13.
Abdullah saß, wie an jedem Tag, im Schatten der Großen Moschee und bot den Passanten seine kandierten Heuschrecken an.
Sobald jemand in seine Nähe kam, öffnete sich sein zahnloser Mund, und er begann, seine Ware anzupreisen. Seine knotigen Finger hoben einen der dünnen Holzspieße aus der mit Wachspapier ausgelegten Schachtel und wedelten damit herum, während sein altes, verrunzeltes Gesicht einen genießerischen Ausdruck annahm.
»Heuschrecken! Kandierte Heuschrecken!«, rief er laut über den Platz, aber die meisten der Vorbeigehenden waren auf dem Weg zum monatlichen Sklavenmarkt und beachteten ihn nicht.
»Die besten Heuschrecken in ganz Saled, was sage ich, die besten auf ganz Omrak!«
Aber so laut er auch schrie, so verführerisch er auch die mit Zucker übergossenen Tiere feilbot, niemand bezahlte das geforderte Kupferstück, und so langsam begann seine Ware, in der Hitze klebrig zu werden. Bald würde in der Holzkiste eine undefinierbare Masse liegen, was bedeutete, dass er auch heute ohne Geld zurück zu seiner Familie musste, die außerhalb von Saled in einer verrotteten Strohhütte im Armenviertel lebte.
Abdullah war sechsundsiebzig Jahre alt. Er hatte sechs Söhne und einen Haufen Töchter, die er nie gezählt hatte, da sie unwichtig waren, gezeugt und er blickte auf ein langes, stets hartes Leben zurück.
Schon mehrfach hatte er überlegt, ob er eine seiner nutzlosen Töchter einem der Sklavenhändler anbieten sollte, etwas das laut Dekrets des Kalifen verboten, aber trotzdem möglich war, aber sein weiches Herz hatte ihn dann doch immer im letzten Augenblick vor so einem Schritt zurückschrecken lassen.
Auch heute würde es wahrscheinlich wieder nichts zu essen geben, es sei denn Genin, sein ältester Sohn, hatte Arbeit für einen Tag am Hafen gefunden, wo die großen Fischerboote mit dem Fang anlegten. Aber das war unwahrscheinlich, Genin war nicht der Kräftigste und Arbeitssuchende gab es genug. Da konnte er schon mehr auf Kaleb, seinen Jüngsten, hoffen, der ein geschickter Dieb war und in letzter Zeit fast allein dafür gesorgt hatte, dass die Familie nicht verhungert war.
Kaleb war erst zwölf Jahre alt, und Abdullah flehte täglich den Propheten an, gepriesen sei sein Name, dass ihn die Stadtwache nicht bei einem seiner Streifzüge erwischen und ihm die Hände abhacken würde.
Die Sonne hatte nun den letzten Rest Schatten vertrieben und brannte heiß vom Himmel herab. Abdullah klemmte seine kleine Holzkiste unter den Arm und schlurfte zum Sklavenmarkt. Vielleicht hatte er dort, wo das Geld so locker saß, mehr Glück.
Zu Abdullahs Erstaunen hatte sich schon eine große Menschenmenge um die verschiedenen Holzpodeste eingefunden, auf denen die angebotenen Sklaven in der prallen Sonne schmorten.
Ganz links stand der Verkaufsstand von Demir Sullah, der sich auf den Verkauf von Männern spezialisiert hatte und einer der reichsten Händler der Stadt war. Von Sullah selbst war nichts zu sehen. Er blieb wie stets im Hintergrund in seinem roten Seidenzelt verborgen und überließ die Verkaufsverhandlung seinem ältesten Sohn Lamek.
Sullahs Geschäfte schienen nicht besonders gut zu laufen, denn auf dem großen Holzpodest waren nur vier Männer angebunden, die allesamt in erbärmlichem Zustand waren. Einer von ihnen schien ein Drachenritter aus Durin zu sein. Abdullah erkannte die hochmütige Haltung und die Augen, aus denen trotz der erlittenen Schmach Stolz sprach.
