20. Kapitel

Das ist der Wunschtraum jeder PR-Frau!«, rief Danika, als sie durch die Hintertür in den Laden stürmte.

Zum allerersten Mal in ihrem Leben war Annalise völlig entsetzt über das Verhalten ihrer besten Freundin. Jennifer sah aus, als wollte sie Danika am liebsten ohrfeigen, und selbst Tyler stieß einen unverkennbar angewiderten Seufzer aus.

»Entschuldigt uns bitte«, sagte Annalise, packte Danika beim Arm und zog sie mit sich nach vorn in den Laden.

»Nicht zu fassen, was für Anrufe ich bekomme«, jubelte Danika. »Sämtliche Talkshows und Nachrichtensendungen.« Annalises Stimmung schien ihr nicht aufzufallen, als sie unaufhörlich weiterschwärmte und dabei voller Energie vor den Vitrinen auf und ab marschierte. »Einfach toll. Alle wollen dich in ihren Sendungen haben. Du musst diese höllisch gute Gelegenheit nutzen, um die Werbetrommel für deine Puppen zu rühren, für die alten und die neuen.«

»Bist du verrückt geworden?« Annalise starrte sie bestürzt und schockiert zugleich an. »Hier geht es um drei ermordete junge Frauen, die wie meine Puppen gekleidet waren.«

Danika verzog das Gesicht und blieb stehen. »Ich weiß, und das ist wirklich grauenhaft, Annalise, aber wir können ihnen jetzt auch nicht mehr helfen. Aber du kannst deinen bescheidenen Verkaufszahlen auf die Sprünge helfen, indem du die Situation für dich ausnutzt.«

»Ich werde überhaupt keine Situation in irgendeiner Form für mich ausnutzen. Nein, ich schließe den Laden, bis dieser Wahnsinn einigermaßen vorbei ist.« Sie wies mit der Hand zum Schaufenster. »Siehst du diese Kleinbusse da draußen? Die Reporter und die Kameras? Ich kann nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, als sei nichts geschehen, wenn alles aus den Fugen geraten ist. Und ich werde diese toten Frauen nicht verunglimpfen, indem ich aus ihrem Sterben Nutzen ziehe.«

Danika zuckte die Achseln und grinste schief. »Wusste ich doch, dass du deinen Prinzipien treu bleiben würdest. Ich wollte dich nur auf die Probe stellen.« Sie trat näher ans Fenster heran und spähte hinaus. »Das ist vielleicht ein Zirkus da draußen, nicht wahr?« Sie drehte sich zu Annalise um. »Wie hältst du das bloß aus?«

»Es ist noch nicht einmal Mittag, und ich stehe jetzt schon geistig am Rande der Erschöpfung«, gestand sie. »Ab kurz nach acht fing das Telefon an zu klingeln und hat seitdem nicht mehr aufgehört.«

»Hast du mit deinem Vater gesprochen? Er muss sich doch fürchterliche Sorgen machen.« Danika trat von dem Schaufenster zurück.

»Ich habe ihn vor einer Weile angerufen, um ihn auf die Schlagzeilen in der Morgenzeitung vorzubereiten.«

Danika rückte näher an Annalise heran, und jede Spur ihres bodenlosen, impertinenten Verhaltens war aus ihrer Miene gewichen. »Es ist gruselig, nicht wahr?« Sie warf einen Blick auf die Puppenvitrine, dann sah sie Annalise wieder an. »Hat die Polizei schon jemanden in Verdacht?«

»Tyler würde jetzt sagen, dass jeder verdächtig ist. Sie sind sich einigermaßen sicher, dass der Mörder ein Mann ist, aber viel mehr wissen sie im Augenblick noch nicht. Tyler und seine Partnerin, Jennifer, haben heute Vormittag die Belegschaft vernommen.«

»Du glaubst doch nicht im Ernst, dass Ben oder Sammy oder sonst jemand von deinen Leuten etwas mit dieser Sache zu tun hat, oder?«

