21
»Na, was haben wir denn da?« brummte Captain Junior Grade Samuel Webster gleichermaßen zu sich als auch zum Taktischen Offizier der Schehemzade.
»Weiß ich nicht, Skip«, antwortete Commander Hernando achselzuckend. »Sie nähern sich auf einem herkömmlichen Abfangvektor, aber es sind zwo. Paßt nicht ganz zu freischaffenden Piraten. Und haben Sie das hier gesehen?« Er drückte einige Tasten an seiner Konsole, und die geschätzten Energiewerte für den Impellerkeil von Bogey Eins begannen zu blinken. »Verglichen mit der Beschleunigung, die wir beobachten können, ist das reichlich hoch, Skipper. Das macht ihn wenigstens zum Schweren Kreuzer – und für seinen Begleiter gilt das gleiche.«
»Na, prima.« Webster lehnte sich zurück und kratzte sich das gefurchte Kinn. So kompliziert sollte es gar nicht sein, dachte er, ganz besonders nicht hier. Obwohl in letzter Zeit die Verluste in diesem Sektor rückläufig waren, vermutete man die heiklen Punkte bei Telmach, Brinkman und Walther im Breslau- sowie bei Schiller und Magyar im südlichen Poznan-Sektor. Was also verleitete ein Paar Schwerer Kreuzer dazu, hier bei Tylers Stern offen auf einen Verfolgungsvektor zu einem manticoranischen Handelsschiff zu gehen?
»Und es können keine Silesianer sein?« vergewisserte er sich.
Hernando schüttelte den Kopf. »Nein, es sei denn, die Eloka-Systeme der Konföderierten sind plötzlich weitaus besser als sie sein sollten. Wenn diese beiden dort konstante Beschleunigung halten, dann waren sie neun Lichtminuten innerhalb unserer Bahn, bevor wir sie überhaupt zu Gesicht bekamen, und es fällt sogar jetzt noch reichlich schwer, sie nicht aus den Sensoren zu verlieren. Ein normaler Frachter würde nicht im Traum annehmen, daß sie überhaupt existieren.«
»Hm.« Webster kratzte sich wieder am Kinn und wünschte, Captain Harrington wäre hier und würde ihn beraten. Allmählich kam ihm ein sehr unangenehmer Verdacht bezüglich dieser beiden Bogeys, und von einer Sekunde zur anderen fühlte er sich viel zu unerfahren, um mit dieser Situation fertigzuwerden.
Er hob die Hand und winkte seinen I.O. herbei. Commander DeWitt kam über die Brücke zu ihm, und Webster sprach ihn sehr leise an. »Wenn ich behaupten würde, das da sei ein Paar Schwere Kreuzer der Havies, würden Sie mir dann zustimmen, Gus?«
DeWitt wandte sich dem Plot zu und musterte ihn schweigend. Mit dem Knöchel des rechten Zeigefingers fuhr er sich nervös über die wettergegerbte Wange, dann nickte er zögernd.
»Könnte sein, Sir«, stimmte er schließlich zu. »Aber wenn das tatsächlich so ist, was zum Teufel unternehmen wir deswegen?«
»Mir kommt es nicht so vor, als hätten wir die große Wahl«, entgegnete Webster mit leisem Spott.
Captain Harringtons Befehle waren eindeutig. Webster hatte ihren Segen, wenn er sich mit einem einzelnen havenitischen Schweren Kreuzer einließ; wenn er auf einen Schlachtkreuzer stieß – und Hernandos Ablesungen zufolge konnte einer von beiden durchaus ein Schlachtkreuzer sein –, oder auf mehr als einen Schweren Kreuzer, dann sollte er jedes Gefecht nach Möglichkeit vermeiden. Leider befanden sich die beiden Bogeys, von denen er noch immer nicht wußte, was und wer genau sie waren, nur noch knapp fünf Lichtminuten hinter der Scheherazade. Das Q-Schiff war elftausend Kps schnell und beschleunigte mit 150 g, aber die Bogeys bewegten sich mit über dreiundvierzigtausend Kps und erhöhten ihre Geschwindigkeit mit fünfhundert Gravos. Daher würden sie die Scheherazade in etwas mehr als einundvierzig Minuten einholen, und Websters Schiff war zu weit innerhalb der Hypergrenze, um mit Überlichtgeschwindigkeit zu entkommen. Ganz gleich, was Webster versuchte, diese beiden Schiffe würden ihn einholen, dagegen konnte er überhaupt nichts unternehmen.