Der alte Mann lächelte.
Dieser Narr würde sehr bald keinen Grund mehr haben, überheblich zu sein. Die drei anderen Männer waren eindeutig aus Thuur. Abdullah war nie dort gewesen, aber ihre Haarfarbe und ihre relativ blasse Haut ließen keine andere Vermutung zu.
Gelangweilt schlenderte er weiter.
An der Stelle, an der die Kaufmannsgasse in den Sklavenmarkt mündete, pries der alte Harim, der sich keinen Auktionator leisten konnte, seine minderwertige Ware, zumeist Kleinkinder, an.
Harims Stimme überschlug sich beinahe vor Eifer, als er die sexuellen Vorzüge dieser kleinen, elenden Wesen anpries. Abdullah sinnierte kurz darüber, wie es wohl wäre, sich mit so einem Kind zu vergnügen. Er hatte schon sehr lange keinen Knaben mehr gehabt und wahrscheinlich würde es für den Rest seines Lebens auch so bleiben. Als er sich unter dem Gewand die Schamhaare kratzte, bemerkte er zu seinem Erstaunen, dass etwas Leben in seine längst tot geglaubte Männlichkeit geflossen war. Ein seliges Lächeln glitt über sein Gesicht. Die Götter schienen ihm wohl gesonnen zu sein, wenn sie einen alten Mann wie ihn mit so viel Glück überhäuften.
Der nächste Verkaufsstand war den Frauen und Mädchen vorbehalten, an denen Abdullah achtlos vorbei schritt. Weiber hatte er zur Genüge selbst in seinem Haus.
Mitten auf dem Platz stand das größte Podest von allen. Turak Khans Banner wehte im leichten Wind über allem. Eine riesige Menschenmenge hatte sich angesammelt. Irgendetwas Besonderes schien vorzugehen, und Abdullah konnte seine Neugier nicht bezähmen. Seine kandierten Heuschrecken waren vergessen. Laut schimpfend und fluchend drängelte er sich durch die Menge, setzte seine knochigen Ellenbogen ein, bis er endlich, zwar von allen Seiten eingeklemmt aber zufrieden, in der vordersten Reihe stand.
Oben auf dem Holzpodest waren fünf Knaben und ein riesiges Monster angepflockt. Den Jungen hatte man einfache Hand- und Fußfesseln angelegt, aber das Untier war regelrecht gekreuzigt worden. Arme und Beine weit gespreizt, hatte man statt der üblichen Eisenkette dicke Metallbänder um seine Gelenke geschlagen, die keine Bewegungsfreiheit zuließen. Zusätzlich lag um seinen massigen Hals eine massive Eisenschelle mit nach innen gerichteten spitzen Dornen.
Es war erst das zweite Mal in seinem langen Leben, dass Abdullah einen lebenden Ork zu sehen bekam. Zwar boten in den Gassen der Fallensteller und Jäger die Händler mumifizierte Köpfe und Hände dieser Wesen an, aber lebend waren sie noch viel eindrucksvoller.
Der junge Ork, Abdullah erkannte sein Alter an der Länge der Reißzähne, die sich aus seiner Unterlippe nach oben bogen, maß über sieben Fuß. Seine Haut wirkte lederartig wie bei einer Echse oder Schlange und war von graubrauner Farbe. Die schwarzen, dicken Kopfhaare waren zu zwei armdicken Zöpfen geflochten, die links und rechts auf die breiten Schultern des Untieres herunterfielen. Der mächtige Brustkasten des Orks hob und senkte sich wie ein Blasebalg, während die kleinen, blutroten Augen schweigend aber hasserfüllt die gaffende Menge musterten.
Alles an diesem Wesen war gigantisch. Allein die Unterarme hatten den Umfang des Bauchumfangs eines kräftigen Mannes. Gewaltig wie ein kleiner Berg spannte sich der Bizeps hinter dem Metallband. Die Beine glichen braunen Tempelsäulen, die in Füße übergingen, auf denen ein Kleinkind bequem hätte schlafen können.
