10

 

Pickett’s Charge war für Lee der schlimmste Moment des Krieges. Obwohl er seinen Männern gesagt hatte, sie sollten nicht den Mut verlieren, mußte er gewußt haben, daß der Krieg damit verloren war. Die Generäle Garnett und Armistead waren tot: General Kemper war tödlich verwundet, und es hatte in drei Tagen mehr als dreißigtausend Ausfälle gegeben. Selbst wenn die Armee es geschafft hätte, sich nach Virginia in Sicherheit zu bringen, so hätte sie doch nicht mehr die Kraft für eine größere Offensive gehabt. Der lange Rückzug zum Obstgarten begann.
In jener Nacht hatte der erschöpfte Lee abzusteigen versucht und es nicht gekonnt. Ein Kavallerist beugte sich vor, um ihm zu helfen, aber ehe er ihn erreicht hatte, war Lee schon von alleine heruntergekommen und stand an Traveller gelehnt. »Zu dumm!« sagte er. »Zu dumm! Wirklich zu dumm!«

 

ANNIE SCHLIEF UNRUHIG den ganzen Nachmittag durch; sie träumte nicht, fand aber auch keine Erholung. Dann stand sie auf, aß aber kaum etwas, und anschließend konnte sie nicht wieder einschlafen. Sie ging im Zimmer auf und ab, wie ein eingesperrtes Tier.

»Möchtest du Druckfahnen lesen?« fragte ich, weil ich mich daran erinnerte, daß sie gesagt hatte, die Fahnen hülfen ihr, sich von den Träumen abzulenken, doch sie schüttelte den Kopf und setzte ihre Wanderung fort, wobei sie ab und zu anhielt, um sich ans Fenster zu lehnen. Sie starrte blicklos auf ihre Füße. Ihre Augen waren vor Erschöpfung umschattet, und sie hatte kaum Farbe im Gesicht.

»Glaubst du, die Bücherei ist heute abend geöffnet?« fragte sie.

»Es ist schon fast sechs«, sagte ich. »Wir könnten uns einen Film ansehen. Ich könnte eine Zeitung besorgen, und wir sehen mal, was es gibt.«

»Nein, ich…« Sie ging zum Bett hinüber und legte sich hin. Nach einer Weile sagte sie schläfrig: »Wann macht sie morgen früh auf?«

»Die Bibliothek? Um neun«, sagte ich. Ich versuchte nicht, noch mehr über Annie Lee herauszufinden. Es ergab keinen Sinn. Ich hatte gedacht, daß Annie erfreut darüber sein würde, daß wir endlich die Ursache ihrer Träume herausgefunden hatten, doch sie hatte den Eindruck gemacht, als wäre es ihr gleichgültig. Und die Information hatte ihr nicht geholfen zu schlafen.

Als mir Freeman zu langweilig wurde, nahm ich mir die Fahnen vor. Ben und Malachi stießen auf einen Trupp eigener Artillerie und gingen dahinter in Deckung. Daran erinnerte ich mich nicht mehr. In der letzten Version hatte es geheißen, sie wären getrennt worden, und Ben wäre bei einer Ambulanz gelandet, aber in dieser Fassung waren sie eindeutig auf der anderen Seite des Tals, in dem sie sich eigentlich befinden sollten. Ich fragte mich, ob das die Szene war, die Broun an dem Nachmittag geschrieben hatte, als ich ihm vorgeworfen hatte, er sei von dem Lincolnbuch besessen.

»Sollten wir nicht jemanden fragen, wo unser Regiment ist?« fragte Ben.

Malachi deutete über das Maisfeld zu einer Straße und einem Zaun voller Männer zurück. Es war nicht besonders verraucht dort unten, und Ben konnte ihre Bajonette in der Sonne funkeln sehen. »Da drüben sind’se, denk ich doch, und wie kommste eigentlich drauf, wir könnten’s schaffen bis dahin? Wir sind getrennt worden, und so Solls auch bleiben.«

Malachi hatte die ganze Zeit über geschrien, aber zuletzt konnte ihm Ben die Worte nur noch von den Lippen ablesen. Das Krachen der Geschütze wurde mit jeder Minute lauter, und die Abschüsse und die explodierenden Granaten hatten aufgehört, verschiedene Geräusche zu sein, und brüllten wie unaufhörlicher Donner. Ben konnte nur am Rauch erkennen, wann die Kanonen feuerten.

»Los, komm!« sagte Malachi. Ben hörte auch das nicht, doch sie begannen mit gebeugten Köpfen zu rennen, als wollten sie sie vor dem Lärm schützen.

