14.

Azami stellte fest, dass sie lachte, als sie ihn abwehrte. »Du bist so impulsiv, Sammy. Lass mich mein Teegeschirr spülen und es wegpacken, bevor du mich fortträgst.«

»Dich forttragen?«, wiederholte er. »Ich fand, der Küchentisch böte sich geradezu an.«

Als er sich nicht beirren ließ, hob sie eine Hand, um ihn aufzuhalten. »Wirklich, es ist eine Frage des Respekts, meinen Vater und seinen Vater zu ehren. Es ist mir wichtig.«

Er verschränkte die Arme vor der Brust und pochte mit dem Fuß auf den Boden, um große Ungeduld zu signalisieren, als sie methodisch begann, die Teeschalen und sonstigen Utensilien zu spülen. Sie sah ihn nicht an, sondern hielt ihm den Rücken zugekehrt und konzentrierte sich auf ihre Aufgabe. Ihm wurde klar, dass sie tatsächlich voll und ganz in ihrer jeweiligen Beschäftigung aufging. Er wartete stumm und genoss insgeheim die anmutigen Bewegungen ihrer Hände beim Spülen, Abtrocknen und Wegräumen.

Schließlich schloss sie die Holzkiste und drehte sich zu ihm um, lehnte sich mit dem Rücken an den Tisch und blickte lächelnd zu ihm auf. »Willst du mich wirklich so sehr?«

Er streckte eine Hand an ihr vorbei aus, um die Kiste behutsam auf die Anrichte zu stellen, damit sie in Sicherheit war. »Du machst dir keine Vorstellung davon, Honey, aber ich werde es dir gleich zeigen.« Ihn interessierte noch nicht einmal, ob das nach einer Drohung klang. Er musste sehen, wie er die Lage in den Griff bekam, aber nicht in dem Sinn, in dem sie sich im Griff hatte.

Ihm gefiel die Vorstellung nicht, dass sie mit dem Gedanken spielte, ihn zu verlassen. Er wusste, dass er sie an sich binden konnte, wenn sie ihm bloß eine Chance gab. Er war sich seiner Sache so sicher, dass er einfach recht haben musste.

»Ich kenne mich damit überhaupt nicht aus«, gestand sie.

Sam trat dichter vor sie und ragte über ihr auf. »Überlass das ruhig mir, Azami. Aber diesmal musst du dir deiner Sache sicher sein, denn ich werde es nicht ertragen, noch einmal mittendrin aufzuhören. Wenn du willst, dass ich ein Kondom benutze, dann tun wir das. Mir macht es keine Sorgen, ein Kind mit dir zu haben, es sei denn, du befürchtest, dein Herz macht eine Schwangerschaft nicht mit. Ob mit oder ohne Kinder, ich will mein Leben mit dir verbringen. Also sag mir, was du willst.«

Sie blickte unter diesen langen, dichten Wimpern zu ihm auf, und sein Herzschlag beschleunigte sich. »Ich habe Daniel in den Armen gehalten und ihn in den Schlaf gewiegt, und ich habe die ganze Zeit geweint«, gestand sie leise. »Ich möchte es versuchen, aber ich habe Angst.«

Er zog sie in den Schutz seiner Arme. »Wir werden mit Lily darüber reden, Azami. Sie weiß, was es heißt, Angst um ihr Kind zu haben. Und Jack und Briony können auch dazu beitragen, dich zu beruhigen.«

Sie biss sich auf die Unterlippe und nickte. »Ich hatte keine Ahnung, dass ich eines Tages vor der Wahl stehen würde, einen Mann und vielleicht sogar ein Baby zu haben. Meine Brüder haben mir natürlich gesagt, das sei eine Möglichkeit und ich sollte sie in Betracht ziehen, aber für mich kommt es nicht in Frage, mit jemandem zusammen zu sein, der nicht weiß, wer und was ich bin. Ich rechtfertige mich nicht für mein Verlangen, Whitney aufzuhalten. Es ist schon ungeheuerlich genug, an Erwachsenen zu experimentieren, aber an Kindern?« Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht zulassen, dass er weitermacht.«

Sam hob sie hoch und drückte sie an seine Brust. Sie war federleicht, warm und weich. »Ich kenne dich in- und auswendig, und ich will dich ganz und gar. Mein Entschluss ist gefasst, Azami. Ich habe mich vollständig auf dich eingelassen, auf lange Sicht, und dabei bleibt es. Ich werde keinen Rückzieher machen.«

Azami hob ihre Finger und legte sie auf seine markante Kieferpartie. Dieses geliebte Gesicht. Diese dunklen, ernsten Augen. All dieses lockige Haar. All das sollte ihr gehören. War das möglich? Wie war es überhaupt dazu gekommen? Sie hatte etwas Furchtbares getan – sie war quasi mit ihm ins Bett gegangen und hatte ihm mittendrin Einhalt geboten. So wie bei ihm hatte sie sich noch nie gefühlt. Unbeherrscht, aber auf eine gute Art. Sie hatte noch nicht einmal gewusst, dass das möglich war. Sam Johnson. Sie hatte in den Unterlagen alles über ihn gelesen, was es zu lesen gab. Sie war schon von dem Moment an fasziniert gewesen, als sie von seinen beeindruckenden Studienabschlüssen und seinen gleichermaßen beeindruckenden Einsätzen gelesen hatte. Sie hatte es sich bloß nicht eingestanden.

»Normalerweise bin ich sehr entschlussfreudig und halte mich an meine Entscheidungen«, sagte sie.

Sam lachte, und dieses Geräusch brach ihren letzten Widerstand und neckte ihre Sinne, bis sie ihm vollkommen gefügig war. Hinter geschlossenen Türen würde dieser Mann immer ihr gehören. Er öffnete ihr seinen Geist und sein Herz. Er gab ihr das Gefühl, schön und begehrenswert zu sein. Noch entscheidender war, dass er sie auf dem Schlachtfeld als gleichberechtigte Partnerin behandelte. Er würde immer Beschützerinstinkte haben, doch selbst das gefiel ihr an ihm.

Im Haus war es dunkel bis auf die Kerzen, die sie im Schlafzimmer angezündet hatte, und Sam trug sie eng an sich geschmiegt, während er zielsicher durchs Haus lief. Die Türen waren breit und die Decken hoch, weil er gern Platz hatte, doch seine lautlosen Bewegungen riefen ihr ins Gedächtnis zurück, dass seine Fähigkeiten ebenso gut ausgebildet waren wie ihre.

»Wir sollten es besser nie auf einen großen Krach ankommen lassen«, sagte sie im Scherz.

