17

Als Raina eine ganze Weile später in Gunnars Kammer zurückkehrte, war ihr das Herz so schwer wie ein Stein. Weil Merrick nicht wusste, wer sie war, hatte er keine Einzelheit von dem verschwiegen, was vor dreizehn Jahren auf Wynbrooke geschehen war. In stummem Entsetzen hatte sie alles erfahren: William Rutledges Tod beim Turnier, der darauf folgende Angriff auf Rutledges Burg, das blutige Nachspiel nach der Belagerung und den schrecklichen Schmerz, den der Junge ertragen hatte, der Gunnar gewesen war.

Nachdem sie all das gehört hatte, wie konnte sie da erwarten, dass Gunnar auch die andere Wange hinhielt und verzieh? Heilige Muttergottes, aber hätte sie eine solche Qual erdulden müssen, wäre sie sich nicht sicher gewesen, ob sie selbst die Charakterstärke oder Nachsicht gehabt hätte, zu vergeben und einfach weiterzuleben. Und was ihre Bitte an Gunnar betraf, ihrem Vater eine Chance zu geben, seine Handlungen zu erklären was würde ihr Vater denn sagen können? Was würde eine solche ungerechtfertigte, skrupellose Gewalt denn entschuldigen?

Obwohl sie Merricks Ausführungen über die Taten ihres Vaters schmerzten, fühlte sich Raina seltsamerweise dankbar, denn die Wahrheit hatte sie auch befreit. Nie mehr würde sie in Unwissenheit leben, abgeschirmt von der Wirklichkeit. Obwohl sie in eine Lüge hineingeboren worden war, würde sie ihr Leben als ihr eigenes zurückgewinnen, und sie würde sofort damit beginnen.

Sie öffnete die Tür des Schlafgemachs und sah Gunnar am Fenster stehen. Er wandte sich um, als sie eintrat und die Tür hinter sich schloss. Trotz seiner Armwunde hatte er es irgendwie geschafft, seine Tunika anzuziehen. »Ich habe fast den ganzen Vormittag geschlafen«, sagte er, als Raina zu ihm trat.

Sanft legte sie die Arme um ihn. Er versteifte sich und hielt den Atem an, ehe er sich wieder entspannte. Er umfasste ihre Arme mit seinen starken, von vielen Schlachten rauen Händen und stieß einen Seufzer aus, als Raina ihre Hände nach unten gleiten ließ und nach dem Saum seiner Tunika griff. Seine Stimme war heiser, zögernd. »Oh, Lämmchen Raina, was machst du?«

Sie sagte nichts, als sie seine Tunika hochzog und ihn drängte, die Arme zu heben, damit sie ihm das Gewand ausziehen konnte. Er lachte leise, nervös, wie es schien, aber er folgte ihr. Sie zog ihm die Tunika über den Kopf und ließ sie auf den Boden fallen.

»Raina «

Sie beachtete die Anspannung in seiner Stimme und seines Körpers nicht, als sie die Hände über seinen Rücken gleiten ließ, seine Schultern umfing und jede Erhöhung, jede Fläche in ihre Erinnerung aufnahm. Sie beugte sich vor, um die Narbe zu küssen, die sich über fast den ganzen Rücken hinzog, eine zärtliche Entschuldigung an den Jungen, der sie erlitten hatte und die bezwingende Zuwendung an den Mann, der sie jetzt trug.

Gunnar stöhnte leise, als ihre Lippen seine Haut berührten, ihn kosteten, ihn wollten. Als sie seinen Nacken küsste, wandte er sich in ihrer Umarmung um und griff nach ihren Armen. Er hielt Raina ein Stück von sich, auch wenn sein verhangener Blick verriet, dass er sie fest an sich ziehen wollte. »Hast du überhaupt eine Ahnung, was du da tust?«, knurrte er.

»Aye«, erwiderte sie ohne Zögern. »Das weiß ich.« Und sie kehrte in seine Arme zurück.

