46

Ich hatte mich mit Chuck für acht Uhr vor einem jener phantasielosen Steakhäuser verabredet, die man in London an jeder Straßenecke findet und die die Bedürfnisse der Unmassen von Amerikanern befriedigen, die Jahr für Jahr in die Stadt einfallen. Einen Augenblick lang schwirrte mir der Kopf, weil ich kaum glauben konnte, daß ich mit einem Mann namens Chuck zum Abendessen gehen sollte.

Er hatte gesagt, ich würde ihn an seinem marineblauen Regenmantel und einem Exemplar von Time Out erkennen. An seinem marineblauen Regenmantel und einem Exemplar von Time Out sollst du ihn erkennen!

Da ich nicht die Absicht hatte, vor dem Restaurant herumzulungern und auf ihn zu warten – womit ich ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert gewesen wäre, wenn er sich auf den ersten Blick als Widerling erwies –, tat ich auf der anderen Straßenseite mit hochgeschlagenem Mantelkragen so, als wartete ich auf einen Bus. Dabei ließ ich den Eingang nicht aus dem Auge.

Ich hatte richtig Lampenfieber, denn trotz meiner festen Überzeugung, daß er ein ausgemachtes Ekel war, konnte er sich doch als nett herausstellen, auch wenn die Hoffnung darauf nur gering war.

Um fünf vor acht tauchte er auf, mit marineblauem Regenmantel und einem Exemplar von Time Out. Alles wie besprochen.

Von meinem Beobachtungsposten aus kam mir alles einwandfrei vor. Jedenfalls sah der Mann ziemlich normal aus: Entstellungen waren nicht erkennbar, er hatte nur einen Kopf und auch sonst keine zusätzliche Körperteile, auch schienen, soweit sich das auf den ersten Blick sagen ließ, keine zu fehlen. Über seine Zehen oder seinen Penis ließ sich nach so kurzer Bekanntschaft naturgemäß nichts sagen.

Ich überquerte die Straße, um ihn mir näher anzusehen.

Wirklich nicht schlecht. Man konnte ihn sogar als gutaussehend bezeichnen. Mittelgroß, gebräunt, dunkles Haar, dunkle Augen, gut geformtes kräftiges Gesicht. Etwas an ihm erinnerte mich an jemanden... an wen nur? Es würde mir schon wieder einfallen.

Ich schöpfte neue Hoffnung. Zwar sah er keinem der Männer ähnlich, mit denen ich sonst ausgegangen war, aber da es mit keinem von denen wirklich geklappt hatte, war das unerheblich. Nichts sprach dagegen, mal einen neuen Typ auszuprobieren.

Wer weiß, Charlotte, vielleicht muß ich dir noch dankbar sein, dachte ich.

Inzwischen hatte er mich gesehen und erkannt, daß ich das gleiche Exemplar von Time Out dabeihatte wie er. Er sagte etwas. Keine Speicheltröpfchen landeten auf meinem Gesicht. Ein gutes Zeichen.

»Sie müssen Lucy sein«, sagte er. Null Punkte für Originalität minus mehrere Millionen für die lappige karierte Golfhose  – typisch Amerikaner –, dafür zehn von zehn, weil er keine Hasenscharte hatte und auch nicht stotterte oder sabberte. Jedenfalls noch nicht.

»Und Sie sind wohl Chuck?« fragte ich, womit ich selbst auch nicht unbedingt für neuen Gesprächsstoff sorgte.

»Chuck Thaddeus Mullerbraun der Zweite aus Redridge in Tucson, Arizona«, sagte er mit breitem Grinsen. Er streckte mir seine Hand entgegen und schüttelte die meine so kräftig, daß es weh tat.

Oh, oh, dachte ich.

Aber ich riß mich zusammen. Es war nicht seine Schuld – so sind Amerikaner nun mal. Ganz gleich, was man sie fragt, ob »Gibt es einen Gott?« oder »Können Sie mir bitte das Salz reichen?«  – als erstes teilen sie einem ihren vollständigen Namen und ihre Adresse mit. Als hätten sie Angst, daß sie einfach verschwinden würden, wenn sie sich nicht ständig daran erinnerten, wer sie sind und woher sie kommen.

Ich fand das wirklich ein bißchen komisch. Wenn mich nun jemand auf der Straße anhielte und mich nach der Uhrzeit fragte, und ich zur Antwort gäbe: »Lucy Carmel Sullivan die Erste, aus dem obersten Stock des Hauses 43 D Basset Crescent, Ladbroke Grove, London, W10, England, tut mir leid, ich hab keine Uhr dabei, aber es dürfte ungefähr Viertel nach eins sein.«

Die Amerikaner haben einfach andere Gebräuche, mahnte ich mich, so wie die Spanier um zwei Uhr nachts zu Abend essen. Also sollte ich diesem Abgesandten einer anderen Kultur vorurteilsfrei begegnen. Vive la différence!