»Das könnte böse enden«, stimmte Sam ihr zu, als er sie auf dem Boden neben seinem Bett abstellte. »Ich werde diese Nadeln aus deinem Haar ziehen. Werde ich mir dabei in den Finger stechen und sofort an einer Vergiftung sterben? Ich muss dich nämlich mit gelöstem Haar sehen.«

Er griff nach einer der Haarnadeln aus kunstvoll bemaltem Porzellan und zog daran. Die lange Nadel war ein schmales, zylindrisches Röhrchen, und als er sie herauszog, fielen Strähnen ihres Haars wie ein Wasserfall über ihren Rücken. Die Nadel wirkte ausgesprochen harmlos, aber er traute ihr nicht. Azami machte schließlich auch einen harmlosen, unschuldigen Eindruck und war eine gefährliche Frau. Er hätte seinen letzten Dollar darauf gewettet, dass dieses Kunstwerk eine tödliche Wirkung hatte.

Azami lächelte ihn an und streckte ihre Hand aus. »Die Haarnadeln mit Kirschblüten werden im Nahkampf benutzt oder vielleicht auch für eine schnelle Injektion, während man auf der Straße an einem Feind vorübergeht. Du brauchst nur zweimal draufzudrücken, dann kommt hier die Nadel raus.« Sie deutete auf ein Ende der Haarnadel. »Sie würden nicht mehr als den Stich eines winzigen Insekts fühlen, falls sie überhaupt etwas fühlen, und im nächsten Moment sind sie tot.«

»Honey.« Sam grinste sie an, und sein Blut erhitzte sich bei dem bloßen Gedanken an ihre Fähigkeiten. Sie war alles, was er sich jemals erträumt hatte. »Ich glaube, ich bin jetzt schon besessen von dir. Was ist mit der hier?« Er zog eine dunkelrote Nadel aus ihrem Haar. Das Porzellan war mit filigranem Laub verziert, das sich um den Zylinder wand. »Dunkelrot steht für …«

»Blasrohr. Bis zu einer Entfernung von rund sieben Metern bewährt es sich gut. Bei einer größeren Distanz ist die Zielgenauigkeit eingeschränkt, aber in einem Notfall sind sie praktisch.« Sie legte die dunkelrote Nadel behutsam auf den Nachttisch, neben die Haarnadel mit den Kirschblüten.

Er zog eine weitere Nadel aus ihrem Haar, woraufhin sich mehr Strähnen über ihre Schulter schlängelten. Diese war schwarz mit einem goldenen Drachen, der sich um sie wand. »Und die hier?«

Sie zuckte mit der Schulter. »Pfeile. Für meinen Miniaturbogen.«

Ihre beiläufige Antwort in diesem heiseren, gesenkten Tonfall sandte eine weitere Woge von Glut durch seine Adern. Sein Blut verwandelte sich in Magma, glühend heiß und dickflüssig vor Verlangen.

Sie hatte eine rote Nadel, drei mit Drachen und drei mit Kirschblüten im Haar. Sam zog eine nach der anderen langsam heraus und beobachtete die Kaskaden ihres seidigen Haars, das wie ein Wasserfall über ihren Rücken fiel. Er fand sie unglaublich sexy, eine Mischung aus tödlicher Gefahr und Zerbrechlichkeit. Ihr Haar schlängelte sich über ihren Rücken bis zu ihrer Taille, ein weiteres grandioses Wunder weiblicher List. Er hatte keine Ahnung gehabt, dass ihr Haar so lang war. Wie sie es geschafft hatte, es mit sieben kunstvoll verzierten Waffen aufzustecken, war schlichtweg ein weiteres Rätsel.

Seine Hände sanken auf die Knöpfe seines Hemds, das sie trug. Er streifte ihre nackte Haut, die weiche Rundung ihrer Brust, die er so faszinierend fand wie ihre Waffen. Er sah ihr weiterhin fest in die Augen. Er musste dringend all diese seidige Haut streicheln. Mit jedem Moment, den er in ihrer Gesellschaft verbrachte, war sein Verlangen gewachsen, bis seine Erektion qualvoll war und schmerzte. Sie wollte ihn, das sah er daran, wie sie ihn mit ihren dunklen Augen verschlang. Eine leichte Röte kroch über ihren Hals in ihr Gesicht, und der Atem strömte abgehackt aus ihrer Lunge.

»Ich verzehre mich nach deinem Geschmack«, gestand er laut, denn er lechzte nach ihr. Er hatte so lange gewartet. Ein Leben lang. Sie war unter seinem Körper gewesen, in seinen Armen, sein Gesicht zwischen ihren Beinen begraben, und es war ihm trotzdem noch nicht gelungen, sie zu nehmen. Diesmal durfte nichts schiefgehen. Er musste sie haben.

Er zog ihr sein Hemd von den Schultern und ließ es auf den Boden fallen. Sie war eine schmächtige kleine Frau, und doch hatte sie sein Herz vollständig gefangen genommen. Er hatte nicht gewusst, dass er sich nach einer Ehefrau und einer Familie sehnte, nach einem Ort, der sein Zuhause war. Himmel noch mal. Er hatte sich nicht eingestanden, dass er einsam war. Er hatte einen Pfad der Pflicht beschritten und sich eingeredet, diese Dinge würde er ohnehin nie haben, wozu also wäre es gut gewesen, sich danach zu sehnen? Und dann war sie in aller Ruhe mit ihm ins Gefecht gezogen, ohne Hysterie, ohne Drama – sie hatte einfach nur getan, was zu tun war, und dabei so viel Geschick an den Tag gelegt wie jeder der Soldaten, mit denen er in die Schlacht gezogen war – wenn nicht noch mehr.

Ihre Hände zitterten, als sie über seinen Bauch auf seinen Brustkorb glitten. Er nahm sie beide und drückte einen Kuss auf jede Handfläche, ehe ihm das Verlangen einen festen Hieb in die Magengrube versetzte, der ihm den Atem raubte. Er hatte nie ein so unbändiges Verlangen erlebt und auch keine Lust, die mit so viel Zärtlichkeit durchsetzt war.

»Ich überlebe diese Nacht nicht, wenn ich dich nicht haben kann«, gestand er und zog sie enger an sich, damit ihr Körper mit seinem verschmolz. »Ich will dich so sehr.«

Sie sah ihm in die Augen. »Ich will dich genauso sehr«, gestand sie. »Ich wollte dich schon von dem Moment an, als ich deinen Geist in meinem Geist gefühlt habe. Ich wusste gleich, dass du es bist. Ich habe nur der Zukunft nicht getraut.«

»Aber du vertraust mir«, redete er ihr gut zu.

