Zuhören lernen

Unser Körper gibt uns den Anstoß, jetzt, heute, Tag und Nacht, über uns, unser Leben und unsere Zukunft nachzudenken. Dafür sollten wir dankbar sein und unserem Körper ab und zu mal was Gutes tun.

Das fängt sicher damit an, dass wir dem zuhören, was unser Körper uns so sagt.

Letztes Jahr hat sich eine Freundin von mir böse am Fuß verletzt. Da sie sich natürlich nicht zugeben wollte, dass irgendwas mit ihrem Fuß nicht in Ordnung sei (obwohl das Teil auf die dreifache Größe angeschwollen und dunkelblau war), ist sie munter gelaufen, hat zunächst jeden Arztbesuch verweigert und einen fünfstündigen Empfang durch gestanden. Zur Strafe musste sie dann ein paar Wochen an Krücken durch die Gegend humpeln. Seitdem weiß sie, dass es Glück ist, zwei gesunde Beine zu haben.

Wenn du dich also wieder mal überschlagen willst und dabei hinfällst, bleibe einfach liegen. Gönne dir eine Pause!

Du wirst von alleine aufhören zu rauchen, wenn du einmal umgekippt bist. Und keinen Alkohol trinken, wenn du eine Leberentzündung hast. Und dich bewegen, wenn du Arthritis bekommst.

Obwohl uns ein bisschen Bewegung in unserem Alter auch ohne Arthritis überhaupt nicht schaden kann. Aber die Hauptsache an jeder Betätigung ist, dass sie deiner Seele gut tut. Denn eine Diät, unter der du leidest, schadet deiner Seele. Und wenn die Schaden nimmt, dann nimmt auch deine Gesundheit Schaden.

Fitness ist natürlich klasse. Ich sehe dich vor mir: du, mit einer Wasserflasche bewaffnet auf dem Laufband in diesem sündhaft teuren Frauenfitness-Center, wo du versuchst, energisch und schweißtreibend, deinen drei Kilo zu viel und der beginnenden Verkalkung deiner Gelenke den Garaus zu machen. Bitte achte darauf, dass dein Fitness-Center nicht über die gesamte Straßenfront verglast ist. Das steigert zwar deren Umsatz, trägt aber nicht nur zur Stärkung deiner Oberarm-Muskulatur, sondern auch zur Kräftigung der Lach-Muskulatur der Passanten bei.

Schwimmen, Spazierengehen, Radfahren, ein bisschen Sport helfen, die müden Gebeine in Schwung zu halten. Ab und zu eine Reinigung von innen (ob mit Schroth-Kur, Null-Diät oder Obsttag ist egal) kann, gemeinsam mit einer guten Freundin genossen, eine herrliche Erfrischung sein.

Aber bitte, versprich mir eins: Werde nicht gleich so eine verbissene Gesundheitsfanatikerin, deren einziger Lebensinhalt das Vermeiden angeblicher Krankmacher ist. Damit hast du mindestens noch fünfundzwanzig Jahre Zeit. Und wie man sich so richtig den Spaß am Leben versaut, wirst du dann in einem Buch von mir lesen. Versprochen!