Lucy Mullerbraun? Lucy Lavan hätte mir eigentlich besser gefallen, aber es war sinnlos, ausgerechnet jetzt diesen Gedanken weiter zu verfolgen. Oder überhaupt irgendwann.

»Wollen wir?« schlug er höflich vor und wies auf die Tür zum Restaurant.

»Warum nicht?«

Wir gingen in den riesigen Saal, wo uns ein kleiner Puertoricaner an einen Tisch am Fenster führte. Ich setzte mich. Chuck nahm mir gegenüber Platz. Zögernd und nervös lächelten wir einander an.

Ich begann zu sprechen, und er setzte im selben Augenblick an. Dann hörten wir beide auf, dann sagten wir beide gleichzeitig »Sprechen Sie ruhig«, dann lachten wir, dann sagten wir beide gleichzeitig »Bitte nach Ihnen«. Es war irgendwie nett und brach das Eis.

»Bitte«, sagte ich und übernahm die Initiative, weil ich fürchtete, daß das sonst den ganzen Abend so weitergehen würde. »Fangen Sie ruhig an. Ich bestehe darauf.«

»Von mir aus«, sagte er lächelnd. »Ich wollte Ihnen gerade sagen, daß Sie schöne Augen haben.«

»Danke.« Freudig erregt lächelte ich zurück.

»Ich mag braune Augen«, sagte er.

»Ich auch«, stimmte ich ihm zu. So weit, so gut. Es war nicht zu übersehen, daß wir dieses und jenes gemeinsam hatten.

»Meine Frau hat braune Augen«, sagte er.

»Ihre Frau?« fragte ich matt.

»Besser gesagt, meine Ex-Frau«, korrigierte er sich. »Wir sind geschieden, aber ich vergeß das immer wieder.«

Was sollte ich dazu sagen? Ich hatte gar nicht gewußt, daß er verheiratet gewesen war. Ach was, mahnte ich mich und riß mich zusammen. Jeder hat eine Vergangenheit, und er hatte nie gesagt, daß er nicht verheiratet gewesen war.

»Ich bin jetzt drüber weg«, sagte er.

»Äh... Gut, gut«, sagte ich und bemühte mich, das ermutigend klingen zu lassen.

»Ich wünsch ihr alles Gute.«

»Wunderbar«, sagte ich munter.

Dann trat eine kleine Pause ein.

»Ich grolle ihr nicht«, sagte er mit Groll in der Stimme und sah grollend auf das Tischtuch.

Wieder eine kleine Pause.

»Meg...« sagte er.

»Wie bi... bi... bitte?« sagte ich.

»Meg«, sagte er wieder. »So heißt sie. Eigentlich Margaret, aber ich hab sie immer Meg genannt. Ein Kosename.«

»Wie hübsch«, sagte ich leise.

»Ja«, sagte er mit seltsamem in die Ferne gerichteten Lächeln. »Ja. Das war’s.« Ein unbehagliches Schweigen folgte.

Ich hörte, wie etwas abrutschte. Es dauerte eine Weile, bis ich begriff, daß es mein Herz war, das mit einem Expreßaufzug ohne Halt und ohne Wiederkehr in die Stiefel sackte.

Vielleicht war ich aber auch nur zu negativ eingestellt. Möglicherweise konnten wir uns gegenseitig helfen, einer des anderen gebrochenes Herz heilen. Eventuell fehlte ihm lediglich die Liebe einer verständnisvollen Frau. Eventuell fehlte mir lediglich die Liebe von Chuck Thaddeus Mullerbraun aus – woher war er noch? – irgendwo aus Arizona.

Die Kellnerin kam, um unsere Getränkebestellung aufzunehmen.

»Für mich ein Glas Ihres besten englischen Leitungswassers«, sagte Chuck, lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und klatschte sich die Hand auf den Bauch. Ich hatte den entsetzlichen Verdacht, daß sein Hemd aus Nylon war.

Und was war das mit dem Leitungswasser? Trank er das etwa? Litt er an Todessehnsucht?

Die Kellnerin sah ihn angewidert an. Offenkundig wußte sie genau, wann sie es mit einem Geizkragen zu tun hatte.

Er würde ja wohl nicht erwarten, daß auch ich Leitungswasser bestellte? Das sollte mir leid tun, aber dann konnte er zum Teufel gehen, denn ich wollte etwas Ordentliches trinken.

Man soll so anfangen, wie man weitermachen möchte.

»Bacardi und Cola light«, sagte ich und bemühte mich, die Bestellung so klingen zu lassen, als sei sie vernünftig.

Die Frau ging, und Chuck beugte sich über den Tisch. »Ich wußte gar nicht, daß Sie Alkohol trinken«, sagte er.

Vielleicht würden wir einander doch nicht das gebrochene Herz heilen.