»Raina, mein süßes Lamm es wird nichts ändern. Ich kann nicht «

Sie legte den Finger auf seine Lippen. »Du hast einmal zu mir gesagt, wenn wir zusammenkämen, würde es nichts zu tun haben mit Tugend oder Rache. Ich bitte Euch, Mylord, haltet Euren Schwur.« Sie schmiegte sich an ihn, ihre Lippen berührten fast seine, lockten ihn, sie zu küssen. »Ich will nicht über das Morgen reden oder über die Vergangenheit ich will gar nicht reden.«

Mit einem kurzen, hitzigen Fluch beugte Gunnar sich herunter, um ihren Mund mit seinem zu erobern, und er stöhnte, als Raina ihm ihre Lippen öffnete. Sie ließ ihn herein, vertraute ihm, sie alles zu lehren, folgte eifrig seiner Führung. Das sinnliche Gefühl seiner Zunge, die ihren Mund reizte und schmeckte, entzündete tief in ihr eine Flamme. Eine seltsame, verlockende Hitze und sie wollte nur noch brennen.

Sie schrie fast auf, als seine Lippen sich von den ihren lösten, und tat es schließlich doch, als sein Mund über ihren Nacken und dann tiefer glitt, sich um eine ihrer harten Brustwarzen schloss. Gunnar kniete sich vor sie hin, streichelte mit seiner starken Hand ihren Rücken, ihr Hinterteil, die andere spielte mit ihrer Brust, während er die Brustwarze durch den Stoff ihres Kleides zu einer harten Spitze saugte. Raina stöhnte und vergrub ihre Finger in seinem Haar, um ihn nah bei sich zu halten, sie sehnte sich danach, seine Lippen auf ihrer Haut zu fühlen. Als spüre er ihr Verlangen, hob Gunnar den Saum ihres Gewands. Er schob es langsam hoch und zögerte an ihren Hüften, sein warmer Atem strich über das Tal zwischen ihren Beinen, ehe seine Lippen sich schockierend auf sie pressten. Raina keuchte und zitterte, als er sie einatmete, ihre Locken zwischen seine Lippen zog, als er einen zarten Kuss auf das nackte Fleisch ihrer Hüfte drückte.

Sie wimmerte. Ein Zittern durchlief sie und flüssige Hitze breitete sich in ihren Gliedern aus. Himmel! Wie sehr sie ihn begehrte!

Sie drängte ihn, aufzustehen, weil sie ihm ebensolche Lust bereiten wollte wie er ihr. Gunnar erhob sich, streichelte ihren Körper und schob dabei ihr Hemd höher. Er zog es ihr über den Kopf und ließ es neben seiner Tunika auf den Boden fallen. Raina stand vor ihm, nackt und ohne Scham, während seine Augen sich an ihr satt sahen. Er machte keine Anstalten, sie anzufassen, obwohl seine Finger sich anspannten zitterten.

»Du bist so wunderschön«, sagte er rau. »So wunderschön.«

Zögernd sah er sie an, als erwartete er, dass sie ihn zurückwies, aber Raina lächelte und streckte die Hand nach ihm aus. Er umschloss sie fest und zog sie an sich, der Ausdruck in seinen Augen war pure Freude. Gunnar legte ihr die Hand auf den Rücken und hielt Raina an sich gedrückt, küsste sie und schob seinen Oberschenkel zwischen ihre Beine, bis seine harte Erektion sich gegen ihren Schoß presste.

»Gott helfe mir, Raina, ich will dich«, murmelte er an ihrem Hals. »Ich will das hier.«

Ihre Knie gaben nach, als Gunnar sie hochhob und sie ins Bett trug. Er stand neben ihr, seine Augen hielten ihren Blick fest, als er die Bänder seiner Hose löste und sie auszog. Ihre Aufmerksamkeit glitt zu seiner herrlichen Männlichkeit, und ihre Augen weiteten sich. Sie konnte nicht anders – sie keuchte.

