05
Es ist alles geregelt. Wir wurden bereits erwartet. Die Reservierung per Internet geht auf meinen Namen. Und bezahlt ist auch schon alles. Sie haben sogar das Kennzeichen meines Wagens und wissen, wie meine Kinder heißen. Das macht mir zu schaffen, aber ich kann nichts dagegen tun. Noch nicht. Es beruhigt mich aber auch irgendwie. Wenn sie vorhätten, mich in einen Auftrag hineinzuziehen, hätten sie irgendeinen meiner vielen Decknamen angegeben.
Ich frage nach Leticia. Im Computer findet sich jedoch keine Reservierung auf ihren Namen. Insgeheim drücke ich mir selbst die Daumen: Hoffentlich hat die clevere Nummer Zwei sich einmal im Leben vertan. Um mich zu vergewissern, bin ich versucht, nach dem Kennzeichen ihres Wagens zu fragen, lasse es im letzten Moment aber bleiben. Ich muss vorsichtig sein.
Die Kinder sind zwar noch etwas verschlafen, aber in Hochstimmung, als wir zu unserer Parzelle fahren, wo Leti sofort bestimmt, wo mein Zelt stehen soll und wo ihres. Sie fordert einen gebührenden Abstand: Falls wir eine Freundin für dich finden.
Über die paar Leute, die zu dieser frühen Stunde vollkommen nackt mit Handtuch und Kulturbeutel zu den Waschräumen schlendern, scheint sie sich nicht zu wundern. Antoñito zögert kurz und zieht sich dann aus.
»Jetzt doch noch nicht, du Dummkopf!«, belehrt ihn Leti. »Wir gehen doch gleich frühstücken, und im Restaurant muss man immer was anhaben.«
Sie hat die Platzordnung des FKK-Campings bereits gründlich studiert, die man uns bei der Anmeldung in die Hand gedrückt hat. Ich schließe meinen Wagen ab, und wir machen uns auf den Weg zum Restaurant. Unterwegs begegnen wir zwei Frühaufsteherinnen, die zum Strand wollen. Nackt. Ich weiß nicht, wo ich hinschauen soll, und grüße etwas zu förmlich, worauf eine der Blondinen lachend ihr Käppi abnimmt, sich verbeugt und mir auf Deutsch einen wunderschönen guten Morgen wünscht. Sicher amüsiert sie sich über mein hochrotes Gesicht. Vielleicht aber auch über die Erektion, die meine für einen Familienvater typische kurze Hose leicht ausbeult.
»Was hat sie gesagt?«, fragt Antoñito, kaum sind sie weg.
»Keine Ahnung. Sie hat Französisch gesprochen, nehme ich an«, erwidere ich.
»Das war doch kein Französisch, Papi«, erklärt Leti altklug. »Sie hat uns bestimmt gegrüßt.«
Meine Kinder wissen nicht, dass ich außer Spanisch und Englisch noch vier weitere Sprachen spreche. Das gehört zu meinem Doppelleben, zu all den Kenntnissen und Fertigkeiten, die ich mir angeeignet habe, während sie dachten, ich verkaufe Arzneimittel, Toilettenpapier und Slipeinlagen an Krankenhäuser in halb Europa. Meine Auslandstermine sind nämlich immer mit einer Geschäftsreise zu den großen Kliniken verknüpft, wobei diesen bürokratischen Part dann mein Assistent erledigt – der als Juan Pérez Pérez reist und den ich nie kennengelernt habe.
Offiziell bin ich nämlich beim selben Pharmaunternehmen angestellt, für das Tony gearbeitet hat. Diese Tarnung haben sie mir vor acht Jahren verschafft; ich habe sie nicht selbst ausgesucht, aber eigentlich war es nur folgerichtig, denn im Grunde habe ich es Tonys früherem Arbeitgeber zu verdanken, dass ich Auftragskiller der FIRMA wurde.