Er hatte das mit solchem Abscheu und Widerwillen gesagt, als werfe er mir vor, kleine Jungs zu verführen.

»Ab und zu trink ich ganz gern ’nen Schluck«, sagte ich mit einem Anflug von Trotz in der Stimme. »Warum auch nicht?«

»Mir soll’s recht sein«, sagte er gedehnt.

»Trinken Sie etwa nichts?« fragte ich.

»Doch«, sagte er.

Na also. Gott sei Dank.

»Wasser«, fuhr er fort. »Ich trinke Mineralwasser, das genügt mir. Das beste Getränk auf der ganzen Welt ist ein Glas eiskaltes Wasser. Da brauch ich keinen Alkohol.«

Ich machte mich auf die Fortsetzung gefaßt. Wenn er mir jetzt sagt, daß ihm das Leben als solches jeden Kick gibt, den er braucht, geh ich, nahm ich mir vor. Aber leider kam es anders, und das Gespräch, wenn man es so nennen kann, ging weiter.

»Ihre... äh... Meg trinkt nicht?« fragte ich. »Alkohol«, fügte ich eilig hinzu, bevor er wieder mit semantischen Spitzfindigkeiten kam.

»Sie hat nie welchen angefaßt. Das hatte sie nicht nötig«, stieß er hervor.

»Nötig hab ich den auch nicht«, sagte ich und überlegte, warum ich mir überhaupt die Mühe machte, mich zu rechtfertigen.

»Man muß sich aber doch fragen«, sagte er und sah mich starr an, »wen Sie damit überzeugen wollen. Mich? Oder sich selbst?«

Offen gestanden wirkte er, als ich ihn richtig ansah, nicht mehr sonnengebräunt, sondern eher orange.

Unsere Getränke kamen: sein Glas Wasser und mein Teufelszeug mit der Cola light.

»Wollen Sie schon bestellen?« fragte die Kellnerin.

»Wir sind doch grade erst gekommen«, sagte Chuck unwirsch. Sie schlich davon. Ich wollte ihr nachlaufen und mich entschuldigen, aber Chuck verwickelte mich in etwas, das man unter Umständen eine Unterhaltung nennen könnte.

»Waren Sie schon mal verheiratet, Lindy?« fragte er.

»Lucy«, verbesserte ich ihn.

»Was?« fragte er.

»Lucy«, sagte ich. »Ich heiße Lucy.«

Ein verständnisloser Blick traf mich.

»Nicht Lindy«, sagte ich, um es zu erklären.

»Ach so«, sagte er und brach in lautes, selbstgefälliges Lachen aus. »Entschuldigung, Entschuldigung. Jetzt hab ich’s verstanden. Ach so, Lucy.« Er lachte wieder. Ein dröhnendes, schenkelklopfendes Brüllen.

Immer wieder schüttelte er ungläubig den Kopf und sagte, »Wie komm ich nur auf Lindy?« und »Lindy, ha, ha, ha, sollte man es für möglich halten?«

Dann sagte er mit einem dick aufgetragenen Südstaatenakzent etwas, das so ähnlich klang wie »Da brat mir doch einer ’nen Storch und die Beine recht knusprig!«. Sein Gesicht, das mir auf den ersten Blick so kräftig erschienen war, war in Wirklichkeit starr und maskenhaft, wie leblos.

Ich saß mit gefrorenem Lächeln da und wartete, daß er sich beruhigte. Dann sagte ich als Antwort auf seine Frage: »Nein, Brad, ich war noch nie verheiratet.«

»He, he, he«, sagte er, wobei sein Gesicht vor Ärger dunkel anlief, »ich heiß Chuck. Wer ist dieser Brad?«

»Es war ein Scherz«, erklärte ich. »Sie wissen schon ... Sie haben mich Lindy genannt, und ich sag Brad zu Ihnen.«

»Ach so.« Er sah mich an, als wäre ich völlig verrückt. Sein Gesicht war wie eine Dia-Schau – ein Bild nach dem anderen, mit kleinen Zwischenräumen, während er eine Empfindung wegschob und darauf wartete, daß die nächste kam.

»Sagen Sie mal«, fragte er, »sind Sie zufällig ein bißchen plemplem? Ich hab nämlich augenblicklich in meinem Leben keinen Platz für Bekloppte.«

Ich machte den Mund zu, um zu verhindern, daß ich ihn fragte, wann er in seinem Leben Platz für Bekloppte habe, aber es fiel mir ausgesprochen schwer.

»Es war ein Scherz«, sagte ich freundlich. Ich überlegte, daß es besser sei, ihn zu beschwichtigen, denn sein plötzlicher Stimmungsumschwung hatte mich ein wenig beunruhigt.

Wahrscheinlich war er Mitglied in einem Schieß-Club. In seinen Augen lag ein befremdlicher Ausdruck von Besessenheit, den ich zu Anfang nicht wahrgenommen hatte. Außerdem war etwas an seinen Haaren seltsam... was nur?