Eine unnatürliche Stille lag über dem Markt. Jeder konnte die ungeheuren Kräfte dieses Monsters ahnen, und so starrten sie alle ehrfürchtig auf etwas, von dem sie noch ihren Enkelkindern erzählen konnten.
Niemand beachtete die gefesselten Jungen, alle Augen waren nur auf den Ork gerichtet.
Safed Ben Hari, der Auktionator Turak Khans, betrat das Podest. Augenblicklich kehrte Ruhe in der gaffenden Menge ein. Der alte Mann schritt würdevoll nach vorn. Sein weites, leuchtend rotes Gewand bauschte sich im leichten Wind und verstärkte diesen Eindruck noch.
Vor dem gefesselten Ork blieb er stehen. Mit einer leichten Verbeugung begrüßte er das Publikum. Abdullah musste grinsen. Safeds Auktionen waren immer ein Schauspiel, und der Auktionator schien seine Auftritte zu genießen.
Safed Ben Hari richtete sich wieder auf und breitete seine Arme zu einer einladenden Geste aus.
»Verehrte Herren, auch heute freue ich mich, Ihnen ein besonderes Angebot vorstellen zu dürfen!« Seine Stimme hallte klar über den Platz. »Wir Ihr sehen könnt, hat mein Herr Turak Khan keine Kosten und Mühen gescheut.« Sein Arm machte einen Bogen und deutete auf die gefesselten Kinder. »Wohlgeformte, junge Knaben mit einer Haut aus Milch und Honig, die Stunden unsäglicher Lust verspricht. Aber sie sind nicht nur schön, sondern auch kräftig. Weist ihnen eine Arbeit zu und sie werden sich bemühen, als gelte es, sich einen Platz im Paradies zu verdienen.«
Für einen kurzen Moment glitten die Augen der Anwesenden über die halbnackten Körper der Jungen. Karem sah Gier und Grausamkeit in den Blicken. Er fühlte sich beschmutzt, so als wären die Augen Hände, die seinen Körper entweihten.
Safed Ben Hari hob beide Arme weit über den Kopf, um die Aufmerksamkeit der Käufer und Passanten wieder auf sich zu richten.
»Diesmal aber bietet Ihnen Turak Khan etwas Besonderes. Ein Wesen, wie man es selbst auf Omrak nur selten zu sehen bekommt.« Ohne sich umzudrehen, deutete er mit der ausgestreckten Hand auf den gefesselten Ork. Einer der Wächter ließ seine Peitsche auf das Untier knallen, das mit einem wütenden Brüllen antwortete.
Die Menschen drängten vom Podest zurück, als der Ork an seinen Fesseln rüttelte. Safed Ben Hari blieb ruhig stehen. Unbeeindruckt vom Toben hinter ihm, winkte er die Gaffer wieder heran.
»Edle Herren, fürchtet Euch nicht. Tretet näher. Gebt Eure Gebote ab, aber beleidigt nicht meinen Herren Turak Khan und Euch selbst, indem Ihr schäbig und kleinlich seid. Für die Knaben erwarte ich kein Angebot unter 50 Silbertalir, für den Ork, dieses prachtvolle Wesen, ist der Mindestpreis 200 Goldtalir!«
Ein lautes Stöhnen ging durch die Menge. Für 200 Goldtalir konnte man auch zehn außergewöhnliche zarte und schöne Jungfrauen erstehen. Niemals zuvor war auf dem Sklavenmarkt ein so hoher Preis gefordert worden. Die Summe lag so weit außerhalb jeder Vorstellungskraft, dass ein ganzes Leben kaum ausreichte, so viel Gold anzuhäufen.
Abdullahs Lächeln wurde breiter. Nun nachdem klar war, dass sich so schnell kein Käufer für das Monster finden würde, rieb er sich in Gedanken die Hände. Niemand würde den Sklavenmarkt vorzeitig verlassen, jeder würde den eventuellen Käufer und das viele Gold sehen wollen, das stets öffentlich gezählt wurde.
