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Waldluft ist immer etwas feucht. Trockene, von Laub bedeckte Zweige knacken unter den Füßen und erinnern an das Knistern eines Kaminfeuers. Der Duft von Latschenkiefern weitet die Lungen. Nadeln bohren sich in die Schuhe hinein. Aufgeplatzte stachlige Schalen, aus denen eine braune Frucht hervorlugt.
An diesem Nachmittag waren sie nur wenige zum Kastaniensammeln gewesen. Kleine glänzende Kastanien, angestrahlt von der Sonne, die das Blattwerk durchbrach. Hier und da war eine dunkle, schmutzige und noch bittere Nuss darunter gewesen.
»Seid vorsichtig, Kinder. Stellt euch nicht unter die Bäume, sonst fallen euch die Kastanien auf den Kopf.«
Die einen gebückt, die anderen kauernd, hatten die Kinder mit ihren kleinen Fingerchen die braunen Früchte gesammelt und dabei munter drauflosgeplappert. Kinder und Erwachsene hatten sich über den Wald verstreut. Einen Kastanienwald zu finden, ohne Besitzer oder missgünstige Bauern, hatte sich als recht schwierig herausgestellt. Doch da war er nun, mit hohen und prall gefüllten Bäumen.
Sechs Erwachsene und fünf Kinder. Eines allein, die anderen jeweils zu zweit. Arianna, die Jüngste, ebenfalls unter ihnen.