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Alice erzählte von dem Zettel mit der kurzen Abschiedsnotiz und der Minuszahl im Computer. Die
Kommissarin fragte nach jedem Detail. Das ist ja wie im Fernsehkrimi. Fehlt nur noch, dass sie nach
meinem Alibi fragt. Doch nach Alices Alibi wurde nicht gefragt. Die Situation schien ohnehin so klar,
dass nicht weiter in Richtung Mord ermittelt, sondern der Selbstmord klar als solcher akzeptiert
wurde. Nach einigen Stunden rückten die Polizisten wieder ab.
Frau Merkenthal erholte sich im Laufe des Tages soweit, dass sie in der Lage war, die
Monatsabrechnung auszudrucken. Nachdem sie selbst die potentiellen Folgen der Abrechnung begriff,
verschlechterte sich ihre Laune zwar wieder, aber damit war sie nicht alleine, denn alle Mitarbeiter
waren über die schlechten Finanzzahlen entsetzt.
Die alltäglichen Vertröstanrufe waren für Alice noch viel schwerer als sonst, denn ihr wurde klar,
dass mit jedem dieser Anrufe tausende von Euros verzögert wurden, wenn nicht gar verloren gingen.
Am Ende dieses bitteren Tages konnte sie gut nachvollziehen, was Herrn Meyer in den Tod getrieben
hatte.
Von der Geschäftsleitung hörte man kein aufmunterndes Wort. Die Chefs hatten sich zu einer
Dauersitzung zurückgezogen, um die Zukunft der Firma zu besprechen. Kurz vor Feierabend wurde
ein großes Meeting für den nächsten Nachmittag angekündigt.
Den meisten Mitarbeitern war sehr mulmig zumute, was dieses Meeting anging. Die Gerüchte
schäumten über.