Kapitel 38
Küssen war ja gut und schön, aber … strampelnd versuchte ich, meine Trainingshose loszuwerden. Er setzte sich kurz auf, packte die Hosenbeine und zog sie mir aus, bevor er mich auf den Boden sinken ließ. Als Nächstes verschwand meine Unterwäsche auf ganz ähnliche Weise. Mein Oberteil hatte ich schon halb über meine Schultern gestreift, als er mir zu Hilfe kam, dann spürte ich seine Brust an meiner. Jede Berührung löste einen Hitzeschauder in mir aus. Plötzlich hielt er inne und starrte mich an. Mir gingen all die dummen Dinge durch den Kopf, auf die Frauen so kommen, wenn das Vorspiel abrupt einen Gang langsamer läuft: Was, wenn ihm nicht gefiel, was er sah? Was, wenn er doch nicht mit mir schlafen wollte? Doch sein Blick war an der Gürtelschnalle auf meinem Bauch hängen geblieben. »Was ist das?«
»Nicht anfassen, die ist aus Silber.« Ich tastete nach der Schnalle, um sie zu lösen. »Du könntest dich verbrennen.«
Lucas musterte mich immer noch, und sein harter Penis zuckte. Als ich das sah, spürte ich ein Brennen tief in meinem Bauch, dort, wo ich ihn spüren wollte. Er schob meine Hände weg, lehnte sich über mich und flüsterte dicht an meinem Hals: »Meinst du, das stört mich?« Ein kurzes Zischen, dann hatte er den Gürtel geöffnet und setzte sich auf. Ich lag mitten in seinem Wohnzimmer auf dem Rücken. Er kniete neben mir und hielt den Gürtel in der Hand. Dann packte er die Schnalle und ließ das kalte Metall über meine Brüste gleiten, bis sich die Brustwarzen steil aufrichteten. Fuhr damit über meinen Bauch, schob damit meine Beine auseinander und rieb mit dem kalten Metall über meine Klitoris. Anschließend zeigte er mir seine Hand, die zwar verbrannt war, aber wie durch Zauberei – die es wahrscheinlich auch irgendwie war – sofort verheilte. Ich griff zwischen seine Beine. Seine Lippen teilten sich, als meine Finger sich um die weiche, heiße Haut schlossen. Ein Knurren drang aus seiner Kehle; der Wolf in ihm war jetzt fast erwacht.
»Ich werde dich nehmen, als würde ich dich besitzen, Edie.« Seine Augen waren kaum noch die eines Menschen.
»Nur für heute Nacht«, schränkte ich ein und umfasste noch einmal seinen Penis. Er lachte über meine Klarstellung – oder vielleicht auch nur darüber, dass ich dachte, etwas klarstellen zu können. Dabei verschwand der Wolf in ihm, und nur Lucas blieb zurück.
»Dann auf die Knie«, befahl er in einer Mischung aus Selbstgefälligkeit und Provokation. »Natürlich nur, wenn es der Dame genehm ist.«
»Ich denke, ich könnte mich zu einer Zustimmung bereit erklären.«
Als ich auf allen vieren hockte, kam ich mir dumm vor und wünschte, ich hätte dieses eine Mal die Klappe gehalten. Er wartete ab, und einen Moment, bevor ich es mir anders überlegte und die Sache abblies, strich er mit einer Hand über meinen Rücken. Die plötzliche Berührung riss mich aus meinen Gedanken. Er fuhr jede Rundung meines Körpers nach, dann fing er wieder von vorne an. Diesmal beugte er sich zudem vor und ließ seine Wange über meine Haut gleiten. Ich spürte seine Bartstoppeln erst an den Rippen, dann in der Achselhöhle. Das kitzelte. Als ich lachte, fletschte er die Zähne und knabberte an der Außenseite meiner Brust entlang bis zur Taille hinunter. Dabei glitten seine Hände immer wieder über meinen Körper, vom Nacken über den Rücken bis zum Po und den Oberschenkeln. An den empfindlichsten Stellen biss er zu, ein kurzer, scharfer Schmerz. In unkontrollierten Wellen wurde ich von Empfindungen gepackt, denen ich nichts entgegenzusetzen hatte. Ich schloss die Augen, was die Gefühle nur verstärkte – und plötzlich war mir wieder alles vertraut, nur intensiver. Ich wusste, dass er hinter mir kniete, seine Hände packten meine Brüste, und er rieb die empfindlichen Warzen, während er mich in Schultern und Nacken biss. Seine Brust brannte auf meinem Rücken.