Er sah mich an und nickte bedächtig (dabei fiel mir unwillkürlich auf, daß sein Haar der Bewegung des Kopfes nicht zu folgen schien) und sagte: »Schön, ich hab’s verstanden. Das ist vermutlich britischer Humor?«

Er ließ seine Zähne aufblitzen, um mir zu zeigen, daß er diesen Humor zu schätzen wußte.

Seine Haare waren nicht nur offensichtlich gefönt...

»Das war also ein Beispiel für britischen Humor, was? Ja, ziemlich gut.«

... sie waren auch mit Haarspray angeklatscht...

»Gefällt mir, ja, muß ich sagen. Sie sind ziemlich witzig, was?«

... ob das ein Toupet war?... »Mmm«, murmelte ich. Ich fürchtete, den Mund aufzumachen und etwas zu sagen, weil ich mich dann womöglich über ihn erbrochen hätte.

... aber es sah eher wie ein Helm aus, alles steif und klebrig...

Er nahm ein Brötchen aus dem Korb auf dem Tisch, schob es sich in einem Stück in den Mund und kaute, kaute, kaute wie eine Kuh, die wiederkäut. Es war widerlich.

Was er als nächstes tat, war kaum zu fassen. Er ließ einen fahren, aber nicht einfach so, sondern eher, als hätte er ihn mit einem Hammer in eine Million Stücke geschlagen.

Ja, er ließ einen fahren, schallend, langgezogen, und ohne sich im geringsten dafür zu entschuldigen.

Während ich mich noch von dem Schrecken erholte, kam die arme Bedienung zurück, um unsere Bestellung aufzunehmen. Ich war sicher, daß ich mich übergeben müßte, wenn man von mir erwartete, daß ich etwas aß, aber Chuck schien einen gesunden Appetit zu haben, denn er bestellte das größte Steak auf der Karte und sagte obendrein, daß er es blutig haben wolle.

»Warum lassen Sie sich nicht einfach eine Kuh an den Tisch bringen und sagen ihr, sie soll auf Ihren Teller steigen?« schlug ich vor.

Von mir aus konnten Leute ruhig rohes Fleisch essen, aber es war so verlockend, boshaft zu ihm zu sein – die Gelegenheit wollte ich mir nicht entgehen lassen. Leider lachte er einfach. Schade, die ganze Gemeinheit für nichts und wieder nichts verschwendet.

Dann fand er, es sei an der Zeit, einander besser kennenzulernen und Erlebnisse aus dem Leben des anderen zu erfahren.

»Waren Sie schon mal in der Karibik?« knurrte er mich an. Ohne auf meine Antwort zu warten, begann er, die weißen Strände zu beschreiben, die freundlichen Eingeborenen, die herrlichen Möglichkeiten, zollfrei einzukaufen, die leckere Küche, die Pauschalangebote, auf die er Rabatt bekam, weil sein Schwager in einem Reisebüro arbeitete...

»Na ja, eigentlich ist er nicht mehr Ihr Schwager, nachdem Sie und Meg geschieden sind, nicht wahr...?« unterbrach ich ihn, aber er beschloß, es zu überhören. Er konzentrierte seine ganze Aufmerksamkeit auf sich selbst.

Endlos ging der hymnische Bericht weiter. Die schöne cabana, in der er gewohnt hatte, das phosphoreszierende Leuchten der tropischen Fische. Ich hörte ihm so lange geduldig zu, bis ich es nicht mehr aushielt. Äußerst unhöflich unterbrach ich seine Beschreibung des sauberen, klaren, blauen Wassers, auf dem er einen Ausflug in einem Glasbodenboot unternommen hatte.

»Lassen Sie mich raten«, sagte ich voll sarkastisch. »Sie waren mit Meg da.«

Er hob rasch sein starres Gesicht und sah mich mißtrauisch an.

Ich schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, um ihn zu verwirren.

»He, wie sind Sie darauf gekommen?« sagte er mit breitem Grinsen.

Ich setzte mich auf meine Hand, um mich daran zu hindern, ihn zu ohrfeigen.

»Vermutlich weibliche Intuition«, kicherte ich anmutig und spürte, wie sich hinter meinen Zähnen Erbrochenes staute.

... wo wir gerade bei den Zähnen sind: Was stimmte mit seinen nicht? Trug er einen Zahnschutz?...

»Sie möchten also eine Beziehung mit mir eingehen, Lisa?«

»Äh...« Wie konnte ich ihm sagen, daß ich lieber eine Beziehung mit einem Lepra-Kranken hätte, ohne ihn zu kränken? Ich meine, den Lepra-Kranken.

»Ich möchte Sie nämlich warnen«, sagte er, wieder mit breitem Grinsen. »Ich bin ziemlich wählerisch.«

Es war mir nicht mehr wichtig, ob mein Essen kam oder nicht.