Obwohl sie zu zweit waren, rechnete Webster sich eine großartige Siegeschance aus, wenn er es mit beiden aufnahm. Immerhin mußten sie glauben, es mit einem unbewaffneten Frachter zu tun zu haben, bis Webster ihnen Anlaß gab, diese Anschauung zu revidieren. Wenn sie sich als Schlachtkreuzer erwiesen, dann würde er schwrere Schäden einstecken müssen, die beiden vermutlich aber schwerere. Nur was, wenn sie sich aufteilten? Wenn Bogey Zwo außerhalb der Raketenreichweite zurückblieb – durchaus möglich, denn welcher havenitische Kommandeur würde glauben, er brauchte zwei Schwere Kreuzer, um einen einzelnen Frachter anzugreifen –, dann würde Webster ihn niemals angreifen können. Und damit hätte er, ganz gleich, was er dem Schiff in Reichweite zufügte, den Feinden sehr viel über die Fähigkeiten seiner Scheherazade verraten. Andererseits …
»Vermutliche Absicht des Gegners?« fragte er DeWitt.
Der I.O. runzelte die Stirn und überlegte. Er war fünf T-Jahre älter als sein Kommandant, und während Webster jahrelang Signalspezialist gewesen war, hatte DeWitt entschlossen die taktische Laufbahn verfolgt. Dennoch bestand nicht der leiseste Zweifel, wer das Kommando über die Scheherazade innehatte, und es war ein Beweis für Websters Selbstvertrauen, daß er eine Frage wie diese äußerte.
»Falls es Havies sind«, antwortete DeWitt nachdenklich, »dann sind sie hier, um unseren Handel zu stören. Das würde unsere großen Verluste in diesem Sektor erklären.« Webster nickte, und das Stirnrunzeln des Eins-O vertiefte sich. »Gleichzeitig haben wir aber überhaupt nichts gehört, was auf ihre Gegenwart hindeutet, von niemandem. Das bedeutet, sie haben die Besatzung aller aufgebrachten Schiffe kassiert, nicht wahr?«
»Genau«, meinte Webster. »Vermutlich die beste Neuigkeit bisher.«
»Das finde ich auch.« DeWitt nickte eifrig. »Trotz der havenitischen Eloka-Systeme würden die meisten Frachter die Kreuzer rechtzeitig orten, um noch die Besatzungen in die Boote zu schicken. Das heißt, die Havies arbeiten ständig in Paaren.«
»Wenn ich der Kommandeur wäre«, sann Webster, »würde ich mit beiden Schiffen und allem Geschwindigkeitsvorteil heranschießen, den ich erzeugen könnte. In dem Augenblick, in dem mein Ziel mir durch seine Manöver verrät, daß es mich gesehen hat, würde ich ihm befehlen, Funkstille zu halten und nicht in die Boote zu gehen.«
»Ganz recht«, sagte DeWitt. »Zwo von ihnen gleich über uns und beide mit genügend Geschwindigkeitsvorteil, und wir bekommen keinen Shuttle abgesetzt. Kein Frachterskipper bricht die befohlene Funkstille, wenn er in die Breitseiten von zwo Schweren Kreuzern blickt. Auf jeden Fall nicht in silesianischem Raum. In einem manticoranischen System würde er vielleicht alles auf eine Karte setzen, aber die Chance, daß hier jemand sein Signal rechtzeitig an die Navy übermittelt, liegt irgendwo zwischen gering und Null, warum also sollte er Schiff und Crew riskieren?«
»Na gut«, sagte Webster lebhafter, »wir können also nicht entkommen, und vermutlich teilen sie sich nicht auf. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht lautet, daß es mindestens Schwere Kreuzer sind und folglich eine gute Nahbereichsabwehr besitzen. Außerdem stürzen sie sich mit über vierzigtausend Kps auf uns. Die Gefechtszeit ist also kurz, und wenn sie unsere Vögelchen früh genug sehen, dann stellen sie schwierige Raketenziele dar. Wir müssen sie also schnell und schmutzig ausschalten.« DeWitt nickte wieder, und Webster blickte zum Taktischen Offizier.
»Nehmen Sie an, wir hätten es mit einem Paar havenitischer Schwerer Kreuzer zu tun, Oliver. Setzen Sie voraus, daß sie zusammenbleiben und ihre gegenwärtige Beschleunigung beibehalten, bis wir in irgendeiner Weise auf ihre Annäherung reagieren. Wir haben keine andere Wahl als zu kämpfen, also suchen Sie mir die optimale Lösung, um beide Fliegen auf einen Schlag zu erwischen.«
»Jawohl, Sir.« Hernando blickte wieder auf seinen Plot, und seine Augen waren plötzlich erheblich wachsamer. »Wie nahe dürfen sie denn kommen, bevor wir feuern, Skipper? Bis auf Energiereichweite?«
»Vielleicht. Unsere Waffenluken sind schwer zu sichten, aber wenn wir die Havies so dicht heranlassen, können sie ihre eigenen Energiewaffen benutzen. Geben Sie mir eine Lösung auf große und eine auf geringe Distanz.«
»Jawohl, Sir«, sagte der Taktische Offizier wieder und begann ein ernstes Gespräch mit seinem Assistenten.