Sie biss sich auf die Unterlippe und nickte bedächtig; ihre Augen waren riesig.

Seine Hände legten sich auf ihr Haar, diese dichte Mähne, die so seidig und schwarz war. Im nächsten Moment senkte er den Kopf, und sein Mund ergriff Besitz von ihren Lippen, um ihren leisen, gehauchten Seufzer aufzufangen. Er küsste sie immer wieder, genoss ihren Geschmack, die samtige Süße und die feurigen Gewürze, die sein Blut entflammten. Sein Schwanz presste sich fest an ihren Bauch, während ihre Hände seine Schultern packten, um Halt zu finden. Er bewegte seine Hüften und drängte sich rhythmisch, aber behutsam an sie, ein Gefühl, das in seinem Gehirn kleine Raketen hochgehen ließ. Ihre Zunge verhakte sich mit seiner, und ihre Nägel sanken in seine Schultermuskulatur, während ihr Körper zitterte.

Diesmal wollte er nicht warten. Es durfte nichts schiefgehen. Die einzige Lösung bestand darin, sie bewusstlos zu küssen, doch durch ihr leises, melodisches Stöhnen drohte ihm der Verlust seiner Selbstbeherrschung, den er sich nicht leisten konnte, und es wurde nicht gerade besser dadurch, wie sich ihr Körper an seinem rieb. Er ließ sie auf die Matratze sinken, knöpfte mit einer Hand seine Jeans auf und zog an dem festen Stoff, um sie schleunigst runterzukriegen.

Er folgte ihr auf die Matratze, um den Körperkontakt nicht abreißen zu lassen. Er wollte ihr nicht zu viel Zeit zum Nachdenken geben und erst recht keine Zeit, in Panik zu geraten. Er konnte ihr glühendes Verlangen sehen, aber auch eine Spur von Sorge. Er deckte ihren Körper mit seinem zu, achtete jedoch sorgsam darauf, dass der größte Teil seines Gewichts nicht auf ihr lastete, während er sie küsste. Ihren kleinen, zarten Körper, die weichen weiblichen Rundungen und schmelzende Haut unter sich zu fühlen, trug nur noch mehr zu dem Fieber bei, das in ihm tobte.

Er sah auf ihren Körper hinunter, dessen bezaubernde Kurven durch das feine Spinnennetz hervorgehoben wurden, das sich über ihren schmalen Brustkorb zog, nach oben bis auf ihre Brüste reichte und sich nach unten über ihren Bauch erstreckte, um direkt über der Versuchung dunkler Löckchen dort zu enden, wo ihre Beine zusammentrafen. Er fand dieses Spinnennetz sexy, eine Art permanentes Spitzendessous, das die Aufmerksamkeit auf ihre seidige Haut und ihre sanften Rundungen lenkte. Ihre geröteten Brüste hoben und senkten sich bei jedem ihrer abgehackten Atemzüge, und ihre straffen Brustwarzen hatten sich aufgestellt. Die kleine Rote Witwe bewegte sich jedes Mal, wenn sie Luft holte oder ausatmete.

Er senkte langsam den Kopf und streifte mit seiner Zunge ihre Brustwarze, einfach nur, um zu sehen, wie ihm die Spinne erwartungsvoll entgegensprang. Azami schnappte hörbar nach Luft, und unter seiner Hand zog sich ihre Bauchmuskulatur zusammen, und ihre Hüften, die sich unter seinen wölbten, sandten Glut in Spiralen durch seinen Körper.

»Sammy.« Ihre Stimme war voller Begehren, als sie seinen Namen flüsterte. Ihr Körper erschauerte vor Lust, und ihre Augen wurden glasig.

Er senkte seinen Kopf und saugte, zog ihre Brustwarze ausgehungert in die Glut seines Mundes. Ihr heiseres kleines Wimmern brachte ihn um seine Selbstbeherrschung, und er gönnte sich mehr – seine Zunge schnellte über ihre Brustwarze, während er an ihr saugte, und gleichzeitig zog seine Hand an ihrer anderen Brustwarze und drehte sie zwischen den Fingern. Ihre Hände in seinem Haar ballten sich zu Fäusten, ihr Körper wölbte sich ihm entgegen, und ihre eine Bruste presste sich enger an seine Hand, die andere tiefer in seinen hungrigen Mund.

Er wollte sie verschlingen. Ihr Körper wand sich unter ihm, sie warf ihren Kopf auf dem Kissen von einer Seite auf die andere, ihre Hüften bäumten sich auf, und sie zog ihn immer tiefer in ihren Bann. Sie reagierte so empfindlich auf ihn und war so weich, und ihre Haut war wie heiße Seide, die sich an seinem nahezu berstenden Schwanz rieb, bis er vor Verlangen nach ihr kaum noch denken oder atmen konnte. Ein Knurren entrang sich ihm, ein primitiver Laut, der grollend irgendwo tief aus seinem Inneren kam.

Seine Hand glitt über ihren Bauch, tastete ihre Muskeln ab und bewegte sich langsam tiefer nach unten, bis er ihren schlanken Schenkel fand. Seine Hand konnte sich fast um ihr Bein schlingen, und er packte einen Moment lang fest zu und presste ihr unruhiges Bein auf das Laken, während seine Zunge und seine Zähne über ihre Brust herfielen.

Azami hielt still, und ihre Augen wurden groß; sie wirkte benommen und schockiert. Er saugte weiterhin an ihrer Brust und sah ihr mit weit offenen Augen ins Gesicht. Sie war so schön, ihr seidiges Haar überall, ihre Haut gerötet, und ihre Brüste hoben und senkten sich.

Du gehörst mir. Er stieß die Worte in ihr Inneres, denn er brauchte ihre Anerkennung seines Besitzanspruchs.

Ganz und gar. Sie zögerte nicht.

Sein Blick hielt ihren fest, als seine Hand zwischen ihre Schenkel schlüpfte und wie durch feuchte Seide glitt. Sie schrie auf, ein leiser, abgerissener Laut, und ihr Körper bäumte sich schockiert auf, als seine Finger flach in sie eintauchten. Ihre dunklen Augen glänzten, und sie warf ihren Kopf wieder auf dem Kissen herum, als die Anspannung ihres Körpers mit jeder seiner Bewegungen zunahm.