Mit lauter Stimme begann er wieder, seine kandierten Heuschrecken anzubieten. Irgendwann würde irgendjemand Hunger bekommen. Und da es wahrscheinlich keiner wagte, seinen günstigen Stehplatz aufzugeben, um am hinteren Ende des Marktes die Genussstände zu besuchen, konnte Abdullah hoffen, seine inzwischen sehr klebrige Ware an den Mann zu bringen.
Der Nachmittag neigte sich dem Abend entgegen. Der heiße Wüstenwind hatte sich gelegt und etwas Kühle kam auf. Im Westen verzauberte die blutrote Sonne den Horizont. Nicht mehr lange, und der Rufer der Götter würde die Gläubigen zum letzten Gebet des Tages auffordern.
Safed Ben Hari fluchte innerlich.
Der Tag hatte so gut begonnen. Er hatte die Menschenmenge mit seinem außergewöhnlichen Angebot fesseln und zum Bleiben bewegen können, aber in seiner mit Samt ausgeschlagenen Schatulle klimperten nur Silbertalir.
Die meisten Knaben waren rasch verkauft worden. Drei hatte er, zwar zu einem Sonderpreis, aber immer noch mit stattlichem Gewinn, an den Emir von Berikistan abgegeben. Einen Jungen hatte ein unbedeutender Kaufmann aus Lediria erworben.
Lediglich der Krüppel mit der verkümmerten Hand und der Ork standen noch gefesselt auf dem Podest. Kinder mit einer Behinderung galten auf Omrak als besessen, und eine Sheitanaustreibung war viel zu kostspielig, um sie an einen Sklaven zu verschwenden.
Safed seufzte. Er würde den hübschen Knaben töten lassen müssen. Turak Khan bot niemals die gleiche Ware ein zweites Mal an. Das würde seinem Ruf als außergewöhnlicher Händler schaden, und einen unverkäuflichen Sklaven an andere Händler zu verramschen, war unter seiner Würde. Der Khan verkehrte nur mit Kalifen, Königen und anderen mächtigen Herrschern.
Die Sache mit dem Ork war noch wesentlich schlimmer. Safed hatte seinen Herren angefleht, den Preis für das Untier nicht zu hoch anzusetzen, aber Turak Khan hatte seine Einwände beiseite gewischt.
Wieder fluchte Ben Hari. Sein Ruf hatte gelitten. Er galt als bester Auktionator des Basars, nun stand er hier und flehte die Käufer fast an, ihm seine Ware abzunehmen.
Die wartenden Menschen hatten sich längst enttäuscht abgewandt und waren in ihre Häuser zurückgekehrt, um die rituellen Waschungen vorzunehmen, die jedem Gebet an die Götter vorausgingen. Er selbst würde zu spät kommen, eine Schande, die er nur mit einem kostspieligen Opfer an die Priester, wieder von sich abwaschen konnte.
Der eintönige Gesang des Rufers der Götter erklang von der höchsten Zinne des Stadtturmes und gab das Signal, alle Tätigkeiten einzustellen und sich auf das ewige Ritual vorzubereiten.
Safed gab seinen im Hintergrund wartenden Helfern das Zeichen, den Stand abzubauen. Er wollte sich gerade abwenden und zu seiner Sänfte gehen, als ein dicklicher Fremder vor das Podest trat. Ben Hari erkannte sofort an der Toga, dass es sich um einen Römer handelte.
In den letzten Monaten hatte sich das Verhältnis zwischen Omrak und Roma Secundus wieder gebessert und man traf nun häufiger Untertanen des Imperators Cassius III. auf den Märkten der Handelswelt.
Der Auktionator setzte sein liebenswürdigstes Lächeln auf, während er den Mann musterte. Fettleibig, mit aufgequollenem, von der heißen Sonne gerötetem Gesicht stand der Römer vor ihm und glotzte ihn an. An seinen dicken Fingern protzten Goldringe und eingefasste Diamanten.
