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Brian Phillips warf einen Pfannkuchen in die Luft, um ihn zu wenden, als Jessica früh am nächsten Abend mit Tara und Trevor in die Küche kam. Sie strahlte ihn zur Begrüßung an. »Brian! Wie wunderbar, dich wiederzusehen!«

Brian wirbelte herum und verpasste den Pfannkuchen, der platschend auf der Arbeitsfläche landete. »Jessica!« Er packte sie und drückte sie fest an sich. Er war ein kräftiger Mann, der Schlagzeuger von HereAfter. Sie hatte vergessen, wie stark er war, bis er ihr mit seiner gutmütigen Umarmung fast die Rippen brach. Mit seinem rötlichen Haar und seinem stämmigen Körper hatte er Jessica immer an einen Boxer erinnert, der frisch aus Irland gekommen war. Zeitweilig hörte sie sogar den typisch irischen Singsang in seiner Stimme. »Mein Gott, Mädchen, wie schön du geworden bist! Wie lange ist es her?« Einen Moment lang herrschte Stille, während sich beide daran erinnerten, wann sie sich das letzte Mal gesehen hatten.

Jessica rang sich zu einem Lächeln durch. »Brian, du erinnerst dich doch bestimmt noch an Tara und Trevor, Dillons Kinder.Wir waren so erschöpft, dass wir den ganzen Tag verschlafen haben. Wie ich sehe, servierst du Frühstück zum Abendessen.« Brian hielt sie immer noch in seinen Armen, als sie sich umdrehte, um die Zwillinge in die Begrüßung einzubeziehen. Ihr Lächeln verschwand, als sie in eiskalte blaue Augen über den Köpfen der Kinder blickte.

Dillon lehnte im Türrahmen, und seine Körperhaltung war trügerisch entspannt und lässig. Seine Augen waren wachsam auf sie gerichtet und um seine Mundwinkel herum war ein Anflug von etwas Gefährlichem zu erkennen. Sofort stockte Jessicas Atem. Diese Wirkung hatte er auf sie. Dillon trug eine ausgebleichte Jeans, einen langärmeligen Rollkragenpullover und dünne Lederhandschuhe. Er sah gnadenlos gut aus. Sein Haar war feucht vom Duschen, und er war barfuß. Sie hatte vergessen, wie gern er im Haus ohne Schuhe herumlief. Schmetterlingsflügel flatterten in ihrer Magengrube. »Dillon.«

Jessica riss ihm allein schon durch ihre bloße Gegenwart in seinem Haus das Herz aus dem Leib. Oder das, was noch von seinem Herzen übrig war. Ihr Anblick war Dillon nahezu unerträglich, ihre Schönheit, die Frau, die sie geworden war. Ihr Haar war eine Mischung aus roter und goldener Seide, die um ihr Gesicht fiel. In ihren Augen konnte sich ein Mann verlieren. Und ihr Mund … Dillon befürchtete, wenn Brian nicht schon sehr, sehr bald, die Finger von ihr nahm, könnte er der fürchterlichen Brutalität, die immer so dicht unter der Oberfläche zu brodeln schien, freien Lauf lassen. Sie sah ihn mit ihren grünen Augen an und murmelte noch einmal seinen Namen. Leise, kaum hörbar, und doch straffte sich jeder einzelne Muskel in seinem Körper, als er hörte, wie sie seinen Namen flüsterte.

Die Zwillinge drehten sich schleunigst um, und Tara griff Halt suchend nach Trevors Arm, als sie ihrem Vater ins Gesicht sah.

Dillons Blick löste sich widerstrebend von Jessicas Gesicht, um grüblerisch über die Zwillinge zu gleiten. Er lächelte nicht, und sein Gesichtsausdruck blieb unverändert. »Trevor und Tara, ihr seid enorm gewachsen.« Ein Muskel in seiner Kinnpartie zuckte, doch ansonsten ließ er kein Anzeichen einer Gefühlsregung zu erkennen. Er war nicht sicher, ob er dem gewachsen war – sie anzuschauen, den Ausdruck in ihren Augen zu sehen, sich seinen früheren Versäumnissen zu stellen und den absoluten, uneingeschränkten Ekel zu ertragen, den er letzte Nacht in Taras Augen gesehen hatte.

Trevor warf einen unsicheren Blick in Jessicas Richtung, ehe er vortrat und seinem Vater die Hand hinhielt. »Schön, dich zu sehen.«

Jessica ließ Dillon nicht aus den Augen und versuchte ihn mit reiner Willenskraft dazu zu drängen, seinen Sohn in die Arme zu ziehen. Oder den Jungen wenigstens anzulächeln. Stattdessen drückte er ihm kurz die Hand. »Mich freut es auch, euch zu sehen. Ich habe gehört, ihr seid hier, um Weihnachten mit mir zu feiern.« Dillon warf Tara einen Blick zu. »Vermutlich heißt das, dass ihr einen Baum wollt.«

Tara lächelte schüchtern. »Das ist gewissermaßen ein anerkannter Brauch.«

Er nickte. »Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal Weihnachten gefeiert habe. Wenn es um Festtagsstimmung geht, bin ich ein wenig eingerostet.« Sein Blick war wieder zu Jessica gewandert, und er verfluchte sich stumm für seine mangelnde Selbstbeherrschung.