»Aber Sie sind irgendwie niedlich.«

»Vielen Dank«, murmelte ich. Zuviel der Ehre.

»Ja, auf einer Skala von eins bis zehn würde ich Ihnen... mal sehen, ja, ich würde Ihnen sieben Punkte geben. Nein, sagen wir, sechseinhalb. Ein halbes Prozent muß ich abziehen, weil Sie bei unserer ersten Begegnung Alkohol getrunken haben.«

»Vermutlich meinen Sie einen halben Punkt, kein halbes Prozent, denn Sie sprechen von einer Zehner- und nicht einer Hunderter-Skala. Was ist im übrigen dagegen einzuwenden, daß jemand bei der ersten Verabredung Alkohol trinkt, was unterscheidet solche Menschen von anderen?« fragte ich kalt.

Er sah mich mit gerunzelter Stirn an. »Sie haben ein ziemlich vorlautes Mundwerk. Sie stellen ’nen ganzen Haufen Fragen, wissen Sie das?«

»Nein ehrlich, Chuck, ich möchte gern wissen, was mich bei Ihnen einen halben Punkt gekostet hat.«

»Nun, ich sag’s Ihnen, Lisa. Wissen Sie, was es bedeutet, wenn eine Frau bei der ersten Verabredung Alkohol trinkt? Ist Ihnen klar, was Sie damit über sich selbst sagen?«

Ich sah ihn verständnislos an.

»Nein«, sagte ich freundlich, »aber Sie können mich gern aufklären.«

»Hä?«

»Ich meine, sagen Sie es mir bitte.«

»P-R O-S-T-U-I-R-T-E«, buchstabierte er langsam.

»Wie bitte?« fragte ich verwirrt.

»Man stuft Sie als Straßenmädchen ein«, sagte er ungeduldig, »als Hure.«

»Ach, Sie meinen Prostituierte«, sagte ich. »Wenn Sie das richtig buchstabiert hätten, wär mir wohl eher klargeworden, worauf Sie hinauswollten.«

Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Was wollen Sie damit sagen? Daß Sie klüger sind als ich, oder was?«

»Aber nein«, sagte ich höflich. »Ich wollte Ihnen nur mitteilen, daß man das Wort Prostituierte genau so schreibt, wie man es spricht.«

Großer Gott! Was für ein Widerling!

»Kein Mann hat Achtung vor einer Frau, die trinkt«, sagte er, wobei er mit streng zusammengekniffenen Augen zuerst meinen Bacardi und dann mich musterte.

Das konnte unmöglich ernst gemeint sein. Die einzige denkbare Erklärung war, daß es sich um ein abgekartetes Spiel handelte. Ich sah mich um und erwartete mehr oder weniger, Daniel an einem der anderen Tische zu sehen, spähte aufmerksam umher, ob sich irgendwo eine versteckte Kamera entdecken ließ. Aber ich konnte kein bekanntes Gesicht sehen.

Ach, wär das doch nur vorbei, seufzte ich im stillen. Was für ein vergeudeter Abend. Noch dazu ein Freitag, wo es im Fernsehen so gute Sendungen gab.

›Eigentlich brauchst du dir das nicht gefallen zu lassen‹, sagte eine aufrührerische leise Stimme in meinem Kopf.

›Doch‹, flüsterte ein pflichtbewußtes Stimmchen zurück.

›Nein wirklich nicht‹, erwiderte die erste Stimme.

›Aber... Ich muß schon bleiben, bis es vorbei ist. Ich hab mich damit einverstanden erklärt, ihn zu treffen und kann jetzt nicht einfach gehen. Das wäre nicht höflich‹, wendete mein pflichtbewußtes Ich ein.

Höflich‹, höhnte die aufrührerische Stimme. ›Ist er etwa höflich? Da waren die Amis, die ihre Atombombe über Hiroshima abgeworfen haben, vermutlich höflicher.‹

›Schon, aber ich komm so selten mit Männern zusammen und darf ’nem geschenkten Gaul nicht ins Maul schauen und...‹ erklärte mein pflichtbewußtes Ich.

›Ich kann es nicht fassen, was du da sagst‹, sagte mein aufrührerisches Ich. Es klang aufrichtig entsetzt. ›Hast du wirklich eine so geringe Meinung von dir selbst, daß du lieber mit so’nem Mann zusammen bist, als allein zu sein?‹

›Aber ich fühl mich so einsam‹, sagte mein pflichtbewußtes Ich.

›Du meinst, du brauchst dringend ’nen Kerl‹, schnaubte das aufrührerische Ich.

›Wenn du das so sagst...‹ sagte das pflichtbewußte Ich zögernd, das nicht einmal einen ausgesprochenen Widerling vor den Kopf stoßen wollte.

›So sag ich es‹, gab das aufrührerische Ich unbeirrt zurück.