»Gus«, wandte Webster sich wieder an seinen I.O., »Befehl an alle, die Raumanzüge anzulegen. Dann sprechen Sie mit Commander Chi. Wenn wir seine LACs starten müssen, dann haben sie einen gewaltigen Geschwindigkeitsnachteil. Gehen Sie mit ihm das feindliche Annäherungsprofil durch und bestimmen Sie die optimale Startzeit für seine Leute. Vermutlich können wir sie nicht so früh aussetzen, wie Chi es gern hätte, aber stimmen Sie die beste Startzeit für die LACs mit Olivers Plänen ab.«
»Wird gemacht, Sir«, sagte DeWitt und ging an seine Station, während Webster sich wieder zurücklehnte.
»Kommen auf drei Lichtminuten, Bürger Captain.«
»Gut.« Bürger Captain Jerome Waters bestätigte die Meldung mit einem Kopfnicken. Seine Brückencrew war – einschließlich Volkskommissar Seifert – entspannt und voller Selbstvertrauen, ganz wie es sein sollte. Tylers Stern war Neuland, aber dieser Frachter wäre die fünfte Prise für Waters’ Kreuzerdivision. Bislang verlief das Unternehmen so glatt wie von Bürger Admiral Giscard vorausgesagt. Das Schwierigste bei Kaperungen war, die Besatzungen der Prisen am Entkommen zu hindern, aber bisher hatte keine Crew einen besonderen Drang gezeigt, eine Flucht zu versuchen.
Was Waters im Grunde bedauerte, denn er haßte das Sternenkönigreich von Manticore mit leidenschaftlicher, verzehrender Inbrunst. Haßte es für alles, was die manticoranische Navy der Volksflotte angetan hatte. Haßte es dafür, daß es bessere Schiffe mit besseren Waffen baute als die, die ihm seine Regierung zur Verfügung stellen konnte. Und am meisten haßte der ehemalige Dolist Manticore für seine Wirtschaft, die sämtliche Prinzipien ignorierte, auf denen die Volksrepublik von Haven beruhte, alle Doktrinen der Niveaugleichheit und Wirtschaftsrechte – und seinen Bürgern dennoch den höchsten Lebensstandard in der bekannten Galaxis bot. Diesen Schlag ins Gesicht konnte Waters Manticore nicht vergeben. Es hatte eine Zeit gegeben, als die Bürger der Republik von Haven ebensoviel Überfluß besaßen wie die Manticoraner. Nach all den Lehren, die Waters von klein auf eingeflößt worden waren, hätten die Bürger der Volksrepublik es noch besser haben sollen als die heutigen Manticoraner. Hatte denn die Regierung nicht interveniert und die Reichen gezwungen, ihren Beitrag zum Allgemeinwohl zu leisten? Hatte sie etwa nicht das Wirtschaftsgrundgesetz verabschiedet? Hatte sie nicht die Privatindustrie gezwungen, all jene finanziell zu unterstützen, die durch unfaire Techologieänderungen und Arbeitsmarktbedingungen wegrationalisiert worden waren? Hatte die Volksrepublik nicht auch den benachteiligten Bevölkerungsschichten kostenlose Bildung, kostenlose Krankenversicherung, kostenlose Unterbringung und ein Grundeinkommen garantiert?
Selbstverständlich hatte sie das. Und dank all dieser garantierten Rechte hätten die Bürger sicher und wohlhabend leben, hätte die Wirtschaft aufblühen müssen. Nur war dieser Fall nie eingetreten. Obwohl Waters es niemals zugegeben hätte, bewirkten die Erfolge des Sternenkönigreichs, daß er sich klein und unzulänglich vorkam. Es war einfach nicht fair, daß diese wirtschaftlichen Häretiker so viel und die Rechtgläubigen so wenig haben sollten, und es verlangte ihn danach, sie in den Staub zu werfen, wie ihre Sünden es verlangten.
Und wenn ein paar einfältige Handelsschiffer dumm genug waren anzunehmen, er würde seine Drohung nicht wahr machen … Wenn sie trotzdem zu fliehen versuchten, dann würde er sie mit größtem Vergnügen in Stücke schießen.