»Tara wird dafür sorgen, dass du dich an jede Kleinigkeit erinnerst, die mit Weihnachten zu tun hat«, sagte Trevor lachend und versetzte seiner Schwester einen Rippenstoß. »Es ist ihr Lieblingsfest.«

»Wenn das so ist, werde ich mich ganz auf dich verlassen, Tara«, sagte Dillon mit seinem gewohnten Charme, ohne Jessica aus den Augen zu lassen. Ein Lächeln rutschte ihm heraus, gefährlich und bedrohlich. »Wenn du es schaffst, die Finger von Jess zu lassen, Brian, dann könnten wir vielleicht alle zusammen diese Pfannkuchen essen. « Seine Stimme klang gereizt. »Wir haben hier einen sehr eigenwilligen Tagesablauf, vor allem jetzt, während der Aufnahmen. Ich arbeite vorzugsweise nachts und schlafe tagsüber.«

Tara warf ihrem Bruder einen Blick zu und flüsterte: »Vampire.«

Trevor grinste sie an und überspielte schnell das Thema. »Wenn ich das richtig sehe, gibt es Pfannkuchen zum Abendessen.«

»Ihr werdet sie mit der Zeit lieben lernen«, versicherte ihm Brian. Er lachte herzhaft und drückte kurz Jessicas Schultern, bevor er seine Arme sinken ließ. »Aus ihr ist eine richtige Schönheit geworden, Dillon.« Er sah Jessica anzüglich an. »Ich weiß nicht, ob ich dir gegenüber schon erwähnt habe, dass ich kürzlich geschieden worden bin.«

»Immer noch der alte Frauenheld.« Jessica tätschelte seine Wange, da sie entschlossen war, sich von Dillon nicht in ihrem Selbstvertrauen erschüttern zu lassen. »Die wievielte war es? Deine dritte oder schon die vierte Ehefrau? «

»Oh, der Schmerz der Pfeile, die du schleuderst, Jessica. « Brian presste sich eine Hand aufs Herz und zwinkerte Trevor zu. »Ich wette, sie lässt euch nie etwas durchgehen. «

Trevor grinste ihn an, breit und strahlend, das berühmte Wentworth-Lächeln, das Jessica so gut kannte. »Nicht das Geringste, sieh dich also vor«, warnte er ihn. »Ich bin ein ziemlich guter Koch. Ich kann dir bei den Pfannkuchen helfen. Lass dir bloß nie von Jessie helfen, nicht mal dann, wenn sie es anbietet. Allein schon der Gedanke, sie könnte etwas kochen, ist gruselig.« Er erschauerte dramatisch.

Jessica verdrehte die Augen. »Er sollte Schauspieler werden.« Ihr war bewusst, dass Tara unauffällig näher zu ihr rückte, weil sie die Spannung wahrnahm, die trotz des Geplänkels in der Luft hing. Sie versuchte Dillon zu ignorieren, zog das Kind an sich und drückte es so ermutigend, wie sein Vater es hätte tun sollen. »Ist dir schon aufgefallen, dass Trevor in Gesellschaft anderer Männer zum Verräter wird?«

»Ich habe lediglich eine Tatsache festgestellt«, verteidigte sich Trevor. »Sogar das Popcorn geht in Flammen auf, wenn sie es in die Mikrowelle stellt.«

»Es ist doch nicht meine Schuld, wenn sich das Popcorn unberechenbar verhält, sobald ich an der Reihe bin, es in die Mikrowelle zu schieben«, antwortete Jessica.

Sie warf Dillon einen verstohlenen Blick zu. Er beobachtete sie so gespannt, wie sie vermutet hatte. Als sie einatmete, sog sie seinen frischen, maskulinen Geruch in ihre Lunge. Er brauchte nur dazustehen, in sein Schweigen gehüllt, und schon machte sich eine gänzlich unvertraute Glut in ihr breit und eine seltsame Unruhe befiel sie.

»Man darf sich euch doch anschließen?«

Jessica wurde blass, als sie sich langsam zu dieser schneidenden Stimme umdrehte.Vivians Stimme. Die Frau war groß und so mager wie ein Model. Ihr platinblondes Haar war hochgesteckt, und sie trug scharlachroten Lippenstift. Jessica fiel auf, dass ihre langen Nägel in exakt demselben Farbton lackiert waren. Ihre Kehle hatte sich plötzlich zugeschnürt, und sie sah Dillon hilfesuchend an.