Sie liefen genau in eine der Kanonen hinein. Ihr Rohr war geborsten, und Männer lagen auf dem Rücken im Kreis darum herum. Ein Mann mit einem Strohhut und ein Junge versuchten die Pferde vom Munitionswagen loszumachen. Ein Leutnant kam herbeigeritten und rief: »Bringt die Pferde zurück!«, und Ben wunderte sich, daß der Leutnant es schaffte, sich verständlich zu machen. »Ihr beide da! Helft ihnen!« sagte er und deutete mit seinem Säbel auf den Jungen, der mit den Zügeln kämpfte.

Der Mann mit dem Strohhut hatte das Geschirr abgeschnallt, doch die Pferde hatten sich darin verheddert. Einer der Sattelgurte hatte sich um das Hinterbein des vorderen Pferdes gewickelt. Je stärker er zog, desto enger zog er sich zusammen.

Ben packte die nachschleifenden Zügel des Pferdes und versuchte es zu beruhigen. Malachi stellte sich neben das Pferd und versuchte, es gegen den Wagen zurückzuschieben. Der Mann mit dem Strohhut hatte sich gebückt, um den Gurt durchzuschneiden. Das Pferd wieherte und stieg hoch.

»Ich zieh’ dir das Fell ab, du blödes Biest«, schrie Malachi das Pferd an. »Willst du, daß es dich erwischt?«

Ben brachte sich vor den Hufen in Sicherheit und griff nach den Zügeln. »Halt still, verdammt noch mal!« rief Malachi.

Es gab einen fürchterlichen Donner. Es überraschte Ben, daß er ihn hören konnte. Dreck und Gras und Metallstücke flogen vor dem Wagen hoch, und das Pferd kam hart wieder auf die Vorderfüße und stürzte seitwärts auf Malachi. Ben rannte zu ihm hin. Das ganze Gewicht des Pferdes lag auf seiner Brust. »Ich werd’ dir das Fell gerben, verfluchter Klepper!« sagte Malachi. »Runter von mir!«

Ben schob seine Hände unter Malachis Schultern und versuchte, ihn herauszuziehen, aber er bekam ihn nicht von der Stelle. Er richtete sich auf und rief dem Jungen zu, er solle herkommen und helfen, doch er konnte ihn nirgendwo sehen. Der Mann mit dem Strohhut hing über der Deichsel des Munitionswagens, seine Arme schwangen gemächlich vor und zurück.

»Hab Pferde noch nie leiden können«, sagte Malachi mit kräftiger, klarer Stimme, die Ben ohne Mühe verstehen konnte. »So’n scheißgrauer Wallach hat mich in’n Arsch gebissen, als ich noch’n Junge war, und seitdem hat’ ich kein Zutrauen mehr.«

Ben hielt immer noch die Zügel. Er trat zurück und zerrte daran, und der Kopf des Pferdes bewegte sich ein wenig. Sein Hals sah widernatürlich lang aus, wie er da auf der Erde lag, als hätte er ihn durch sein Zerren gestreckt. Ben versuchte es noch einmal.

»’n anderer Scheißgaul hatte ein Hufeisen verloren, und ich hab mich drangemacht und guck nach seinem Huf. Kam nicht in Frage, daß er mich den Fuß hochnehmen und nachgucken läßt, also beug ich mich nach vorn, um zu sehen, ob er vielleicht den Huf gespalten hat«, sagte er. Eine Blut- und Schleimblase erschien in seiner Nase. Er schniefte und sprach weiter. »Schlägt mir’n Stück aus dem Gebiß und aus dem, was darunter ist. Hab’ zwei Wochen lang nur Brei gefressen.«

Ben ließ die Zügel fallen und kniete sich neben Malachi. Er zwängte seine Hände unter die Flanke des Pferdes und versuchte, sie ein wenig anzuheben. »Kannst du dich ein bißchen rausschieben?« fragte er.

»Du guckst dich immer nach hinten um, ob da nicht so was ankommt, aber ich hätt’ nie gedacht, daß mich’n blöder Gaul von der Seite erwischen tät.« Eine größere Blutblase erschien in seinem Mundwinkel und tröpfelte in seinen Bart.

»Malachi?« sagte Ben, obwohl er wußte, daß er schon tot war. Er richtete sich auf. Das Kämpfen hatte sich weiter südlich verlagert, Richtung Sharpsburg. Ben konnte jetzt deutlich das Feuer verschiedener Kanonen unterscheiden. Er sah wieder auf Malachi hinunter. Einer seiner Stiefel schaute unter dem Schwanz des Pferdes hervor, und der andere war halb unter seinem Schenkel. Ben kniete sich hin und zog den Stiefel hervor. Malachi trug keine Socken, und auf der Ferse hatte er eine blauschwarze Blase. Ben drehte den Stiefel mit der Oberseite nach unten. Er stellte den Stiefel neben Malachi ab und begann ihm den zweiten auszuziehen.