»Irgendein Anzeichen, daß man uns bereits geortet hat?«
»Nein, Bürger Captain.« Niemand in Jerome Waters’ Crew hätte auch nur im Traum daran gedacht, selbst um ein Jota von den vorgeschriebenen egalitären Anredeformen des Regimes abzuweichen. »Fett und ahnungslos halten sie Kurs. Wenn sie wüßten, daß wir hier sind, hätten sie bereits in irgendeiner Form reagiert, zumindest durch ein Signal.«
»Wie lange noch, bis man unsere Anwesenheit bemerkt haben muß?«
»Nicht mehr als drei oder vier Minuten, Bürger Captain«, antwortete der Taktische Offizier. »Auch mit zivilen Sensoren müssen unsere Impellersignaturen bald durch die Eloka durchschimmern.«
»Gut.« Waters tauschte einen Blick mit Volkskommissar Seifert aus, dann wandte er sich an den Signaloffizier. »Halten Sie sich bereit, unsere Befehle zu senden, sobald man uns bemerkt, Bürger Lieutenant.«
»So, Skipper«, meldete Hernando. »Jetzt müßte auch ein halbblinder Frachter sie gesehen haben.«
»Meine ich auch.« Webster bemerkte die Nervosität in seiner. Stimme und zwang sich, die Schultern zu lockern, wie er es Captain Harrington im Basilisk-System und während der Schlacht von Hancock Station hatte tun sehen. Seine nächsten Worte kamen ruhig und gelassen heraus. »Also gut, Herrschaften – ich glaube, es ist soweit. Ruder, führen Sie Alfa-Eins aus.«
»Jetzt haben sie uns gesehen, Bürger Captain«, meldete Waters’ Erster Offizier, als der Frachter seine Beschleunigung plötzlich auf einhundertundachtzig Gravos erhöhte und eilig nach Steuerbord schwenkte. Der Bürger Captain nickte und blickte auf den Signaloffizier, aber die Nachricht war bereits unterwegs.
»Manticoranisches Handelsschiff, hier spricht der republikanische Schwere Kreuzer Falchion! Unternehmen Sie keinen Versuch, Signale abzusetzen oder das Schiff zu verlassen. Kehren Sie auf den ursprünglichen Kurs zurück und halten Sie ihn, bis Sie geentert werden. Jeder Widerstand wird mit tödlicher Gewalt beantwortet. Falchion Ende.« Die kurz angebundene Stimme rasselte aus den Brückenlautsprechern, und Webster blickte Hernando und DeWitt an.
»Genau nach Drehbuch«, stellte er fest. »Klingt ganz, als meinte man es ernst, nicht wahr?« Mehr als eine Person auf der Brücke lächelte daraufhin aller inneren Anspannung zum Trotz, und Webster ruckte seinem Signaloffizier zu. »Sie wissen ja, was Sie ihnen zu antworten haben, Gina.«
»Bürger Captain, das Schiff behauptet, kein Manticoraner zu sein«, meldete Waters’ Signaloffizier. »Sie sagen, sie seien Andermaner.«
»Geschwätz«, brummte Waters grimmig. »Das ist ein manticoranischer Transpondercode. Antworten Sie dem Manticoraner, er hätte noch eine Chance, auf seinen Kurs zurückzugehen, bevor wir das Feuer eröffnen.«
»Manticoranischer Frachter, Sie sind kein, wiederhole kein andermanisches Schiff. Ich wiederhole: Gehen Sie auf ursprünglichen Kurs und Beschleunigung und halten Sie ab jetzt Funkstille, oder wir eröffnen das Feuer. Das ist unsere letzte Warnung! Falchion Ende.«
»Gute Güte, die klingen aber gereizt, was?« murmelte Webster. »Sind sie denn schon in Reichweite, Oliver?«
»Knapp außerhalb, Sir. Raketenreichweite in einundvierzig Sekunden.«
»Dann sollten wir seine Geduld nicht allzusehr strapazieren. Zeit für Alfa-Zwo.«
»Himmel, was ist das denn für ein Idiot?« stieß Waters’ I.O. hervor, und der Bürger Captain schüttelte geringschätzig den Kopf. Nach dem Fluchtversuch – der von vornherein zum Scheitern verurteilt war – und dem stümperhaften Bluff war der manticoranische Skipper wohl in Panik verfallen. Er ging nicht wieder auf den alten Kurs zurück, sondern versuchte, auf den alten Vektor zurückzukehren, und die zweite Kursänderung war noch wilder als die erste. Er schlug heftig auf die Backbordseite und rollte wie irrsinnig, um der Falchion und ihrem Begleiter den Bauch seines Impellerkeils zu präsentieren. Waters schnaubte verächtlich.
»Ruder, Beschleunigung umkehren«, befahl er.
»Da kommen sie«, murmelte Webster. Beide havenitischen Kreuzer zeigten nun mit dem Heck auf die Scheherazade und bremsten hart ab. Dennoch würden sie mit dreißigtausend Kps an der Schehemzade vorbeirasen, aber ihre Beschleunigung betrug immerhin das Dreifache dessen, was Websters Schiff erzielen konnte. Nachdem sie ihn überholt hatten, konnte er ihnen nicht mehr ausweichen, und das wußten die Haveniten genau.