›Nun, ich könnte mich krank stellen‹, sagte das pflichtbewußte Ich, ›und sagen, daß ich einen Beinbruch hab, mein Blinddarm schwer entzündet ist oder so was.‹

›Kommt überhaupt nicht in Frage‹, sagte das aufrührerische Ich. ›Warum ihn schonen? Wenn du gehst, tu es richtig. Laß ihn wissen, wie abstoßend er ist, wie unausstehlich du ihn findest. Mach deinen Standpunkt klar und sag es ihm.‹

›Das könnte ich nie...‹ protestierte das pflichtbewußte Ich.

Das aufrührerische Ich schwieg.

›... oder doch?‹

›Natürlich‹, sagte mein aufrührerisches Ich mit Nachdruck.

›Aber... aber... was soll ich tun?‹ fragte das pflichtbewußte Ich, dem die Erregung in den Eingeweiden zu brennen begann.

›Dir fällt bestimmt was ein. Darf ich dich daran erinnern, daß du es noch rechtzeitig zur Sendung mit Rab C. Nesbitt schaffst, wenn du jetzt gehst?‹ teilte mir mein aufrührerisches Ich mit.

Chuck leierte weiter seinen Monolog herunter.

»Heute in der U-Bahn war ich der einzige Weiße...«

Schluß! Genug! Das reichte.

›Aber ich hab Angst vor ihm‹, erklärte mein pflichtbewußtes Ich. ›Wenn er mich aufspürt, mich foltert und umbringt – er sieht ganz danach aus, als ob er dazu imstande wäre.‹

›Du brauchst keine Angst zu haben‹, sagte das aufrührerische Ich. ›Er weiß nicht, wo du wohnst, er kennt nicht mal deine Telefonnummer. Alles, was er hat, ist eine Chiffre. Nur zu! Du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen.‹

Beschwingt stand ich im Bewußtsein ungewohnter Macht auf und nahm Mantel und Tasche zur Hand.

»Entschuldigung«, unterbrach ich mit süßem Lächeln Chucks Redeschwall über die Notwendigkeit verschärfter Einwanderungsbestimmungen und die Beschränkung des Stimmrechts auf Weiße. »Ich muß mal für kleine Mädchen.«

»Und dafür brauchen Sie Ihren Mantel?« wollte er wissen.

»Ja, Chuck«, sagte ich lieblich. So ein dämlicher Heini!

Auf zitternden Beinen stakste ich von ihm fort. Ich hatte Angst, war aber zugleich auch glücklich.

Ich kam an unserer Kellnerin vorbei, die einen Tisch abräumte. Mein Adrenalinspiegel war so hoch, daß ich kaum richtig sprechen konnte.

»Entschuldigung«, sagte ich, wobei sich meine Worte überschlugen, weil meine Zunge für meinen Mund viel zu groß war. »Ich sitz am Tisch da hinten am Fenster, und der Herr möchte gern eine Flasche Ihres teuersten Champagners.«

»Kommt sofort«, sagte sie.

»Vielen Dank«, lächelte ich und ging weiter.

Sobald ich zu Hause war, würde ich im Restaurant anrufen und dafür sorgen, daß keiner der Angestellten dafür aufkommen mußte, beschloß ich.

An der Tür zur Damentoilette zögerte ich nur einen kurzen Augenblick und ging dann weiter. Ich kam mir vor wie im Traum. Erst, als ich über die Schwelle des Restaurants auf den regennassen Gehsteig hinaustrat, glaubte ich wirklich, daß ich gegangen war.

Anfänglich hatte ich einfach verschwinden und nach Hause gehen wollen. Chuck würde im Laufe der Zeit schon merken, daß ich nicht zurückzukehren gedachte. Das aber wäre gemein. Sein Essen würde kalt werden, während er endlos auf meine Rückkehr wartete...

Immer vorausgesetzt, der Widerling hätte genug Anstand, auf mich zu warten, bevor er über sein noch nicht lange totes Tier herfiel.

Dann beschloß ich, für den Fall, daß er nicht so widerlich war, wie ich dachte, nicht allzu grausam zu sein.

Ich zog meinen Mantel an, und obwohl es ein regnerischer Freitagabend war, bekam ich sofort ein Taxi.

Die Götter waren mir hold. Genau diese Art von Zeichen hatte ich als Bestätigung dafür gebraucht, daß ich richtig gehandelt hatte.

»Ladbroke Grove«, sagte ich aufgeregt zum Fahrer, während ich einstieg. »Könnten Sie mir vorher noch einen Gefallen tun?«

»Kommt drauf an«, sagte er mißtrauisch. So sind Londoner Taxifahrer nun mal.

»Ich hab mich grad von meinem Freund verabschiedet, der für immer weg muß. Er sitzt an einem Fenster hier im Restaurant. Könnten Sie vielleicht ganz langsam vorbeifahren, so daß er mich sieht? Ich möchte ihm noch ein letztes Mal zuwinken.« Meine Bitte schien den Taxifahrer zu rühren.