Gunnars tiefes Lachen brachte sie dazu, wieder in sein Gesicht zu sehen. »E-Es tut mir leid«, flüsterte sie verlegen und atemlos. »Es ist nur nun, ich habe noch nie «

»Ich weiß«, sagte er und legte sich neben sie. »Hast du Angst?«

»Nein.« Sie schüttelte den Kopf, fand es unmöglich, nicht dorthin zu schauen. »Nun, vielleicht ein bisschen «

Er lächelte zärtlich. »Gib mir deine Hand.«

Raina blinzelte ihn an. Sie schluckte und reichte ihm ihre Hand. Er führte sie über seine harte Brust und seinen Bauch, in die harten Locken zwischen seinen Beinen. Sie schloss die Augen, als ihre Hand die seidige Härte seiner Erektion berührte, die sich warm und glatt an ihrer Hand anfühlte. Raina stockte der Atem. Oh, ihn so schamlos zu berühren!

Er schloss ihre Finger um seinen Schaft, dann glitt seine Hand ihren Arm hinauf und ließ sie ihn erkunden. Sein Glied pulsierte hart und steif in ihrer Hand, wunderbar lebendig und erregend. Sie drückte es, strich mit den Fingern herauf und herunter, bewunderte die reine und faszinierende Kraft darin. Als Gunnar stöhnte, hielt sie abrupt inne.

»Nein, hör nicht auf«, murmelte er. »Es fühlt sich gut an.«

Raina streichelte und übte an ihm, lernte, welche Bewegungen die lustvollsten Geräusche bei ihm auslösten und welche Stellen am empfindsamsten für ihre Berührungen waren. Sie hätte seinen Körper ewig auf diese Weise erkunden und seine faszinierenden Reaktionen darauf beobachten mögen, aber Gunnar hielt sie auf, legte seine Hand sanft auf ihre.

»Du scheinst deine Furcht überwunden zu haben.« Er lächelte verrucht. »Jetzt bin ich an der Reihe, dich zu quälen, Lämmchen.«

Und was für eine süße Qual das war!

Gunnar küsste jeden Zoll ihres Körpers und entfachte in ihr ein verzehrendes Feuer. Seine Zunge und seine Lippen und seine Hände verführten sie meisterlich, sein Streicheln entlockte ihr die schamlosesten Laute, und Raina ergab sich ihm. Er bereitete ihr Lust auf die unterschiedlichste Weise, unvorstellbar und unerhört, erkundete ihre weiblichsten Geheimnisse und eroberte sie mit seinen Fingern und, oh Gott, mit seiner Zunge. Seine Liebesfolter machte sie atemlos und feucht vor Verlangen. Er vergiftete sie, füllte ihre Sinne mit einem wilden, herausfordernden Versprechen auf das Mehr, das kommen würde etwas noch Wunderbareres als diese unglaublichen Erlebnisse. Raina zitterte, und ihr Puls ging schneller in Erwartung der Reise.

Gunnar legte sich auf sie und ließ seine Hände unter ihren Rücken gleiten. Sie bog sich in seine Umarmung, als er ihren Bauch küsste, ihre Brüste, ihren Hals, ihre Lippen. Schwindelig vor Verlangen wusste Raina nur, dass sie mehr wollte. Ihre Hände verfingen sich in dem feuchten seidigen Haar in seinem Nacken, und sie zog ihn hungrig enger an sich. Sie fühlte seine Hand sich um ihren Schoß schließen, er streichelte und reizte sie, bis sie kaum noch atmen konnte. Funken explodierten hinter ihren geschlossenen Augenlidern, als sein Finger begann, einen köstlichen Wirbel um jenen Teil von ihr zu beschreiben, der sich so sehr nach seiner Berührung sehnte. Sie erbebte, bewegte sich unverfroren gegen seine Hand, als sein sinnlicher Rhythmus sich verstärkte. Sein Kuss vertiefte sich, und die Hitze seines Angriffs auf ihren Körper verstärkte sich.