Nur wissen sie nicht, mit wem sie sich anlegen, dachte er grimmig. Soviel steht fest. Webster hatte mit Bedacht den Kreuzern den Bauch seines Impellerkeils zugewandt, während die Waffenbedienungen die Geschützluken öffneten. Nun waren die Waffenschächte nur noch von den dünnen Tarndeckeln aus Kunststoff bedeckt, die Captain Harrington auf Vulcan hatte anbringen lassen. Diese Deckel waren jedoch radardurchlässig. Eine Rumpfabtastung bei geöffneten Geschützluken hätte den Haveniten sofort enthüllt, daß mit den Flanken der Scheherazade etwas ganz und gar nicht stimmte, und Webster wollte auf jeden Fall vermeiden, daß der Gegner diese Warnung erhielt.
Eine Rumpfabtastung war jedoch nicht einmal versucht worden. Die Haveniten näherten sich Websters Schiff mit unglaublicher Arroganz. Ihre Hecks wiesen beinahe direkt auf die Scheherazade, so daß sie nur ihre Jagdbewaffnung einsetzen konnten … und sie saßen mit offenen Hecköffnungen vor Gott und jedermann.
Samuel Webster spürte seine Nerven prickeln. Captain Harrington wäre von Hernandos Plan und seinen eigenen Verfeinerungen entzückt gewesen. Aber nun durfte er nicht an die Kommandantin denken. Bei einem zeitkritischen Manöver wie diesem war jeder Schritt sorgfältig programmiert und mußte präzise ausgeführt werden. Entweder der Plan funktionierte perfekt, oder die Scheherazade steckte tief im Schlamassel. Webster blickte seinen Taktischen Offizier an.
»Na schön, Oliver. Dann machen Sie mal«, sagte er ruhig, und Hernando nickte.
»Aye, aye, Sir. Ruder, bereit für Bravo-Eins auf mein Kommando.« Der Taktische Offizier warf einen Blick auf sein Display und vergewisserte sich ein letztes Mal der Feuerlösung, die bereits feststand, dann senkte er die Augen auf den Plot. Die Entfernungsanzeige blitzte in regelmäßigen Abständen auf und gab den aktuellen Abstand der feindlichen Schiffe preis.
Samuel Webster saß sehr still. Zunächst hatte er Hernandos Lösung für große Distanz auswählen und sich auf die Raketengondeln verlassen wollen, um die Haveniten zu vernichten, doch die Chance, daß einer von beiden auf äußerste Distanz noch ausweichen könnte, war ihm zu groß erschienen. Ein Gefecht auf mittlere Entfernung wäre für die Scheherazade am nachteiligsten gewesen. Dann wären die Haveniten zwar zu nahe gewesen, um auszuweichen, aber noch immer zu weit entfernt, um sie mit Energiewaffen angreifen zu können. Die Flugzeit von Websters Raketen hätte dem Feind erlaubt, inzwischen zwei oder sogar drei Breitseiten abzufeuern, denn die Scheherazade schoß ihre Vögelchen gegen die Bewegungsrichtung ab. Und trotz ihrer gewaltigen Größe mußte man immer im Gedächtnis behalten, daß ein Q-Schiff erheblich weniger Schäden verkraften konnte als auch nur einer der beiden Gegner.
Aber wenn Webster auf weite Entfernung nicht kämpfen konnte, ohne daß ein Feind eine große Chance auf Entkommen erhielt, und auf mittleren Abstand Gefahr lief, selbst schwere Schäden einstecken zu müssen, dann blieb ihm nur das Nahgefecht. Die Scheherazade mußte beide Gegner so schnell wie nur möglich kampfunfähig machen, und dazu gab es nur eine Möglichkeit: mit lichtschnellen Waffen auf geringe Entfernung als erster Treffer erzielen. Wenn Webster die Haveniten so nahe heranließ und sie nicht mit der ersten Breitseite besiegte, dann würden sie sein Schiff in Stücke schießen. Zwar würde er dennoch beide Feindschiffe in Wracks verwandeln, aber seine Verluste wären ebenfalls gewaltig.
»Bereithalten«, murmelte Hernando. »Ruhig … ruhig … jetzt!«
»Bürger Captain! Der Manty! …«
Als der manticoranische Frachter plötzlich nach Backbord ausscherte, fuhr Waters in seinem Sessel auf. Das war doch Irrsinn! Wenn das Handelsschiff ausweichen wollte, hätte es sich keinen ungeeigneteren Zeitpunkt dazu aussuchen können, denn die Kreuzer würden nun in zwölf Sekunden zu beiden Seiten an ihm vorbeiziehen, und die Breitseiten würden es in Fetzen reißen!
»Bereithalten für Beschie …« begann er, dann zerbarst ringsum das Universum.
