Wie mit neuem Sauerstoff versorgt

Als das Buchprojekt zu einem Abschluss gekommen war, hörten Ute Scheubs Alpträume auf. Am Tag, nachdem sie das Manuskript zu Ende geschrieben hatte, hielt sie sich zufällig in Stuttgart auf, dort, wo ihr Vater sich das Leben genommen hatte. »Ich schlief schlecht und viel zu kurz in dieser Nacht«, erzählt sie. |179|»Aber jedes Mal, wenn ich aufwachte, fiel mir etwas Spezielles ein, das ich mit der Arbeit am Buch zu einem Ende gebracht hatte. Und ich dachte: ABGEHAKT. Ein Rätsel, das gelöst wurde: ABGEHAKT. Und noch ein Punkt: ABGEHAKT. So ging es bis zum Morgen. Und trotz des Schlafmangels bin ich mit einer ungeheuren Energie aufgewacht. Wie mit neuem Sauerstoff versorgt. Ein starkes körperliches Gefühl. Das Buch hat mich ein Stück weit geheilt. Mein Eindruck ist: Das Gehirn hat sich umstrukturiert während meiner Recherchen.«

Fazit: Das große Schweigen kann noch viele Jahrzehnte später beiseite geschoben werden. Die Bücher von Ute Scheub und Michael Brenner machen dazu Mut.