Ein Leitfaden durch Dalemark

Aberath – die nördlichste Grafschaft von NordDalemark; auch Name der Stadt an der Nordküste, die im Meeresarm von Rath an der Ath-Mündung liegt.

Abschiedstag – an der Rechtsakademie der Tag, an dem die Schüler für den Sommer nach Hause zurückkehrten. Die Eltern der Schüler wurden gebeten, an der Abschlusszeremonie teilzunehmen, bevor sie ihre Sprösslinge mitnahmen.

›Der achte Marsch‹ – das letzte einer Reihe von Marschliedern, die man gewöhnlich ›Die sieben Märsche‹ nennt. Den achten sang oder spielte man gewöhnlich nur in NordDalemark, weil sein Text als Angriff gegen den Süden aufgefasst wurde.

Aden – ein schmaler Fluss, der nach Norden fließt und sich bei Adenmund ins Meer ergießt. Manche halten ihn für den einzigen Überrest des großen Stroms, von dem in den Zaubermänteln berichtet wird.

Adenmund – Kleinstadt und Baronie im äußersten Nordwesten NordDalemarks; ein Teil der Grafschaft Aberath.

Adon – Ein Name, der offenbar ›Hoher Herr‹ heißt und in dreierlei Bedeutung gebraucht wird:

1. Als einer der geheimen Namen des Einen.

2. Als Name oder Titel des heldenhaften Königs von Dalemark, um den sich viele Lieder und Legenden ranken. Der Adon war ein Graf von Hannart, der die Unvergängliche Manaliabrid zu seiner zweiten Frau nahm und mit ihr und dem Barden Osfameron in die Verbannung ging. Dort ermordete ihn sein eifersüchtiger Halbbruder Lagan, doch Osfameron holte ihn wieder ins Leben zurück. Später wurde der Adon König, doch kurz nach seinem Tod verschwanden seine beiden Kinder, sodass Dalemark ohne Herrscher und vom Bürgerkrieg zerrissen zurückblieb.

3. Der Titel des ältesten Sohnes und Erben des Grafen von Hannart.

Des Adons Gaben – Legendäre Gegenstände, die Manaliabrid dem Adon als Mitgift brachte. Bei diesen handelt es sich um:

1. Einen Ring, von dem es hieß, er passe nur auf den Finger derer, die von königlichem Blute sind.

2. Einen Kelch, von dem man glaubte, er erkenne den wahren König und leuchte außerdem in den Händen jedes Menschen auf, der die Wahrheit spreche.

3. Ein Schwert, das, wie man sagte, nur der wahre König aus der Scheide ziehen konnte.

›Des Adons Halle‹ – ein Lied im alten Stil, das von dem Barden-Magier Osfameron komponiert worden war und in dem Osfameron nicht nur den verbannten Adon besingt, wie er in einem verfallenen Saal sitzt, sondern auch seine eigene Quidder und die Sprüche König Herns.

Al – die häufigste Kurzform von Alhammitt, des verbreitetsten Männernamens in SüdDalemark. So heißt ein Schiffsbrüchiger, den die Straße des Windes aufnimmt.

Alda – Siriols Frau, eine Alkoholikerin.

Alhammitt

1. Der wahre Name des Erderschütterers.

2. Der häufigste Männername in SüdDalemark.

3. Mitts richtiger Name.

Alk – ein Rechtsgelehrter aus den Nordtälern, der unter der Gräfin von Aberath sein Amt antrat und sie kurz darauf ehelichte. Dadurch wurde er zum Prinzgemahl von Aberath und erhielt den Ehrentitel eines Barons (den er allerdings nur äußerst selten gebrauchte). Alk widmete all seine Zeit der Entwicklung dampfbetriebener Maschinen und löste am Ende beinah im Alleingang die industrielle Revolution in Dalemark aus.

Alks Eisen – der Name, den das Volk von Aberath den Dampfmaschinen gab, die Alk erfunden hatte. Die bemerkenswertesten dieser Erfindungen waren der Dampfpflug, der Lastenkran, die Druckpresse und die Lokomotive.

Alksen, Major – Chef der Palastwache im Tannoreth-Palast.

Alla – Alks älteste Tochter, Gräfin von Aberath.

Almet – der Sohn des Adons und Manaliabrids, der es ablehnte, seinem Vater auf den Thron zu folgen.

Alte Mühle – lag im vorgeschichtlichen Dalemark am Iglingen gegenüberliegenden Ufer des großen Stromes. In der Alten Mühle wurde der erste Zaubermantel fertig gestellt und der zweite begonnen. Seit der Heirat von Closti und Anoreth betrachteten die Dörfler die Mühle als verboten. Einige sagten, dort spuke das Gespenst einer Frau, andere, dass sich an der Stelle böse Geister aufhielten; wieder andere behaupteten, der Eine selbst habe die Mühle verflucht. Als die Männer des Königs dort Muscheln fanden, die an einem Geflecht aus Seilen im Mühlteich wuchsen, wurde klar, dass nicht jeder Iglinger solchen Geschichten Glauben schenkte.

Alte Schrift – Silbenzeichen, die in Gebrauch waren, bevor die Buchstaben erfunden wurden, und denen man magische Eigenschaften zuschrieb. Die Alte Schrift wurde häufig in Zaubersprüchen benutzt oder in Inschriften, die man als zauberkräftig ansah.

Alter Grinser – Mallard des Magiers Spottname für den König der Stromlande.

Alter Koog – das Tiefland an der Grenze zu Weymoor in SüdDalemark, das zur Grafschaft Holand gehörte. Obwohl einst trockengelegt und urbar gemacht, verwandelte es sich in den letzten beiden Jahrhunderten wieder in Marschland, weil man es wegen der ruinösen Steuern der Grafen von Holand nicht mehr bestellte. Der Alte Koog war ein Schlupfwinkel für Verbrecher und eine Brutstätte von Schlangen und Seuchen.

Alter Mann – der höchste Berg in Hannart am Südausgang des Tales, von dem man glaubte, er sei nach dem Einen benannt; Fundstelle der Zaubermäntel.

Alter Mann der See – vermutlich ein Priester, der auf den Heiligen Inseln bestimmten Personen erscheint; ein Aspekt des Einen.

Amil – einer der geheimen Namen des Einen, der entweder ›Fluss‹ oder ›Bruder‹ bedeutet. Später wurde er zum Namen des Königsgeschlechts, das Amil dem Großen entstammte.

Ammet – eine Strohpuppe, die beim Seefest im süddalemarkischen Holand jedes Jahr ins Meer geworfen wurde, was der Stadt Glück bringen sollte. Kleine Abbilder davon wurden als Glücksbringer verkauft. Das größte Glück aber sollte dem Schiff oder Boot winken, das den Ammet im Meer treibend fand und an Bord nahm. Siehe Armer Alter Ammet.

Andmark – die Grafschaft im Herzen des Südens, die von allen Teilen Dalemarks vermutlich am reichsten war. Henda war Graf von Andmark, bis er während der Großen Erhebung den Tod fand.

Anoreth – eine Unvergängliche, die Closti den Zugeknöpften heiratete. Der Name bedeutet ›ungebunden‹.

Anstal – ein abgelegenes Tal östlich von Auental. Geburtsort von Biffa, deren Eltern dort eine Mühle betrieben.

Arin – ein älterer Edler der heidnischen Invasoren aus Haligland und oberster Krieger-Gesandter von Kars Adon.

Armer Alter Ammet – der vollständige Name für die Puppe aus geflochtenem Weizen, die mit Früchten, Blüten und bunten Bändern geschmückt zu jedem Seefest in das Holander Hafenbecken geworfen wurde. Ob dieses Ritual an das persönliche Opfer eines Unvergänglichen erinnern oder nur eine gute Ernte bescheren sollte, ist unklar. Dasjenige Boot jedoch, das den Armen Alten Ammet auf See fand und aufnahm, sollte danach stets mit Glück gesegnet sein. Solch ein Fund war selten; die Gezeiten und Strömungen mussten dazu ideal sein. Gewöhnlich versank die Puppe schon im Hafen.