»Feuer!« befahl Hernando, und die dünnen Lukendeckel aus Kunststoff verglühten, als die acht schweren Graser aus der Backbordbreitseite der Scheherazade feuerten. Der Abstand lag unter vierhunderttausend Kilometern, kein Seitenschild behinderte das Schußfeld, und sieben der acht Strahlen erzielten Volltreffer. Beide Schwere Kreuzer schwankten unter dem Anprall; gewaltige zersplitterte Rumpftrümmer wirbelten davon. Die ausgestellten Hecks zerrissen wie Papier, und der Sog der expandierenden Atemluft riß Wrackteile, Waffen, Männer und Frauen mit ins All. Die Panzerung eines Schweren Kreuzers bedeutete für Graser im Superdreadnoughtkaliber weniger als nichts, und so bohrten sich die Energiestrahlen tief in die Rümpfe, zerschmolzen Schotte und vernichteten Waffensysteme. Beide Schiffe verloren fast augenblicklich ihre achteren Impellerringe, und die Emissionssignatur der Falchion flackerte wie rasend, als ihr die Energierückschläge durch die Systeme fuhren.
Aber die Scheherazade ruhte sich nicht auf ihren Lorbeeren aus. Im gleichen Moment, als Hernando feuerte, ging ihr Ruder auf Vollausschlag, und sie beendete ihre Kehrtwendung nach Backbord. Sofort rollte sie sich auf die Seite. Die verstümmelten Kreuzer schossen an ihr vorbei und feuerten mit allen noch funktionstüchtigen Breitseitenwaffen auf das Q-Schiff, aber sie fanden kein Ziel: nur das undurchdringliche Dach und den Boden des Impellerkeils.
»Bravo-Zwo!« fauchte Hernando, und der Steuermann riß das Ruder herum. Die Scheherazade drehte sich weiter nach Backbord und stand schließlich senkrecht zu den Vektoren der havenitischen Schiffe, dann rollte sie zurück und eröffnete wieder das Feuer. Wieder blitzte ihre Breitseite auf, und diesmal schoß sie nicht nur mit den Grasern, sondern startete außerdem Raketen. Das Feuer drang ungehindert in die Bugöffnungen der feindlichen Impellerkeile, und während die Backbordwaffen noch schossen, senkte sich der Steuerbord-Seitenschild, und sechs LACs rasten aus den Hangars, um mit sechshundert Gravos Beschleunigung die Verfolgung der Schweren Kreuzer aufzunehmen.
Die Haveniten gaben ihr Bestes, aber der erste, fürchterliche Treffer hatte ihre Elektronik durcheinandergebracht. Die zentrale Feuerleitung war ein einziges Durcheinander, man versuchte, noch während sich die Ersatzsysteme einschalteten, die Lage zu begreifen und das Ziel zu erfassen. Noch ließen sich alle funktionstüchtigen Waffen lokal bedienen, wenn man sich auf die Sensoren und Zielcomputer der Lafetten verließ. Die meisten Waffen hatten die Scheherazade noch nicht erfaßt, und Eilanfragen überfluteten die Operationszentrale. Aber gerade die Operationszentrale benötigte Zeit, um sich von dem schrecklichen Überraschungsangriff zu erholen – und Zeit hatten die Kreuzer nicht. Sie hatten nur fünfzehn Sekunden, und so schlug nur ein einziger Lasertreffer in die Scheherazade ein, um auf ihre zweite, vernichtende Breitseite zu antworten.
Websters Schiff schüttelte sich, als der Einzeltreffer in seinen ungepanzerten Rumpf drang, und Schadensalarme heulten auf: Werfer Drei verschwand, dann drang der Treffer bis in Beiboothangar Eins vor und zerfetzte zwei Kutter und eine Pinasse – Beiboote, die zum Glück nicht bemannt waren. Siebzehn Männer und Frauen starben, elf weitere wurden verwundet, aber ansonsten gab es keine weiteren Verluste oder Schäden. Die Scheherazade kam relativ glimpflich davon.
Die Haveniten nicht. Hernandos zweite Breitseite traf nicht so präzise wie die erste; es gab zu viele Variablen, die sich zu rasch änderten, als daß die gleiche Genauigkeit möglich gewesen wäre. Aber die Breitseite war dennoch genau genug, da die Ziele nun keinen Seitenschild mehr besaßen, und VFS Falchion verging in einem blendenden Blitz, als einer der Graser der Scheherazade ihren vorderen Fusionsraum traf. Rettungskapseln waren nicht zu sehen, und Websters Blick wechselte auf den zweiten Kreuzer, dessen Bug gerade aufriß wie ein Ast im Reißwolf. Die Vorschiff-Impeller hörten auf zu existieren, und Keil und Seitenschilde brachen zusammen. Dem Kreuzer blieben nur noch die Schubdüsen zum Manövrieren, und Webster fletschte die Zähne.
»Zwote LAC-Flottille starten«, befahl er, dann winkte er dem weiblichen Signaloffizier. »Stellen Sie mich durch, Gina.«
»Ihr Mikro ist heiß, Skipper«, erwiderte Gina Alveretti, und Samuel Houston Webster ergriff mit kalter, präziser Betonung das Wort.
