Kapitel 44
NG467H war ein Mahlstrom blendenden Lichts und heulender Interferenzen, die die beiden Flotten, die im Energiegewitter des rasch rotierenden Pulsars hingen, voneinander abschnitten.
Die Normandie und das Schlachtschiff der Tahn kreisten antriebslos in ihren Umlaufbahnen, umschwirrt von Versorgungs- und Begleitschiffen. Da der Pulsar konventionelle Navigationsmethoden unmöglich machte, manövrierten die Schiffe mit Hilfe von Wahrscheinlichkeitsrechnungen, deren Ergebnisse auf die Kontrollschirme projiziert wurden; die entsprechenden Berechnungen wurden von Computern durchgeführt, die normalerweise nur zur Navigationsausbildung und bei simulierten Schlachten benutzt wurden. Die Kommunikation zwischen den Schiffen fand entweder mittels Botenschiffen oder Nachrichtentorpedos statt.
Alle Piloten, ob Tahn oder Imperiale, waren natürlich erfahrene Navigatoren, was das Manövrieren nach Instrumenten anging; so dicht an NG467H waren die meisten Instrumente jedoch nutzlos. Deshalb mussten die Kreuzer aufgrund von in ihren Computern abgespeicherten Daten (und deren Projektionen) zwischen den aufgedunsenen Kolossen der Normandie und des Tahnschiffs umherflitzen, wobei sie hofften, dass keiner der hässlichen Riesenpötte seine Umlaufbahn veränderte; die Zerstörer und Botenschiffe flogen unendlich variable Patrouillen, für die sie einen zentralen Planpunkt trigonometrisch von den drei am nächsten gelegenen Sternen aus berechneten – und die Daumen drückten.
In unmittelbarer Nachbarschaft zu NG467H herrschte das ultimative Nichts, und die beiden Leviathane mit ihren Pilotfischen und Schiffshaltern waren so blind, als bewegten sie sich in der schwarzen Tiefe eines bodenlosen Abgrunds.