Bis heute weiß ich nicht, für wen ich tatsächlich arbeite. Das Pharmaunternehmen ist nur ein Rädchen im Getriebe der mysteriösen FIRMA. Hinter der sich womöglich ein multinationaler Konzern mit einer Abteilung für Hinrichtungen verbirgt. Oder eine Regierung. Vielleicht ja sogar unsere eigene.
Aber das kann mir egal sein, sie zahlen pünktlich, und ich beziehe das Gehalt eines Topmanagers. Und das vollkommen legal, wie jeder andere auch führe ich die Steuern an das Finanzamt ab. Ich habe sogar ein eigenes Büro, auch wenn ich dort nur ein- oder zweimal pro Woche aufkreuze. Und ich habe eine spitzenmäßige Lebensversicherung, die den Unterhalt und die Ausbildung der Kinder sichert, falls mir etwas zustoßen sollte. Zudem deponiert jemand jeden Monat auf einem Schweizer Nummernkonto noch einmal das Dreifache meines offiziellen Gehalts – und eine saftige Prämie für jeden der erfolgreich ausgeführten Aufträge, die sich in meinem Fall auf dreizehn beziffern.
Stopp, vierzehn, ich habe den Geschäftsmann gestern im Fahrstuhl vergessen.
Strenggenommen sind es sogar fünfzehn, aber die frühere Nummer Drei rechne ich nie mit. Und der Kredithai im Retiro zählt ebenso wenig. Zumindest nicht für meinen beruflichen Werdegang. Das war ein Freundschaftsdienst. Und obendrein ein hundsmiserabler.
Leticia hat sich nie gewundert, dass ein Loser wie ich so viel Geld verdient. Bevor wir uns trennten, sagte sie, dass sie lieber mit einem Draufgänger verheiratet gewesen wäre, auch wenn er keinen Cent in der Tasche gehabt hätte. Ein selbsternannter Verfechter der Naturheilkunde hätte aber nicht ihr Fitnessstudio, ihre Designerklamotten oder die Privatschule der Kinder finanzieren können. Und auch nicht ihren Unterhalt, das Haus, in das sie ein paar Monate nach der Trennung wieder einzog, da ich mir ein Apartment gekauft hatte, und natürlich auch nicht das Auto, das ich jeden Moment durch das Fenster des Restaurants zu sehen fürchte.
Auf einmal lenken mich hellblaue Augen ab. Sie gehören einer blonden Frau, die ungefähr Mitte zwanzig ist. Mit einem fröhlichen Lächeln beobachtet sie uns. Genauer gesagt die Kinder. Plötzlich sieht sie jedoch mich an, und erneut verspüre ich ein heißes Pochen in meinen Lenden. Ich lächle zurück. In ihrem Blick liegt keine Koketterie, zumindest keine billige. Aber ich ahne, dass sie sich fragt, ob die Mutter meiner Kinder noch schläft oder ob es keine Mutter mehr gibt. Auf diesem Campingplatz macht nämlich vornehmlich die progressive obere Mittelschicht Urlaub. Das heißt, viele Geschiedene und viele blonde, hellhäutige Europäer.
»Ich glaube, Papi hat schon eine Freundin gefunden«, flüstert Leti ihrem Bruder halb amüsiert, halb entrüstet zu.
Schnell senke ich den Kopf, denn ich fürchte, ich habe mich gerade unwillkürlich wie Nummer Drei benommen. Deshalb der interessierte Blick des Mädchens: Juanito Pérez Pérez würde sie nie so ansehen. Aber die Fensterscheibe und meine antrainierten Reflexe, die Gewohnheit, Juanitos Persönlichkeit zu tragen wie einen ausgeleierten Lieblingspullover, sagen mir, dass ich mich nicht verraten habe. Also sehe ich noch einmal zu ihr hinüber, und sie lächelt freundlich zurück. Sie hat Shorts und ein pinkfarbenes T-Shirt an, und obwohl wir uns am Strand irgendwann nackt begegnen werden, empfinde ich diesen fast unschuldigen Anblick mit ihrem zu einem Pferdeschwanz zusammengebundenen Haar und den sanften Rundungen, die sich unter der Kleidung abzeichnen, als extrem erotisch.