Annalise zögerte mit der Antwort. »Ich weiß einfach nicht, was ich glauben soll«, sagte sie schließlich. »Am meisten stört mich, dass ich mir jetzt ständig jedes Gespräch, das ich jemals mit einem von ihnen geführt habe, wieder und wieder durch den Kopf gehen lasse. Ich frage mich immerzu, ob ich etwas übersehen habe, ob einer von ihnen mich so sehr hasst, dass er zu so etwas fähig wäre.«

»Das ist verrückt«, rief Danika aus. »Du weißt doch ganz genau, dass sie dich alle verehren.«

Annalise seufzte. »Dann wiederum frage ich mich, ob einer von ihnen es vielleicht mit seiner Loyalität übertreibt. Oh, nicht mir gegenüber, sondern wegen des Unternehmens. Du weißt ja, dass im Verlauf der letzten Jahre die Verkaufszahlen rückläufig sind. Ich überlege ständig, ob womöglich jemand versucht hat, unsere Puppen in die Schlagzeilen zu bringen.«

Danika pfiff leise durch die Zähne. »Du kennst mich ja – für einen Kunden würde ich beinahe alles tun. Aber was du da andeutest, ist nicht nur eiskalte Berechnung. Es ist durch und durch böse.«

»Ich weiß. Was hältst du von Mike?«

»Mike Kidwell? Dein Anwalt?« Sie legte die Stirn in Falten. »Ich habe ihn immer für einen absolut integren Kerl gehalten. Für meinen Geschmack ein bisschen zu traditionsgebunden, aber ansonsten nett. Wieso?«

»Ich weiß nicht. Als wir das letzte Mal zusammen essen waren, hat er mir etwas gestanden, was mich, im Licht der jetzigen Umstände betrachtet, ein bisschen beunruhigt.«

»Was hat er gesagt?«

»Zuerst ließ er mich wissen, dass er sich sehr eine persönlichere Beziehung mit mir wünscht, später dann sagte er etwas in der Richtung, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis Blakely-Puppen wieder in aller Munde sind.«

Danika sah sie mit offenem Mund an. »Hast du Tyler davon erzählt?«

Annalise nickte. »Heute Morgen. Ich habe ihm gesagt, dass es vermutlich nichts zu bedeuten hat, aber das ist ja gerade mein Problem. Plötzlich sehe ich die harmlosesten Unterhaltungen in einem neuen Licht, und alles kommt mir bedrohlich vor.«

Danika nahm sie in die Arme. »Du stehst das durch. Tyler wird den Scheißkerl fassen, und das Leben geht weiter.«

In diesem Augenblick betrat Tyler den Laden. »Annalise, ich muss mit dir reden, und Danika, lauf bitte nicht weg. Meine Partnerin, Jennifer, muss dich vernehmen.«

»Warum? Ich habe nichts getan. Ich weiß auch nichts.« Danika sah Tyler ängstlich an.

Er lächelte. »Beruhige dich, Danika. Wir wollen euch nur ein paar Fragen stellen. Geh schon, sie wartet auf dich.« Als sie den Laden verlassen und im hinteren Bereich verschwunden war, blickte Tyler Annalise an. »Gestern hast du erwähnt, dass du noch aus der Zeit, als deine Mutter die Bücher führte, alte Aufzeichnungen hier gelagert hast. Die werden wir brauchen.«

Sie nickte. »Ich kann sie gleich holen. Sie befinden sich in den Kartons im ersten Stock.«

»Ich komme mit.«

Kurz darauf standen sie zwischen Kartons und Möbelstücken im Lager im ersten Stock. »Ich hoffe, du weißt ungefähr, in welchen Kartons die Unterlagen zu finden sind«, sagte er einigermaßen bestürzt angesichts der vielen aufgestapelten Kisten.

»Die Kartons sind eigentlich ziemlich gut etikettiert«, versicherte sie ihm. Trotzdem benötigten sie beinahe eine halbe Stunde, um die beiden Kartons mit Lillians Aufzeichnungen zu finden.

Tyler hob den Deckel von dem ersten Karton hoch und hockte sich auf den Boden. Annalise setzte sich zu ihm. »Hast du von meinen Leuten irgendetwas erfahren?«, fragte sie.