»Brenda«, sagte Dillon laut und deutlich, denn es war ihm ein Bedürfnis, die Furcht aus Jessicas Augen zu vertreiben. »Jess, ich glaube, du hattest nie Gelegenheit, Vivians Schwester kennenzulernen. Brenda, das ist Jessica Fitzpatrick und das sind meine Kinder, Trevor und Tara.«

Die Zwillinge sahen erst einander und dann Jessica an. Trevor legte seinen Arm um Tara. »Wir haben eine Tante, Jessie?«

»Es scheint so«, sagte Jessica und sah Dillon fest an. Sie hatte Brenda noch nie gesehen. Sie konnte sich vage daran erinnern, dass jemand sie erwähnt hatte, aber Brenda war nie gekommen, um die Kinder zu besuchen.

»Natürlich bin ich eure Tante«, erklärte Brenda mit einer vagen Handbewegung. »Aber da ich viel reise, bin ich noch nicht dazu gekommen, euch zu besuchen. Für mich keine Pfannkuchen, Brian, nur Kaffee.« Sie lief durch die Küche und ließ sich auf einen Stuhl fallen, als sei sie restlos erschöpft. »Ich hatte keine Ahnung, dass die kleinen Lieblinge kommen, Dillon.« Sie warf ihm eine Kusshand zu. »Du hättest es mir sagen sollen. Sie schlagen ganz nach dir.«

»Das müssen viele Reisen gewesen sein«, murmelte Trevor. Er sah Jessica mit einer hochgezogenen Augenbraue an, und auf seinem Gesicht drückte sich eine Mischung aus Belustigung und Ärger aus, die sie sehr an seinen Vater erinnerte.

Jessica gab Tara einen Kuss aufs Haar, als sie spürte, dass das Mädchen zitterte. »Es ist noch nicht ganz dunkel, Schätzchen. Möchtest du vielleicht einen kurzen Spaziergang machen? Das Unwetter ist weitergezogen, und ich würde dir gerne zeigen, wie schön die Insel ist.«

»Geht bloß nicht meinetwegen«, sagte Brenda. »Ich kann mit Kindern nichts anfangen und dafür werde ich mich nicht entschuldigen. Ich brauche Kaffee, Himmel nochmal, bringt es denn keiner von euch fertig, mir eine Tasse hinzustellen?« Sie hob die Stimme zu einer vertrauten Tonlage, die sich für alle Zeiten in Jessicas Gedächtnis eingebrannt hatte. »Robert, dieser Faulpelz, ist noch im Bett.« Sie gähnte und richtete ihren Blick auf Dillon. »Du hast uns alle derart umgekrempelt, dass wir nicht mehr wissen, ob es Morgen oder Abend ist. Mein armer Gatte kommt nicht aus dem Bett raus.«

»Bist du wegen Weihnachten hier?«, wagte sich Trevor vor. Er war unsicher, was er sagen sollte, wollte jedoch instinktiv die Wogen glätten.

»Weihnachten?«, wiederholte Brian hämisch. »Brenda weiß nur, dass Weihnachten ein Tag ist, an dem sie damit rechnet, mit Geschenken überhäuft zu werden. Sie ist hier, um an mehr Geld zu kommen, nicht wahr, meine Liebe? Roberts Geld und das Geld von der Versicherung hat sie bereits verplempert. Deshalb steht sie jetzt mit ausgestreckter Hand hier.«

»Wie wahr.« Brenda zuckte die Achseln und störte sich nicht im Geringsten an Brians harscher Einschätzung ihrer Person. »Geld ist der Fluch jeglichen Daseins.«

»Sie hat auf jeden eine Lebensversicherung abgeschlossen, stimmt’s, Brenda?«, sagte Brian anklagend. »Auf mich, auf Dillon« – er wies mit dem Kinn auf die Zwillinge und sah Brenda mit funkelnden Augen an – »auf die Kinder. Der arme Robert ist wahrscheinlich tot viel mehr wert als lebendig. Wie hoch hast du ihn versichert, auf eine glatte Million?«

Brenda zog eine Augenbraue hoch und warf auch ihm eine Kusshand zu. »Selbstverständlich, Liebling, das ist eine Frage des gesunden Menschenverstands. Ich dachte mir zwar, du mit deinem grauenhaften Fahrstil gehst als Erster drauf, aber da hatte ich bisher kein Glück.«

Brian sah sie finster an. »Du bist ein eiskaltes Luder, Brenda.«

»Der Meinung warst du früher nicht, Darling.«

Jessica starrte sie an. Eine Lebensversicherung auf die Kinder. Auf Dillon. Sie wagte es nicht, Dillon anzusehen, denn er wüsste genau, welcher Verdacht ihr durch den Kopf ging.

