Erste Begegnungen
Festspielkantine Bad Hersfeld. Ein sonniger Spätnachmittag. Zwischen der Probe für einen Kurt-Weill-Abend und dem Vorstellungsbeginn gab es dort wie üblich eine herrlich erfrischende Apfelschorle und eine Kleinigkeit für hungrige Schauspielermägen. Kollegin D. setzte sich an meinen Tisch. Das war mir gar nicht recht. Meine Seele waberte immer noch dunkelgrau vor sich hin, wollte allein sein. Und diese spezielle Kollegin war erst recht nicht mein Fall – einfach zu anstrengend!
Der Tod meines Freundes ließ mich nicht eine Sekunde los. Die Lieder, die ich am Abend sang, ob es das »Schiff mit acht Segeln« war, der »Mond über Soho« oder das »Schriftstück vom Standesamt«, zu viele Erinnerungen klebten an jeder einzelnen Note. Nur eiserne Disziplin hielt mich bei der Stange und versetzte mich in die Lage, das überhaupt jeden Abend singen zu können.
Ein bisschen lustlos und etwas neben der Spur ließ ich mich also mit Kollegin D. auf ein Gespräch ein. Sie war ein recht lautes, temperamentvolles Wesen mit ausgeprägter Gestik, und so war es nicht verwunderlich, dass sie ihre – ich weiß es noch wie gestern – offene rote Handtasche Marke Biobeutel aus dem Indienladen von dem voll beladenen Tisch herunterfegte. Hunderte von Einzelteilchen verteilten sich auf dem Boden. Textbuch, Noten, Kosmetikartikel, ein Schal, Müsliriegel, Schlüssel, Sonnenbrille, na ja, was frau halt so den ganzen Tag braucht. Darunter auch so ein Ding Marke indischer Minikulturbeutel, aus dem eine Gebetskette und ein Heftchen purzelten.
Ein Zufall? Wenn man’s wörtlich nimmt, dann schon.
Ich wurde neugierig, hob das Heft vom Boden auf und reichte es ihr. »Noch ein Textbuch?«, grinste ich.
»Nein«, sagte sie, »das ist privat.«
D. mit ihrer ständig frechen Klappe wirkte auf einmal fast ein wenig verlegen.
»Ähm«, räusperte sie sich, »ich bin Buddhistin.«
»Aha«, sagte ich, »Om und so …«
»Blödsinn«, erwiderte D.
Es entspann sich ein kontroverses Gespräch über das Leben im Allgemeinen und im Besonderen. Über Esoterik, Religion, Philosophie und natürlich auch Buddhismus. Das alles hatte ich schon zigfach verdiskutiert. Seelenwanderung? Ja, kenne ich. Manches stimmt schon, was in der Bibel steht – darf man nur nicht so wörtlich nehmen. Kirche? Nee, lieber nicht! Wegen des »Bodenpersonals«. Jesus war sicher in Indien. Dafür gibt es inzwischen Beweise. Hast du die Qumran-Rollen denn nicht studiert? Das ist doch Buddhismus in Reinkultur. Mikrokosmos – Makrokosmos, logo, und Karma auch, klar, unbedingt, unser »Gepäck« von früher halt, Schicksal, das man annehmen muss. Das hatte ich ja in Indien gelernt.
»Nee, eben nicht«, klinkte sich D. an dieser Stelle ein. »Das ist ja das Wunderbare daran, dass ich mein Karma verändern kann, ja, sogar muss, um letztendlich glücklich zu werden!«
»Wie bitte? Wie soll das denn gehen?«
»Da gibt es dieses Mystische Gesetz des Universums. Das steht in einem Buch namens Lotos-Sutra, wir zitieren den Titel davon. Eine Art Mantra, wenn du so willst. ›Chanten‹, nach dem englischen ›chanting‹, das heißt ›singen‹. So nennen wir das. Mit dem Klang verbinden wir uns mit dem Universum.
»Hier, da steht’s drin, siehst du?« D. hielt mir das kleine Büchlein unter die Nase. »Pass auf, das klingt so …« Und dann hörte ich ihn zum allerersten Mal, diesen Satz, diese Worte, die mein Leben verändern sollten: Nam Myoho Renge Kyo.