»Wir haben sie nach ihren Alibis gefragt. Diese werden als Nächstes von uns überprüft.« Stirnrunzelnd entnahm er dem Karton ein paar Bögen mit alten Annoncen.

»Ich mag nicht daran denken, dass einer von ihnen etwas mit dieser Sache zu tun haben könnte.«

»Es ist durchaus möglich, dass keiner von ihnen für die Taten verantwortlich ist«, erwiderte er, als wollte er sie beruhigen. Doch solange der Täter nicht gefasst war, ließ sie sich durch nichts beruhigen.

Er hörte auf, Papiere aus dem Karton hervorzukramen, und sah sie an. »Annalise, es ist ausgeschlossen, dass du wie gewohnt deinen Geschäften nachgehst, solange all diese Reporter da draußen lauern. Sobald du die Ladentür für den Publikumsverkehr öffnest, können wir sie nicht mehr in Schach halten.«

»Ich weiß; darüber habe ich auch schon nachgedacht. Besteht dein Angebot, vorübergehend bei dir zu wohnen, denn immer noch?«

»Das weißt du doch«, antwortete er.

»Ich habe überlegt, dass das Interesse vielleicht ein wenig einschläft, wenn ich das Ladengeschäft für ein paar Tage schließe und zu dir ziehe.«

»Da hast du vermutlich recht. Es wird sich ein neuer Reißer auftun, und irgendwann haben sie es satt, ein leeres Gebäude im Auge zu behalten, und dann verschwinden sie.«

»Dann gehe ich rasch nach oben und packe meine Sachen.«

Annalise befand sich im Zwiespalt wegen ihrer Ausquartierung in Tylers Wohnung. Die Arbeitsmoral, die ihre Mutter ihr eingehämmert hatte, war fest in ihrem Bewusstsein verankert, und sie konnte sich nicht vorstellen, einfach drei oder vier Tage lang freizunehmen. Mehr noch – sie hatte Angst, dass sich, wenn sie mit Tyler unter einem Dach lebte und sein Privatleben teilte, eine neue Intimität zwischen ihnen aufbauen könnte.

Als sie Kleidungsstücke und Toilettenartikel in einen Koffer packte, überlegte sie, was sie noch organisieren musste, bevor sie ein paar Tage freinahm. Sie würde ihren Mitarbeitern sagen, dass sie trotzdem Zugang zum Fertigungsbereich hatten, um an der Jubiläums-Annalise-Puppe arbeiten zu können. Wenn sie durch die Hintertür kamen und gingen, ließen die Reporter sie vielleicht halbwegs in Ruhe.

Als sie alles, was sie vermutlich benötigen würde, eingepackt hatte, legte sie spontan noch ihren Skizzenblock und ein paar Stifte dazu, weil sie ahnte, dass sie in Tylers Wohnung viel zu viel Zeit für sich allein haben würde.

Sie schleppte ihren Koffer in den ersten Stock hinunter. Tyler und die zwei Kartons waren fort, und so ging sie weiter hinunter ins Erdgeschoss.

Die Vernehmungen waren abgeschlossen, und Jennifer ließ sie wissen, dass Tyler die Kartons in seinen Kofferraum lud. Annalises Mitarbeiter sahen sie erwartungsvoll an, und sie wies sie kurz an, weiterzuarbeiten, obwohl das Ladengeschäft geschlossen bliebe und sie ein paar Tage lang nicht kommen würde.

»Ich werde mit jedem von euch telefonisch in Kontakt bleiben, und solange ich nicht hier bin, wäre ich euch allen sehr dankbar, wenn ihr nicht mit den Reportern sprechen würdet«, sagte sie.

»Scheißkerle«, sagte Sammy. »Sollen die doch gefälligst für ihre Story arbeiten.«

Annalise lächelte ihn dankbar an. »Ich hatte gehofft, dass Blakely durch die neue Puppe wieder mehr ins Interesse der Öffentlichkeit rücken würde. Auf keinen Fall wollte ich auf so eine schreckliche Art und Weise Schlagzeilen machen.«

Inzwischen war Tyler zurückgekehrt, und Annalise würde gleich von ihm und seinen Kollegen nach draußen begleitet werden. Tyler bekräftigte zuvor Annalises Ermahnung und riet allen Angestellten dringend, nicht mit den Reportern vor der Tür zu sprechen.