Brenda lachte perlend. »Schau nicht so schockiert, Jessica, meine Liebe. Brian und ich sind alte Freunde. Es ist böse ausgegangen, und er kann mir nicht verzeihen.« Sie inspizierte ihre langen Fingernägel. »In Wirklichkeit betet er mich an und will mich immer noch. Ich vergöttere ihn auch, aber es war eine weise Entscheidung, Robert zu wählen. Er ist der Ausgleich, den ich brauche.« Sie hob den Kopf, stöhnte erbärmlich und sah sich flehentlich um. »Für eine Tasse Kaffee könnte ich einen Mord begehen. «

Jessica versuchte, die Information zu verdauen. Versicherungssummen. Sie war nie auf den Gedanken gekommen, außer Dillon oder den Kindern könnte jemand finanziell von Vivians Tod profitiert haben. Sie erinnerte sich noch daran, dass ihre Mutter nach dem Brand mit Dillons Anwalt darüber gesprochen hatte. Der Anwalt hatte gesagt, es sei gut, dass Dillon keine Lebensversicherung auf seine Frau abgeschlossen hatte, denn eine Versicherungspolice würde oft als Motiv für einen Mord angesehen.

Ein Motiv für einen Mord. Könnte eine Versicherungspolice auf Taras und Trevors Leben der Grund für die Unfälle sein? Jessica sah Brenda an und versuchte, die Frau hinter dem perfekten Make-up zu sehen.

»Wie konntest du eine Versicherung auf Vivian abschließen, Brenda?«, erkundigte sich Jessica neugierig. »Oder auf Brian oder Dillon oder die Zwillinge? Das ist doch nicht legal.«

»Also, ich bitte dich.« Brenda winkte mit einer Hand ab. »Ich komme um ohne Kaffee, und du willst dich darüber unterhalten, was legal ist. Also schön, eine kleine Lektion, Kinder, in der Realität der Erwachsenen. Viv und ich haben uns schon vor Jahren gegenseitig versichert. Mit Zustimmung des anderen lässt sich das machen. Dillon hat seine Einwilligung gegeben« – sie warf ihm wieder eine Kusshand zu –, »weil ich zur Familie gehöre. Brian hat seine Zustimmung gegeben, als wir zusammen waren, und mit Robert bin ich verheiratet und habe daher selbstverständlich eine Versicherung auf ihn abgeschlossen. «

»Und du stellst es ungeheuer geschickt an, Leute zu überreden, dass sie dich diese Versicherungen abschließen lassen, nicht wahr, Brenda?«, fauchte Brian.

»Ja, natürlich.« Brenda lächelte ihn trotz seiner Anschuldigungen unbeirrt an. »Deine Eifersucht macht dich so ermüdend. Wirklich, Liebling, du brauchst Hilfe.«

»Eines Tages wirst du pleitegehen und deine Versicherungsprämien nicht mehr zahlen können«, fauchte Brian.

Brenda zuckte die Achseln und winkte ab. »Dann rufe ich eben Dillon an, und er bezahlt sie für mich. Und jetzt hör auf, so gemein zu sein, Brian, und bring mir einen Kaffee. Es kann dir nicht schaden, zur Abwechslung mal nett zu mir zu sein«, sagte Brenda einschmeichelnd und ließ ihren Kopf dramatisch auf den Tisch sinken.

»Oh doch, das würde es«, sagte er hartnäckig. »Wer auch nur das Geringste für dich tut, schadet seinem Karma. «

»Aber wie hast du es angestellt, eine Versicherung auf die Zwillinge abzuschließen?« Allein schon die Vorstellung widerte Jessica an.

Brenda hob ihren Kopf nicht von der Tischplatte. »Meine Schwester und Dillon haben mir natürlich die Genehmigung erteilt. Ohne Kaffee sage ich kein Wort mehr. Meine Kräfte verlassen mich, Leute.«

Jessica warf Dillon einen vorwurfsvollen Blick zu. Er lächelte sie mit betretener Miene herzerweichend an und zog seine breiten Schultern hoch. Brenda stöhnte laut. Jessica gab nach. Es stand fest, dass Brian Brenda keine Tasse Kaffee holen würde, und Dillon wirkte unbeteiligt. In einem der Küchenschränke fand sie die Tassen und tat Brenda den Gefallen. »Sahne oder Zucker?«

»Du brauchst das nicht zu tun, Jess«, fauchte Dillon plötzlich und kniff seinen Mund bedrohlich zusammen. »Brenda, hol dir deinen verfluchten Kaffee selbst.«

»Da ist doch nichts weiter dabei.« Jessica reichte Brenda den Becher.