Antoñito verkündet laut, dass er mehr Butter braucht, aber ich kann nicht aufstehen und ihm welche holen. Diesmal würde meine Erektion wirklich von allen bemerkt werden. Mir schwant, dass mein Aufenthalt in diesem Nudisten-Paradies die reinste Folter wird.
Kann sie meine Gedanken lesen? Denn auf einmal steht sie auf, holt am Büffet ein paar in Stanniol eingepackte Butterwürfel und kommt zu uns an den Tisch. Sie stellt sich vor, aber ihr Name bleibt mir nicht im Gedächtnis haften, weil ich gerade meine ganzen mentalen Kräfte mobilisieren muss, um die Erektion abklingen zu lassen und gleichzeitig die Einfahrt des Campings zu beobachten. Deshalb kann ich auch nur mit halbem Ohr zuhören, als sie mich, aber noch mehr die Kinder, über die für diese Woche vorgesehenen Aktivitäten informiert. Daraus schließe ich, dass sie hier arbeitet, wahrscheinlich als Animateurin. Ich will etwas Nettes sagen, doch zu spät: Sie hat sich schon von den Kindern verabschiedet.
Normalerweise mag ich es nicht, wenn man mir verzeiht.
Aber sie bedenkt mich mit einem verständnisvollen Lächeln, verzeiht mir so meine Unaufmerksamkeit und auch die Ausbuchtung in meiner kurzen Hose, die sie mit einem flüchtigen Blick taxiert hat. Noch nie ist meine Konzentration so schlecht und mein männlicher Stolz so groß gewesen. Zum Glück hat sie im Gehen noch etwas gesagt, das sich für mich angehört hat wie ein »Wir sehen uns«. Vielleicht haben mir das aber auch nur ihre Augen zu verstehen gegeben …
Antoñito reißt mich aus meinen Gedanken. Er will noch mehr Marmelade haben. Und Leti stöhnt, ich sei so lahm wie eine Ente, so würde ich nie zu einer Freundin kommen.
Nach dem Frühstück baue ich unsere Zelte auf. Die einfache,
mechanische Tätigkeit ist irgendwie beruhigend, sodass ich mich
schon fast ausschließlich wie ein geschiedener Vater fühle, der die
Sommerferien mit seinen Kindern verbringt. Die meisten der Camper
liegen noch im Tiefschlaf, nur bei einigen zeigen sich bereits die
Auswirkungen eines naturverbundenen, textilfreien Lebens. So wie in
unserem großen Nachbarzelt zum Beispiel. Geflüster, lustvolles
Lachen, gedämpftes Stöhnen, das kaum merkliche Erbeben des
Gestänges: Ein sicherlich junges, kinderloses und frischverliebtes
Pärchen beim frühmorgendlichen Liebesakt.
Ihre Leidenschaft macht mich wegen der Kinder ein wenig verlegen, aber Antoñito ist sich noch nicht bewusst, was da passiert. Bei Leti hingegen bin ich mir da nicht so sicher, denn ich ertappe sie dabei, wie sie immer wieder verstohlen hinüberschielt und schließlich kaum merklich nickt, als ordne sie ein theoretisches Wissen der entsprechenden Kategorie in der Praxis zu. Genau wie ihre Mutter denkt meine Tochter nämlich in Schubladen. Seufzend bedeutet sie mir dann mit ihrem Kinn, dass sie sich um den Kleinen kümmert. Sie bugsiert Antoñito in ihr Zelt und unterzieht ihn der leidigen Tortur, ihm zu erklären, wer von ihnen wo schlafen wird.
Das nutze ich für einen Blick in den Kofferraum meines Wagens. Der Campingplatz ist riesig, und sobald ich kann, muss ich Leticias Auto suchen. Vorsichtshalber sehe ich mich noch einmal um, bevor ich den Musterkoffer öffne.