»Und was heißt dieser Satz bitte schön?«
»Nun, wörtlich übersetzt würde das wohl heißen: Ich widme mein Leben dem Mystischen Gesetz von Ursache und Wirkung.«
Super! Damit konnte ich wirklich wahnsinnig viel anfangen!
»Und den sagt man dann also einfach vor sich her, diesen Satz?«, hakte ich nach. »Das ist alles?«
»Nun, es ist die Essenz. Alles Weitere kommt dann.« Und meine Gedanken erratend, fügte D. hinzu: »Außerdem ist es völlig unwichtig, ob man es versteht!«
Nicht mit mir! Dennoch verkniff ich mir zu bemerken: »Aha, so eine Art Zauberspruch!« Stattdessen fragte ich ganz brav: »Aber das kann doch nicht alles sein? Ich meine, das ist dann doch auch nicht anders, als den Rosenkranz zu beten oder als dieser islamische Singsang!?«
»Oh doch«, meinte D. »Das ist etwas völlig anderes. Es ist der Klang des Universums. Und du klinkst dich mit ein. Wie eine Glocke. Es ist einfach wunderbar und hat mein Leben total verändert. Echt! Und ich persönlich habe großen Nutzen dadurch bekommen.«
»Nutzen bekommen?« unterbrach ich meine Kollegin. »Wie soll ich das denn verstehen?«
»Ich bekomme etwas vom Universum, nämlich Schutz und positive Kraft für mein Leben – und das nennen wir Nutzen. Manchmal ist der Nutzen auch ganz konkret, wie zum Beispiel ein neues Engagement, das Traumhaus, der Traummann … Es ist absolut richtig, Wünsche zu haben, sie gehören zum Leben dazu. Obwohl natürlich die Hauptsache ist, sein Karma zu reinigen. Pass auf, ich zeig dir was …«
D. verschwindet Richtung Küche und kehrt kurz darauf mit einem Glas zurück, mit einem dieser Halbliter-Riesendinger, die wir immer voll Apfelschorle mit hinter die Bühne nehmen. In diesem Glas ist aber nur klares Wasser drin. Den unteren Teil hält D. mit ihrem Schal verdeckt.«Stell dir vor, das hier ist mein Leben. Sieht doch ganz prima aus, klar und sauber. Aber ich habe mich entschlossen zu chanten – und jetzt passiert Folgendes …« D. nimmt einen Löffel und rührt kräftig in dem Glas herum. Braune Teilchen steigen auf, das Wasser wird trüb.
»Igitt, hör auf! Das sieht ja widerlich aus.«
»Mag sein«, antwortet D., »aber ich habe nur den Bodensatz aufgerührt, ein bisschen Erde. Was hast du gedacht? Auf das konkrete Leben bezogen wär es wohl tatsächlich Sch … Und genau das passiert, wenn du chantest und damit dein Leben änderst: Du setzt Ursachen, indem du ordentlich umrührst. Der Dreck kommt zum Vorschein. Das ist wichtig, damit du die Chance hast, ihn zu sehen und nach draußen zu befördern. Sonst bleibt er bis in alle Ewigkeit in deinem Leben hängen. Klar?«
»Findest du das nicht ein bisschen pragmatisch?«, frage ich skeptisch.
»Warum?« kontert D. »Ich habe ja mein Karma – ob gut oder schlecht – selbst verursacht! Dann werde ich es bitte schön doch wohl auch ändern können! Ursache – Wirkung!«
Das war für mich Neuland. »Also ich dachte immer, Karma ist das unveränderbare Schicksal«, werfe ich ein.
»Vorübergehende Hinayana-Lehre aus Indien«, schnaubt D. verächtlich. »Das waren Buddhas Anfänge. Später hat Buddha rausgefunden, dass unser Karma die angesammelten Wirkungen aller unserer jemals in allen unseren Leben gesetzten Ursachen ist. Und das schleppen wir jetzt sozusagen als Gepäck mit herum. Bis wir es abbauen. Ganz einfach.«
Vermutlich war es das, was D. mit »Nutzen« meinte, den Abbau ihres ganz persönlichen schlechten Karmas durch das Setzen positiver Ursachen, also Handlungen, für positive Wirkungen. »Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es heraus!« Diese Weisheit existiert bei uns im Westen schon seit Omas Zeiten. Alles klar!