Die kleine Spinne bewegte sich wieder verlockend, und er leckte sie und strich mit seiner Zunge darüber, während seine Finger tiefer in ihre klebrige, heiße Feuchtigkeit glitten. Sie war so wunderschön, als sie sich unter ihm wand, ihre Haut gerötet und ihr Atem abgehackt. Er konnte keine Minute länger warten. Sie hatte sich ihm hingegeben, gesagt, dass sie ihm gehörte, und er hatte die Absicht, in ihr zu schwelgen. Er wollte all diese heiße Feuchtigkeit für sich allein haben. Er war nicht mehr ganz bei klarem Verstand, denn dazu war das Fieber des Verlangens zu heftig, seine Gier zu zügellos. Er war, ehrlich gesagt, nicht sicher, ob er hätte aufhören können, wenn sie ihn ein zweites Mal darum gebeten hätte.

Er bahnte sich mit Küssen einen Weg über das Spinnennetz, all diese zarten Fäden, die ihren Körper für ihn kartografierten. Er würde jeden Strang des Netzes intim erforschen. Seine Zunge strich über ihre Haut, und seine Zähne knabberten zart an ihr, als er mit einem seiner langen, dicken Finger ihre Klitoris umkreiste.

Sammy! Ihre Stimme schlich sich in seinen Geist ein, gierig, schockiert und atemlos. Sie wiederholte immer wieder seinen Namen, während er sich an ihrem Körper nach unten bewegte und auf dem Weg keinen Quadratzentimeter ausließ.

Ich hab dich, Kleines. Er wollte sie nicht nur durch Sex an sich binden, sondern auch durch Liebe und durch Zärtlichkeit. Er musste seine rasenden Gelüste im Zaum halten und sich viel Zeit nehmen, um sicherzugehen, dass sie bereit für ihn war. Er war wild entschlossen, ihr erstes Mal mit ihm so paradiesisch für sie zu machen, wie es für ihn sein würde.

Er tauchte einen Finger in ihre feuchte Tiefe und war schockiert darüber, wie klein und eng sie war. Ihre Muskeln, die sich um seinen Finger herum zusammenzogen, trugen noch mehr zu dem rasenden Verlangen bei, das sich in seinem ganzen Körper ausgebreitet hatte. Ihre Augen waren jetzt wieder weit offen, und in ihnen funkelte ein fieberhaftes Verlangen, das sich an seinem messen konnte.

Azami blickte in Sams Gesicht auf und sah die Sinnlichkeit, die so tief in seine Züge eingemeißelt war. In seinen Augen stand reine Gier. Es waren schon fast die Augen eines Raubtiers, und sie hätte sich vor der Intensität seines Begehrens fürchten sollen. Sie war nervös, das schon, aber nur, weil sie ihn nicht enttäuschen wollte. Es begeisterte sie, dass er sie so ansah. Sein Begehren musste echt sein, denn diesen Gesichtsausdruck hätte niemand heucheln können. Es überraschte und freute sie, dass der Anblick ihres vernarbten Körpers und ihrer missgestalteten Brust ihn nicht abstieß. Sein Verlangen war offenkundig, denn es stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben und drückte sich unverkennbar in seinen Augen aus. Seine Selbstbeherrschung hing an einem dünnen Faden. Es war unmöglich, auf ein solches Verlangen nicht zu reagieren.

Er verlagerte seinen Körper, und Hitze wogte zwischen ihnen auf, als sei die Sonne plötzlich mit aller Kraft hervorgekommen. Ihre Hände schlossen sich fester um seine Schultern, und sie fühlte, wie sich seine Muskeln unter ihren Fingern anspannten. An ihrem Schenkel konnte sie glühend heiß seine enorme Erektion fühlen. Locken standen nach allen Richtungen von seinem Kopf ab, denn sein Haar war durch ihre Fäuste zerzaust und sexy. Seine Augen waren so dunkel und voller Liebe, und sein Gesicht sah so gemartert aus, dass all ihre Abwehrmechanismen versagten.

Ich habe mich in dich verliebt, gestand sie schüchtern.

Ein zufriedenes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Seine Finger glitten über ihre Lippen, zu ihren Brüsten hinunter, folgten einem Faden des Spinnennetzes über ihren Bauch und wieder zurück zu ihren Brüsten. Sie schnappte hörbar nach Luft, als er an ihrer Brustwarze saugte, sie leckte und sich dann mit Küssen einen Weg zur ihren Lippen bahnte. Auf sein stummes Beharren hin öffnete sie ihren Mund für ihn, und ihre Zunge wand sich um seine. Er bewegte sich, und sein Brustkorb rieb sich an ihren Brustwarzen, die durch seine Aufmerksamkeiten überempfindlich waren. Sein harter Schaft pulsierte und zuckte an ihrem Oberschenkel, und sein akutes Verlangen verstärkte ihre zunehmende Erregung.

Liebe ist ein fürchterliches Wort, um zu beschreiben, was ich für dich empfinde. Aber ich werde versuchen, es dir zu zeigen. Seine Stimme klang so gepeinigt, dass sie sich an ihm rieb, um sich ihm auf die einzige Art und Weise hinzugeben, die sie kannte.

Sein Mund hinterließ wieder eine Spur von Küssen, als er zu ihren Brüsten und von dort aus zu ihrem Nabel wanderte, den Fäden des Netzes mit kleinen Küssen und zarten Bissen folgte, deren Brennen er gleich darauf mit seiner Zunge linderte, und sich von dort aus zu ihren Schenkeln begab. Jeder kleine Biss dieser kräftigen Zähne und das anschließende Schaben seiner rauen Zunge sandten Spiralen der Glut durch ihren Körper, und zwischen ihren Beinen sammelte sich heiße Feuchtigkeit. Überall, wo er sie berührte, sie küsste und an ihr knabberte, brachen Tausende von winzigen Funken unter ihrer Haut aus und erschufen ein furchtbares Feuer, das sich einfach nicht löschen lassen wollte. Sie konnte nicht länger stillhalten, sondern wand sich wieder unter ihm, ihre Hüften reckten sich ihm entgegen, und ihre Brüste stießen sich fest an seinen Brustkorb. Sie begehrte ihn. So schlicht und einfach verhielt es sich: Sie begehrte ihn.

Seine Lippen neckten ihre angespannte Bauchmuskulatur, und seine Zunge tauchte in ihren Nabel ein. Genau hier brauche ich noch eine Spinne, Kleines. Seine Zähne bissen zart in die Haut direkt am oberen Ende der Löckchen, die das V zwischen ihren Beinen bildeten. Und hier möchte ich wirklich auch noch eine Spinne. Er leckte die Stelle immer wieder, bevor er ihre Oberschenkel in seine großen Hände nahm und sie auseinanderzog. Ich habe mich nach dir verzehrt, Azami. Ich hatte vor, deinen Körper auf mich vorzubereiten, aber ich tue das alles nur für mich. Ich brauche es ganz einfach, und deshalb wirst du dich gedulden müssen, während ich mir gönne, was ich mir erträumt habe.