Die ganze Palette an Mordinstrumenten bietet sich meinen Augen dar. Ich nehme das Handy heraus, in dessen Gehäuse ein Springmesser verborgen ist. Ich habe es bisher nur einmal benutzt, es ist wirklich solide. Sie wissen echt nicht mehr, was sie noch erfinden sollen: Ich muss bloß die SIM-Karte von Juanitos Handy einlegen, schon kann ich mich mit jemanden in der Ferne unterhalten und gleichzeitig mein Gegenüber ermorden.
Die Diskussion der Kinder nimmt an Lautstärke zu. Wahrscheinlich habe ich Letis Intuition überschätzt, als ich dachte, sie wolle ihren Bruder und mich vom Liebesakt der Nachbarn ablenken. Womöglich habe ich aber auch meinen Sohn unterschätzt, der sich dem Diktat seiner Schwester nicht beugen will. Super, Antoñito, mach weiter so! Wenn du groß bist, musst du so vielleicht keine zwei parallelen Leben führen, die beide eine große Lüge sind.
Halt, stopp, was ist los mit mir, wieso denke ich so, seit wann bin ich in meinen Selbstgesprächen so verbittert?
Ich habe nie gern getötet.
Aber auch nicht ungern.
Es war einfach mein Job.
Es ist mein Job.
Und dieses Mal muss ich besonders auf Zack sein, denn es geht um mehr als einen erfolgreich ausgeführten Auftrag: Dieses Mal steht Leticias Leben auf dem Spiel.
Vielleicht sogar mein eigenes.
Oder das unserer Kinder.
Dieser Gedanke lässt mich einen Entschluss fassen, und ich nehme den »Taschenrechner« aus dem Musterkoffer. Ich nenne ihn so, weil das flache Etui der mit winzigen Pfeilen geladenen Luftpistole eine ähnliche Form hat. Auf den Flughäfen löst er keinen Alarm aus, das habe ich ausprobiert, keine Ahnung, aus welchem Material er ist. Was für mich ungewöhnlich ist: Früher hätte ich alles über diese Waffe herausfinden wollen, die exklusivste der FIRMA und nur ihren allerbesten Leuten vorbehalten. Ich bezweifle, dass dieser blutrünstige Rambo von Nummer Dreizehn sie in seiner Kollektion hat. Als Nummer Zwei sie mir vor ein paar Monaten zukommen ließ, schärfte er mir jedenfalls ein, keinem meiner Kollegen davon zu erzählen, sollten wir einmal einen gemeinsamen Einsatz haben. Ich verstehe nicht ganz, wie die Waffe funktioniert, aber ich kenne ihre exakte Reichweite und die Treffsicherheit der Zwergpfeile, die schon beim bloßen Hautkontakt tödlich sind und in flachen Kartuschen stecken, die an eine digitale Speicherkarte erinnern. Auch deshalb heißt sie für mich »Taschenrechner«, denn von der Kapazität der Speicherkarte hängt ab, wie oft man schießen kann.
Als ich die beiden Waffen in meinem Zelt unter der aufblasbaren Matratze verstecke, wird mir bewusst, dass die Kinder nicht mehr streiten. Leti muss gewonnen haben, denn ich höre durch die Zeltwand, wie sie ihrem Bruder nun gnadenlos befiehlt:
»Du ziehst dich aus, Kleiner, und das ohne Widerrede! Es reicht schon, wenn dieses verklemmte Landei von Papa den ganzen Monat im Jogginganzug verbringt.«
Seufzend stopfe ich den Jogginganzug, in den ich tatsächlich gerade schlüpfen wollte, zurück in meine Reisetasche und überlege. Vielleicht wäre ein Handtuch um die Hüfte ja ein guter Kompromiss … Nein, es hilft alles nichts, ich muss mich ebenfalls hüllenlos präsentieren, mir bleibt gar nichts anderes übrig, sonst ist es meiner Tochter unerklärlich, warum ich für unsere gemeinsamen Ferien einen FKK-Campingplatz ausgesucht habe.