Diese Selbstverantwortlichkeit gefiel mir sofort. Mein Schicksal liegt in meiner Hand, ist nicht bloß »Kismet«, wie ich es in Indien gelernt hatte. Und auch Gott ist logischerweise endgültig raus, ebenso wie das »Bodenpersonal« der Kirche. Damit hatte ich nämlich bisher auch im Buddhismus ein Problem: Solange es Mönche gibt, die in Klöstern und Tempeln für andere beten, ist das doch das Gleiche wie in der christlichen Kirche! Oder im Judentum. Oder im Islam – de facto sowieso alles dasselbe! Man zahlt Kirchensteuer oder spendet. Man füttert die Institution Kirche oder einzelne Auserwählte, die dann für einen beten. Man erkauft sich sein Seelenheil. In krasser Form waren das wohl die Ablassbriefe zu Luthers Zeiten.
Jetzt aber ergab das Konzept für mich einen Sinn: Ich kann niemandem meine Probleme aufhalsen und ihm die Verantwortung für mein Leben übertragen, weder Gott noch einem Priester, der für mich betet. In meinem tiefsten Inneren spürte ich damals, dass ich dem auf der Spur war, wonach ich bisher vergeblich gesucht hatte: einem Glauben oder einer Philosophie, die alltagstauglich ist, die mit allen Aspekten des täglichen Lebens kompatibel ist. Die mich nicht fremdbestimmt.
»Alles schön und gut«, versuchte ich meine tanzenden Gedanken auf den Punkt zu bringen, »gute Taten – gute Auswirkungen. Aber kann man tatsächlich nur durch das Chanten etwas bewirken? Ich weiß nicht …«
»Doch«, entgegnete D. im Brustton tiefster Überzeugung. »Was du beschreibst, ist äußerlich, rational. Das Chanten ändert deinen grundlegenden Lebenszustand und damit wirst du automatisch richtig handeln. Wenn du dich nur auf ›gute Taten‹ verlässt, um gute Wirkungen zu erhalten, bist du dem christlichen ›Belohnungsprinzip‹ wieder ganz nah! Und darum geht es nicht: Das ist äußerlich und rational. Nur durch das Chanten veränderst du etwas in der Tiefe deines Lebens – und das kann auch jemand, der weniger intellektuell daherkommt als du.« Auf meine hochgezogene Augenbraue hin erwiderte sie dann noch: »Entschuldigung, aber es ist eben so. Und das ist das Einzige in diesem Buddhismus, das du glauben musst. Alles andere ist beweisbar. Chante einfach, dann wirst du sehen …«
Puh … das war zu diesem Zeitpunkt wirklich ein bisschen viel für mich, mich einfach hinzusetzen und diesen komischen Satz aufzusagen. Und warum eigentlich, wenn ich das überhaupt tue, nicht in meiner eigenen Sprache? Das war nicht mein Ding. »Ich werde darüber nachdenken«, wiegelte ich ab, »und apropos ›chanten‹ – ich geh’ mich jetzt einsingen.« Damit beendete ich die Diskussion, bedankte ich mich artig für den Crashkurs in angewandtem Buddhismus, und das war’s. Weitere Gespräche ergaben sich nicht. Irgendwie erinnere ich mich noch daran, dass D. sagte: »Macht nichts. Das ist wie ein kleines Samenkorn. Es war meine Aufgabe, es zu säen. Deswegen sind wir uns hier begegnet. Und irgendwann – vielleicht noch in diesem Leben – wird es aufgehen.« Zum Abschied drückte sie mir ein kleines grünes Heftchen in die Hand, die Einführung in den Buddhismus Nichiren Daishonins mit ihrer persönlichen Widmung: »Nur Mut«.