Sie bekam keine Luft. Seine Worte waren so sexy, sein Tonfall so sinnlich und fordernd, dass ihre Schenkel vor Erregung bebten. Er hob mit beiden Händen ihren Hintern hoch, und seine Handflächen waren heiß und besitzergreifend. Er schenkte ihr einen letzten Blick, bevor er den Kopf senkte. Seine Zunge pflügte durch ihre Löckchen, und sie keuchte; ein leiser, abgerissener Aufschrei entrang sich ihr.

Azami konnte nicht mehr denken, und sie konnte kaum noch atmen, als er sie leckte und an ihr saugte und eine Woge von heftigen Sinneseindrücken die andere durch ihren Körper jagte. Sie war vor Erregung von Sinnen und krallte ihre Hände in sein Haar, während er seine Zunge tief in sie stieß, immer wieder. Sie konnte nicht stillhalten, obwohl er es ihr zweimal in einem rauen, warnenden Tonfall befahl. Es war unmöglich, ihm zu gehorchen, wenn seine Zähne ihre Klitoris neckten, seine Zunge sie leckte und seine Lippen an ihr saugten.

Die Spannung baute sich schnell auf und stieg steil an, eine tosende Feuersbrunst, und sie wand sich wie wild, bäumte sich auf und schluchzte fast, als sie um mehr flehte. Ihr Körper begann, restlos außer Kontrolle zu geraten. Ihre Erregung stieg immer mehr, bis sie kam und Feuerwerksraketen in ihrem Kopf losgingen, während sein Finger tief in sie eintauchte und seine Zunge über ihre empfindlichste Stelle schnellte.

Sam streckte eine Hand nach dem Nachttisch neben seinem Bett aus, zog das kleine Päckchen aus der Schublade und riss es mit seinen Zähnen auf. Nichts würde sich der Lust in den Weg stellen, nicht diesmal. Er würde dafür sorgen, dass sie geschützt war, bis sie mit den anderen geredet hatte und beruhigt war oder sie sich beide dauerhaft gegen Kinder entschieden hatten. Er zog das Kondom über, rückte höher, bis er über ihr war, hob mit einer Hand ihre Hüften an und brachte die Spitze seines Schafts an ihren feuchten Eingang. Sie fühlte, wie die heiße Spitze in sie eindrang, und er stieß sich nur wenige Zentimeter in sie, doch sie fühlte die feurige Glut, die sie dehnte. Ihr Körper bewegte sich aus eigenem Antrieb; ihre Muskeln packten ihn und versuchten, ihn weiter hineinzuziehen. Sie fühlte sich, als würde sie es nicht überleben, solange sie ihn nicht ganz in sich hatte.

Langsam, Kleines.

Der Klang seiner Stimme und sein harsches Keuchen, als er sich zusammenzureißen versuchte, erregten sie noch mehr.

Ich will dir nicht wehtun, Azami, und du bist so verdammt eng.

Sie schluchzte seinen Namen und flehte ihn an, sie auszufüllen. Er senkte seinen Kopf, leckte an ihrem Hals und hielt still, während ihr Körper sich dehnte, um seinen beachtlichen Schwanz in sich aufzunehmen.

Sie fühlte, wie er ihren Atem in sich einsog, und dann stieß er sich etwas tiefer in sie. Sie war so feucht, und ihre Hüften wollten einfach nicht stillhalten, nicht einmal, wenn er sie packte, um sie festzuhalten, weil ihr eigener Körper mit ihr durchging. Sie keuchte, presste ihn möglichst eng an sich und grub ihre Finger in seine harten, angespannten Muskeln.

Er stieß sich ein klein wenig tiefer in sie, und sie fühlte, wie die erste Spur von Unbehagen durch ihren Körper zuckte. Sam küsste sie sofort. Er küsste sie immer wieder, gab ihr lange, berauschende Küsse, während ihr Körper um ihn herum pulsierte.

Entspann dich für mich, meine Süße.

Er zog seine Hüften zurück, tauchte tief in sie ein und raubte ihr den Atem und die Unschuld, als er sich in ihr begrub. Wieder hielt er still, schmiegte sie eng an sich und murmelte beruhigende Worte.

Ich glaube, du bist zu groß für mich.

Sie fühlte ein unangenehmes Brennen, als sei er viel zu groß für sie und hätte sie zerrissen. Sie hob ihre Hände, um sie gegen seinen Brustkorb zu pressen.

Du bist für mich geschaffen. Entspanne dich, wehr dich nicht dagegen. Der Schmerz lässt bereits nach, und du wirst dich sehr gut fühlen. Du hast dich nur auf unbekannten Boden begeben. Vertrau mir.

Sein Mund fand ihre Lippen wieder, und gleich darauf vergaß sie völlig, ihn von sich zu stoßen. Die Furcht verkroch sich in ihren Hinterkopf, als ihr Körper auf seinen zu reagieren begann. Er bewegte sich langsam, versuchsweise, als sei sie eine zarte Blume und er fürchtete, sie zu zerdrücken. Das unbehagliche Gefühl ging sehr schnell in ein angenehmes Gefühl über. Sie lag still da und nahm wahr, wie die Erregung sich in ihr wie ein Flächenbrand ausbreitete.

Er bewegte sich wieder, zog seine Hüften zurück, und sie schrie bestürzt auf. Er tauchte hart und schnell in sie ein und sandte Feuerströme durch ihren Körper. Sie hörte ihr eigenes schluchzendes Stöhnen, als ihr Schoß sich unwillkürlich um ihn enger zusammenzog und ihre Hüften sich hoben, um ihm entgegenzukommen.

Ist es jetzt gut?

Er keuchte mittlerweile wieder schwer und zwang sich zur Selbstbeherrschung, obwohl er es kaum noch aushielt. Wieder durchzuckte sie dieser kleine Schauer bei dem Gedanken, dass sie diejenige war, die er so sehr wollte – mit ihrem keineswegs perfekten Körper.

Ja. Bitte, Sammy.

Er senkte seinen Kopf, um an ihrem Kinn zu knabbern. Bitte was?

Seine Hüften bewegten sich wieder, und er begrub sich noch tiefer in ihr.

Mach mich zur Deinen. Ganz und gar. Ich will dir gehören.

Himmel, Kleines, das steht ganz außer Frage.