»Du da!« sagte ein Mann auf einem Pferd. Es war derselbe Leutnant, der ihnen gesagt hatte, sie sollten die Pferde zurückbringen. Er schwenkte vor Ben seinen Säbel. »Mach, daß du da wegkommst! Welches ist dein Regiment?«

Der Stiefel kam frei, und Ben richtete sich auf, den Stiefel in der Hand. »Ich habe versucht…«

»Du hast versucht, dir ein Paar neuer Stiefel zu beschaffen. Geh zu deinem Regiment zurück, bevor ich dich wegen Plünderei über den Haufen schieße!« Er schwenkte den Säbel dicht vor Bens Brust.

Ben befühlte die Innenseite des Stiefels und zog einen feuchten rechteckigen Zettel heraus. »Sie haben kein Recht, so mit mir zu reden«, sagte er. »Ich wollte ihm nur einen Gefallen tun.« Er kniete sich hin und stopfte das Papier in die Tasche von Malachis Hemd, dann machte er sich den Hügel hinunter auf den Weg in die Richtung, aus der das Schießen kam.

In der Originalfassung hatte Ben nie herausgefunden, was mit Malachi passiert war. Er war einfach verschwunden, und wie vielen anderen Soldaten bei Antietam und Fredericksburg und Chancellorsville war es ebenso ergangen? »Ist er gefallen?« fragte ich Broun, als ich den ersten Entwurf gelesen hatte.

»Gefallen? Ach was, nein, ein alter Fuchs wie Malachi war zu gewieft, um zu fallen. Nach Gettysburg flitzte er nach Kalifornien.«

Broun hatte die Szene umgeschrieben, weil er wütend auf mich war, aber versuchte er mir damit etwas zu sagen? War er Malachi, und quälte er sich mit einem widerspenstigen Assistenten ab, der selbst dann nicht kooperieren wollte, wenn es zu seinem eigenen Besten war? Oder war er Ben, der sich nur nützlich zu machen versuchte und dem damit gedroht wurde, ihn als Dank für seine Bemühungen als Plünderer zu erschießen? Broun war an jenem Nachmittag wütend auf mich gewesen, aber er hatte sich auch Sorgen gemacht. Er hatte mich damals gefragt, ob ich bei Richard in Behandlung wäre, ob ich irgendwelche Medikamente nähme. Vielleicht hatte er dieses Kapitel geschrieben, weil er mir zeigen wollte, daß er um mich besorgt war, daß er nur zu helfen versuchte.

Ich sah auf meine Uhr. Es war halb zwölf, halb neun in Kalifornien, und der Himmel allein wußte, wie spät es in Virginia oder Pennsylvania war, oder wo auch immer Lee sich heute nacht befinden mochte. Annie seufzte im Schlaf und drehte sich auf die andere Seite. Ich legte die Kette vor das Schloß und schob den Sessel zwischen die Tür und das Bett. Ich stand dort eine Weile, beobachtete ihren Schlaf und wünschte, ich könnte ihr helfen. Dann las ich weiter.

Ben schleppte den ganzen Nachmittag über verwundete Soldaten vom Schlachtfeld weg. Bens Bruder, der auf der Seite der Union kämpfte, schaffte es aus dem Ostwald heraus und weg von der tiefer gelegenen Straße,[ii] ehe er in die Seite getroffen wurde. Er lag eine Weile regungslos in der heißen Sonne, dann kroch er in eine Heumiete und verlor das Bewußtsein. Gegen halb drei setzte eine Artilleriegranate die Miete in Brand, und er verbrannte bei lebendigem Leib.

»Sie können diese Stellung unmöglich halten«, sagte Annie. Sie setzte sich auf und schwang ihre Füße über die Bettkante. »Ich habe ihm doch gesagt…« Sie stand auf.

Ich schaute zur Tür, obwohl ich gerade erst die Kette vorgelegt hatte, und machte vorsichtshalber einen Schritt darauf zu, doch sie setzte sich auf die Bettkante und legte ihre Arme um den hölzernen Pfosten am Kopfende des Bettes. »Meine Schuld«, sagte sie so leise, daß es beinahe nur ein Seufzer war.

Ich versuchte mich neben sie zu setzen, doch sie drehte sich weg, deshalb setzte ich mich in den grünen Sessel und beugte mich, die Hände zwischen den Knien, vor. »Annie!«

»Ich weiß! Ich weiß!« sagte sie bitter. Sie stand wieder auf, einen Arm immer noch um den Bettpfosten geschlungen. »Wo ist er?« fragte sie und wandte sich um, als wollte sie jemand hinter sich ansehen. »Er sollte Hood sagen, daß er seine Division einsetzen soll.«

Sie machte einen steifen, schlafwandlerischen Schritt auf die Tür zu meinem Zimmer zu. »Versuchen Sie, Ihre Männer am Wald neu zu formieren«, sagte sie freundlich, als spräche sie zu einem Kind.