Jeder klare Gedanke verschwand. Es gab nur das Jetzt, nur mein Verlangen, das gestillt werden wollte. Ich wurde zum Tier. Impulsiv drückte ich meine Hüfte gegen seine, und er knurrte dicht an meinem Ohr. Wieder bedrängte ich ihn, und diesmal folgte er der Bewegung, packte seinen Schwanz und ließ ihn zwischen meine Beine gleiten. Ich stöhnte auf. Er verharrte dort, so kurz vor der Erlösung, und drückte ihn verspielt gegen meine empfindlichste Stelle. In mir stieg ein Winseln auf, ein animalischer, frustrierter, gequälter Laut. Und sobald ich den Widerstand aufgab, drang er in mich ein.
Überrascht und voller Triumph schrie ich auf, während er wieder besitzergreifend knurrte. Seine Nägel kratzten über meinen Rücken, als er sich zurückzog, nur um sofort wieder zuzustoßen. Jedes Mal füllte er mich völlig aus, sodass ich schon jetzt spürte, wie leer ich mich fühlen würde, wenn es vorbei war. Dass ich bei jedem Stoß unkontrolliert stöhnte, war mir egal.
Plötzlich beugte er sich vor und legte mir den Gürtel um den Hals. Die Enden hielt er wie Zügel über meinem Rücken. Nun zog er mich bei jedem Stoß noch fester auf seinen Schwanz. Es tat nicht weh, nur das Leder glitt rau über meine Schlüsselbeine, ich konnte ohne Probleme atmen. Aber das Wissen, dass ich gefangen war, dass er mich ritt wie das Tier, das ich nun war …
Meine Hand wanderte zwischen meine Beine, um zu spüren, wie er in mich hinein- und wieder hinausglitt. Dann fanden meine Finger den einen, entscheidenden Punkt und rieben darüber. Ich spürte, wie der Höhepunkt sich in mir aufbaute. Mir stieg das Blut in den Kopf, durch die Hitze und die pure Erregung. Ich drehte mich nicht um, war nicht sicher, wen ich hinter mir sehen würde, ihn oder den Wolf. Ich wollte es gar nicht wissen. Ich wollte nur kommen.
Der Gürtel zog mich wieder nach hinten, meine Hand, sein Schwanz – tief in mir wurde eine Lunte entzündet. »Hör nicht auf«, flehte ich. Er knurrte und fickte mich noch härter.
Der Orgasmus wurde auf einer Woge herangetragen, deren reine Lust mich mit sich riss, als sie brach. Bei jeder Welle schrie ich und nahm ihn noch tiefer in mich auf. Ich beugte mich vor, wollte noch mehr von ihm, wollte uns noch länger vereinigen. Sein Schwanz in mir wurde härter, er stieß ein lang gezogenes Knurren aus, dann folgten kurze, harte Stöße, bis er plötzlich still war, und ich wusste, dass er gekommen war.
Der Gürtel fiel von mir ab, und Lucas löste sich von mir. Ich brach keuchend zusammen, er landete ebenfalls vollkommen atemlos neben mir.
Jetzt war er ganz Lucas, mit der gebrochenen Nase, den kurzen Haaren und diesen rötlich-braunen Augen. Mit einer heftigen Bewegung zog er mich an sich. Ich lächelte zu ihm hoch. »Und du dachtest, heute müsstest du nicht kämpfen.«
Lachend gab er mir einen Kuss.