Er bewegte sich wieder, und sie schrie auf. Er hob ihre Hüften mit seinen Händen, hielt sie still und sah ihr in die Augen. Ihr Herz begann in banger Erwartung nervös zu klopfen. Er tauchte tief in sie ein, füllte sie aus, dehnte sie, und obwohl es brannte, wurde sie von Lust durchzuckt. Jetzt begann er, fest und rhythmisch zuzustoßen, immer wieder, tiefer und immer tiefer, und er hörte nie auf und trieb sie in Höhen hinauf, die sie nicht für möglich gehalten hatte.

Sie fühlte sich fiebrig vor Verlangen, und ihre akute Anspannung nahm immer mehr zu. Sie bekam keine Luft, nicht mit dieser pochenden Glut zwischen ihren Schenkeln, so hart und so dick, die ihre Sinne eroberte, bis es nur noch Sam und seinen Körper gab, der durch reines Feuer mit ihrem zusammengeschweißt war. Sie konnte die Geräusche hören, mit denen ihrer beider Fleisch aufeinandertraf, ihr eigenes lautes, abgehacktes Keuchen und seinen schweren Atem. Sie begann zu fühlen, wie sich die Ränder ihres Bewusstseins eintrübten, als Feuer durch sie raste und sich zu einem Feuersturm auswuchs, den sie nicht aufhalten konnte.

So ist es richtig, Kleines, bleib bei mir, lass alles andere los. Gib dich mir einfach hin.

Sie keuchte, drängte sich noch näher an ihn und packte ihn fest: Ihr Körper war nicht mehr ihr eigener Körper, er war wild und außer Kontrolle geraten, da er sich den hektischen Stößen entgegenwölbte. Sie hörte ihren eigenen Aufschrei, als sein Schaft über ihre empfindlichste Stelle rieb, ehe er wieder tief in sie eintauchte. Er schien noch größer zu werden und dehnte sie, bis sie glaubte, die Lust würde ihr unerträglich. Ihre Muskeln zogen sich eng um seinen dicken Schaft zusammen und trieben ihn zum Höhepunkt. Eine Welle der Lust jagte die andere, schockierende Kräfte wurden freigesetzt, warfen ihren schmächtigen Körper hin und her und ergriffen sie mit einer Wucht, von der sie sich keine Vorstellung gemacht hatte.

Sie konnte fühlen, wie sein Körper darauf reagierte, dass ihre Muskeln ihn so eng umfassten und ihn molken, bis kein Tropfen mehr in ihm zurückgeblieben war. Sie fiel keuchend auf die Matratze zurück und war schockiert über ihre beinah gewalttätige Reaktion auf seine Besitznahme.

Sam rang um Luft und wälzte sich von Azami herunter, weil er befürchtete, sein Gewicht würde sie erdrücken, denn er war restlos schlapp. Er lag neben ihr und hatte seine Augen mit einem Arm bedeckt, während er mit dem Brennen in seiner Lunge kämpfte. Er war nicht sicher, ob er sich jemals wieder von der Stelle rühren konnte. Er schaffte es mit Mühe und Not, seine Finger über das Laken gleiten zu lassen, um Azamis Hand zu finden.

Ist alles in Ordnung mit dir, Kleines?

Ich weiß es nicht. Ihre Stimme klang benommen. Bin ich noch am Leben?

Da bin ich mir bei keinem von uns beiden sicher. Gib mir einen Moment Zeit, ehe wir uns an die zweite Runde machen.

Er fühlte Bewegung und schaffte es, seinen Kopf in ihre Richtung zu drehen und ein Auge einen Spalt weit zu öffnen. Sie hob ihren Kopf und blickte mit einem kleinen Lächeln demonstrativ auf seinen schlaffen Schwanz.

»Du bist reichlich optimistisch, stimmt’s?«, sagte sie laut, und in ihrer Stimme schwang Gelächter mit.

Seine Finger fanden ihr Haar und schlangen eine lange Strähne um seine Faust. »Das ist eine Herausforderung, Honey, und alle guten Soldaten finden eine Möglichkeit, Herausforderungen anzunehmen.«

Er fühlte Gelächter in seinem Kopf, das ihn mit Glück erfüllte. Wie war er jemals ohne sie ausgekommen?

»Es war nicht als Herausforderung gedacht, Sammy. Ich bin nicht sicher, ob ich jemals wieder laufen kann«, hob sie hervor. »Ich glaube, ich bin innerlich reichlich aufgescheuert.«

Er war sofort besorgt. »Habe ich dir wehgetan?«

»Du weißt, dass du mir nicht wehgetan hast, aber ein bisschen wild warst du schon. Ich werde eindeutig etwas wund sein, aber mir ist es durchaus recht, das Laufen aufzugeben.«

Wieder ergoss sich ihr Gelächter in sein Inneres. Dieser weiche, sinnliche Klang konnte einen Mann auf die Knie zwingen.

»Ich glaube nicht, dass wir es dahin kommen lassen müssen«, sagte Sam und achtete darauf, dass seine Stimme nicht vor Gefühlsüberschwang bebte. Sie war ein Traum, und er befürchtete, er könnte allzu bald erwachen.

»Danke, dass du daran gedacht hast, mich zu schützen, Sam«, sagte Azami. »Ich möchte wirklich ein Kind, aber nicht, bevor wir beide wissen, worauf wir uns einlassen. Ich kann die Pille nehmen. Es ist nur so, dass ich nie geglaubt habe, ich würde sie jemals brauchen.«

Er drehte sich zu ihr um, mit einem Ellbogen auf dem Bett, den Kopf auf seine Hand gestützt. »Hast du nicht geglaubt, irgendwann würdest du mit jemandem schlafen?« Schon während er das sagte, wies er den Gedanken weit von sich. Er legte seine freie Hand mit weit gespreizten Fingern auf ihren nackten Bauch. Seine große Hand bedeckte fast ihren ganzen Unterleib.

Ihre langen Wimpern senkten sich und verbargen ihren Gesichtsausdruck. »Ich bin nie lange genug in Gesellschaft von Männern, um sie kennenzulernen. Zwischen dir und mir bestand eine ungewöhnliche und unerwartete Verbindung.«

Ihr argwöhnischer Tonfall brachte ihn auf. »Kein Wort über Whitney. In unserem Schlafzimmer hat er nichts zu suchen«, warnte er sie mit scharfer Stimme.