»Danke, meine Liebe, du bist eine wahre Lebensretterin. « Ihr Blick wanderte abschätzend über Jessicas Figur, dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit Tara zu. »Du siehst deiner Mutter überhaupt nicht ähnlich, aber zum Glück hast du Dillons gutes Aussehen geerbt. Damit solltest du es im Leben weit bringen.«

»Tara ist die Klassenbeste«, teilte Jessica Brenda mit. »Mit ihrem Verstand wird sie es im Leben weit bringen.«

Trevor verschlang einen Pfannkuchen ohne Sirup. »Hütet euch, Jessica hat diesen militanten Blick.« Seine Stimme veränderte sich, und er ahmte Jessica täuschend echt nach. »Die Schule ist wichtig, und wenn ihr schludert und euch einbildet, ihr kämt mit gutem Aussehen oder mit Charme durch, oder wenn ihr glaubt, ihr kämt als Künstler ganz groß raus, dann denkt lieber nochmal nach, denn ohne eine anständige Ausbildung bringt ihr es zu nichts.« Er grinste die Erwachsenen an. »Wort für Wort, ich schwöre es euch. Jetzt ist sie nicht mehr zu bremsen.«

»Mir hat mein Aussehen das gebracht, was ich im Leben will«, murmelte Brenda in ihre Kaffeetasse.

»Vielleicht hast du deine Erwartungen nicht hoch genug geschraubt«, sagte Jessica und sah Brenda in die Augen.

Brenda erschauerte und gab dann auf. »Ich habe nicht die Energie für dieses Gespräch. Ich sagte doch schon, dass ich mit Kindern und Tieren nicht umgehen kann.«

»Tara«, sagte Jessica, als sie dem Mädchen einen Teller Pfannkuchen reichte, »du bist das Kind, und dein Bruder ist das Tier.«

Trevor grinste sie an. »Das ist nur zu wahr, und alle Mädchen wissen es.«

Dillon beobachtete sie, als sie einander liebevoll neckten. Seine Kinder. Seine Jessica. Sie waren eine Familie, in der jeder die Liebe der anderen auskostete. Er war der Außenstehende. Der Kreis war eng, die Bande zwischen den dreien stark. So hätte es sein sollen. So war es gedacht gewesen.

Jessica nahm Dillons Gegenwart ständig wahr. Immer wieder fiel ihr Blick auf ihn. Ihr Puls raste, und ihre Atmung war beeinträchtigt. Das war ärgerlich, und sie kam sich vor wie ein verknallter Teenager. »Wir wollen doch noch spazieren gehen, bevor es dunkel wird, oder nicht, Tara?« Jetzt war sie es, die fliehen wollte. Die dringend fliehen musste. Sie hielt es nicht mehr aus, mit ihm im selben Raum zu sein.

»Draußen ist alles ziemlich verwahrlost, Jess«, sagte Dillon. »Vielleicht wäre es besser, wenn ihr euch im Haus beschäftigt, während wir arbeiten.«

Ihre Augenbrauen schossen in die Höhe. »Uns beschäftigen? « Sie schenkte Trevors warnendem Rippenstoß keine Beachtung. »An was dachtest du denn? Sollen wir im Flur Himmel und Hölle spielen?«

Dillon sah seinem Sohn ins Gesicht, denn der Junge konnte ein beifälliges Grinsen nicht schnell genug verbergen. Etwas Warmes, das er nicht allzu genau unter die Lupe nehmen wollte, regte sich in ihm. »Das ist eine gute Idee, Jess, vorausgesetzt, ihr malt die Felder mit etwas, das sich leicht wieder entfernen lässt.« Er sagte es mit ausdruckslosem Gesicht und wartete auf die Reaktion des Jungen.

Trevor warf seinen Kopf zurück und lachte schallend. Brian fiel in sein Gelächter ein. Sogar Brenda brachte ein mattes Lächeln zustande, obwohl Jessica den Verdacht hatte, dass es eher an Trevors ansteckendem Lachen lag, als daran, dass Brenda Dillons Antwort komisch fand.

Jessica wollte nicht aufblicken und Dillon lächeln sehen, doch sie konnte es nicht lassen. Sie wollte nicht sehen, wie blau seine Augen waren oder wie vollendet sein Mund geformt war. Lippen, die zum Küssen einluden. Fast hätte sie gestöhnt, als der Gedanke sie erröten ließ. Die Erinnerung an seinen Mund auf ihrem stand ihr noch viel zu lebhaft vor Augen.

Sie musste etwas erwidern, denn die Zwillinge würden von ihr erwarten, dass sie in Wortgefechten nicht so leicht zu schlagen war, doch ihr fiel nichts ein, wenn seine blauen Augen sie anlachten. Für einen kurzen Augenblick wirkte er so fröhlich, als sei die entsetzliche Last von seinen Schultern genommen. Jessica warf den Zwillingen einen Blick zu, die sie hoffnungsvoll ansahen. Sie holte tief Atem und beugte sich so dicht zu Dillon vor, dass sie die Funken fühlen konnte, die zwischen ihnen sprühten. Sie brachte ihren Mund so nah an sein Ohr, dass er spüren konnte, wie weich ihre Lippen waren, als sie ihm zuflüsterte: »Du mogelst, Dillon.« Sie ließ ihren warmen Atem über seinen Hals streichen und seine Haut aufheizen, damit er sie ebenso bewusst wahrnahm wie sie ihn.