Arris – ein starker, scharfer Schnaps, der in ganz SüdDalemark aus Traubenabfall und Getreidestreu gebrannt wird. Zu seinen Gunsten kann man nur sagen, dass er viel billiger ist als Wein.

Ath – der Fluss, der nach Norden fließt und bei Aberath ins Meer mündet. Man hält ihn für einen Überrest des großen, vorgeschichtlichen Stromes.

Attacko – an der Rechtsakademie Ausdruck für einen Mannschaftangriff beim Grittling.

Auental – Name für das Tal, die Stadt und die Grafschaft im Südosten von NordDalemark, geprägt von Wohlstand. Sitz der berühmten Rechtsakademie.

aufgespießt – bedeutete an der Rechtsakademie, am Schwarzen Brett als Übeltäter bekannt gegeben zu werden. Jeder Schüler, der ›aufgespießt‹ wurde, verlor für einen Monat gewisse Vorrechte.

Barangarolob – der vollständige Name des Pferdes, das den Wagen von Clennen dem Barden zog. Clennen, der lange Namen liebte, nannte das Pferd nach Barangalob, dem Pferd des Adons, und schob die Partikel ro ein, die ›jüngste/r/s‹ oder ›viel jünger‹ bedeutet.

Barden – fahrende Spielleute, von denen die meisten behaupteten, von Tanamoril oder Osfameron abzustammen. Die Barden bereisten ganz Dalemark und sangen, musizierten und erzählten Geschichten. Weil Barden zu den wenigen Menschen gehörten, die sich frei zwischen Norden und Süden bewegen konnten, beförderten sie auch Neuigkeiten, Briefe und oft Flüchtlinge. Selten nur arbeitete einer von ihnen als Spion: Barden hatten ihre eigenen strengen Bräuche und Maßstäbe. Wichtigstes Gebot war, stets die Wahrheit zu sagen und niemals eine Niedertracht oder Gewalttat zu begehen. Von Mund zu Ohr gingen, außerdem unzählige alte Bräuche, Sprichwörter, Glaubensvorstellungen und Beschwörungen. Vieles davon ging verloren, nachdem Moril Clennensohn die Gemeinschaft der Barden während der Herrschaft Amils des Großen aufgelöst hatte.

barmenfrei – auf der Rechtsakademie üblicher Ausdruck für: ›Keine Gnade‹.

Baron – ein Herrscher niederen Ranges, der dem Grafen Gefolgschaft schuldete, in dessen Grafschaft sein Besitz lag. Er zahlte dem Grafen Steuern und stellte Soldaten, wenn der Graf ihn dazu aufforderte. Ein Baron war ferner verpflichtet, jedem Befehl seines Grafen Folge zu leisten, doch nicht alle Barone hielten sich daran. Ansonsten wohnte ein Baron auf seinem Herrensitz, hielt sich Gefolgsleute und herrschte über seine Untertanen wie ein Graf, nur in kleinerem Umfang.

Baron von Mark – Baron der nördlichsten Baronie von SüdDalemark, ein pummeliger Witwer in mittleren Jahren, der mit Harilla Harltochter verlobt wurde, als er achtunddreißig und sie zehn Jahre alt war.

›Bei Mittsommer unsterblich‹ – ein sehr altes Beschwörungslied für den Einen zu der Zeit, in der er am mächtigsten ist.

›Beide Hände abgehackt – Dies bezieht sich auf das Gesetz des primitiven Haligland, wonach jedem Familienangehörigen des Hohen Herrn (des Königs), den man des Verrats verdächtigte, beide Hände abgehackt werden konnten – nicht als Strafe, sondern aus Vorsicht, mit der man jeder Bedrohung des Throns zuvorkam.

Benk – Generalkapitän der Flotte der Heiligen Inseln und Kommandant der Weizengarbe. Benk stammte nicht von den Heiligen Inseln, er wurde in Weyness in der Grafschaft Weymoor geboren.

Beschwörung – eine gemessene, stabreimende Sprechweise, deren Regeln nur unter Barden weitergegeben wurden. Man benutzte sie allein bei besonders feierlichen Anlässen.

Besting – an der Rechtsakademie üblicher Name für den besten Freund.

Betbunker – an der Rechtsakademie das Wort für das Kloster östlich der Schule.

Bier – Anstelle von Wasser, Wein und Kaffee wurde im Norden von Dalemark bis kurz vor das Ende der Herrschaft Amils des Großen nur Bier getrunken. Eins der profitabelsten Unternehmen von Navis Haddsohn bestand darin, auf Oreths Schild eine große Bierbrauerei zu gründen. Trotzdem kam damals das beste Bier aus Hannart, und das ist noch heute so. Das helle Bier aus Königshafen sollte man um jeden Preis meiden.

Biffa – Schülerin in der Rechtsakademie zu Auental. In Anstal geboren, war sie die beste Freundin von Hildrida Navistochter. Der Name ist eine kurze Koseform von Enblith.

Binsenmatte – von Mallard dem Magier gewoben, um den König der Stromlande zu täuschen. Weberei in jeder Form ist mächtiges Zauberwerk.

Binsensüß – ein Kosename für Tanaqui die Weberin.

Blume von Holand – Siriols Boot, auf dem Mitt als Lehrjunge diente; es gehörte zu der Fischereiflotte, die regelmäßig vom Holander Hafen auslief.

Brid – die Tochter Clennens des Barden und Schwester Morils und Dagners, die mit Moril nach Norden floh. Schon bald nach ihrer Ankunft ging Brid nach Auental und ließ sich dort zur Rechtsgelehrten ausbilden; danach erhielt sie eine Anstellung in Loviath. Nach der Großen Erhebung wurde sie Gräfin von Hannart und schließlich erste Leiterin der Königlich-Dalemarkischen Musikakademie, bei deren Gründung sie ihren Bruder Moril unterstützte.

Büchsen – wurden während der Herrschaft des Adons erfunden, in NordDalemark jedoch nie viel gebraucht. Im Süden benutzte hingegen man Büchsen häufig, doch war ihr Besitz nur Grafen, Baronen und deren Gefolgsleuten gestattet. Die frühen Büchsen waren sehr unhandlich und ungenau. Man benutzte sie fast nur zur Jagd, bis Hobin schließlich den gezogenen Lauf erfand, in den innen eine spiralige Rille geschnitten war, durch die das Geschoss eine viel höhere Treffsicherheit erlangte. Damit löste sie eine stürmische Nachfrage nach diesen Büchsen aus. Weymoor und Canderack machten ein ausgezeichnetes Geschäft, indem sie Büchsen nach Norden schmuggelten.

Büchsenmachergilde, Die – zu der Hobin wie auch alle anderen Büchsenmacher gehörten, war ein sehr nüchterner und respektabler Bund, deren Mitglieder ihre Ratssitzungen allerdings hauptsächlich damit verbrachten, sorgfältig die Große Erhebung zu planen.

Canden – der jüngere zweier Brüder aus Weymoor in SüdDalemark, die sich dem Kampf für die Freiheit verschrieben hatten. Er zog von Weymoor nach Holand, wo die Umstände viel schlimmer waren, und schürte den Aufstand. In Holand trat er dem Geheimbund der Freien Holander bei und schlug kurz darauf vor, eins der Lagerhäuser des Grafen in Brand zu setzen. Die älteren Freien Holander wiesen seinen Plan zurück, doch Canden führte die jüngeren zum Lagerhaus. Dort musste er feststellen, dass sie verraten worden waren und die Soldaten schon auf sie warteten.

Canderack – die Grafschaft an der Westküste von SüdDalemark, die den besten Wein anbaut. Canderack unterhielt bis zur Herrschaft Amils des Großen eine starke Flotte, die sich mit der von Holand messen konnte.

Carne-Bank – eine Schlammbank im äußersten Osten der vorgeschichtlichen Strommündung, die für ihren Treibsand und ihre Untiefen bekannt war.

Cenblith – eine vorgeschichtliche Königin, die sich zuerst den Einen zum Geliebten nahm und ihn dann dem Willen der Sterblichen unterwarf, indem sie ihn entweder zwang, den Strom zu schaffen, oder indem sie ein Abbild von ihm schnitzte. Cenblith scheint sowohl eine Priesterkönigin als auch sehr schön gewesen zu sein.