»Das hatte ich gar nicht vor.«

»Aber du hast daran gedacht. Meine Verbindung zu dir beschränkt sich nicht auf das Körperliche. Whitney kann Pheromone manipulieren, aber er kann einen Mann nicht dazu bringen, sich in eine Frau zu verlieben. Er kann nicht den Wunsch in ihm wecken, sie zu beschützen.« Er nahm ihr Kinn und hob es, damit sie gezwungen war, ihm in die Augen zu sehen. »Ich will jeden Morgen neben dir aufwachen. Ich will mit dir lachen, mit dir kämpfen, mit dir alt werden. Das, was zwischen uns ist, zwischen dir und mir, ist nicht bloß Lust, Azami.«

»Das weiß ich doch«, gestand sie und streckte einen Arm aus, um sein Gesicht zu streicheln. »Ich weiß es wirklich, Sam. Es kommt nur so … unerwartet. Als ich hierhergeflogen bin, hatte ich nichts weniger im Sinn als einen Mann.«

»Sollte ich damit rechnen, dass einer deiner Brüder morgen versucht, mir mit seinem Schwert den Kopf abzuschlagen?«

»Wie kommst du denn auf den Gedanken?«

»Du liegst in meinem Bett, Azami«, hob er hervor.

»Du hast um Erlaubnis gefragt.«

»Dich zu heiraten. Um dich zu werben. Nicht, mit dir zu schlafen.«

»Ich treffe meine eigenen Entscheidungen, Sam. Das wissen sie.« Sie lächelte ihn an, mit diesem geheimnisvollen Lächeln, das so viele Dinge ausdrückte. »Sie würden sich hüten, mir vorzuschreiben, was ich zu tun habe.«

»Das erleichtert mich.« Er lächelte süffisant. »Es wäre mir nicht lieb, gegen einen Verwandten kämpfen zu müssen.« Er zwang sich, sich aufzusetzen. »Ich lasse dir jetzt ein Bad einlaufen. Ich möchte nicht, dass du wund bist.«

»Das brauchst du nicht zu tun.«

»Oh, doch.« Er beugte sich vor, um ihre Lippen zart mit seinem Mund zu streifen. »Wir sind noch nicht fertig. Ich habe dir noch viel mehr zu zeigen. Aber vorher brauchst du ein heißes Bad und Schlaf.« Er konnte jetzt schon fühlen, wie sich das Verlangen in ihm zu regen begann.

Azami blieb auf dem Bett liegen und blickte mit einem versonnenen Gesichtsausdruck zur Decke hinauf, während er sich mit dem Kondom befasste und das Badewasser anstellte. Sie drehte ihren Kopf zu ihm um, als er zurückkam und in der Tür stehen blieb. Sie sah wunderschön aus, ausgestreckt auf seinem Bett und überall um sie herum ihr langes Haar, ein bisschen schläfrig, die Wimpern lang und ihr Mund sündig. Er gab sich Fantasien über diesen Mund hin.

»Du weißt, dass deine Freunde versuchen werden, dir diese Heirat auszureden, sowie ihnen klar wird, dass es dir ernst damit ist«, sagte sie. Ihre Stimme war sehr ruhig und nüchtern und auffallend beiläufig.

Er straffte die Schultern. »Sie wissen, dass du nicht gegen sie arbeitest, Azami. Sie akzeptieren, dass du Schattengänger bist. Alles, was du getan hast, um Whitney zu Fall zu bringen, unterscheidet sich nicht von dem, was wir tun. Wir kämpfen um unser Leben und um das Leben unserer Kinder. Sie werden dich nicht nur akzeptieren, sondern dich mit offenen Armen willkommen heißen. Du bist eine ganz erstaunliche Waffe.«

Sie lächelte ihn an, und auf ihrem Gesicht drückte sich heitere Gelassenheit aus. »Das ist nicht, was ich meinte. Ich bin sicher, dass sie sich alle daran gewöhnen werden, Informationen, Unterstützung und sogar taktische Hilfe zu erhalten, wenn es erforderlich ist.«

»Wie kommst du darauf, sie würden Einwände gegen dich haben?«

»Sie lieben dich. Das konnte ich sehr deutlich beobachten, als du verletzt warst. Sie alle haben sich in den vergangenen Tagen in der Nähe dieses Zimmers herumgetrieben und ständig nach dir gesehen. Ich habe gehört, wie sie Lily gefragt haben, ob du Blut bräuchtest oder ob sie dir sonst in irgendeiner Form helfen könnten. Sie werden aus Liebe zu dir versuchen, dir die Hochzeit mit mir auszureden.«

Er ging zu ihr und hob sie vom Bett, um sie eng an sich zu drücken. »Du machst mich glücklich, Azami. Ich bin glücklicher, als ich es jemals für möglich gehalten habe. Das ist alles, was sie interessieren wird.« Er trug sie ins Badezimmer.

Sie strich mit ihrer Hand über sein Gesicht. Ihre Finger glitten über sein Kinn und die Bartstoppeln und übermittelten ihm mit dieser kleinen Geste Zärtlichkeit. »Du dummer Kerl. Sie werden nicht verstehen, warum ich dir meine Zuneigung nicht in der Öffentlichkeit zeige. Und das kann ich nicht tun. Es geht gegen meine Natur.«

»Ich habe ein klein wenig von diesem Öl in das Wasser getan. Es schien eine Art heilenden Wirkstoff zu haben, und ich dachte, es könnte helfen«, sagte er, als er ihre Füße in das Wasser sinken ließ.

Azami schlang ihr Haar hoch und steckte die dichte Mähne zu einem Knoten auf ihrem Kopf auf, bevor sie anmutig in das heiße, duftende Badewasser sank. »Danke, Sam, es fühlt sich wunderbar an.«

»Zwei Dinge, Honey«, sagte Sam, der sie beobachtete, als sie ihren Kopf an die höhere Rückwand der Wanne lehnte und sich vollständig entspannte. »Erstens bezweifle ich nicht, dass ich sie von dir bekäme, wenn ich jemals eine öffentliche Demonstration deiner Zuneigung bräuchte. Das kann ich allerdings nicht kommen sehen. Ich setze vollständiges Vertrauen in deine Gefühle mir gegenüber. Zweitens haben wir die Telepathie. Ich habe die Absicht, sie schamlos zu nutzen, wenn wir in der Öffentlichkeit sind. Unsere Beziehung ist unsere Sache. Mir gefällt das.«

»Du bist ein bemerkenswerter Mann, Sam«, sagte sie, und ihre Wimpern senkten sich. »Das bist du wirklich. Wenn ich in deinem Inneren bin, fühle ich deine Kraft und dein Selbstbewusstsein. Deine Intelligenz. Das sind die Dinge, in die ich mich augenblicklich verliebt habe.« Ihre Wimpern hoben sich, und sie sah ihm in die Augen. »Ich hätte nicht geglaubt, dass ich einen Mann finden würde, der so gut ist wie mein Vater. Er war ein erbitterter Kämpfer und doch sanft und gütig. Er war begabt und dennoch demütig. Er hat meine Brüder dazu erzogen, genauso zu sein.«