»Haviekreuzer, hier spricht Ihrer Majestät Bewaffneter Handelskreuzer Scheherazade. Erwarten Sie unser Enterkommando. Und wie Sie so schön sagten …« – er grinste grimmig in den Aufzeichner –, »jeder Widerstand gegen unser Enterkommando wird mit tödlicher Gewalt beantwortet.«
»Allmählich fühle ich mich wie ein Vater, dessen Kinder abends zu lange aus sind«, sagte Bürger Admiral Javier Giscard, während er Volkskommissarin Eloise Pritchart Wein nachschenkte. Für den Seelenfrieden des Komitees für Öffentliche Sicherheit war es sehr gut, daß weder das Komitee noch seine Schergen von der Systemsicherheit ahnten, wie gut Giscard und Pritchart miteinander auskamen. Hätten sie es gewußt, wären sie sicherlich schockiert gewesen, denn Giscard und sein Wachhund steckten im wahrsten Sinne des Wortes unter einer Decke.
»Wieso?« fragte Pritchart und trank einen Schluck. Sie wußte so gut wie Giscard, was geschehen würde, wenn die SyS jemals Wind von ihrer Beziehung bekam. Dennoch beabsichtigte sie nicht, Giscard jemals gehenzulassen. Er war nicht nur ein brillanter, kenntnisreicher Offizier, auch als Mann war er herausragend. Einer der besten Vorkriegskommandanten in der gesamten Volksflotte hatte ihn ausgebildet – Captain Alfredo Yu –, und wie sein Lehrer war auch Giscard ein besserer Offizier als das alte Regime je verdient hatte. Pritchart fragte sich oft, was wohl geschehen wäre, wenn Yu nicht von seinen eigenen Vorgesetzten dazu getrieben worden wäre, nach dem ersten Fiasko im Jelzin-System zu den Manticoranern überzulaufen. Gemeinsam hätten er und Javier eine überwältigende Kombination abgegeben, aber nun standen sie sich als Feinde gegenüber. Die Volkskommissarin hoffte inständig, daß es niemals zu einer direkten Konfrontation zwischen den beiden kommen würde, denn sie wußte, wie hoch Javier seinen alten Lehrer achtete. Andererseits hatte Javier die Legislaturisten leidenschaftlich verabscheut. Das neue Regime mochte ihm ebenfalls gleichgültig sein – was sie Javier weniger verübeln konnte als sie wünschte –, aber er war dem Komitee für Öffentliche Sicherheit treu. Zumindest würde er loyal sein, bis die SyS etwas tat, daß ihn zur Untreue trieb.
Eloise Pritchart war fest entschlossen, es nicht so weit kommen zu lassen. Javier war als Flaggoffizier zu wertvoll – und sie liebte ihn zu sehr.
»Hm?« fragte er und biß ihr leicht ins Ohrläppchen, während er mit der Hand unter der Bettdecke ihre Hüfte streichelte.
»Weshalb fühlst du dich wie ein sorgengeplagter Vater?«
»Ach so. Weil ein paar Kinder zu lange zum Spielen draußen geblieben sind. Um die Vaubon mache ich mir wenig Sorgen – Caslet ist ein guter Kommandant, und wenn er seinen Ermessensspielraum ausnutzt und in ein anderes System geht, dann wird er einen guten Grund dazu haben. Aber Waters macht mir Kummer. Ich hätte ihm nicht die Wahl lassen dürfen, bis nach Tylers Stern zu patrouillieren, bevor er zum Treffpunkt zurückkehrt.«
»Du magst Waters nicht, stimmt’s?« fragte Pritchart, und er zuckte mit den Schultern.
»Jedenfalls schikaniere ich ihn nicht aufgrund von übermäßigem revolutionären Eifer, Bürgerin Kommissar«, entgegnete er trocken und anerkannte damit stillschweigend die einflußreichen Gönner, die Waters’ ideologische Inbrunst ihm verschafft hatte. »Seinem Urteilsvermögen traue ich nicht. Der Mann haßt die Manties zu sehr.«
»Wie kann jemand den Feind ›zu sehr‹ hassen?« Von jedem anderen Volkskommissar hätte diese Frage sehr bedrohliche Untertöne transportiert, aber Pritchart war ehrlich neugierig.