Cennoreth – eine der Unvergänglichen, die in den Sagen als Hexe gilt und oft die Weberin genannt wird. Es heißt, dass alles, was sie wob, wahr wurde. Sie war eine Schwester des legendären König Hern und Mutter Manaliabrids, der Gattin des Adons.

Cindow – ein Dorf in SüdDalemark, nordöstlich von Markind.

Clan Rath – manchmal die Söhne Raths genannt; der Königsclan im primitiven Haligland, in die sowohl Kars Adon als auch Ked hineingeboren waren. Die Clansfarben, die auf ihren Bannern und ihrer Kleidung getragen wurden, waren Rot und Blau. Es ist denkbar, dass der Name des Clans im Namen des Flusses Ath überdauert hat, der im historischen Dalemark Aberath nach Norden durchfließt.

Clans – die Stammesgemeinschaften der Heiden von Haligland. Die Clans waren sehr groß und umfassten alle Stände von Edlen bis zum niedrig Geborenen. Zum Beispiel gehörten Kars Adon und Ked beide dem Clan Rath an, doch Kars Adon herrschte als König, während Ked von niedriger Geburt und eigentlich gar nicht mit der Königsfamilie verwandt war.

Clennen Mendakersohn – einer der berühmtesten Barden alter Schule, ein Original – Musiker, Komponist und Geschichtenerzähler. Er heiratete Lenina, die Nichte des Grafen der Südtäler, und war der Vater von Dagner, Brid und Moril. Er wurde bei Markind in SüdDalemark ermordet, weil man ihn der Spionage verdächtigte, und vererbte Moril eine Quidder mit eigenartigen Kräften, von der er behauptete, sie stamme von ihrem Vorfahren Osfameron und sei stets vom Vater an den Sohn weitergegeben worden.

Closti der Zugeknöpfte – Vater von Tanaqui der Weberin, geboren in Iglingen in den vorgeschichtlichen Flusslanden. Man nannte ihn den Zugeknöpften, weil er so wortkarg war. Der Grund für seine Schweigsamkeit mag der frühe Tod seiner Frau Anoreth gewesen sein, vielleicht lag es aber auch an einem Befehl des Einen. Er wurde während der Invasion der heidnischen Haligländer getötet, bevor er seinen Kindern einige sehr wichtige Dinge mitteilen konnte.

Collen – eine der beiden südländischen Formen des Namens Kialan; in Markind als Name sehr häufig.

Collet – der Kämmerer des Königs der Stromlande, dessen Aufgabe darin bestand, die Schulden des Königs für Kost und Logis auswendig zu behalten.

Coran – ein Städter aus Delent in Weymoor, später ein bekannter Freiheitskämpfer.

Credin – die Flutwelle, die in bestimmten Jahreszeiten vom Meer her kommend dem Fluss Aden folgt. Gewöhnlich läuft gleichzeitig eine schwächere Welle den Ath hinauf. Man glaubt, der Name erinnere an den Magier Kankredin.

Creding – eine Stadt im Süden Andmarks in SüdDalemark.

Cressing – Ein kleiner Fischerhafen im Nordosten der Schnabelspitze. Für Schiffe, die aus SüdDalemark kamen, bot Cressing den ersten Anlegeplatz.

Dagner – der ältere Sohn von Clennen dem Barden, ein geachteter Komponist. Dagner wurde schon als junger Mann Graf der Südtäler, doch er sagte dem Leben als fahrender Barde so ungern Lebewohl, dass er sein Amt erst nach fünfzehn Jahren antrat, und selbst das nur auf beharrliches Drängen Amils des Großen hin.

Dalemark – Die fünfzehn Grafschaften von Aberath, Loviath, Hannart, Auental, Wassersturz, Kannarth, den Nordtälern, den Südtälern, Fenmark, Carrowmark, Andmark, Canderack, Weymoor, Holand und Dermath bilden mit den so genannten Königslanden (den Heiligen Inseln, den Marken und Oreths Schild) das historische Dalemark. Zum vorgeschichtlichen Dalemark siehe Stromlande.

Dame – das hölzerne Schnitzbild einer Frau, das die Familie von Closti dem Zugeknöpften – ganz wie es der Brauch der Stromlande verlangte – in einer der Herdnischen aufbewahrte, die den Unvergänglichen vorbehalten waren.

Dampforgel – eine riesige musizierende Maschine, die nahe des norddalemarkischen Hannart in die Seite des Berges eingelassen war. Sie wurde wie eine Kirchenorgel bedient, aber mit Dampf betrieben. Man hielt sie für das geistige Kind des Adons, und das lockte vom Moment des Baus an Schaulustige nach Hannart. Offensichtlich haben die Menschen zu Lebzeiten des Adons, zweihundert Jahre vor der industriellen Revolution, die Dampfkraft schon gekannt, hielten sie jedoch außer für Unterhaltungszwecke nicht für brauchbar.

›Das Erhängen von Filli Ray‹ – eine beliebte Ballade über einen jungen Gesetzlosen, der gehenkt wurde, weil er die Kühnheit besaß, um die Tochter eines Barons zu werben. Im Süden singt man eine Variante, in welcher der Graf zu spät eintrifft und enthüllt, dass Filli Ray sein Sohn gewesen war; im Norden kommt der König zu spät.

Dasthandlen Handanger – der vollständige Name von Dagner Clennensohn, der nach den unvergänglichen Zwillingen genannt wurden, denen die Hexe Cennoreth begegnete. Es heißt, Clennen fand lange Namen unwiderstehlich.

Derent – eine wohlhabende Stadt im Nordosten der Grafschaft Weymoor in SüdDalemark.

Dermath – die Grafschaft im äußersten Südosten von SüdDalemark.

Didderney – eine der Heiligen Inseln.

Dideo – ein Fischer aus Holand in SüdDalemark, ein älteres Mitglied der Freien Holander, der wusste, wie man Bomben herstellt. Dideo stellte seine Kenntnisse Mitt zur Verfügung. Während der Großen Erhebung riss ihm eine seiner eigenen Bomben eine Hand ab, aber er überlebte und verbrachte den Rest seiner Tage als Stadtrat von Holand.

Doen – eine der Heiligen Inseln.

Doreth – zweite Tochter von Alk und der Gräfin von Aberath.

Dunkles Land – der Ort, wo sich die Seelen der frisch Verstorbenen sammeln, bevor sie sich auf den Weg in das Sternbild des Flusses machen und ins Vergessen gehen.

Edril – der jüngere Enkel von Amil dem Großen, ein Vorfahr Maewens.

Egil – ein Gefolgsmann im Dienste Graf Kerils von Hannart.

Eine, Der – der mächtigste aller Unvergänglichen, in dessen Gesicht man nicht blicken und dessen zahlreiche Namen man nicht aussprechen durfte. Vom Einen heißt es, er habe mit der Hexenkönigin Cenblith das Menschengeschlecht gezeugt. Zur gleichen Zeit soll er den Strom geschaffen haben und war fortan durch Zauber mehrere Jahrhunderte lang an dessen Quell gebunden. Nachdem ihn die Weberin endlich befreit hatte, besiegte er den Magier Kankredin und erschütterte dabei das Land so stark, dass es seine heutige gebirgige Form annahm. Die Invasoren aus Haligland beten den Einen als Ahnen-Gott an, und seine Verehrung setzte sich in NordDalemark über die Jahrhunderte bis auf den heutigen Tag hin fort. Im Süden jedoch war er, von den Heiligen Inseln abgesehen, fast unbekannt oder wurde nicht beachtet. Heutzutage betrachtet man ihn lediglich als alten Aberglauben.

Eingeborene – der Name, mit dem die heidnischen Invasoren die Bewohner der Stromlande belegten, die meist dunkelhaarig und vierschrötig waren. Im Gegensatz dazu waren die Eindringlinge in der Regel hochgewachsen und hellhaarig. Nach den Umwälzungen, die auf die Invasion folgten, zogen viele der so genannten Eingeborenen nach Süden, wo sie sich mit den dortigen Bewohnern vermischten und den typischen Südländer mit blassem Teint und braunen Haaren hervorbrachten. Diejenigen, die im Norden blieben, vermischten sich mit den Invasoren zum braunhäutigen, hellhaarigen Nordländer.