»Und dich, Azami, hat er auch dazu erzogen.«

Sie lächelte. »Das ist ein riesiges Kompliment, Sammy. Ich bin nicht immer so gütig und sanft, wie ich es gern wäre. Ich habe versucht, meine Wut auf Whitney außen vor zu lassen und aus den richtigen Gründen Jagd auf ihn zu machen, aber das ist nicht immer einfach.« Ihre Augen verfinsterten sich. »Es war nicht gerade hilfreich, dass er gewillt war, dich zu seinem eigenen Nutzen einem Feind zu opfern. Er hat behauptet, er würde einen Mann bereitstehen haben, der dich tötet, sowie er den Diamanten in seinen Händen hält, aber du weißt selbst, dass er das nicht täte. Sowie du Ezekial Ekabela in die Hände fielest, würdest du Foltern erleiden. Whitney würde es nicht riskieren, einen der Männer aus seiner privaten Truppeneinheit hinzuschicken. Er kann es sich nicht leisten, noch viel mehr von ihnen zu verlieren. Sie sind genetisch weiterentwickelt, aber sie sind alle bei den psychologischen Eignungstests durchgefallen, und früher oder später knallt bei jedem von ihnen eine Sicherung durch.«

»Mir sind einige über den Weg gelaufen«, sagte Sam.

»Sie tun mir leid«, räumte Azami ein. »Sie geben ihr Leben auf und glauben, sie bekämen dafür etwas ganz Besonderes. Er bezahlt ihnen gute Gehälter, weit mehr, als sie beim Militär jemals verdienen könnten, aber sie müssen offiziell bei einem militärischen Einsatz ›sterben‹ und ihr Leben samt Familie und Freunden aufgeben, um ihm zu dienen. Im Endeffekt verlieren sie alles.«

»Er verspricht ihnen eine Frau«, sagte Sam zu ihr.

Sie nickte. »Ich weiß. Ich habe mich eingehend mit seinen Taktiken befasst. Ich habe versucht, seine Verbindungen zum Militär und zum Weißen Haus zu finden und sie zu durchtrennen, aber so schnell, wie ich ihm einen Fangarm abschneide, scheint ihm ein neuer nachzuwachsen.«

»Du musst immer daran denken, dass Peter Whitney Milliardär ist. Er wird von vielen als der Wissenschaftler mit dem weltweit größten Ruhm angesehen. Nur wenige Menschen wissen von seinen Experimenten. Er hat überall politische Beziehungen. Er hat Kandidaten und wohltätige Organisationen unterstützt, und er hat Forschungseinrichtungen auf der ganzen Welt. Seine Beziehungen zum Militär reichen weit zurück. Mit einigen der Leute, die heute in Führungspositionen sind, ist er zur Schule gegangen.«

»Seine Tochter hat doch sein Geld, oder?«, fragte Azami. »Sie hat es geerbt, als er angeblich gestorben ist. Er ist nie aus der Versenkung aufgetaucht, um zu behaupten, er sei am Leben.«

»Nein, aber er hatte bereits Hunderte von Millionen auf unauffindbare Konten abgezweigt. Glaube mir, er hat keine Geldprobleme. Und er ist so tief im Militär verwurzelt, dass er immer noch mit seinen Flugzeugen auf jedem US-Militärstützpunkt weltweit landen kann.«

»Er ließ sich nicht hervorlocken, noch nicht einmal, um sich wegen des Satelliten mit uns zu treffen«, sagte Azami mit einem kleinen Seufzer. Sie gähnte und hielt sich dabei eine Hand vor den Mund. »Jedes Mal, wenn ich seinen Aufenthaltsort herausfinde, ist er bei meiner Ankunft bereits verschwunden.«

»Er verlegt seinen Aufenthaltsort laufend von einer seiner Einrichtungen in eine von vielen anderen, und er hat etliche, die nahezu uneinnehmbar sind. Das heißt nicht, dass wir ihn nicht aufhalten werden, Azami. Wir werden ihn bekommen.« Er lockte sie mit dem Zeigefinger. »Steh auf, Honey. Du schläfst mir sonst noch in der Wanne ein.«

Sie kam seiner Aufforderung nach und zog den Stöpsel, damit das Wasser abfließen konnte. Sam wickelte sie in ein Badetuch, hob sie aus der Wanne und trocknete sie gründlich ab, ehe er den Knoten löste, damit ihr das Haar ungehindert über den Rücken fallen konnte. Er begrub sein Gesicht in der seidigen Masse.

»Ich liebe dein Haar.«

Sie blickte lächelnd zu ihm auf. »Du gibst mir immer das Gefühl, schön zu sein, Sam.«

Er zog sie in seine Arme. »Du bist schön. Himmel noch mal, Honey, begreif es endlich.«

Sie schmiegte sich an seine Brust. »Ich bin froh, dass du der Meinung bist.« Sie schlang ihre Arme um ihn und hielt ihn an sich gedrückt. »Ich kann nichts dafür, dass ich dir gegenüber Beschützerinstinkte habe, Sam.«

Er lachte und hob sie hoch. »Mir geht es dir gegenüber genauso.« Aber er hörte diese kleine Warnung in ihrer Stimme. Ihr war es ernst mit etwas, und sie glaubte nicht, dass es ihm gefallen würde – was bedeutete, dass es ihm wahrscheinlich gar nicht gefallen würde.

Er trug sie zum Bett und warf sie auf die Matratze, landete neben ihr und zog die Zudecken hoch. »Spuck es aus.«

»Glaubst du, General Ranier arbeitet mit Whitney zusammen?« Als er stumm blieb, legte sie ihre Hand auf sein Gesicht. »Ich frage, weil er manchmal den Anschein erweckt, aber ich kann mir meiner Sache nicht sicher sein. Würde er dich verraten, um Whitney einen Dienst zu erweisen?«

Sam fluchte in sich hinein. Er verabscheute es, ihr keine unumwundene Antwort geben zu können. »General Ranier ist Patriot. Er liebt sein Land und hat sein Leben in den Dienst dieses Landes gestellt.«

Sie sah ihn weiterhin an, ohne ein Wort zu sagen, doch ihr Schweigen war eine äußerst beredte Antwort.

Sam zog sie eng an sich und küsste sie. »Schlaf jetzt, Kleines. Ich wecke dich in einer Stunde oder so.« Er küsste sie noch einmal, und seine Kehle schmerzte. »Schlaf jetzt einfach.«