»Entschlossenheit ist eine gute Sache«, erklärte Giscard sehr ernst, »und manchmal kann Haß tatsächlich zu Entschlossenheit führen. Mir gefällt Haß nicht sehr, weil die Manties trotz aller Unterschiede zwischen uns und ihnen doch immer noch Menschen sind. Wenn wir von ihnen erwarten, daß sie sich professionell und human zeigen, wenn es um unsere Leute geht, dann müssen wir ihre Leute auch so behandeln.« Er unterbrach sich und wartete Pritcharts Nicken ab, bevor er weiterredete. »Das Problem mit jemandem wie Waters ist nun, daß sein Haß irgendwann den gesunden Menschenverstand zurückdrängt. Waters ist ein gut ausgebildeter, fähiger Offizier, aber er ist auch sehr jung für seinen Rang. Er hätte noch ein bißchen mehr Erfahrung brauchen können, bevor man ihn zum Captain beförderte. Ich glaube nicht, daß er sich darin von unseren meisten Captains – und Admiralen«, gab er mit einem selbstironischen Lächeln zu –, »unterscheidet; wir wissen ja, was mit dem alten Offizierskorps geschehen ist. Aber er ist übereifrig und aufgedreht. Ich mache mir Sorgen, inwieweit das sein Urteilsvermögen beeinträchtigt, und wünschte, ich hätte ihn an die kurze Leine gelegt.«
»Verstehe.« Pritchart lehnte sich zurück, und ihr platinblondes Haar fiel ihrem Geliebten über die Schulter. Langsam nickte sie. »Glaubst du, er hat sich in irgendwelche Schwierigkeiten gebracht?«
»Nein, eigentlich nicht. Ich mache mir auch Sorgen über die Meldungen, denen zufolge die Manties Q-Schiffe hierhergeschickt haben sollen. Wenn die zusammenbleiben, dann könnten zwo oder drei davon jemandem eine ziemlich miese Überraschung bereiten, der sich ahnungslos auf sie stürzt. Waters ist ausgelaufen, bevor wir die Depesche bekommen haben. Aber er steht unter Order, nur Einzelgänger anzugreifen, und ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Q-Schiff es mit zwei Schweren Kreuzern der Sword-Klasse aufnimmt, es sei denn, die Kreuzer vermasseln es ganz gründlich. Nein, ich habe eher das Gefühl, daß ich Waters nur ein wenig mehr über die Schulter gucken sollte, Ellie.«
»Nach allem, was ich von dir gesehen habe, würde ich auf dieses ›Gefühl‹ hören, Javier«, sagte Pritchart ernst. »Ich respektiere deine Instinkte.«
»Unter anderem, hoffe ich doch?« entgegnete er mit jungenhaftem Lächeln und schickte seine Hand unter der Bettdecke auf Forschungsreise. Seine Kommissarin schlug ihm leicht gegen die Brust.
»Hör auf damit, du Verderber der bürgerlichen Tugend!«
»Von wegen, Bürgerin Kommissar«, widersprach er, und sie erbebte vor Wonne. Dann hörte er auf. Pritchart erhob sich auf den Ellbogen, und sah ihn fordernd an, aber sie lächelte resignierend. Sie liebte diesen Mann, aber bei Gott, manchmal war er anstrengend! Zu den unpassendsten Momenten konnte ihn eine Eingebung ereilen, und einen neuen Gedanken mußte er zwanghaft zu Ende verfolgen, bevor er ihn beiseite zu stellen vermochte.
»Was ist denn?«
»Ich mußte an diese manticoranischen Q-Schiffe denken«, sagte Giscard sinnend. »Wenn wir nur bestätigt hätten, ob Harrington nun eins davon kommandiert oder nicht.«
»Ich dachte, du hättest gesagt, daß ein Q-Schiff gegen einen Schweren Kreuzer keine Chance hat«, wunderte sich Pritchart. Er nickte, und sie zuckte mit den Schultern. »Nun, du hast zwölf Schwere Kreuzer und dazu acht Schlachtkreuzer. Das erscheint mir als hinreichend großes Vernichtungspotential.«
»Ja, da stimme ich dir zu. Aber wenn die Manties plötzlich hier herumschnüffeln, sollten wir vielleicht woanders auf die Jagd gehen. Wie groß die Chancen theoretisch auch sein mögen, während eines Gefechts kann immer etwas schiefgehen, das weißt du. Und ein Q-Schiff könnte durchaus eine unserer Einheiten treffen – einen Leichten Kreuzer zum Beispiel – und dadurch unsere Operation insgesamt auffliegen lassen, indem es unsere Gegenwart hier bekanntgibt.«
»Also?«
»Also, Bürgerin Kommissar«, sagte Giscard, stellte sein Weinglas ab, um beide Hände frei zu haben, und näherte sich ihr mit dem Grinsen, das sie so sehr liebte, »wird es Zeit, daß wir unsere operativen Muster anpassen. Wir können an allen genehmigten Informationsstellen Depeschen für Waters und Caslet hinterlassen, und der Rest von uns befindet sich gerade hier. Unter den gegebenen Umständen werde ich wohl mit dem Stab über mögliche neue Jagdgründe sprechen müssen … aber natürlich erst später«, fügte er verschmitzt hinzu und küßte sie.