Eleth von Kredinstal – die Mutter Noreths, die kurz nach deren Geburt starb und auf dem Totenbett erklärte, ihre Tochter sei das Kind des Einen.

Elthorar Anstochter – während der Regierungszeit Graf Kerils die Bewahrerin des Alten in Hannart in NordDalemark, eine hochgebildete Rechtsgelehrte, die die Juristerei aufgab, um sich mit der Geschichte und Vorgeschichte von Dalemark zu befassen. Sie war eine Gelehrte wie aus dem Bilderbuch und hätte niemals etwas angenommen, das sie nicht belegen konnte. Bei der Entdeckung der Zaubermäntel war sie zugegen und übersetzte sie, stellenweise jedoch recht ungenau.

Eltruda – Gattin Baron Stairs von Adenmund und jüngere Schwester Eleths von Kredinstal. Selbst kinderlos, zog Eltruda ihre Nichte Noreth auf, nachdem Eleth gestorben war. Nach dem Tode von Baron Stair heiratete sie Navis Haddsohn und wurde zu einer Kraft in der Politik Dalemarks, mit der man rechnen musste. Beinahe legendär sind ihre Streitigkeiten mit ihrer Stieftochter Hildrida.

Enblith die Schöne – einige Jahrhunderte nach der Herrschaft König Herns Königin über Dalemark. Sie war eine Tochter der Unvergänglichen, und man sagt von ihr, sie sei die schönste Frau, die je gelebt hat. Der Musiker-Magier Tanamoril fand Enblith im Wald, wo sie in Armut lebte, und verleitete den König durch einen Trick, sie zu heiraten.

Entchen – Kosename des jüngsten Sohnes von Closti dem Zugeknöpften, der später als Mallard der Magier berühmt wurde. Mallard heißt Stockente.

Erderschütterer – der Titel Alhammitts, eines älteren Unvergänglichen, der zum Gott des Getreides und des Meeres geworden war. Der Titel beschrieb vielleicht das Meer, aber vermutlich bezog er sich auch auf das, was geschieht, wenn man irgendeinen der geheimen Namen des Erderschütterers aussprach.

Erntefest – im Norden der Name für das Herbstfest.

Erstlingsrecht – Ausdruck an der Rechtsakademie für das Recht, beim Grittling als Erster zu beginnen. Die Mannschaft mit Erstlingsrecht konnte die Waffen wählen und den ersten Zug machen.

Falk – der Ehemann von Closti des Zugeknöpften älterer Schwester, ein alter Mann, der erst spät heiratete, als Zwitt sich weigerte, Zara zu ehelichen, weil Closti die Verlobung mit Zwitts Schwester gelöst hatte. Falk scheint nicht gewollt zu haben, dass Zara schuldlos leiden musste.

Fälle

1. Im vorgeschichtlichen Dalemark stürzte der Strom in einem Wasserfall herab, von dem es heißt, er sei halb so hoch gewesen wie ein Gebirge. Dort schlug Hern in der Schlacht den Magier Kankredin.

2. In historischer Zeit waren damit die Wasserfälle am Eingang zum Tal von Wassersturz gemeint, wo der gleichnamige Fluss fast dreihundert Fuß zum Talboden herniederdonnerte, eine der am meisten bewunderten Sehenswürdigkeiten von NordDalemark.

Fander – ein Revolutionär im süddalemarkischen Niedertal, von Beruf ein Krämer, der die Familie von Clennen dem Barden mit Speck, Linsen und – aus welchem Grund auch immer – einem großen Bund Rhabarber versorgte.

›Farbenlied‹ – eine Komposition von Dagner Clennensohn.

Farn – die südlichste der Heiligen Inseln.

Fäustel – auf der Rechtsakademie ein Ausdruck für Hände in Handschuhen, wobei die Handschuhe oft mit Metall oder Steinen beschwert waren.

Feenend – eins der Wohnheime der Rechtsakademie in Auental.

Fenna – Tochter und Lehrmädchen von Hestefan dem Barden.

Ferntrauung – ein Brauch unter den Grafen, um in Abwesenheit der Braut eine Ehe zu schließen. Ihre Stelle nahm eine Frau ein, die bereits verheiratet war. Der Brauch rührte wahrscheinlich aus dem Wunsch her, der hochwohlgeborenen Braut Mühen und Kosten einer Reise zu ersparen, wurde jedoch oft benutzt, wenn die Braut noch ein Kind oder nicht willens war zu heiraten – oder beides.

Fervold – Hauptmann unter Graf Henda im Heer von Andmark.

Feuer – ein ritueller Scheiterhaufen, der im vorgeschichtlichen Dalemark jedes Frühjahr für den Einen entfacht werden musste, sobald das Hochwasser zu sinken begann. Die Statue des Einen wurde mitten in das Brennmaterial gesetzt, das dann mit Kohlen aus dem Herd der Andächtigen zu entzünden war. Dann feierte man den Brand mit einem Festmahl. War das Feuer heruntergebrannt, wurde der Eine in der Asche sichtbar, und nur dem ältesten Mann der Familie war es gestattet, die Figur herauszuholen.

Feuertopf – ein tönerner Topf mit Deckel und zweckmäßig angebrachten Luftlöchern, in dem eine Flamme unterhalten und dorthin geschafft werden konnte, wo man sie benötigte. Vor der Erfindung von Zunderdosen mit Rad und Feuerstein waren Feuertöpfe in ganz Dalemark verbreitet; Barden und fahrende Händler benutzten sie noch eine ganze Zeit nach dem Ende der Herrschaft des Adons.

›Fidele Holander‹ – ein Seemannslied, das in ganz SüdDalemark bekannt und beliebt war.

Fischmarkt – eine breite Durchgangsstraße in Holand, wo bis zu den Tagen Amils IV. Fisch verkauft wurde.

Flaggen – galten in Dalemark seit vorgeschichtlicher Zeit als mächtige Symbole:

1. Im alten Königreich der Stromlande waren Flaggen religiöse Symbole und wurden nur in den feierlichsten Zeremonien zu Ehren der Unvergänglichen geführt.

2. Den heidnischen Invasoren aus Haligland waren Flaggen als Ausdruck von Ehre und Geltung eines Clans ebenso heilig. Man trug sie zu allen Zeiten und verteidigte sie in der Schlacht mit dem eigenen Leben.

3. Im historischen Dalemark waren Flaggen geradezu tabu. Man setzte sie nur beim Mittsommerjahrmarkt. Ansonsten flaggten nur Schiffe auf See. Keiner der Grafen und nur wenige Könige wagten es, eine Flagge zu führen, bis Amil der Große die Königliche Standarte entwarf, die eine gekrönte Weizengarbe zeigte. Bis auf den heutigen Tag führt nur der König eine Flagge.

Fledden – eine kleine Stadt nördlich von Andmark in SüdDalemark, der Geburtsort von Graf Henda, einer der wenigen Ortschaften, wo Henda sich auf die absolute Treue seiner Untertanen verlassen konnte. Die Einwohner hingen dem merkwürdigen Aberglauben an, die Farbe Gelb bringe Unglück.

Flind – in SüdDalemark ein verbreiteter Name.

1. Ein Weinhändler außerhalb Derent in Weymoor, der Kialan und einen Weinvorrat zu Clennen dem Barden brachte.

2. Eine nichtexistente Person, die in einer Losung erwähnt wird, welche zu Siriols Plan zu Mitts Flucht gehörte.

Flinn-Feste – die Festung am Nordende des Flinnpasses, die dem Norden gehörte und den Pass gegen einen süddalemarkischen Einfall verteidigen sollte.

Flinnpass – der letzte offene Pass im Gebirge zwischen Nord-und SüdDalemark. Es heißt, der Barde Osfameron habe zu Lebzeiten des Adons die drei anderen Pässe geschlossen.