Das war albern und obendrein gefährlich, und als sie es tat, wusste sie, dass sie eine Dummheit begangen hatte. Die Luft stand still, und die Welt zog sich zurück, bis nur noch sie beide da waren.Verlangen loderte in den Tiefen seiner Augen auf und entflammte ihn augenblicklich. Er verlagerte sein Gewicht, eine kaum wahrnehmbare Bewegung, doch damit stellte er den Körperkontakt zwischen ihnen her. Lust regte sich so heftig zwischen ihnen, dass sie fast greifbar war. Er beugte seinen Kopf zu ihr hinunter.

Niemand atmete. Niemand rührte sich. Jessica starrte wie hypnotisiert in das tiefe Blau seiner Augen, während sein vollendeter Mund kaum zwei Zentimeter von ihren Lippen entfernt war. »Ich will um jeden Preis gewinnen«, murmelte er so leise, dass nur sie es hören konnte.

Ein Stuhl quietschte, als jemand unruhig herumruckelte, und das Geräusch brach den Zauber. Jessica blinzelte, erwachte aus ihrer Trance und trat hastig zurück, um sich der magnetischen Anziehungskraft zu entziehen, die Dillon auf sie ausübte. Sie wagte nicht, eines der beiden Kinder anzusehen. Ihr Herz schlug seltsame Purzelbäume, und die Schmetterlinge tobten sich in ihrer Magengrube aus.

Dillon strich mit seiner Hand in dem Lederhandschuh zärtlich über ihr Haar. »Hattet ihr es alle behaglich letzte Nacht?«

Tara und Trevor sahen erst einander und dann Jessica an. »Sehr behaglich«, sagten sie einstimmig.

Jessica war zu sehr in den Klang seiner Stimme vertieft, um ihm zu antworten. Sie hatte diesen rauchigen Tonfall, den schwarzen Samt, der so sexy war, aber da war noch viel mehr. Manchmal brachte sie die Zärtlichkeit, die aus heiterem Himmel kam, restlos aus dem Gleichgewicht. Dillon war für sie eine Mischung aus alt und neu, und sie versuchte verzweifelt, sich an ihn heranzutasten.

»Das ist schön. Habt keine Scheu, es zu sagen, wenn ihr etwas braucht.« Dillon schüttete den Rest seines Kaffees ins Spülbecken und spülte die Tasse. »Wir packen alle bei der Hausarbeit mit an, da das Personal diesen Monat Urlaub hat. Ich erwarte also dasselbe von euch Kindern. Räumt einfach nur euren eigenen Dreck weg. Ihr könnt euch im Haus frei bewegen, mit Ausnahme der Räume, die von den anderen bewohnt werden, meiner privaten Räume und des Studios. Dorthin dürft ihr nur auf ausdrückliche Einladung.« Er lehnte sich an die Spüle und sah den Zwillingen fest ins Gesicht. »Wir haben einen ungewöhnlichen Tagesablauf, und falls ihr vor dem späten Nachmittag aufsteht, verhaltet euch bitte ruhig, da die meisten von uns schlafen werden. Die Band ist hier, weil wir versuchen wollen, Musik aufzunehmen. Wir wollen einfach mal sehen, was dabei herauskommt. Wenn es klappt, entsteht hoffentlich ein Produkt, das wir einer Plattenfirma anbieten können. Das erfordert viel Zeit und Mühe unsererseits. Wir spielen nicht, wir arbeiten.«

Trevor nickte. »Das verstehen wir. Wir werden euch nicht im Weg sein.«

»Falls es euch interessiert, könnt ihr später zusehen, nachdem wir ein paar Unebenheiten geglättet haben. Ich gehe jetzt ins Studio, das heißt, falls ihr irgendetwas braucht, sagt es gleich.«

»Wir kommen bestimmt gut zurecht«, sagte Trevor. »Um vier oder fünf Uhr nachmittags aufzustehen und die ganze Nacht aufzubleiben ist schon für sich allein genommen eine neuartige Erfahrung!« Ein gewinnendes Lächeln ließ seine weißen Zähne aufblitzen und wies verheißungsvoll auf das Charisma seines Vaters hin. »Mach dir um uns keine Sorgen, Jess wird schon darauf achten, dass wir nichts anstellen.«

Dillons blaue Augen richteten sich auf Jessica und sogen ihren Anblick in sich ein. In ihrer Gegenwart fühlte er sich in seiner Küche zu Hause. Dieses Gefühl hatte er vergessen. Er hatte auch vergessen, wie es war, aufzuwachen und sich auf das Aufstehen zu freuen. Er hörte das Stimmengemurmel um sich herum, hörte Robert Berg und Don Ford auf dem Weg zur Küche im Flur lachen. Es war alles so vertraut und doch ganz anders.