Zumal es noch einen weitaus triftigeren Grund gibt, die Verhaltensregeln genau zu befolgen: Man darf nie die Aufmerksamkeit der anderen erregen, hatte die frühere Nummer Drei mir gleich zu Anfang eingeschärft, tu immer genau das, was die anderen tun, damit sich später bei den Befragungen der Polizei niemand mehr an irgendetwas Auffälliges erinnern kann.
Die rhythmischen Geräusche aus dem Nachbarzelt haben inzwischen ebenfalls aufgehört. Nur noch ein unverständliches Gemurmel ist zu hören, dessen Inhalt am Tonfall zu erraten ist: Das naturverbundene Liebespaar fragt sich offenbar kichernd, ob es zu laut war. Kurz gebe ich der Verlockung nach – sie überkommt einen immer, wenn man weiß, dass man eigentlich gar keine Zeit dafür hat –, strecke mich auf meiner Luftmatratze aus und stelle mir das blonde Mädchen aus dem Restaurant vor, sie ist nackt … und ihr Pferdeschwanz wippt auf und ab, wenn …
Ich hole tief Luft. Das hat mir gerade noch gefehlt: Ich mache Urlaub mit meinen Kindern auf einem FKK-Camping und bekomme eine Erektion nach der anderen wie ein Student. Und obendrein weiß ich nicht, ob ich bald meine Ex umbringen soll oder diesmal selbst der »Kunde« bin.
Entschlossen krieche ich zum Ausgang, wo ich sehe, wie am Nachbarzelt langsam der Reißverschluss hochgezogen wird.
Ihre Wangen sind vor Erregung noch leicht gerötet. Sie ist nackt und hat ein Handtuch in der Hand. Hinter ihr, wie um die Vertrautheit während des Liebesspiels in die Länge zu ziehen, hat ihr Lover ihr offenbar gerade noch den Hintern geküsst oder sanft hineingebissen. Das verrät sein Blick.
In meinem ganzen Leben habe ich nur drei Männer wirklich bewundert.
Der eine war Tony, dessen offen eingestandene Feigheit ich bewunderte, aber auch dessen Mut: Obwohl er wusste, dass er verlieren würde, schlug er immer als Erster zu. Und zudem konnte er so dreckig grinsen wie ein waschechter Pirat.
Der zweite Mann war die frühere Nummer Drei, obwohl er ein wahrer Hurenbock und Schluckspecht war. Er war einfach der Beste in unserem Metier, das er sogar mit einem romantischen Nimbus zu umgeben wusste. Außerdem war er ein Perfektionist gewesen und hatte mich als sein Werk und seinen legitimen Erben betrachtet. Sogar als ich ihn umbrachte, betrachtete er mich in seinen letzten Momenten noch voller Stolz. Bedauerlicherweise erhielt meine Bewunderung einen Knacks, weil er sich von mir hatte überrumpeln lassen.
Fehlt noch der dritte Mann, den ich glühend bewundere und dessen Werdegang ich seit Jahren nicht ganz neidlos verfolge, weil ich immer wieder denke, dass ich auch so hätte werden können wie er: Und das ist Gaspar Beltrán, ein junger, furchtloser Jurist, der sich im Sumpf von illegalem Drogenhandel, Terrorismus und politischer Korruption so weit vorgewagt hat wie keiner vor ihm. Nichts und niemand entgeht der hartnäckigen Verfolgung dieses unbestechlichen Richters.
Zigmal habe ich ihn schon in der Zeitung und im Fernsehen gesehen und einmal sogar leibhaftig aus zehn Metern Entfernung, als ich auf einen Zeugen in einem seiner Waffenschmuggel-Prozesse angesetzt war.
Aber ich hätte nie gedacht, dass ich ihn hier treffen würde: Mit einem Lächeln auf den Lippen kriecht er splitterfasernackt aus dem Nachbarzelt.
Hinter der Frau her, der er soeben einen Kuss auf den Hintern gedrückt hat.
Meine Ex.