Da ich in dieser Phase meines Lebens allerdings keine Notwendigkeit für einen karmischen Hausputz sah, vergaß ich die Begegnung mit D. schnell wieder. Das grüne Büchlein wanderte in die Umzugskiste – ich war gerade dabei, meine neue Dachwohnung in Wien zu beziehen – und verschwand zwischen Dethlefsen, Hesse, Kübler-Ross, Shirley MacLaine und all den anderen.
Ich war nicht scharf auf Veränderungen. Mein Leben war toll! Ich hatte genug Geld, freute mich auf die neue Wohnung, die ich ganz für mich allein haben würde, und schob kleine Alltagsquerelen wie gewohnt auf die Seite. Ich machte, was ich wollte und was mir gerade Spaß machte, und ließ andere, meistens Männer, »gentlemanlike« die Verantwortung tragen. Ich hatte keinen blassen Schimmer, dass das Thema ›Verantwortung‹ in meinem späteren Leben einen Logenplatz einnehmen sollte – und dass es mich jede Menge Kraft kosten würde, dieses spezielle karmische Thema zu überwinden.
Heute weiß ich, dass jene Zeit in Wien, so saugemütlich sie sich auch anfühlte, eine Zeit des Umbruchs und des Aufbruchs war, dass in mir eine Unzufriedenheit über das Leben, das ich gewählt hatte, kochte, und dass ich permanent, wenn auch unbewusst, Ursachen setzte, um etwas zu verändern.
Zum einen habe ich meinem Architekten und Bauherren zu sehr vertraut. Oder habe ich mich nur nicht genug gekümmert? Ursache für den Supergau bei meiner Dachwohnung: irreparable Schäden und immense Folgekosten. Baustopp.
Zum anderen fand diese Audition für ein neues Musical statt. Ich war gut vorbereitet, trat dann aber doch nicht an. Angst, noch ein weiteres Jahr in Wien angekettet zu sein?
Manchmal scheint man auch Gegenursachen zu setzen, die so gewaltig sind, dass sie die anderen Kräfte in noch stärkerem Maße herausfordern. Wie mein beharrliches Abtauchen im November des betreffenden Jahres bei den Anrufen einer deutschen Filmproduktion wegen eines Projekts in Kooperation mit Frankreich. Bei einer Premierenfeier im Theater in der Josefstadt erwischte mich die Castingdame aus Deutschland dann doch am Telefon im Theaterfoyer. Sie teilte mir mit, ich müsse am nächsten Tag nach Paris fliegen, um den Regisseur zu treffen. Vermutlich gab es in diesem speziellen Augenblick nur zwei Menschen im ganzen Universum, die sich absolut nicht kennenlernen wollten: einen französischen Regisseur, dem man eine deutsche Schauspielerin vor die Nase setzte, und einen verwöhnten, superbekannten »Star« aus Deutschland, der seinen ersten eigenen Soloabend in seiner Lieblingsbar in Wien absagen musste und der sich außerdem vorgenommen hatte, nur mit der ganz großen Liebe zusammen das erste Mal nach Paris zu reisen.
Der Rest ist Geschichte: eine Amour fou bei den Dreharbeiten, ein neues Leben in Paris, eine Ehe, eine Scheidung mit anschließender Lebensfreundschaft. Doch das sind nur biografische Eckdaten …
Rückblende:
Ein dreiviertel Jahr war seit der Episode in der Kantine in Bad Hersfeld vergangen. Die Wirkungen der Ursachen, die ich im November gesetzt hatte, zeigten sich 8523,12 Kilometer weiter südwestlich. Ein ehemaliges Militärcamp unweit des Guri-Stausees in Venezuela. Les Aventuriers du Rio Verde – Die Abenteurer vom Rio Verde mit Mario Adorf, Jean-Pierre Bouvier – und mir …
Nach sechs Wochen Dreharbeiten in der feuchten Hitze des Dschungels, nach 18-Stunden-Tagen, Übermüdung, Verletzungen, Versorgungsengpässen und emotionalem Chaos ging es am Set drunter und drüber, die Probleme waren fast nicht mehr lösbar. Und dann gab es in Venezuela auch noch einen Staatsstreich – Kriegszustand, Revolution, Ratlosigkeit, Angst. Wir schliefen kaum, unser beziehungsweise »mein« Regisseur (und zukünftiger Lebenspartner) am allerwenigsten. Oft hörte ich ihn nachts aufstehen und ins andere Zimmer gehen. Dann erklang so ein Glockenton – und – diesen Satz hatte ich doch schon einmal irgendwo gehört … Natürlich! Die … Dings … wie hieß sie noch gleich? … Bad Hersfeld, »Dreigroschenoper« … das ist »Chanten«! Er chantet. Weil er was in Ordnung bringen will. Karma putzen oder so.