»Annie?« sagte ich ruhig, bewegte mich zwischen sie und die Tür und wünschte, ich hätte auch die Außentür meines Zimmers mit der Kette gesichert. »Ich weiß, wo wir sind. Bei Pickett’s Charge. Longstreet hat keine Verstärkung geschickt.«

Sie blickte mich direkt an. »Verlieren Sie nicht den Mut«, sagte sie. Es lag keinerlei Emotion in ihrer Stimme, doch ihr Gesichtsausdruck war der von Arlington, als sie vom Hügel auf die Toten auf der Wiese herabgeschaut hatte. »Diesmal war es meine Schuld. Formieren Sie sich neu, sobald Sie die Deckung erreicht haben.«

Es ging eine halbe Stunde so weiter. Dann und wann griff sie nach unten, wobei ihre Hand beinahe den Boden berührte, und ich dachte, sie helfe einem gefallenen Soldaten wieder auf. Dann fiel mir ein, daß Lee auf einem Pferd gesessen hatte. Er war auf Traveller von seinem Befehlsposten zu den Überlebenden hinuntergeritten, um sie in die Sicherheit des Waldes zu schicken. Er mußte hinabreichen, um seine Hand einem gemeinen Soldaten auf die Schulter zu legen, um seinen Männern, die sich an ihm vorbeischleppten, eine kleine Ermutigung zukommen zu lassen. »Meine Schuld«, sagte Annie leise, immer wieder. »Meine Schuld.«

Und ich hatte gewollt, daß sie von Gettysburg träumte, um die Richtigkeit meiner Theorie zu beweisen. »Es ist nicht deine Schuld«, sagte ich.

Ich nahm vorsichtig ihren Arm und führte sie zum Bett zurück, und sie setzte sich hin und legte ihre Arme wieder um den Bettpfosten. »Zu dumm«, sagte sie verzweifelt. »Wirklich zu dumm.«

Sie wollte den Pfosten nicht loslassen, selbst dann nicht, als sie aufgewacht war. »Ich war unter dem Apfelbaum und habe das Haus angesehen«, sagte sie gefaßt, umklammerte aber immer noch den Bettpfosten. »Bloß war es diesmal kein Obstgarten. Es war ein Wald.«

»Das Wäldchen«, sagte ich. »Bei Gettysburg.«

»Ich wußte, daß es in Wirklichkeit kein Obstgarten war und daß es keine richtigen Apfelbäume waren, obwohl grüne Äpfel daran hingen. Es war Sommer. Es war so heiß wie in einer Backstube. Ich trug meinen grauen Mantel, und ich dachte andauernd, ich sollte ihn ausziehen, aber ich konnte es nicht, weil ich den vorbeikommenden Soldaten sagen mußte, sie sollten in den Wald gehen. Sie versuchten, über das Geländer auf die Vorderterrasse heraufzukommen, aber es war kein Geländer, es war mehr eine Art Wand, und sie schafften es nicht, und ich konnte wegen all des Rauchs nicht erkennen, warum sie nicht auf die Veranda heraufkamen, und dann kamen sie zurück in den Obstgarten, überall blutend. ›Das ist meine Schuld, das ist meine Schuld‹, sagte ich immer wieder zu allen, die vorbeikamen.«

Ich setzte mich neben sie aufs Bett und erklärte ihr, was der Traum bedeutete, obwohl ich längst nicht mehr daran glaubte, daß ich ihr mit meinen Erklärungen mehr half, als Richard ihr mit seinen Theorien und Schlaftabletten geholfen hatte.

Sie hatte zu mir gesagt, meine Interpretationen ließen sie die Träume leichter ertragen, doch ich deutete sie nun schon eine Woche, und die Träume waren kontinuierlich schlimmer geworden. Mit ihr nach Arlington zurückzufahren würde auch nicht helfen, und ich hatte nicht die Absicht, sie wieder in Richards Reichweite zu bringen, aber sie hier in Fredericksburg zu lassen, war nicht viel besser. Früher oder später würde sie darauf bestehen, das Schlachtfeld zu besuchen. Um was zu finden? Einen Haufen neuer Träume? Spotsylvania? Petersburg? Wilderness, wo die Verwundeten bei lebendigem Leib verbrannt waren? Es gab eine ganze Reihe wundervoller Möglichkeiten. Der Krieg war erst halb vorüber.

»Versprich mir, daß du mich nicht davon abhalten wirst, die Träume zu träumen«, hatte sie am ersten Tag in Fredericksburg zu mir gesagt. Und ich hatte es versprochen. Lee hatte auch Versprechungen gemacht. »Ich hätte keinen anderen Weg einschlagen können«, hatte er an Markie Williams geschrieben. Aber als er sechzehnjährige Jungen wie Maisstauden umgemäht sah, als er sie barfuß und blutend und zu Tode erschöpft sah, hatte er da nie daran gedacht, sein Versprechen zu brechen?