Flötenlied des Friedens – eine sehr komplizierte Ausprägung musikalischer Zauberei, wobei der Magier mit seinen Flöten zuerst die Wut der Kämpfenden widerhallen lassen und darauf ihre Gefühle zu Ruhe und Beschämung mildern musste. Unwissentlich benutzte Moril Clennensohn eine Art Flötenlied des Friedens gegen Tholian, den Grafen der Südtäler.

Flötenspieler – seit Zeiten des Adons der am häufigsten gebrauchte Name für Tanamil von den Unvergänglichen, dem einstigen Herrn des Roten Flusses. Es heißt, dass Tanamil gleichzeitig mit dem Einen von seinen Banden befreit wurde und auf die Heiligen Inseln ging, wo sein Flötenspiel an stillen Abenden manchmal noch gehört werden kann.

›Folge der Lerche‹ – scheinbar ein Lied über den Vogelfang, in dem es in Wahrheit darum ging, die Grafen zu stürzen. Es wurde während des letzten Aufstands vor der Großen Erhebung komponiert.

Fredlan – ein Barde, der mit seiner Familie auf einem Karren durchs Land zog und in ganz Dalemark auftrat.

›Frei und heimlich wie die Luft‹ – ein Lied, das vorgeblich die Freuden des Landlebens preist, insgeheim aber zur Rebellion auffordert. Es wurde während eines früheren Aufstands in SüdDalemark komponiert.

Freibrief – ein amtliches Dokument, das ein gräfliches Siegel trug und dem Inhaber oder der Inhaberin gestattete, überall in SüdDalemark ein Gewerbe auszuüben. Freibriefe waren kostspielig, und ihr eigentlicher Wert bestand darin, dass dem Inhaber oder der Inhaberin stillschweigend das Recht eingeräumt wurde, ungehindert vom Norden in den Süden und zurück zu reisen. Ohne Freibrief wurde ein Reisender spätestens an der Grenze festgenommen.

Freie Holander – einer der vielen Geheimbünde von Freiheitskämpfern in der Stadt Holand. Mitt gehörte ihm an, seit er acht Jahre alt war. Der Bund bestand vor allem aus Fischern, die zwar unerschütterlich entschlossen waren, SüdDalemark von der Tyrannei der Grafen zu befreien, sich jedoch nur selten auf ein gemeinsames Vorgehen einigen konnten. Als endlich die Große Erhebung losbrach, beteiligten sich aber alle Freien Holander am Kampf und an der darauf folgenden Neuordnung der Regierung.

Frühjahrshochwasser – als Folge der Schneeschmelze im Zentralmassiv waren gewaltig und ereigneten sich regelmäßig. Am unbegradigten Strom gab es sehr häufig Hochwasser, das allen, die am Ufer lebte, fruchtbaren Schlick heranbrachte, Treibholz und Fische. Häuser wurden mit Bedacht nur oberhalb der Hochwassermarke errichtet, aber trotzdem immer wieder überschwemmt. Diese ungestüme Mischung aus Vernichtung und Wohltat verleitete viele Menschen dazu, den Strom als Gott zu verehren.

Gann – in den Sagen von SüdDalemark ein mutiger Held, der mit seinem Schwert Seelenmacher viele Großtaten beging. Das Schwert war ihm insgeheim von dem Unvergänglichen-Schmied Agner geschmiedet worden, während sie beide Gefangene des Magier-Königs Heriol waren. Einigen Geschichten zufolge ist Gann der Bruder der Hexe Cennoreth. Siehe auch Gull.

Ganner Sagersohn – Baron von Markind in der Grafschaft der Südtäler, der als junger Mann mit Lenina Thorntochter verlobt worden war. Nachdem sie ihn wegen Clennen dem Barden verlassen hatte, heiratete Ganner keine andere, obwohl sein Haus großen Druck auf ihn ausübte. Er schien immer damit zu rechnen, dass Lenina eines Tages zu ihm zurückkehren würde (siehe Pech). Ganner war ein gerechter und tüchtiger Verwalter; als einer der wenigen südlichen Barone überlebte er die Große Erhebung unversehrt. Nach dem Tode Tholians wurde er Regent der Südtäler.

Gefolgsleute – eine privilegierte Schar von Soldaten, die einen Eid auf einen Baron oder Grafen geleistet hatten und nur ihm persönlich Rechenschaft schuldig waren. Sie wohnten bei ihm im Herrensitz und bildeten, wenn nötig, sein Privatheer. Von einem Baron sagte man, er sei ein Gefolgsmann seines Grafen, der im Krieg sein Befehlshaber war. Im Süden Dalemarks wurden nur Männer Gefolgsleute, doch viele Barone und Grafen des Nordens schworen auch Frauen auf sich ein. Amil II. verbot während seiner Herrschaft das Unterhalten von Gefolgsleuten endgültig.

Geister – hielt man im vorgeschichtlichen Dalemark für allgegenwärtig und alles beherrschend. Jeden Tag war es aufs Neue nötig, sie zu besänftigen und gewogen zu machen. Einige mächtigere Geister genossen fast den Status von Göttern und wurden von vielen mit Unvergänglichen verwechselt. Das Ungewöhnliche an Clostis Familie war, dass sie diesen Glauben nicht teilten. Hern wies die Existenz von Geistern sogar kurzerhand als ›unvernünftig‹ zurück.

Genter-Inseln – eine Gruppe von drei Eilanden innerhalb der Heiligen Inseln.

Gesetz der See – zum großen Teil ungeschriebene Bräuche, die in den Gewässern um Dalemark als weitaus bindender angesehen wurden als das Gesetz des Landes. Vor allem schrieb es vor, dass jedes Schiff einem anderen Schiff oder Boot, das in Schwierigkeiten geriet, auf der Stelle zu Hilfe eilen musste.

Gewand – die auffällige Kleidung der Magier unter den Heiden von Haligland. In das Gewand waren Zauber eingewoben, die als Wörter erschienen. Nach dem der Magier sein Gewand einmal angelegt hatte, zog er es nie wieder aus, nicht einmal zum Waschen.

Gilden – Organisationen der Handwerker und Kaufleute in SüdDalemark. Die meisten Gilden wurden in der Zeit des Adons gegründet, als die Männer der verschiedenen Zünfte bemerkten, dass der Süden sich dem Norden zunehmend entfremdete, während die Grafen des Südens zugleich sehr an Macht gewannen. Fast jeder Berufszweig, einschließlich der Barden, unternahmen hastig Schritte, um sich des Schutzes durch das Gesetz zu versichern. Dazu baten sie gewöhnlich den Adon um einen Königlichen Freibrief, sodass sie in späteren Jahren nicht einfach von den Grafen aufgelöst werden konnten. Die Gilden hielten sich gewöhnlich sehr zurück und kümmerten sich nur um ihre eigenen Mitglieder und deren Hinterbliebene, bildeten Lehrlinge aus, schulten Kinder, sparten Geld an und zahlten die Steuern sofort. Sie besaßen großen Einfluss und wurden von den Grafen des Südens verdächtigt, verschiedene Aufstände finanziert zu haben, obwohl ihnen niemals etwas bewiesen werden konnte. Im Norden waren Gilden so gut wie unbekannt.

Girlanden – aus Äpfeln, Getreide und Trauben wurden von allen getragen, die am Holander Seefest teilnahmen, und hinterher ins Meer geworfen.

Gleichstand – Ausdruck an der Rechtsakademie für die Frühjahrs-Tagundnachtgleiche.

›Ein glückliches Jahr wünsche ich euch‹ – ritueller Gruß zwischen Holandern am Tag des Seefests.

›Glück für Schiff und Küste‹ – beim Holander Seefest die rituelle Antwort auf den traditionellen Gruß ›Ein glückliches Jahr wünschen wir euch‹.

Glücksschiff – ein Schiff, das von Holand auslief und die Puppe des Armen Alten Ammet aus dem Meer bergen konnte. Die Jacht Straße des Windes gewann doppeltes Glück, denn durch einen Zufall hatte sie auch ein Abbild von Libbi Bier an Bord. Wem immer dies auffiel, musste aus Holand stammen.