Die Kraft des ersten Zitterns ließ Raina die Augen weit aufreißen. Strahlende Wärme packte ihren weiblichen Kern, umklammerte ihren Schoß, breitete sich in ihren Gliedern aus wie Hunderte kleine Regentropfen. Sie schloss die Augen, genoss das Gefühl, hieß die Lust willkommen. Eine Welle von funkelndem Licht strömte über sie hinweg, dann noch eine, während Gunnar sie streichelte. Sie fragte sich plötzlich, ob ihr Körper nach außen ebenso schimmerte, wie er es sicherlich innerlich tat. Sie betete darum, denn sie wollte, dass Gunnar wusste, welch unglaubliches Glücksgefühl er ihr geschenkt hatte. Mit ihrem ganzen Herzen wollte sie das Gleiche für ihn tun.

Ihre Augen öffneten sich, und sie sah, dass er auf sie herunterschaute, als würde er ein unglaubliches Entzücken empfinden. Wann hatte er aufgehört, sie zu küssen? Ihre Wangen röteten sich vor Verlegenheit, als ihr einfiel, er könnte sie die ganze Zeit beobachtet haben. Und sie konnte auch nicht annehmen, dass die Dunkelheit ihr schamloses Schwelgen verhüllt hatte, denn die späte Vormittagssonne schien voll und hell in das Zimmer. Es schien Gunnar nicht zu stören; genau genommen schien er sehr angetan davon zu sein, denn er stützte sich auf einem Arm über sie und ließ seine Blicke auf ihr verweilen.

»Das war« sie suchte nach einem Wort, um auch nur einen Bruchteil dessen zu beschreiben, was sie fühlte »es war «

»Erst der Anfang«, sagte Gunnar und bedeckte sie mit seinem Körper.

Das Gefühl seines Gewichtes auf ihr, seine rauen Brusthaare, die ihre Brustwarzen berührten, sein flacher Bauch gegen ihren gepresst, und der unmissverständliche Beweis seines Verlangens nach ihr, der sich hart gegen ihren Schenkel drückte, machten sie verrückt vor Begehren.

Sie hatte gehört, dass Frauen, die zum ersten Mal bei einem Mann lagen, es oft als unangenehm empfanden, aber nach dem zu urteilen, was sie gerade erlebt hatte, wusste sie, dass das eine schreckliche Lüge war. Kein Maß an Schmerz konnte die Lust mindern, die sie in diesen köstlichen Momenten empfunden hatte, kein Maß an Furcht konnte sie davon abhalten, ihn ganz zu wollen ihn in sich zu wollen. Sie ließ ihre Hände über seinen Rücken wandern, drückte ihn an sich, teilte ihr Verlangen mit.

Er stöhnte, küsste sie fordernder und bewegte seine Hüften, bis die Spitze seines Gliedes den Mund ihrer Scheide berührte. Er verweilte dort, während er sie küsste, zart zuerst, dann tiefer, er stöhnte, als er seine Spitze gegen ihre Nässe drückte. Er bewegte die Hüften, so leicht er konnte, berührte sie sanft, doch beharrlich. Sie klammerte sich fester an ihn, forderte ihn auf, in sie einzudringen, wollte, dass er sie in Besitz nahm.

Er beendete den Kuss, ihrer beider Lippen berührten sich kaum, und er flüsterte: »Bist du sicher? Denn wenn du willst, dass ich aufhöre, dann «

Unfähig zu sprechen, bog Raina ihm ihre Hüften entgegen, sah ihm tief in die Augen und hoffte, er würde erkennen, dass sie sich noch nie zuvor in ihrem Leben einer Sache so sicher gewesen war. Sie schloss die Augen, zog ihn zu sich herunter, küsste ihn heiß, ließ ihre Zunge zwischen seine Lippen gleiten. Er nahm sie hungrig auf und hob ihren Rücken ein wenig mit dem Arm an, während er in sie eindrang.

Raina spürte den Stich eines sanften Schmerzes und hielt den Atem an, aber Gunnar hielt sie fest, verharrte bewegungslos in ihr, während sie ihn in sich aufnahm. Das Unbehagen ging nach einigen Momenten vorüber und machte einer wunderbaren Wärme und einem sinnlichen Gefühl des Erfülltseins Platz, das keinen Vergleich kannte. All ihre Sinne füllten sich mit ihm: die Süße von Wein in seinem Kuss, die samtene Weichheit seiner Haut, die moschusartige Wärme ihrer vereinten Körper. Sie strich mit den Händen über seinen Rücken und seine Schultern, sanft bewegte sie dabei ihre Hüften.

