, klassisch, repräsentativ, anspruchsvoll, kostbar, warm, reichhaltig.
Raumgestaltung – repräsentativer Rahmen
Reiche Weinrottöne schenken jedem Raum lebendige Wärme, ein Gefühl von Intimität und gleichzeitig eine noble Aura. Gerade Esszimmer in tiefen Burgundertönen sind ein Garant für ein elegantes und effektvolles Interieur, das zwar anregend wirkt auf Appetit und Unterhaltung, aber die Stimmung nie zu hitzig werden lässt. Auch Schlafräume, die parallel als Arbeits- oder Lesezimmer genutzt werden, profitieren von den edlen Rottönen, die nur mäßig anregend wirken – dynamisch genug, um darin arbeiten zu können, und gedämpft genug, um Schlaf zu finden. Da dunkle Farben Räume jedoch erbarmungslos verkleinern und schnell drückend wirken, kann man die Wirkung einer einzelnen Wand oder einer größeren Fläche in tiefem Rot auch durch die Entsprechungen der Farbe in Möbelstücken und Stoffen verstärken für denselben Effekt von souveräner Grandezza.
Das tiefe Rot hat nicht nur rein optisch kaum mehr etwas mit zartem Rosa gemeinsam. Mit Burgundertönen ist man nicht mehr auf der Suche nach einem sicheren Rückzugsort, sondern man hat ihn bereits gefunden. Man schwelgt hier in warmen, sinnlichen Stilen, die jedoch stets erwachsen und edel wirken. Bordeauxtöne verlangen nach eleganten und luxuriösen Interieurs mit exquisiten, wertvollen Möbelstücken, die Stil und Kultur atmen. Mahagonikonsolen, antike Sekretäre, Holztäfelungen, Seidentapeten, dezent gestreifte oder klassisch ornamentale Musterungen, dunkles Echtholzparkett und Perserteppiche wären Teile einer klassisch dunkelroten Einrichtung. Typisch »rotes« Leder begegnet einem hier nurmehr in seiner gediegenen, gezähmten Variante als Bezug für geschmackvolle Clubsessel.
Dennoch gehören auch die kultivierten Weinrottöne zur Farbfamilie von dominantem Rot. Die wertvollen Antiquitäten von Burgunderrot drängen sich zwar nicht mehr ungefragt in den Vordergrund wie »blutrote« Möbelstücke, doch der Wunsch, (stilvoll) aufzufallen und zu repräsentieren, ist auch Burgunderrot nicht fremd. Genauso haben die edlen Materialien wie Damast, ägyptische Baumwolle und Edelhölzer zwar nur eine verhalten sinnliche Qualität, aber auch burgunderrote Textilien verführen dazu, sie zu berühren. Und die großformatigen Ölgemälde über dem marmornen Kamin drängen sich zwar nicht ungefragt in den Vordergrund, doch die Werke etablierter und gesellschaftlich anerkannter Künstler dienen auch einem Burgunderrot als Prestigeobjekte.
Ein burgunderroter Stil ist dennoch stets deutlich zurückhaltender als das laute, kompromisslose Blutrot. Statt auf nicht zu übersehende Einzelstücke mit harten, kraftvollen Formen zu setzen, ist die gediegene Einrichtung in Burgunder vielmehr in sich geschlossen. Die Raumelemente harmonieren und korrespondieren miteinander. Themen in Variationen und die eingesetzten Farben werden immer wieder aufgegriffen, um ein stimmiges Gesamtbild zu schaffen, das die für die tiefen Rottöne typische gediegene Ruhe und (Stil-)Sicherheit ausstrahlt.
Mode – stilvolle Verführung
Reiche, edle Burgundertöne sind die perfekte Alternative zu Schwarz. Sie wirken festlich und souverän, ohne die Tristesse von Schwarz zu verbreiten. Dass viele dennoch vor Weinrot zurückschrecken, liegt sicherlich an seiner leicht konservativen Wirkung. Der Farbton macht zudem schnell alt oder wirkt allzu winterlich – was noch unterstrichen wird von dem Effekt, den dunkle Farben generell haben: Sie können blass machen. Eine Garderobe, die die stilvolle Eleganz von Burgunderrot abbildet, kommt aber auch ohne tatsächlich tiefrote Stücke aus.
Burgunder prägt eine Frau, die sich ihrer Weiblichkeit absolut bewusst ist, sie aber nie frivol und offenherzig zur Schau tragen würde, sondern stets auf Stil bedacht ist. Die Frau, die man vor sich sieht, wenn man an Burgunder denkt, ist der Inbegriff von kultivierter Weiblichkeit, die perfekte Symbiose aus Eleganz und Sinnlichkeit. Sie trägt ausgesprochen ladylike Kleidungsstücke – begleitet von einem klassisch-eleganten, aber auch schweren und intimen Duft.
Burgunder entspricht ein verhalten sinnlicher Stil, der elitär, selbstbewusst und zeitlos wirkt. Die Kleidungsstücke sind stets von einer erwachsenen, gediegenen Ausstrahlung, da die teils provokante Sinnlichkeit von reinem Rot in den tiefen Weintönen genauso gedämpft ist wie deren Leuchtkraft. Eine elegante Robe aus weich fließendem Samt mit einem Dekolleté, das durch leicht transparenten Stoff »entschärft« wurde, entspricht zum Beispiel der damenhaften, kultiviert-sinnlichen Qualität von Burgunder. Im Alltag findet sie ihr Äquivalent in klassischen Etuikleidern oder in schlichten, edlen Hosenanzügen – schließlich bleiben alle Rottöne maskuline Farben.
Typisch »rote« Lederjacken werden nur in klassischen Formen getragen, enge Röcke bedecken das Knie, und Schmuckstücke oder einzelne auffällige Accessoires wie eine edle Ledertasche, ein Pashmina-Schal oder eine wertvolle Uhr beschränken sich, obwohl auffällig, auf edle Klasse.
So edel und souverän wie die Farbe selbst fallen auch die Stoffe aus. Man wird keine wilden Musterungen oder minderwertige Qualität finden. Burgunder entsprechen vielmehr edle Materialien wie Seide, Alpaka und Kamelhaar. Ebenfalls passend sind voluminöse, aber glatte Tuchstoffe, Samt oder Kaschmir in schlichten Ton-in-Ton-Mustern oder klassischen Paisleys. Die Farbpalette beschränkt sich passend dazu auf die »klassischen Neutralen« wie Beige, Camel, Creme und Ecru mit dunklen Akzenten.
Übersicht
Raumgestaltung kurz und knapp:
Burgundertönen entsprechen geschmackvolle, repräsentative Einrichtungen mit wertvollen Antiquitäten, gediegenen Ledersesseln, Echtholzparkett und Perserteppichen. Typisch sind auch großformatige Ölgemälde, Kamine, Holztäfelungen, Seidentapeten und dunkle Edelhölzer wie Mahagoni. Sie bilden zusammen mit verhalten sinnlichen, luxuriösen Wohntextilien den Rahmen, in dem sich das elegante Ambiente eines burgunderroten Stils ausbreiten kann.
Mode kurz und knapp:
Hier finden sich elegante, stilvolle Stücke, die ausgesprochen damenhaft wirken, wie Etuikleider und klassische Hosenanzüge. Passend für kultiviertes Burgunderrot sind eine gedeckte Farbpalette und verhalten sinnliche sowie edle Textilien. Ergänzt werden sie durch apart gemusterte Seidentücher, schlichte Lederpumps und geschmackvollen, dezenten Goldschmuck oder einen klassischen Solitärring.