9. Von Männern lernen
Der Rucksackvater
Solltest du bereits Karriere gemacht haben, so gehörst du für einen Teil der männlichen Bevölkerung in den Bereich „widernatürlich“. Dafür solltest du in deiner grenzenlosen Ich-Bezogenheit Verständnis aufbringen. Oder findest du die Papis toll, die auf der Spielplatzbank ihren Rucksack öffnen und das Strickzeug rausholen? Genauso wie du diese Hausmänner insgeheim belächelst, wirst du belächelt. Allerdings mit einem Unterschied: Jetzt bist du zu alt, um noch Wohlwollen zu erzeugen. Mit achtundzwanzig hat man dich zwar nicht ernst genommen, aber du warst keine ernsthafte Bedrohung. Schließlich war es nur eine Frage der Zeit, wann du Schreibtisch gegen Wochenbett tauschen würdest.
Aber von dem netten jungen Mann mit dem Strickzeug kannst du eine Menge lernen. Wenn er nicht gerade wäscht, bügelt, kocht oder abwäscht, sitzt er mit Frauen zusammen und tauscht die heißesten Tipps für eine ordentliche Haushaltsführung aus. Mit der Zeit wird er wahrscheinlich die bessere Hausfrau werden, vor allem, weil er es nicht gottgegeben werden musste.
Finde dich also damit ab, dass du für manche Männer widernatürlich bist. Und lerne, in einer Männerwelt mit männlichen Strategien zu überleben.