Grabensend – Mitts Geburtshof, den seine Eltern in den ersten sechs Jahren seines Leben bestellten. Der Name kam von der Lage des Hofes und des nahen Dorfes am Ende des großen Kooggrabens, unweit von der Stelle zehn Meilen westlich vom Holander Hafen, wo er in die See floss.

Graf

1. Der adlige Herrscher eines großen Teils von Dalemark. In den alten Zeiten vor der Herrschaft des Adons waren die Grafen Beamte des Königs, doch kaum hatte Dalemark keinen König mehr, als sich jeder Graf zu einem unabhängigen Herrscher aufschwang. In seiner Grafschaft übte er die absolute Gewalt aus. Viele missbrauchten diese Macht, einige sehr brutal, und alle unternahmen große Anstrengungen, um sie sich zu erhalten.

2. Der Titel eines Clanshäuptlings unter den Heiden von Haligland. Später wurde daraus der moderne Titel.

Gräfin

1. Eine Frau, die selbst den Grafentitel führt, wie die Gräfin von Aberath.

2. Die Gattin eines Grafen.

3. Mitts Name für sein übellauniges Pferd, das nicht einmal weiblich war.

Grafschaft – ein Teil von Dalemark, über den ein Graf herrschte. Es heißt, König Hern habe die Grafschaften geschaffen, indem er sein Königreich in neun Teile spaltete und neun Männer als ihre Verwalter einsetzte, die er nach dem Titel der Clanshäuptlinge Grafen nannte. Diese Teile taufte er Marken. Später kamen durch Herns Eroberungen im Süden sechs weitere Marken hinzu. Die Regelung erfüllte ihren Zweck, solange der König stark war. Das gewöhnliche Volk betrachtete die Grafen von jeher als bloße Beamte des Königs, und damit fuhr man auch fort, als es keinen König mehr gab.

Gregin – Alks Diener in Aberath.

Grittling – das traditionelle Ballspiel an der Rechtsakademie von Auental.

Große Erhebung – der Name für die landesweite Revolution in Dalemark, die Amil den Großen auf den Thron brachte. Die Erhebung begann im Norden rings um Karnsburg und fast gleichzeitig im Süden in der Stadt Holand, wo das Volk den Palast des Grafen stürmte und dann eine blutige Schlacht gegen Truppen zu schlagen hatte, die rasch von Dermath und Weymoor herangeführt worden waren. Im Norden wurde eine Reihe von Baronen und Grafen, die sich nicht augenblicklich auf die Seite der Aufständischen stellten, entweder getötet oder gezwungen, ins Exil zu gehen.

Große School – eine der größten Heiligen Inseln.

Großen, Die – Bezeichnung auf den Heiligen Inseln für die Unvergänglichen.

›Größer als die Welt, mal wie eine Nuss so klein‹ – ein Zitat aus einem Lied, das der Adon geschrieben hat und das Kialan auf der Straße nach Norden sang. Das Lied heißt ›Wahrheit‹ und beschreibt zwischen den Zeilen die Wirkungsweise von Morils Quidder.

Groß-Vater – der ehrfürchtigste aller Titel des Einen. Sein Ursprung liegt vermutlich darin verborgen, dass die meisten Könige und viele Grafen für sich in Anspruch nahmen, von dem Einen abzustammen.

Grüne Straßen – ein Netz aus Überlandstraßen, das der Überlieferung zufolge von König Hern angelegt worden war. Die Straßen hielten viele Jahrhunderte. Sie waren meisterhaft gearbeitet und nirgendwo zu steil, obwohl sie die Gipfel von NordDalemark überschritten. Überall waren Wiesen angelegt, sodass die Reise zu Pferde sehr erleichtert wurde. Viele Menschen glaubten, die Unvergänglichen hätten die Grünen Straßen geschaffen und hielten sie instand, vor allem, weil sie noch lange bestehen blieben, nachdem die Zentren der Zivilisation sich in die Täler verschoben hatten. Die Straßen wurden zum Viehtrieb benutzt und von denen bereist, die rasch von Tal zu Tal gelangen wollten. Während der Herrschaft von Amil dem Großen übernahm Alk sie als Eisenbahntrassen.

güldner Edelmann – der Name, den der König der Stromlande dem Abbild des Einen gab, nachdem er es nach langer Suche endlich in der Obhut von Robin Ciostitochter entdeckt hatte.

Gull – der älteste Sohn von Closti dem Zugeknöpften und der Unvergänglichen Anoreth. Sein Name bedeutete Möwe. Als Einziger von Clostis Söhnen zog Gull in den Krieg. Im Kampf gegen die heidnischen Invasoren wurde er bald gefangen genommen und von dem Magier Kankredin verhört. Nach diesem Verhör war er geistig zerrüttet und wurde als Schwachsinniger an die eigene Seite ausgeliefert. Man glaubt, dass Gull mit dem süddalemarkischen Helden Gann identisch ist. Wenn das stimmt, muss er sich irgendwann von Kankredins Folter erholt haben.

Hadd – der tyrannische, jähzornige Graf von Holand in SüdDalemark, Vater von Harl, Harchad und Navis; Großvater von Hildrida, Ynen, Harilla, Irana und vielen anderen. Nachdem er ein Leben lang ungerecht gewesen war, in Fehde mit Henda und anderen Grafen lag, seine Familie ängstigte, sein Volk unterdrückte und mit überhöhten Steuern ausplünderte, wurde er während des Seefest von einem unbekannten Schützen ermordet.

Haddock – eigentlich ein kalt geräucherter Schellfisch ohne Kopf und Gräten; Mitts Spottname für Graf Hadd.

Halain – ein Spion des Grafen der Südtäler, der die Freiheitskämpfer von Niedertal in SüdDalemark infiltriert hatte.

Halian Tan Haleth – bedeutet Herr der Bergflüsse und ist ein alter Name für Tanamil. Eine Legende um ihn war in den Webemantel eingewoben, den Closti anlässlich ihrer Hochzeit von Anoreth erhielt, ansonsten aber ist er völlig unbekannt.

Halida – die Gattin Kerils, des Grafen von Hannart, die als arme Verwandte eines Barons aus Canderack in SüdDalemark zur Welt kam. Nachdem Keril als junger Mann an einem Aufstand in SüdDalemark teilnahm, half sie ihm, der Gefangennahme zu entkommen, und floh mit ihm nach Norden.

Haligland – ein Reich auf dem anderen Kontinent, das Einwanderer aus den Stromlanden mehrere hundert Jahre vor der Herrschaft König Herns besiedelt hatten. Haligland besitzt ein sehr raues Klima und steinigen Boden, und die Einwanderer schienen nur zu gern in die alte Heimat zurückzukehren. Während sie in Haligland weilten, entstand bei ihnen ein Clanssystem, und sie entwickelten die Magie zu einer Wissenschaft und gaben sich der Anbetung des Einen hin. In Anbetracht der Mühelosigkeit, mit der Clostis Kinder eine gemeinsame Grundlage mit den Eindringlingen fanden, erscheint es möglich, dass die Stromlande all dies ebenfalls besessen, aber längst vergessen hatten. Tanaqui hörte den Namen des Landes nie und erwähnt ihn deshalb auch niemals.

Harn – Maat von Siriol an Bord der Blume von Holand. Wie so viele Holander hieß auch Harn mit vollen Namen Alhammitt. Er war ein großer, gutmütiger, unbedarfter Mann und wurde in den Ausschreitungen getötet, die während der Großen Erhebung auf den Sturm des Palastes in Holand folgten.

Hammit – ein gängiger Name in SüdDalemark, eine der vielen Abkürzungen von Alhammitt.

Hand des Nordens – eine unbekannte Gruppe Holander Freiheitskämpfer. Höchstwahrscheinlich war die Gruppe frei erfunden, und zwar entweder von Harl Haddsohn als Deckmantel für seinen Mordanschlag auf Graf Hadd oder von Harchad Haddsohn als Vorwand, mehrere Gebäude niederzureißen, sodass sein Meuchelmörder ein freies Schussfeld auf Graf Hadd erhielt.