Irgendwie gerührt krabbelte ich aus dem Bett, kniete mich neben ihn und hörte zu. Es war ein magischer, fast heiliger Moment. Nur das schwache Licht einer Kerze erhellte den Platz, an dem wir saßen. Ansonsten war es dunkel. Ein Licht in der Finsternis von Guri. Der Mann an meiner Seite ermutigte mich mitzumachen, aber ich kam mir blöd vor und traute mich nicht. Ich bin da nicht so spontan. Außerdem wollte ich den Moment nicht zerstören. Heute weiß ich, dass ich damals seinen Buddhazustand6 gespürt habe. Zu jener Zeit nannte ich es einfach nur »einen ganz wunderbaren, heiligen Moment der Liebe«.
Statt mich anzuschließen, stellte ich lieber Fragen. Meine Devise ist: Erst Theorie, dann Praxis. Allerdings war mein Französisch damals mehr als lausig und mein lieber Regisseur beherrschte die buddhistische Fachterminologie auf Englisch auch nicht gerade aus dem Effeff. Im Wesentlichen wiederholte er das, was meine Kollegin D. mir schon gesagt hatte: Dass Chanten allein völlig ausreichend ist, die Dinge ändern sich dann. »Chanting is calling the powerful forces of the universe – mit dem Chanten rufst du die positiven Kräfte des Universums auf den Plan, die dich auf jeden Fall beschützen. Indem du chantest, änderst du dich und deine Umgebung. You are part of your environment! Du bist mit deiner Umgebung untrennbar verbunden. Also liegt es an dir, wenn du etwas ändern willst!« Diesmal blieb der Gedanke bei mir hängen und ich fand ihn revolutionär: Nur durch Chanten positive Ursachen setzen, einfach so.
»Ohne eine physische ›gute Tat‹ als positive Ursache?«, hakte ich noch einmal nach.
»Sure.«
Aha! Das war wirklich neu. »Und das funktioniert?«
»Yes. You are Buddha. Your Buddhahood is nothing outside yourself – du selbst bist Buddha, nicht irgendetwas außerhalb von dir! Wenn du chantest, erweckst du deine Buddhanatur und verbindest dich mit der Buddhanatur des Universums. It’s a mirror – wie ein Spiegel. Wenn wir chanten, bringen wir diesen Spiegel – our life – zum Glänzen. Dieser Spiegel ist oft matt und blind durch angesammeltes schlechtes Karma. We have to polish it – und erhalten positiven Nutzen. Immer. Wenn auch nicht gleich sofort. Ursache – Wirkung. Very simple!«
Zu einfach, schoss es mir durch den Kopf und ich erinnerte mich an mein Gespräch mit D.
Nichtsdestotrotz fiel mir auf, dass dieser Mann, der die Liebe meines Lebens und drei Jahre später mein Ehemann werden würde, jedes Mal, wenn er vom Chanten zurückkam, entspannter war und endlich schlafen konnte. Und dass sich am Ende dann doch alle Probleme beseitigen ließen. À la longue wurde der Film ein großer Erfolg für uns beide. Außerdem schafften wir es, den überdimensionalen Schwierigkeiten und Hindernissen zum Trotz, als Paar zusammenzubleiben. Sogar die Presse bekam erst Monate später Wind davon.
Das alles gab mir zu denken …
Heute, viele Jahre später, weiß ich, dass wir durch das Mystische Gesetz beschützt wurden. Weil wir zusammen sein sollten, um etwas gemeinsam zu lernen. Füreinander. Aneinander. Miteinander.