Es dauerte nur Minuten, den Laden aufzuräumen, dann griff Tyler nach ihrem Koffer, und zusammen gingen sie hinaus zu seinem Wagen.

Wie hungrige Haie stürzten sich die Reporter auf sie, schrien ihre Fragen den beiden in die Ohren. Tyler legte einen Arm um Annalises Schulter, um sie vor der Meute zu beschützen. Er geleitete sie zu ihrem Wagen, wo sie sich hinter das Steuer setzte und die Türen verriegelte, als befürchtete sie, einer der Reporter von der aggressiveren Sorte könnte versuchen, sich auf ihren Schoß zu setzen.

Sie wartete nicht ab, bis Tyler in seinen Wagen gestiegen war, sondern ließ gleich den Motor an und fuhr los. Sie kannte schließlich den Weg zu seiner Wohnung, und sie wollte die Meute an aufgeregten Reportern nur noch hinter sich lassen.

Während der Fahrt versuchte sie, nicht an das zu denken, was sie hinter sich ließ. Ihr Zuhause. Ihr Leben. Ihre Arbeit. Nein, nicht ihre Arbeit, sondern eher die Fortsetzung der Arbeit ihrer Mutter.

Am Morgen hatte sie sich gelegentlich dabei ertappt, wie sie das Gespräch mit ihrem Vater vor ihrem inneren Auge Revue passieren ließ. Zwar hatte sie ihm alles, was er nicht getan hatte, nicht hatte tun können, verziehen, aber ihrer Mutter zu verzeihen, fiel ihr bedeutend schwerer.

Jetzt erkannte sie, dass ihre Mutter Annalise, die Puppe, geliebt hatte, aber Annalise, das kleine Mädchen, hatte ihr nicht viel bedeutet. Diese Erkenntnis tat weh, doch sie war klug genug zu verstehen, dass die Schuld bei ihrer Mutter lag, nicht bei ihr selbst.

Sie wusste, dass sie die Wahl hatte: Entweder ließ sie zu, dass ihre schmerzlichen Kindheitserfahrungen für immer ihre Zukunft bestimmten und verhinderten, dass sie das Glück fand, das sie verdient hatte, oder sie ließ sich auf die Liebe ein, die sie für Tyler empfand, auf die Liebe, die er ihr entgegenbrachte.

Sie hatte die Wahl zwischen Glück und Verbitterung.

Wenige Minuten, nachdem sie vor Tylers Wohnung eingeparkt hatte, traf auch er ein. Er öffnete das Garagentor und wies sie an, ihren Wagen in die Garage zu fahren.

»Ich kann es nicht fassen, dass du tatsächlich die nächsten Tage die grauenhaften Farben in meiner Küche ertragen willst«, sagte er auf dem Weg zur Haustür.

Sie lächelte ihn an. »Wer sagt denn, dass ich kochen will?«

»Touché«, antwortete er. »Dir ist klar, dass ich nicht oft zu Haue sein werde?«

»Ja, ich weiß. Das ist schon in Ordnung. Zumindest werden mich die Reporter hier nicht finden, und vielleicht streiche ich sogar deine Küche neu, falls ich mich schrecklich langweilen sollte.«

»Schweig stille, mein Herz.« Er trug ihren Koffer in sein Schlafzimmer. »Ist das so in Ordnung für dich?«

»Perfekt«, antwortete sie. »Dir ist aber klar, dass ich nicht beabsichtige, eine Gefangene in deinem Haus zu sein. Die nächsten Tage halte ich mich zwar von meiner Wohnung fern, aber das bedeutet nicht, dass ich nicht einkaufen gehe oder so etwas in der Art.«

»Verstehe. Ich fühle mich einfach nur besser, wenn ich weiß, dass du in meinem Bett schläfst und in meinem Haus wohnst, bis sich die Wogen ein wenig geglättet haben.« Er zog die Stirn in Falten. »Ich muss zurück aufs Revier. Ich will mir so rasch wie möglich die Unterlagen deiner Mutter ansehen.«

Sie begleitete ihn zur Haustür, wo er ihr einen Zweitschlüssel für seine Wohnung aushändigte, ihr einen Kuss auf die Wange gab und ihr nahelegte, am Abend nicht auf ihn zu warten.