Handorgel – ein Musikinstrument mit Pfeifen, einem Blasebalg und Manual, im Grunde eine sehr kleine Kirchenorgel. Sie hatte einen melodischen, flötenden Klang, der den Lärm einer Menschenmenge mühelos zu übertönen verstand. Der Musikant oder die Musikantin trug das Instrument im rechten Arm und pumpte mit der linken Hand den Blasebalg, während mit der Rechten das Manual bedient wurde.

Hannart – die führende Grafschaft in NordDalemark, berühmt für ihre Musik, ihre Blumen, ihre Baukunst und die offene Art ihrer Bewohner, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Es heißt, Hannart sei die Wiege der dalemarkischen Zivilisation gewesen. Einige Gebäude in der Stadt Hannart sollen noch aus den Tagen König Herns stammen. Während der geschichtlichen Zeit stand Hannart meist für Freiheit, Gerechtigkeit und Widerspruch zum Süden und seiner Art. Die Blütezeit Hannarts lag zwischen der Herrschaft des Adons und der Amils des Großen, in der es ein Zentrum der Gelehrsamkeit war. Nach der Großen Erhebung aber verlor es zusehends an Bedeutung, bis es durch Heirat in den Besitz der Königlichen Familie überging und vom Kronprinzen zum Landsitz erkoren wurde. Heute ist Hannart vor allem für seine Schönheit bekannt und für die Überreste der riesigen Dampforgel am Nordende seines Tales.

Harchad – zweiter Sohn von Graf Hadd, Chef von Hadds Geheimpolizei. Man sagte ihm nach, er sei der grausamste Mensch von ganz Dalemark.

Harilla Harltochter – älteste Base von Hildrida und Ynen. In sehr zartem Alter wurde sie mit von ihrem Großvater, Graf Hadd, mit dem Baron von Mark verlobt.

Harl Haddsohn – der älteste der drei Söhne Graf Hadds von Holand, ein dicker, anscheinend träger Mann, der nach dem Tode Hadds Graf von Holand wurde. Die Holander gelangten rasch zu der Ansicht, Graf Hadd sei ihm vorzuziehen gewesen. Er fand den Tod, als während der Großen Erhebung der Pöbel den Palast von Holand stürmte.

Hastende – die Seelen der Verstorbenen, die im Strombett zum Meer eilen.

Haudrauf – bedeutet auf der Rechtsakademie so viel wie das Recht, bis zum nächsten Vollmond mit Grittling zu beginnen.

Heiden – Emigranten aus Haligland, die in das vorgeschichtliche Königreich Dalemark einfielen und sich schließlich mit den Einheimischen vermischten. Mit sich brachten sie ihre Frauen, Kinder und den Zauberer Kankredin mitsamt seines Kollegiums der Magier. Sie beabsichtigten, im Land zu siedeln, und führten sowohl die Anbetung des Einen als auch zahlreiche, in Vergessenheit geratene magische Praktiken wieder ein. Ihre große, zum Scheitern verurteilte Invasion wird auf den Zaubermänteln beschrieben. Sie scheint von einem in Ungnade gefallenen jüngeren Bruder des Königs von Haligland angeführt worden zu sein, doch kann als sicher angenommen werden, dass kleine Boote voller Heiden schon in den vorhergehenden Jahrzehnten eingetroffen waren. Zu ihren Überfahrten trieb sie die raue Umwelt von Haligland; dass sie glaubten, in Dalemark ein besseres Leben führen zu können, verdankten sie wohl Legenden über ihre alte Heimat in den Stromlanden.

Heilige Insel, Die – die innerste der Heiligen Inseln, die sehr treffend benannt ist. Nur der kann sie finden, dem es bestimmt ist, sie zu betreten.

Heilige Inseln – eine Gruppe verstreuter Eilande zwischen der Schnabelspitze und Kap Carrow – in ganz Dalemark gerühmte Ankerplätze. Auf den Inseln lebt ein eigenartig entrücktes Volk, von dem es heißt, es stamme von den ersten Bewohnern Dalemarks ab. Die Inseln sind reich an Legenden über die Unvergänglichen. Sie gehörten zu den Ländereien des Königs und schuldeten keinem Grafen die Gefolgschaft; doch vor der Herrschaft Amils des Großen betrachtete man sie als Teil von SüdDalemark, und wer immer der stärkste Graf war, erhob Anspruch auf sie. Amil der Große beseitigte diesen Missstand, indem er den Titel des Hüters der Inseln schuf. Er verbrachte dort viel Zeit und half Ynen Navissohn beim Aufbau der Flotte und seinen Experimenten mit Dampfschiffen.

Henda – Graf von Andmark, ein gewalttätiger, krankhaft misstrauischer Mann, der einen Gutteil seines Lebens damit verbrachte, mit dem Grafen von Holand zu streiten. Er lebte in beständiger Furcht davor, dass im Norden finstere Pläne gegen ihn geschmiedet werden könnten. Während der Großen Erhebung wurde er von seinen eigenen Gefolgsleuten enthauptet.

Herbstfest – in SüdDalemark üblicher Name für das Erntefest, mit dem man das Einbringen der Feldfrüchte feierte.

Herbsthochwasser – kamen im vorgeschichtlichen Dalemark genauso regelmäßig vor wie die Frühjahrshochwasser, waren aber nie so stark. Verursacht waren sie von dem schweren Regen, der in den Herbststürmen fiel.

Herbststürme – ereilen Dalemark regelmäßig. In historischen Zeiten drangen sie bis nach Auental in den Norden vor und konnten sehr heftig sein. Der Schlimmste von allen dauerte tagelang an, und die Windrichtung schwankte dabei zwischen Nordwest und Südwest. War der Sturm von kürzerer Dauer, blies der Wind stärker, drehte sich aber nicht sosehr. Im Süden tobten die Stürme wiederholt mehrere Tage lang.

Hern – der zweite Sohn von Closti dem Zugeknöpften und Anoreth der Unvergänglichen. Er wurde der erste durch Quellen verbürgte König von Dalemark. Das meiste, was man noch von ihm weiß, entstammt den Legenden, wie etwa die Geschichte seines Sieges über Kankredin, und auch von zahllosen Gesetzen, Bräuchen und Sprichwörtern heißt es, sie gingen auf ihn zurück. Mehr oder minder fest steht, dass er Karnsburg gegründet und den Regierungssitz von Hannart dorthin verlegt hat. Man weiß, dass er die neun ursprünglichen Grafschaften gegründet hat, und nimmt als sicher an, dass er das Straßennetz bauen ließ, das man später Grüne Straßen oder Wege der Unvergänglichen nannte. Der Name Hern bedeutet ›Reiher‹.

Herrensitz – das große, befestigte Haus eines Grafen oder Barons. Unweigerlich dominierte das Gebäude seine Umgebung. Im Herrensitz waren nicht nur Familie und Gesinde des Adligen untergebracht, er musste vielmehr groß genug sein für die Gefolgsleute, Berater, Anwälte, Schreiber und zahlreiche weitere Helfer.

Herzog von Karnsburg – ein neuer, von Amil dem Großen geschaffener und an Navis Haddsohn verliehener Titel, der sicherstellen sollte, dass Navis von höherem Rang war als alle Grafen.

Hestefan – einer der reisenden Barden, über den nur wenig bekannt ist, außer dass er sowohl Dagner als auch Moril Clennensohn zum Freund gewann und zum Gefolgsmann Noreths von Kredinstal wurde, während sie die Krone von Dalemark suchte.

Hildi – Kosename für Hildrida Navistochter.

Hildrida Navistochter – fuhr an Bord der Jacht Straße des Windes nach Aberath im Norden. Als Enkelin Hadds, des Grafen von Holand, wurde sie im Alter von neun Jahren mit Lithar verlobt, dem Baron der Heiligen Inseln. ›Hildi‹ war für ihr hitziges Temperament bekannt, das sie von ihrem Großvater geerbt hatte. Nachdem sie mehrere Jahre auf der Rechtsakademie in Auental verbracht hatte, sah Hildrida sich in der Lage, ihre Verlobung zu lösen, und praktizierte danach als Rechtsgelehrte in den Nordtälern, bis Amil der Große sie anlässlich ihrer Heirat zur Hüterin der Heiligen Inseln ernannte. Hildrida scheint aber das Leben in Karnsburg vorgezogen zu haben, denn dort war sie in Fragen der Mode ein Vorbild und berüchtigt für ihre Streitereien mit ihrer Stiefmutter Eltruda.