Gunnars Muskeln spannten sich unter ihren Fingerspitzen an, und er begann sich zu bewegen, sehr langsam, sehr sanft stieß er gegen sie, füllte sie und zog sich zurück. Er küsste ihre Lippen, ihr Kinn, ihre Nasenspitze, hielt sie fest an sich gedrückt, stieß in sie hinein, bis Raina nicht mehr sagen konnte, wo sie aufhörte und er begann. Er liebte sie zärtlich, geduldig, drang leicht in sie ein, obwohl sein Körper hart wie Granit geworden war. Raina spürte, dass er mehr wollte, dass er auf ihr Zeichen wartete, dass sie bereit sei, das volle Maß seiner Leidenschaft zu fühlen. Sie klammerte sich an ihn und schlang die Beine um seine Taille, während sie ihn tief in sich aufnahm.

Gunnar brauchte keine weitere Ermutigung als diese.

Er stieß in sie hinein, stieß mit genug Kraft, sie bis zu ihrem Herzen zu berühren. Raina nahm ihn auf, drängte ihn, tiefer zu gehen, wollte fühlen, dass er die Kontrolle verlor, wusste, dass sie die Ursache war. Er tat innerlich einen Schwur, als sie jedem seiner Stöße mit ihren eigenen begegnete, und Raina beobachtete, wie er sich auf ihr bewegte, die Augen geschlossen, die Muskeln in seinem Nacken und in seinen Schultern fest und hart wie Stein. Er trieb sich in sie, wieder und wieder, sein ganzer Körper war angespannt vor Lust.

Sie wollte jede Nuance des Moments sehen, jedes Gefühl, das sich auf seinem Gesicht widerspiegelte, aber das Feuer, das in ihr aufstieg, verlangte ihre Aufmerksamkeit. Es brannte heißer als jede Flamme, die sie je zuvor gespürt hatte, badete sie in einer puren, flüssigen Hitze, von der sie wusste, sie würde sie gleich verschlingen, ihren Körper und ihre Seele.

Gunnars Stöße wurden heftiger und härter, trieben sie in die Flammen.

Raina spürte, wie er sich in ihr anspannte, und ihr Feuer explodierte zu einem Inferno. Sie biss sich auf die Lippen, um den Schrei der Lust zu unterdrücken, der sich Bahn brechen wollte.

»Nein, Lämmchen«, sagte er rau. »Lass mich dich hören. Lass mich wissen, wie viel Lust ich dir bereite.«

Sein sanftes Drängen war alles, was sie brauchte, der Schrei brach von ihren Lippen, als ihr Innerstes in schimmernde Funken zerbarst. Und Gunnar nahm sie immer noch höher und höher mit sich, stieß in ihren bebenden Körper, bis auch er auf dem Höhepunkt seiner Lust aufschrie. Eine streichelnde Wärme breitete sich über sie, als Gunnar auf ihr zusammenbrach und sie sein Gewicht wie einen seltsamen Trost für das empfand, was sie eben losgelassen hatte.

Was ihr fehlen würde, war nicht ihre Tugend, sondern ihr Herz.

Ohne sich aus ihr zurückzuziehen, rollte Gunnar sich auf die Seite, zog Raina mit sich und in seine Arme. Sie presste ihr Ohr an seine Brust und lauschte auf seinen Herzschlag, während er ihr über das Haar strich. Sie schwiegen beide und waren es in diesem Moment zufrieden, ihr kostbares, wenn auch flüchtiges Einssein zu genießen.

Ehe Raina in seinen Armen einschlief, streifte sie noch kurz die Frage, ob irgendjemand schon einmal eine solche Lust empfunden hatte wie sie.

Sie bezweifelte es.