»Ach, übrigens, Annalise«, sagte er, bevor er zur Tür hinausging. »Ich liebe dich.«

Die Worte mit ihrem süßen Glücksversprechen hingen eine Weile schillernd zwischen ihnen in der Luft. Annalise wusste, dass sie nur zuzugreifen brauchte. Doch dann stieg wieder diese Urangst in ihr auf und raubte ihr ein wenig zu lang die Sprache. Tyler lächelte, eine Spur enttäuscht. »Schon klar – du wirst es mich wissen lassen.«

Und dann war er gegangen.


Sie war fort.

Er saß in einem Sessel und wiegte sich voller Verzweiflung vor und zurück. Er hatte gesehen, wie sie fortging. Mit einem Koffer in der Hand hatte sie das Haus verlassen. Es war ihm nicht schwergefallen, in der Menschenmenge vor ihrem Geschäft unterzutauchen.

Er hatte gehofft, sie würde nach draußen kommen und sich der Menge stellen, sich dazu äußern, was sie beim Anblick seines Werks empfunden hatte. Aber sie war ohne ein Wort gegangen.

Verdammt. Verdammt. Wenn er es nicht vermasselt hätte, würde sie längst ihm gehören. Sie würde hier in diesem Sessel sitzen, in dem er jetzt saß, sich schminken, das Haar kämmen und zu Locken aufdrehen lassen. Stattdessen war er allein hier, und sie war fort.

Hör auf zu heulen wie ein Baby. Die Stimme seiner Mutter dröhnte in seinen Ohren. Du bist selbst schuld. Du kannst eben überhaupt nichts richtig machen.

»Woher sollte ich wissen, dass sie einen kleinen Bruder hat? Woher sollte ich wissen, dass sie nicht allein zu Hause war?«, fragte er in den leeren Raum hinein.

Du bist nun mal ein Versager, Junge. Warst immer einer, wirst immer einer bleiben.

»Ich bin kein Versager. Ich hab’s in die Schlagzeilen der Morgenzeitung geschafft. So etwas hast du nie fertiggebracht, du fette Kuh«, sagte er. Wenn er glaubte, das würde sie zum Schweigen bringen, hatte er sich getäuscht. Sie redete und redete. Dieser Lärm. So viel Lärm.

Er schlug sich mit der Faust an die Stirn, in der Hoffnung, ihre verhasste Stimme zu vertreiben. Er schlug sich wieder und immer wieder, bis der Schmerz ihm Einhalt gebot.

Dann stand er auf und stapfte hin und her, so aufgewühlt wie nie zuvor. Er glaubte, im nächsten Moment explodieren zu müssen. So jedenfalls fühlte er sich. Wie ein brodelnder Vulkan kurz vor dem Ausbruch.

Das lavendelfarbene Kleid war fertig. Es hing in der Ecke auf einem Bügel, frisch gebügelt und in Erwartung ihres Körpers. Er brauchte sie! Er holte tief Atem, und dann fiel sein Blick auf das Schwarze Brett.

Die drei Fotos hatten eine beruhigende Wirkung auf ihn. Seine Puppen. Alle Welt redete über seine Puppen. Er ging zum Schwarzen Brett und strich zuerst über Belindas, dann über Fannys und schließlich über Kims Foto. Seine Puppen.

Als ihn die Ruhe überkam, setzte sein Verstand wieder ein, dieses Mal ohne die Einmischung durch den Geist seiner Mutter, sondern unabhängig, brillant.

Annalise war im Augenblick nicht zu Hause, würde aber nicht für immer fortbleiben. Sie hatte nur einen kleinen Koffer mitgenommen, und sie musste sich schließlich um ihr Geschäft kümmern. Irgendwann würden die Reporter verschwinden, und dann kam sie zurück.

Und er würde sie erwarten.

Angst sei dein Begleiter: Thriller
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