Epilog

Welstiel zog einen weiteren halb bewusstlosen Bauern durch den Wald und warf ihn neben die anderen beiden, die gefesselt und geknebelt waren.

Zwei anstrengende Tage waren nötig gewesen, um einen Ort zu finden, wo er das Notwendige vollbringen konnte. Am hügeligen Rand eines Dorfes abseits der Hauptstraße hatte er eine abgelegene Hütte gefunden und voller Unruhe gewartet, während der Morgen näher rückte. Schließlich waren ein Mann und seine beiden großen Söhne aus der Hütte gekommen und zur Arbeit gegangen.

Die Sonne schickte sich an, über den Horizont zu klettern, und Welstiel fühlte ein warnendes Prickeln auf der Haut. Als die Männer außer Sicht gerieten, eilte er in das kleine Gebäude und schlug eine Frau in mittleren Jahren nieder, die sich anschickte, Wäsche zu waschen.

Er füllte den teetassengroßen Napf mit gereinigtem Wasser und verwandelte die Frau in eine leere Hülle, als er seine Kräfte erneuerte. Anschließend machte er es sich gemütlich und wartete, bis die Männer am Abend von der Arbeit zurückkehrten. Einen nach dem anderen zerrte er sie in den Wald zu Chanes Leiche.

Chane lag in einer flachen Grube, kaum tief genug für ein Grab. Den abgeschlagenen Kopf hatte Welstiel sorgfältig am Hals platziert. Nun zog er den Vater zum Grab, nahm seinen Dolch und schnitt ihm die Kehle durch. Er stieß den Sterbenden in die Mulde, auf Chanes Leiche. Die beiden Söhne folgten ihrem Vater rasch, und alle drei bluteten ihr Leben aus, wie in der alten Zeit die engsten Verwandten eines verstorbenen Patriarchen, die ihn lieber in den Tod begleiteten, als in Kummer und Trauer weiterzuleben.

Welstiel setzte sich auf den nahen Stamm eines umgestürzten Baumes, stützte die Ellenbogen auf die Knie und faltete die Hände. So wartete er, den Blick auf die übereinanderliegenden Leichen gerichtet.

Er rieb sich die Schläfen und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Die halbe Nacht verging, während er Totenwache hielt. Schließlich sah er erneut auf Chanes Gesicht hinab.

»Bist du wach?«, fragte er.

Chane öffnete die Augen.