Ich fühlte mich auf einmal sogar zum Stehen zu müde. Ich ging wieder auf mein Zimmer, legte die Druckfahnen vom Bett auf den Boden und legte mich hin.

Ich schlief bis um halb sieben. Halb vier in Kalifornien. Zu früh, um Broun anzurufen. Ich ging zum Coffeeshop hinüber und las Fahnen und ließ die rothaarige Serviererin meine Kaffeetasse auffüllen: wann immer sie halb leer war, bis der Kaffee eine gleichförmige, ungenießbare Temperatur angenommen hatte.

D. H. Hills Pferd wurden die Vorderbeine abgeschossen. Ben fand sein Regiment, und sie marschierten nach Süden und Osten Richtung Sharpsburg. Lee versuchte, durch das Teleskop seines Leutnants hindurchzuschauen, schaffte es aber nicht, weil seine Hände bandagiert waren. A. P. Hill kam in einem roten Wollhemd herbeigeritten und rettete den Tag, und Ben wurde in den Fuß getroffen. Um neun rief ich Brouns Hotel vom Münztelefon des Coffeeshops aus an. Er war abgereist.

Ich ging aufs Zimmer zurück und betrat es durch meine Tür. Annie schlief und umklammerte das Kopfkissen, so wie sie den Bettpfosten umklammert hatte. Ich rief den Anrufbeantworter an. »Du wirst dich vielleicht fragen, wo ich hingefahren bin«, sagte Broun. »Ich bin in San Diego. Im Hotel Westgate. Ich bin hier, um mich mit einem Endokrinologen zu treffen. Der Psychiater hat mich darauf gebracht. Er ist ein Experte für hormonelle Ungleichgewichte im Gehirn. Ruf mich an, wenn du irgendwas brauchst, mein Sohn.«

»Ich versuche es«, sagte ich. Ich rief das Westgate in San Diego an. Eine aufgezeichnete Stimme fragte mich, wen ich zu sprechen wünschte, und als ich es ihr gesagt hatte, rief sie in Brouns Zimmer an. Er war nicht da.

Ich fragte mich, wo er wohl steckte. Er konnte sich gerade mit dem Endokrinologen treffen oder ganz woanders sein, und seine freundliche, rauhe Stimme würde immer noch sagen: »Ich bin in San Diego im Hotel Westgate.« Das Flugzeug nach San Diego konnte abgestürzt sein, und es hätte immer noch keinen Unterschied ausgemacht. Diese Stimme würde immer noch zu mir gesprochen haben. Ich fragte mich, ob es nicht das war, was hier vor sich ging, ob die Träume nicht eine Art aufgezeichneter Nachricht waren, die Lee hinterlassen hatte, und er sich überhaupt nicht hier befand.

Ich ging hinaus und holte den Wagen. Nehmen Sie den Lafayette Boulevard bis zur Sunken Road. Sie können es nicht verfehlen. Der Apotheker hatte recht gehabt. Überall gab es Schilder: Highway-Schilder für den US 3, kleine braune für den Nationalpark beinahe an jedem Block auf dem Lafayette Boulevard, ein großes braunes Schild am Eingang, ein ›Nach Einbruch der Dunkelheit geschlossen‹ neben dem Eisentor, Fredericksburgs-historischer-Rundgang-Nummer-24-Zeichen, eine weißes ›Nationalfriedhof‹-Schild. Sunken Road war mit einem gewöhnlichen grün-weißen Straßenschild gekennzeichnet. Ich bog in die Sunken Road ein und parkte gegenüber dem Besucherzentrum. Es war nach neun, was bedeutete, daß das Besucherzentrum und vermutlich auch die Bücherei geöffnet waren, doch ich ging nicht hinein. Ich stieg auf den Hügel, um mir die Gräber anzusehen.

Es war nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte. Der Hügel war in grasbewachsene Terrassen gegliedert, die gerade breit genug für eine Grabreihe waren, und an der Spitze senkten sich die gemeißelten Schlußsteine in säuberlichen Reihen gegen eine Flagge, die in Pyramiden aus dekorativen, massiven Kanonenkugeln verankert war, aber der Hügel war nicht einmal halb so hoch wie der Hügel bei Arlington, kaum hoch genug, um von einem Höhenzug zu sprechen.

Die Ebene an seinem Fuß, wo all die Toten gelegen hatten, war mit Gras, Bäumen und Wegen aus im Zickzack angeordneten Backsteinen bedeckt. Rund um das Besucherzentrum hatte man Azaleen und Efeu gepflanzt. Es sah aus wie der Hinterhof von nebenan.