»Das Haus ist ja ganz schön voll.« Robert Berg, der Keyboarder der Band, kam in die Küche und ging auf Brenda zu, um ihr einen Kuss auf den Nacken zu geben. Robert war klein und stämmig und hatte dunkles Haar, das sich bereits lichtete, und einen gepflegten kleinen Spitzbart. »Das können nicht die Zwillinge sein, die sind ja schon ganz erwachsen.«

Trevor nickte ernst. »Das kann bei Menschen vorkommen. Ein ungewöhnliches Phänomen. Die Zeit vergeht, und wir werden einfach älter. Ich bin Trevor.« Er hielt ihm die Hand hin.

»Der Klugschwätzer«, ergänzte Jessica und sah den Jungen finster an, als er Robert die Hand schüttelte. »Schön, dich nach so langer Zeit wiederzusehen.« Sie legte die Hände auf Taras Schultern. »Das ist Tara.«

Robert lächelte das Mädchen zur Begrüßung an, schnappte sich einen Teller und belud ihn mit Pfannkuchen. »Brian hat bisher das Kochen übernommen, Jessica, aber da du jetzt hier bist, kriegen wir vielleicht mal was anderes als Pfannkuchen.«

Trevor verschluckte sich und bekam einen Hustenanfall, und Tara lachte laut los. Dillons Herz schnürte sich zusammen, als er beobachtete, wie Jessica behutsam an Taras Haaren zog und dann so tat, als wollte sie Trevor erwürgen. Die drei gingen so selbstverständlich miteinander um, und eine enge Kameradschaft verband sie miteinander, die er sich immer gewünscht, aber nie gefunden hatte. Er hatte sich so sehr nach einem Zuhause und nach einer Familie gesehnt, und als er genau das jetzt vor seinen Augen hatte und wusste, was wichtig war und worum es in Wirklichkeit ging, war es zu spät für ihn.

»Männer sind weltweit die Spitzenköche«, erwiderte Jessica hochmütig. »Weshalb sollte ich ihnen ihren Herrschaftsbereich streitig machen wollen?«

»Hört, hört«, applaudierte Brenda. »Das hat sie schön gesagt.«

»Du kommst mit, Brian.« Es war keine Frage, sondern ein Befehl, den Dillon erteilte. »Den Rest von Euch erwarte ich in zehn Minuten, und jemand muss Paul aus dem Bett holen.«

Nachdem Dillon gegangen war, herrschte einen Moment lang Stille. So war es schon immer gewesen. Die Leidenschaft und die Energie, die er verströmte, schienen eine Leere zu hinterlassen.

Don Ford kam in die Küche geeilt. Sein kurzes, braunes Haar mit den blonden Spitzen war gestylt, und er war nach der neuesten Mode gekleidet. »Ich musste erst mal eine rauchen. Im Haus duldet Dillon das Rauchen nicht. Mann, ist das heute Abend kalt draußen.« Er rieb sich die Hände, während er sich umsah und sein Blick auf die Zwillinge und auf Jessica fiel. Er setzte sich eine Brille mit kleinen Gläsern und einem schmalen Stahlgestell auf die Nase, um sie genauer anzusehen. »Ich fasse es nicht! Ihr wart nicht da, als ich ins Bett gegangen bin, oder ich trinke nie wieder einen Tropfen.«

»Wir haben uns hinter deinem Rücken ins Haus geschlichen«, gestand Jessica lächelnd. Sie ließ sich von ihm auf die Wange küssen und stellte ihm die Kinder vor.

»Bin ich als Letzter aufgestanden?«

»Das wird dann wohl Paul sein«, sagte Robert und schob Don die Sahne und den Zucker rüber.

Paul kam in die Küche geschlendert und beugte sich herunter, um Jessica einen Kuss auf die Wange zu drücken. »Du bist die reinste Augenweide«, begrüßte er sie. »Ich bin da, ich bin wach, ihr könnt das Erschießungskommando zurückbeordern.« Er zwinkerte Tara zu. »Hast du schon Pläne geschmiedet, wie du an den perfekten Weihnachtsbaum kommst? Wir werden keine Zeit haben, uns auf dem Festland auf die Suche zu machen, und daher werden wir es auf die altmodische Art angehen und einen Baum fällen müssen.«

Brenda gähnte. »Das klingt ja grässlich. Eine solche Schmutzarbeit. Ihr könntet Insekten ins Haus einschleppen, Paul. Du willst doch nicht wirklich einen Baum aus der Wildnis holen, oder?«

Tara wirkte alarmiert. »Wir werden doch einen Weihnachtsbaum haben, oder nicht, Jessica?«

»Jessica hat in dieser Angelegenheit kein Mitspracherecht«, fuhr Robert fort. »Die Entscheidung trifft Dillon. Es ist sein Haus, und wir sind zum Arbeiten hier, nicht zum Vergnügen. Brenda hat Recht, ein Baum von dort draußen«, sagte er und wies auf das Fenster, »wäre voller Insekten und äußerst unhygienisch. Ganz zu schweigen von der Feuergefahr.«

