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Schon als sie zum Gerichtsgebäude gegangen war, hatte Rico sie gesehen. Er hatte keinen Zweifel, das war das Mädchen, das zusammen mit dem jungen Mann auf dem Wagen gesessen hatte, der kurz vor ihrem Überfall an ihnen vorbeigefahren war.

Sie waren also noch immer in der Stadt, und wahrscheinlich ließen sie es sich mit dem Geld gerade gut gehen!

Was die Kleine im Gericht wollte, wusste er nicht, und es interessierte ihn auch nicht. Wichtig war, dass er herausfand, wo sie und ihr Freund sich gerade aufhielten, damit er ihnen den Gitarrenkoffer wieder abnehmen konnte.

Geduldig hatte er gewartet, dass sie wieder nach draußen kam, und nun, wo sich der Sternträger, mit dem sie sich unterhalten hatte, verzogen hatte, konnte er sich an die Arbeit machen.

Er kam aus seinem Versteck hervor und heftete sich dann an die Fersen des Mädchens. Dabei ließ er genügend Abstand, damit er nicht ihr oder anderen Leuten auffiel.

Die Kleine führte ihn direkt zu dem Saloon, vor dem er mit ihrem Begleiter zusammengestoßen war.

Sie überquerte die Straße und lief dann schnurstracks durch die Schwingtür.

Rico blieb derweil an der Hausecke stehen und wartete. Vielleicht kamen die beiden ja jeden Augenblick heraus und er konnte sie sich vornehmen. Und wenn sie es nicht taten, würde er reingehen.

Vielleicht konnte er es der hübschen Chica ja noch einmal besorgen, bevor er sich den Koffer schnappte ...