Nun, so war der Bürgerkrieg eben gewesen, nicht wahr? Ein Krieg im Hinterhof, ausgetragen in Maisfeldern und auf Veranden und auf ausgefahrenen Landstraßen, ein gemütlicher kleiner Krieg, in dem zweihundertundviertausend Jungen und Männer unmittelbar umgekommen waren und weitere vierhunderttausend an der Ruhr, nach Armamputationen und an Gallenkoliken gestorben waren. Doch den hübschen Gräberreihen zum Trotz, die sich in perspektivischer Verkürzung in die Ferne erstreckten, sah es nicht so aus, als sei hier jemals jemand getötet worden. Und es sah nicht so aus wie in Arlington.

An der Hügelkuppe nahm ich den Backsteinweg, der an ihrem Rand entlang bis zu einem großen Schild hinüberführte, das sich als ein Gemälde herausstellte, auf dem Lee zu sehen war, der durch ein Fernglas auf das Schlachtfeld hinausschaute. Daneben war ein gemauerter Sockel mit einem Lautsprecher darin. Ich drückte den Knopf für den unwissenden Touristen auf Besichtigungstour.

»An dieser Stelle von Marye’s Heights«, sagte eine tiefe autoritäre Stimme, »stand General Robert E. Lee und leitete die Schlacht von Fredericksburg.« Sie klang wie Richard über Anrufbeantworter. Ich ließ die Stimme weiterreden, während ich die Gräber am Rand betrachtete.

Sie waren von Granitplatten mit vielleicht fünfzehn Zentimetern Kantenlänge gekennzeichnet. Auf jeder Platte waren zwei Ziffern. Ich stand vor der Ziffer 243, darunter war eine Linie, und darunter stand die Zahl 4. Ich notierte die Ziffern auf einem Stück Papier, damit ich mich erkundigen konnte, was sie bedeuteten.

»Guten Morgen«, sagte ein Ranger mit braunem Hut. Er kam mit einem Müllsack aus Plastik zu mir herüber. »Wollten Sie ins Besucherzentrum? Ich war draußen, das Gelände überprüfen, deshalb habe ich abgeschlossen, aber ich kann es aufschließen. Wir haben seit einiger Zeit Probleme mit Jugendlichen, die nachts hier reinkommen.« Er holte eine Bierdose aus dem Sack, um sie mir zu zeigen, dann stopfte er sie wieder hinein. »Die erste Tour ist um elf. Suchen Sie nach einem bestimmten Grab?«

»Nein«, sagte ich. »Ich wollte nur das Schlachtfeld von hier oben sehen.«

»Kann man sich nur schwer vorstellen, daß hier jemals eine Schlacht war, wie? Die Artillerie stand hier über die ganze Höhe verteilt, und dort unten hinter der Steinmauer waren Scharfschützen, da, wo die Straße ist. Es ist übrigens nicht die Originalmauer. General Robert E. Lee hat die Schlacht von hier oben kommandiert«, sagte er mit der Begeisterung eines Mannes, der nie im Krieg gewesen ist. »Er hat die Unionsarmee dort unten vom Fluß heraufkommen sehen«, er zeigte über die Bäume und Dächer von Fredericksburg zum Rappahannock hinüber, »und er sagte: ›Es ist gut, daß der Krieg so schrecklich ist, sonst würden wir ihn zu sehr mögen.‹«

»Was bedeuten die Zahlen auf den unbeschrifteten Grabsteinen?«

»Das sind die Registriernummern der Gräber. Nach dem Krieg waren hier über das ganze Gebiet verstreut Gefallene der Schlachten von Fredericksburg, Spotsylvania und Wilderness begraben. Als das Schlachtfeld in einen Nationalfriedhof umgewandelt wurde, ließ man die Toten exhumieren und sie hier neu begraben. Die Nummern geben an, wo die Toten gefunden wurden.«

Ich holte den Zettel hervor, auf dem ich die Nummern notiert hatte, und faltete ihn auseinander. »Können Sie mir diese hier erklären?« sagte ich.

»Zweihundertdreiundvierzig, und darunter ist eine Linie und die Zahl vier.«

»Zweihundertdreiundvierzig ist die Registriernummer. Vier bedeutet die Anzahl der Toten.«

»Die Anzahl der Toten?«

»Die im ursprünglichen Grab gefunden wurden. Oder die Körperteile. Es war manchmal schwer zu sagen, um wie viele Soldaten es sich in Wirklichkeit handelte. Einige der Leichen waren schon seit drei Jahren begraben gewesen.«

So wie Willie Lincoln, dachte ich unmotiviert. Vielleicht war er irgendwo auf dem Feld begraben gewesen, und dann hatte ihn ein Umbettungsteam ausgegraben und mit der Leiche seines Vaters zusammen nach Springfield zurückgeschickt.