»Ganz wie Frank Sinatra und Ava Gardner. Und ich dachte schon, es gibt keine Liebe mehr«, sagte er mit belegter Stimme. »Kein Problem, Schätzchen. Zeigen Sie ihn mir einfach.«

»Da, der gutaussehende Mann mit der Sonnenbräune«, sagte ich und zeigte dorthin, wo Chuck saß. Er bewunderte gerade sein Spiegelbild im Messer, während er darauf wartete, daß ich von der Toilette zurückkam.

Der Taxifahrer fuhr genau neben Chucks Tisch, und ich kurbelte das Fenster herunter.

»Ich mach Ihnen Licht, Schätzchen, damit er Sie besser sehen kann«, sagte der Fahrer.

»Vielen Dank.«

Chuck drehte das Messer hin und her, um sein Spiegelbild in unterschiedlicher Beleuchtung zu sehen.

»Kann sich gut leiden«, knurrte der Fahrer.

»Das kann man sagen.«

»Sind Sie sicher, daß er es ist, Schätzchen?« fragte er zweifelnd.

»Ja.«

Allmählich trat Ärger auf Chucks Gesicht. Ich war wohl schon länger fort, als er es von Meg gewohnt war, und das mißbilligte er.

»Soll ich mal hupen?« fragte mein getreuer Fahrer.

»Warum nicht?«

Er drückte auf die Hupe, und Chuck blickte auf die Straße hinaus, um zu sehen, was es gebe. Ich beugte mich aus dem Fenster des Taxis und winkte ihm munter zu.

Bei meinem Anblick lächelte er fröhlich und winkte zurück. Er schien mich nicht erkannt zu haben.

Dann aber trat mit quälender Langsamkeit Verwirrung auf seine törichten Züge. Offenbar hatte er begriffen, daß es sich bei dem vertraut aussehenden Menschen, dem er da zuwinkte, um seine Damenbegleitung für den Abend handelte, um die Frau, mit der er eigentlich essen wollte, die Frau, für die die Kellnerin gerade in jenem Augenblick die bestellten Scampi vor dem leeren Stuhl auf den Tisch stellte. Genau jene Frau saß in einem Taxi, das gleich davonfahren würde. Schlagartig hörte er auf zu winken.

Er runzelte die orangefarbene Stirn. Er begriff nicht. Da stimmt doch was nicht. Dann aber dämmerte es ihm.

Der Ausdruck, den sein Gesicht jetzt annahm, war die ganze Sache wert. Zu sehen, wie ihm aufging, daß ich nicht auf der Damentoilette, sondern dabei war, mit einem Taxi auf und davon zu fahren, war unvergleichlich. Die Ungläubigkeit, die Wut und Empörung auf seinem selbstzufriedenen und abartig wirkenden sonnengebräunten Gesicht zu sehen hatte den ganzen ekelhaften Abend gelohnt. Er sprang vom Stuhl auf und ließ das Messer fallen, in dem er sein Spiegelbild so bewundert hatte.

Ich konnte überhaupt nicht aufhören zu lachen.

Mit wutverzerrtem Gesicht sagte er hinter dem Fenster etwas, und ich las »Was zum...?« von seinen Lippen ab. Er sah fast aus wie eine Figur in einem Zeichentrickfilm.

Stumm bildete ich die Worte »Leck mich!« mit den Lippen und hielt beide Hände mit gerecktem Zeige- und Mittelfinger in die nasse Nacht, für den Fall, daß er im Lippenlesen nicht besonders geübt war. Mit kurzen, heftigen Bewegungen stieß ich sie etwa zehn Sekunden lang aufwärts, während er mich in ohnmächtiger Wut aus dem Fenster anstarrte.

»Sie können losfahren«, sagte ich. Der Fahrer gab genau in dem Augenblick Gas, als zwei Kellner hinter Chuck auftauchten, von denen einer einen Eiskübel mit einer weißen Serviette und der andere eine Flasche Champagner brachte.

Dann fiel mir ein, an wen mich Chuck erinnert hatte: an Donny Osmond!

Den schmalzigen Donny Osmond, wie er »Puppy Love« singt. Der orangefarbene, geradlinige Donny Osmond mit den seelenvollen Welpenaugen, die zu seiner Welpenliebe paßten. Aber es war ein Donny Osmond, dessen Glanz verblichen war, dem das Schicksal übel mitgespielt hatte, ein Donny Osmond, dessen Leben nicht so verlaufen war, wie er es sich vorgestellt hatte, ein bitterer, humorloser Donny Osmond mit rechtsradikalen Neigungen.