»Was kann ich für euch tun, edler Herr?«, fragte Safed. »Habt Ihr Interesse an dem Knaben? Eine gute Wahl möchte ich meinen, Ihr verfügt über ein scharfes Auge.«
»Der Knabe?«, knurrte der Römer unwirsch. Ben Hari war innerlich entsetzt über den unhöflichen Ton. »Was soll ich damit? Lustknaben gibt es auf Roma Secundus im Überfluss. Mich interessiert das Vieh!« Seine Hand deutete auf den Ork.
»Entschuldigt, Herr!«, schmeichelte der Auktionator. »Wie konnte ich Euch so unrecht tun! Natürlich wollt Ihr nur das Beste!«
»Wie viel?«, unterbrach ihn der Bürger.
Safed Ben Hari tobte innerlich. So ein ungebührliches Benehmen war ihm noch nie begegnet. Diese fette, weiße Missgeburt von einem Menschen versuchte erst gar nicht, ihn mit Respekt zu behandeln. Trotzdem veränderte sich sein Lächeln nicht.
»Der Ork kostet 300 Goldtalir, Herr!«
Die Augen des Römers wurden zu Schlitzen, aus denen er Safed bösartig anstarrte. »Sagtet Ihr heute Morgen nicht, der Preis wäre 200 Goldtalir.«
»Sagte ich das?« Der Auktionator tat, als müsse er überlegen. Ein Leuchten ging über sein Gesicht. »Ihr habt recht! Natürlich, 200 Goldtalir, ein unverzeihlicher Fehler.«
Der Römer entspannte sich wieder ein wenig.
»Ich biete Euch 100 Goldtalir!«
Safeds Gesicht verlor jede Farbe. »Herr, Ihr scherzt mit mir. Für so ein außergewöhnliches Wesen wäre das ein geradezu lächerlicher Preis. Man wird in Rom begeistert sein, wenn ihr den Ork in die Arena schickt.«
»Dieses Vieh wird die Arena nie sehen. Es wird auf meinen Gütern in Venturien als Arbeitstier eingesetzt.«
Safed Ben Hari kam aus dem Staunen nicht heraus. Für den geforderten Goldpreis konnte sich dieser Römer dreißig Grouls, gezähmte Echsen, die auf ihren massigen Hinterbeinen gingen, kaufen, die ohne weiteres jede gewünschte Arbeit erledigen würden. Aber natürlich schwieg er darüber und begann, die Kraft und die Ausdauer des Orks in den höchsten Tönen anzupreisen.
»Trotzdem 200 Goldtalir sind zu teuer!«, beharrte der Bürger.
Da hatte Safed plötzlich eine Idee. »Herr, ich habe einen Vorschlag, der uns beide zufrieden stellen wird.« Er deutete auf Karem. »Ihr bezahlt mir die für den Ork geforderte Summe, und ich gebe Euch diesen Knaben noch dazu. Seht das als Zeichen meiner Großzügigkeit und meines Respekts Euch gegenüber. Seid Ihr einverstanden?«
Der Römer dachte eine Weile schweigend nach, dann nickte er.
Safed konnte sein Glück kaum fassen. Nicht nur, dass er den Ork zu diesem unglaublichen Preis verkauft hatte, von dem er immerhin zehn Prozent für sich veranschlagen durfte, er ersparte sich auch die Widerlichkeit, den Knaben erdrosseln lassen zu müssen.
Noch lange, nachdem der Römer mit seiner gefesselten Ware auf einem von Grouls gezogenen Wagen durch das Stadttor verschwunden war, saß Safed Ben Hari auf dem Podest und starrte in die Ferne.
Das Gebet hatte er längst vergessen, und als ein alter, dürrer Mann, den er schon öfters auf dem Markt bemerkt hatte, ihm kandierte Heuschrecken anbot, kaufte er ihm, entgegen seiner sonstigen Gewohnheit, einen Spieß ab. Dass er für diese klebrige Masse mit einem Silberstück bezahlte, kam ihm gar nicht in den Sinn.