»Bei Chancellorsville hat man ein Grab gefunden, das voller Arme und Beine war. Man nahm an, daß sich in der Nähe ein Feldlazarett befunden haben mußte, in dem man Amputationen durchgeführt hat. Und häufig waren Pferde zusammen mit den Leichen begraben.«

»Wie ist man dann auf diese Zahlen gekommen?«

»Schädel. Es war eine schauerliche Arbeit«, sagte er vergnügt. »Wenn Sie Lust haben, mit zum Besucherzentrum hinunterzukommen, könnte ich die Nummern für Sie nachschlagen.«

»Nein«, sagte ich. »Ich glaube, ich bleibe noch eine Weile hier oben.«

»Es ist schön hier oben, nicht wahr?« sagte er. Er tippte sich an den breitkrempigen Hut und ging über den gemauerten Pfad zurück und den Hügel hinunter, wobei er einmal anhielt, um neben einem der Gräber ein Stück Papier aufzuheben.

Es war schön hier oben. Die weit ausgedehnte Stadt mit ihren blauen und grauen Dächern und blühenden Bäumen verbarg die Ebene, und unter mir, wo die Infanterie von den Gewehrschützen hinter der Steinmauer niedergemäht worden war, war ein bunt zusammengewürfelter Haufen von Souvenirläden, in denen es Postkarten gab und Flaggen der Konföderation. Man sah nichts mehr von den toten Pferden, die auf dem Feld herumgelegen hatten, und von den verwundeten Soldaten, die hinter ihnen Deckung gesucht hatten, weil es keine andere Deckung gab. »Es ist gut, daß der Krieg so schrecklich ist«, hatte Lee bei dem Anblick gesagt, »sonst würden wir ihn zu sehr mögen.«

Zu sehr mögen? Ging es bei den Träumen vielleicht darum? Hatte Lee den Krieg so sehr gemocht, daß er nicht davon lassen konnte, nicht einmal in seinen Träumen? Nein, natürlich nicht. Er hatte das an dem Morgen gesagt, als die Ebene voller Flaggen, Hornsignale und Sonnenlicht war, das die Läufe der Springfield-Gewehre glitzern ließ.

In der folgenden Nacht hatten die Verwundeten dort gelegen und waren erfroren, wo sich jetzt die Souvenirläden und das Besucherzentrum befanden, und Lees barfüßige, dürftig bekleidete Soldaten waren vom Hügel heruntergekommen und über die Steinmauer geklettert, die schwarz von Blut gewesen war und sich eiskalt angefühlt haben mußte. Selbstverständlich hatte man eine neue Mauer errichten müssen. Die Konföderierten waren den Hügel heruntergekommen und hatten ihre Uniformen an sich genommen, mit den am Ärmel befestigten Namen, ihre Stiefel, mit den Namenszetteln in den Fußkappen. Und niemand, nicht einmal Lee, hatte in diesem Augenblick den Krieg mögen können.

Ich durfte Annie unter keinen Umständen hier herauskommen lassen. Sie war bereits in ihren Träumen hier gewesen, hatte die Leichen auf der kalten Erde liegen und das Nordlicht seinen blutigen Tanz am Himmel vollführen sehen, aber sie hatte nicht die Reihen der Granitplatten gesehen, und sie hatte die Ehrenliste nicht gesehen oder gehört, wie der Ranger vergnügt und heiter die Eintragungen vorlas, ohne sich des Grauens, das in seinen Worten enthalten war, bewußt zu sein. Häufig hatte man Pferde mit Gefallenen zusammen begraben.

Vielleicht konnte ich nicht die Träume stoppen, doch ich konnte sie vor dem hier bewahren. Und das bedeutete, sie aus Fredericksburg wegzubringen, wo wohlmeinende Serviererinnen und Apotheker und Taxifahrer in ihrem Eifer, uns hier herauszulocken, auf Drugstoretheken Lagepläne malten. Ich ging den Hügel hinunter und ins Besucherzentrum.

Der Ranger war hinter dem Informationstisch und leerte gerade einen metallenen Papierkorb in einen Mülleimer aus. »Ich habe die Nummer für Sie herausgesucht«, sagte er, seine Hände aneinander reibend. Er schlug ein dickes, in Leder gebundenes Buch an einer Seite auf, die er mit einem Stück Papier markiert hatte. »Sie sind alphabetisch nach dem Umbettungsteam geordnet.«

Er drehte das Buch für mich um, und ich überlas die engbedruckte Seite. »Gefunden Schlachtfeld Wilderness. Drei Tote. Gefunden Charis Farm, in Maisfeld.

