19. Mai: Kollision minus 6 Tage, 10 Stunden
Saperstein und Cooper lagen im Salzgras und starrten auf den brennenden Scheiterhaufen. Menschen umtanzten ihn, der Schein der Flammen glitzerte auf entblößtem Fleisch. »Schiwa-Tänzer sind das nicht«, flüsterte Cooper.
»Ich weiß«, erwiderte Saperstein und wälzte sich auf dem festgetretenen Sand herum. Seinen rechten Arm, der ständig puckernd schmerzte, konnte er kaum gebrauchen und trug ihn meistens in einer Schlinge aus zwei Lederkoppeln. »Gabriels vielleicht.«
»Hab gar nicht gewußt, daß die auch sowas anstellen.«
»Vielleicht sind sie eine Mutation?«
»Ha?« Überrascht blickte Cooper seinen Kompanieführer an.
»Mutationen kommen vor, wenn der Druck sich ändert. Bei Viren ist das auch so. Sie glauben, sie haben Omega gestoppt oder zumindest die Aktion verhindert. Mehr können sie hier am Kap nicht tun. Vielleicht in Houston. Daher unterliegen sie einer Mutation, einem Wechsel, und werden… weiß Gott was.«
»Ich finde, sie sehen aus wie die Schiwa-Tänzer, nur daß sie noch halbwegs was anhaben.«
»Wir werden sie umgehen, Sergeant. Nach Südosten. Gegen Morgen sind wir dann in Merrit Island.«
»Jawohl, Sir.«
Sie krochen zurück und schlichen gebückt weiter. In der Nähe, nach Westen zu, war eine lange Reihe dunkler Häuser. Einige waren verlassen, andere ausgebrannt, manche sehr still. Sie kamen Saperstein vor wie Festungen des Schweigens, so als hofften sie, das Geschehen würde an ihnen vorbeigehen. Viel Glück! sagte er zu den schwarzen, eckigen Gebilden.