Tara zuckte sichtlich zusammen. Trevor stand auf, zog die Schultern zurück und ging auf Robert zu. »Ich glaube nicht, dass es nötig war, so mit meiner Schwester zu reden. Und mir gefällt nicht, wie du Jessicas Namen gesagt hast.«

Jessica legte ihre Hand sanft auf Trevors Schulter. »Robert, das war unangebracht. Keiner von uns muss an den Brand erinnert werden. Wir waren alle hier, als es passiert ist.« Sie zog an Trevor, der hartnäckig vor Robert stehen blieb. »Tara, natürlich bekommst du einen Baum. Dein Vater hat bereits seine Zustimmung gegeben. Wir können doch nicht ohne einen Baum Weihnachten feiern. «

Brenda seufzte, als sie aufstand. »So lange ich nichts mit all diesen Nadeln zu tun habe, die der Baum abwerfen wird. Man braucht ja so viel Energie, um mit kleinen Kindern fertigzuwerden. Ich bin froh, dass du das machst und nicht ich, meine Liebe. Ich gehe jetzt ins Studio. Robert, kommst du mit?«

Robert folgte ihr gehorsam, ohne einen von ihnen anzusehen. Don trank seinen Kaffee aus, spülte die Tasse sorgfältig und winkte ihnen zu. »Die Pflicht ruft.«

»Es tut mir leid, dass es dazu kommen musste, Jessie«, sagte Paul. »Robert lebt in seiner eigenen kleinen Welt. Brenda wirft das Geld mit beiden Händen zum Fenster hinaus. Alles, was sie hatten, ist weg. Dillon war der Einzige von uns, der klug war. Er hat seinen Anteil investiert und sein Geld verdreifacht. Und die Tantiemen für seine Songs fließen weiterhin. Und da er die Kinder hatte, hat er Krankenversicherungen und Brandschutzversicherungen abgeschlossen und all diese erwachsenen Dinge getan, an die wir überhaupt nicht gedacht haben. Das Schlimmste daran ist, dass er versucht hat, uns dazu zu bringen, das ebenfalls zu tun, aber wir wollten nicht auf ihn hören. Robert ist darauf angewiesen, dass diese Aufnahmen veröffentlicht werden.Wenn Dillon die Songs komponiert und den Gesang und die Produktion übernimmt, wird das Album ein voller Erfolg, aber das weißt du ja selbst. Robert ist in der Zwickmühle. Ohne Geld kann er Brenda nicht halten, und er liebt sie.« Paul zuckte die Achseln und zerzauste Tara das Haar. »Lass dir dein Weihnachten nicht von ihnen ruinieren, Tara.«

»Wessen Einfall war es, die Band wieder zusammenzubringen? «, fragte Jessica. »Ich hatte den Eindruck, es sei Dillons Idee gewesen.«

Paul schüttelte den Kopf. »Ausgeschlossen. Er komponiert ständig, die Musik lebt in ihm, und er hört sie unablässig in seinem Kopf, aber bis letzte Woche hat er seit dem Brand nie wieder mit jemandem zusammengearbeitet. Er kann keine Instrumente mehr spielen. Ich meine, er spielt sie schon, aber es ist kein Vergleich zu früher. Ihm fehlt die Fingerfertigkeit, obwohl er es versucht, wenn er allein ist. Es ist zu qualvoll für ihn. Ich glaube, Robert hat erst mit den anderen gesprochen und dann sind sie alle zu mir gekommen, um zu sehen, was ich dazu meine. Ich glaube, sie dachten wirklich, ich könnte ihn überreden.« In seinen dunklen Augen drückte sich eine Spur von Sorge aus. »Ich hoffe, ich habe das Richtige getan. Er tut es für die anderen, verstehst du, weil er hofft, dass sie Geld damit verdienen. Damit habe ich ihn geködert, und es hat geklappt. Für sich selbst hätte er es nicht getan, aber er hat sich immer für die anderen verantwortlich gefühlt. Ich dachte, es könnte ihm guttun, aber jetzt bin ich nicht mehr sicher.Wenn es ein Misserfolg wird …«

»Es wird kein Misserfolg werden«, sagte Jessica. »Wir machen hier sauber. Du solltest jetzt besser gehen.«

»Danke, Jess.« Er beugte sich hinunter und drückte ihr einen Kuss aufs Haar. »Ich bin froh, dass ihr alle hier seid.«

Sobald sie allein waren, grinste Trevor sie an. »Du wirst andauernd geküsst, Jess. Als du dich mit meinem Dad … äh … unterhalten hast, dachte ich tatsächlich ein paar Minuten lang, ich bekäme vielleicht sogar meine erste Lektion in Sexualkunde.« Er rannte schleunigst los, als Jessica mit einem Geschirrtuch nach ihm ausholte. Sein spöttisches Lachen kam die Treppe heruntergeweht.