Zwei Schädel. Gefunden Schlachtfeld Chancellorsville. Zwei Tote.«

»Hier steht es«, sagte der Ranger und verdrehte den Oberkörper, damit er die Zahlen lesen konnte. »Zwei-dreiundvierzig.« Er zeigte auf eine Zeile ziemlich weit unten auf der Seite. »Gefunden Laceys Farm, im Obstgarten. Vier Schädel und Knochen.«

Gefunden in einem Obstgarten. Vier Schädel und Knochen. »Es hat etwas mit dem Soldaten zu tun, der seinen Namen am Ärmel befestigt hat«, hatte Annie gesagt, als sie die Ursache der Träume herauszufinden versuchte. Aber hier ging es nicht um einen einzelnen blondhaarigen Jungen, dessen Name so ausgeblichen war, daß man ihn nicht mehr lesen konnte. Es waren so viele, daß man Jahre gebraucht hatte, um all die in Feldern und unter Apfelbäumen begrabenen Leichen auszugraben und sie hierher zu bringen, so viele, daß man sie nicht hatte einzeln begraben können, sondern nur zu mehreren unter einer einzigen Nummer.

»Sind Ihnen irgendwelche sehenswerten Touristenattraktionen außerhalb von Fredericksburg bekannt?« fragte ich. »Ein Ort, den wir besichtigen könnten? Sagen wir, im Umkreis von hundert Meilen.«

Er zog eine Broschüre unter dem Tisch hervor. »Das Schlachtfeld von Wilderness ist nur…«

»Nicht Wilderness. Nichts, was mit dem Bürgerkrieg zu tun hat.«

Er griff mit einem verwirrten Gesichtsausdruck erneut unter den Tisch und brachte eine Straßenkarte von Virginia zum Vorschein. »Nun, da gibt es natürlich Williamsburg. Bis dahin sind es etwa hundert Meilen.« Er faltete die Karte auf dem Tisch auseinander. »Der Shenandoah Nationalpark ist hundertzwanzig Meilen entfernt.« Er zeigte darauf. »Es gibt dort eine Menge wunderbarer Aussichtsplätze und Wanderwege. Ich weiß allerdings nicht, wie das Wetter im Westen ist. Es soll sich eine große Schlechtwetterfront nähern.«

Ich beugte mich über die Karte. Es führte kein Weg aus Fredericksburg heraus. Im Süden blockierte uns Sayler’s Creek den Weg nach Richmond; im Norden würden wir an Antietam vorbeikommen. Chancellorsville und Wilderness lagen zwischen uns und Shenandoah an der US 3. Aber wenn wir nach Süden führen, nicht so weit, daß wir nach Spotsylvania hineinkämen, und wenn wir uns an die Nebenstraßen hielten, bis wir westlich von Culpepper waren, wo die Schlacht um Cedar Mountain ausgetragen worden war, dann könnten wir es vielleicht schaffen.

»Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?« fragte der Ranger eifrig. »Um elf gibt es einen Rundgang mit Führung.«

»Nein, danke.« Ich faltete die Karte zusammen. »Wie viele unbekannte Soldaten liegen hier insgesamt?«

»Hier, meinen Sie? Im Fredericksburg Nationalfriedhof sind zwölftausendsiebenhundertundsiebzig begraben«, sagt er, als wäre das ein Anlaß, darauf stolz zu sein. »Es sind natürlich alles Unionssoldaten.«

»Wie viele insgesamt? Aus dem ganzen Krieg?«

»Dem ganzen Krieg? Oh, ich habe keine Ahnung. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob es überhaupt eine Möglichkeit gibt…« Er holte einen Kugelschreiber aus seiner Tasche und begann auf die Schlachtfeld-Broschüre zu schreiben. »Also. Hier haben wir zwölftausendsiebenhundertundsiebzig, und elfhundertsiebzig unbekannte Konföderierte liegen auf dem Konföderiertenfriedhof, und dann noch Spotsylvania.« Er notierte eine Zahl, dann griff er unter den Tisch und holte einen weiteren Stapel Broschüren hervor. »Die Gedenkstätte des unbekannten Soldaten von Arlington hat zweitausendeinhundertundelf…« Er blätterte die Broschüren durch, drehte eine um. »Bei Petersburg liegen viertausendeinhundertundzehn. Gettysburg hat neunhundertneunundsiebzig Gefallene im eigentlichen Friedhof, aber natürlich sind auf dem Schlachtfeld noch mehr Gräber.

Die meisten Gefallenen der Konföderation wurden nach dem Krieg nach Richmond, Savannah und Charleston gebracht und dort in Massengräbern beigesetzt.«

Er blätterte weiter durch die Broschüren. »Es hing natürlich alles davon ab, wer die Schlacht gewonnen hat. Beim Verlierer blieben bei jeder Schlacht mehr als achtzig Prozent der Gefallenen unidentifiziert.« Er begann die Zahlen zu addieren. »Ich würde sagen, zwischen einhundertzwanzigtausend und zweihundertfünfzigtausend nicht identifizierte Gefallene insgesamt, aber wenn Sie eine genauere Zahl haben möchten…«

»Machen Sie sich keine Umstände«, sagte ich, ging zum Wagen und fuhr Annie abholen.