Lange bevor ich zu Hause ankam, hatte ich ein schlechtes Gewissen wegen der Flasche Champagner. Es gehörte sich nicht, Chuck dafür bezahlen zu lassen. Nur, weil er widerlich und abscheulich war, brauchte ich mich nicht ebenfalls so aufzuführen. Also rief ich im Restaurant an, kaum daß ich in der Wohnung war.

»Äh, hallo«, sagte ich nervös. »Ich war heute abend in Ihrem Restaurant und mußte unerwartet gehen. Vorher habe ich für meinen Begleiter eine Flasche Champagner bestellt. Es war eine... äh... Überraschung, und ich nehme nicht an, daß er dafür bezahlen wollte. Ich möchte sicher sein, daß die Kellnerin es nicht von ihrem Lohn abgezogen bekommt oder so...«

»Ist der Herr Amerikaner?« wollte eine Männerstimme wissen.

»Ja«, bestätigte ich zögernd. Von wegen Herr!

»Dann sind Sie wohl die geisteskranke Frau?« fragte die Stimme.

Eine Unverfrorenheit! Wie kam er dazu, mich als verrückt hinzustellen?

»Der Herr hat uns erklärt, daß Sie sich oft so verhalten und nichts dafür können.«

Ich schluckte meine Wut herunter.

»Ich komme für den Champagner auf«, murmelte ich.

»Nicht nötig«, sagte die Stimme. »Wir haben uns mit dem Herrn geeinigt, daß wir über die Schäden hinwegsehen wollen, die er an der Einrichtung verursacht hat, wenn er den Champagner bezahlt.«

»Das scheint mir kaum gerechtfertigt, wenn er ihn nicht getrunken hat.«

»Aber er hat ihn getrunken«, sagte die Stimme.

»Er trinkt nichts«, wandte ich ein.

»Oh doch«, sagte die Stimme. »Kommen Sie und sehen Sie selbst, wenn Sie es mir nicht glauben.«

»Wollen Sie damit sagen, daß er noch immer da ist?«

»Das kann man laut sagen! Und was er trinkt, ist kein alkoholfreier Tequila.«

Großer Gott! Jetzt hatte ich auch noch die Schuld auf mich geladen, aus Chuck einen Trinker gemacht zu haben. Ach zum Teufel – vielleicht war es das beste, was ihm je widerfahren war. – Jetzt aber schnell zum Fernseher.

Zu meinem großen Kummer saßen Karen und Daniel bei einer Flasche Wein im Wohnzimmer, hielten Händchen, daß es einem davon schlecht wurde und sahen sich auf meinem Fernseher meine Sendung an.

»Du kommst aber früh«, sagte Karen erbost.

»Hmm«, sagte ich unverbindlich.

Auch meine Laune war nicht besonders gut, denn es bedeutete, daß ich ohne Rab C. Nesbitt auskommen mußte. Ich konnte unmöglich mit Karen und Daniel im selben Zimmer bleiben, während sie sich abknutschten.

Ich würde in mein Zimmer gehen müssen, damit sie es sich auf dem Sofa gemütlich machen konnten, Karen ihren Kopf auf Daniels Schoß legte, er ihr über das Haar strich, sie ihm über... nun, was auch immer sie vorhatten und was ich mir gar nicht so genau ausmalen wollte. Ihr Geturtel war einfach geschmacklos.

Bei Charlotte und Simon fühlte ich mich nie so unbehaglich, und ich hatte keine Ahnung, warum es bei Daniel und Karen so war.

»Wie geht’s dir?« fragte Daniel. Er sah richtig selbstgefällig und hochnäsig drein.

»Gut«, sagte ich munter.

»Und was ist mit deinem blinden Amerikaner?« fragte er.

»Der ist total verrückt.«

»Ehrlich?«

»Ehrlich.«

»Bitte, Lucy, nicht schon wieder«, seufzte Karen. »Das wird bei dir ja richtig zur Gewohnheit.«

»Ich geh schlafen«, sagte ich.

»Gut«, sagte Karen und zwinkerte Daniel lüstern zu.

»Ha, ha«, sagte ich, um den Eindruck bemüht, daß ich alles mitmachte. »Gute Nacht.«

»Lucy, du brauchst aber nicht zu gehen, nur, weil wir da sind«, sagte Daniel, höflich wie immer.

»Geh nur«, verbesserte ihn Karen.

»Bleib«, drängte Daniel.

»Tu’s nicht«, sagte Karen.

»Karen, sei nicht so unhöflich«, sagte Daniel. Er sah aus, als ob es ihm peinlich wäre.

»Ich bin nicht unhöflich«, lächelte Karen, »sondern einfach ehrlich. Ich sag Lucy, was Sache ist.«

Ich ging, und unerklärlicherweise war mir zum Weinen.

»Ach übrigens, Lucy«, rief mir Karen nach.

»Ja?« fragte ich, schon in der Tür.

»Da war ein Anruf für dich.«

»Von wem?«

»Von Gus.«

Lucy Sullivan wird heiraten
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