Hobin – Bekannt als Blutiger Hobin, war er der ältere von zwei Brüdern, die sich beide dem Freiheitskampf verschrieben hatten, den jeder allerdings auf seine Weise führte. Hobin wurde in Weymoor in SüdDalemark in eine Familie geboren, in der offenbar das Amt der geheimen Hüter des Königssteins vererbt wurde, und war ein brillanter, erfinderischer Büchsenmacher, den seine Gilde sehr achtete und der hoch in der Gunst der Grafen von Holand, Weymoor und Dermath stand. Er zog nach Holand, wo er Milda heiratete, Mitts Mutter. Er wartete den rechten Augenblick für eine Rebellion ab, häufte währenddessen einen geheimen Waffenvorrat an und gründete einen Bund aus Freiheitskämpfern, die genauso ernst waren wie er selbst, bis schließlich aus dem Norden die Nachricht kam, Amil der Große habe die Krone errungen. Hobin spürte, dass die Zeit reif war, und löste einen Massenaufstand in Holand aus, der auf Dermath und Weymoor übergriff und rasch zu einem Blutbad wurde. Hobin tötete so viele Menschen, darunter zahlreiche Unschuldige, dass Amil sich gezwungen sah einzuschreiten. Es heißt, dass Hobin sich erschoss, bevor er sich einem König unterwarf. Das mag wahr sein, doch die Behauptung, er habe zugleich auch seine Frau und seine Töchter getötet, ist vermutlich reine Erfindung.

Hochend – das Wohnheim in der Rechtsakademie von Auental, dem Hildrida Navistochter angehörte.

Hochhinaus – an der Rechtsakademie gebräuchlich für den Hof mit dem gedeckten Säulengang und den vielen Treppen.

Hochlande – der nördlichste Teil von SüdDalemark. Hier steigt das Land in drei gewaltigen, von Steilhängen begrenzten Terrassen zu den Gebirgen des Nordens an.

Hochmühl – ein Dorf zwanzig Meilen nordöstlich des Holander Hafens auf der Anhöhe in Richtung Dermath; als schöner Aussichtspunkt bekannt.

Hochtal – ein kleines Dorf im Zentrum des zweiten Hochlands, nördlich von Niedertal in SüdDalemark.

Hochzeits-Webemäntel – wurden dem zukünftigen Ehemann als Zeichen des offiziellen Verlöbnisses von der Familie der Braut geschenkt. Der Bräutigam trug den Mantel dann bei der Hochzeit. Diese Webemäntel waren stets besonders fein gewoben und gewöhnlich von oben bis unten mit Wörtern bestickt. Man glaubte, der Mantel bringe der Ehe und den Kindern Glück, die daraus hervorgingen. Wenn der Bräutigam den Mantel bei der Hochzeit nicht trug (wie der König der Stromlande), betrachtete man es als Zeichen, dass die Braut bald entweder betrogen oder zur Witwe würde. Gab der Bräutigam den Mantel vor der Vermählung zurück (was Closti getan zu haben scheint), so galt das Verlöbnis als gelöst.

Hoe – ein Dorf auf der Anhöhe westlich von Holand in SüdDalemark.

Hohes Schroff – eine der Heiligen Inseln, so genannt wegen ihrer hohen, felsigen Umrisse.

Holand – die führende Grafschaft in SüdDalemark, eine ansehnliche Stadt, ein blühender Seehafen und der Sitz von Graf Hadd. Die Holander Flotte steht nur den Schiffen der Heiligen Inseln nach. Holand gehörte Graf Hadd, dessen Herrensitz die Stadt überragte.

Hüterin der Heiligen Inseln – der Titel, den Amil der Große an Hildrida Navistochter verlieh.

›Ich folterte das Tier…‹ – Einer von Kankredins beiden höchsten Magiern, der keinen anderen Namen gehabt zu haben scheint als diesen angeberischen, in sein Gewand gewobenen Zauberspruch.

›Ich sandte den schleichenden Tod…‹ – Der zweite von Kankredins beiden höchsten Magiern, die man nur nach den Worten auf ihren Gewändern benennen kann.

›Ich singe für Osfameron, ich schreite in mehr als einer Welt‹ – Mit diesen Worten, die in alter Schrift in Moril Clennensohns Quidder eingelegt sind, beschreibt das Instrument sich selbst. Man vergleiche mit Tanaquis Webearbeiten. Es ist denkbar, dass erst diese Worte die Quidder veranlassen, sich so zu betragen, wie sie sich verhält.

Iglingen – ein Dorf wie viele andere am Westufer des Stromes, der Geburtsort von Closti dem Zugeknöpften und seiner Kinder. Möglicherweise war es einmal viel bedeutender als zur Zeit der Zaubermäntel.

Iglinger Stromumzug – wurde jedes Jahr am Sommersonnenwendtag abgehalten, um den Strom als Gott zu ehren. Dieser Umzug gehörte zu den vier jährlichen Zeremonien, bei denen Flaggen getragen wurden. Dadurch entstand wahrscheinlich der Brauch, überall im historischen Dalemark über den Marktbuden und Ständen bei Mittsommerjahrmärkten Fahnen flattern zu lassen.

Insel Gard – die Heilige Insel mit dem Herrensitz des Barons. Die große Flotte ankert hier.

Inselvolk – die Bewohner der Heiligen Inseln sind fast schon eine Menschenrasse für sich. Klein und braunhäutig, haben sie helles Haar und dunkle Augen. Ihr singender Dialekt ist in ganz Dalemark einzig. Es heißt, sie seien Nachkommen der ersten Menschen, die sich je im Land angesiedelt haben. Sie halten komplizierte Bräuche und Legenden um die Unvergänglichen am Leben, die den Rest des Landes nicht mehr bekannt sind.

Irana Harchadtochter – eine der vielen Enkelinnen Graf Hadds, eine Base von Hildrida und Ynen. Sie wurde, als sie noch sehr klein war, mit Agnet verlobt, dem dritten Sohn des Grafen von Weymoor.

Jay – Herold und Hauptmann des Königs der Stromlande. Jay scheint ursprünglich ein untergeordneter, wenngleich verlässlicher Herold gewesen zu sein, zeichnete sich jedoch im Krieg gegen die Heiden aus, wobei er einen Arm verlor und sich aufgrund seiner Fröhlichkeit die Freundschaft des Königs errang. So stieg er zum Favoriten des geflüchteten Herrschers auf.

Jenro – ein Bewohner der Heiligen Inseln, Bootssteuerer des Flaggschiffs Weizengarbe.

Jüngling – die rote Lehmfigur eines lächelnden jungen Mannes, von der Familie Clostis in einer der Kaminnischen bewahrt, die den Unvergänglichen vorbehalten waren.

K – wurde nur im Norden als Anfangsbuchstabe eines Vornamens benutzt. Im weicheren, gedehnteren Dialekt des Südens wurde ein K entweder zum C und wie CH ausgesprochen oder sogar ein H. Die süddalemarkische Form des Namens Keril war zum Beispiel Harl; von manchen nordischen Namen gab es sogar zwei südliche Formen wie bei Kialan, der zu Collen oder zu Halain wurde.

›Kam ein Mann über den Hügel…‹ – ein Gedicht, das Tanaqui in den Rock ihrer Schwester Robin Clostitochter wob, nur leider hoffnungslos entstellt. Soweit sich noch verstehen lässt, handelt das Gedicht davon, wie Closti und Anoreth sich kennen lernten, es könnte sich allerdings auch auf eine noch ältere, aber ähnliche Geschichte beziehen.

kammgeschwollen – an der Rechtsakademie Ausdruck für ›zu aufgeblasen‹.

Kanart – ein Graf von Wassersturz, der während der Kriege des Adons in der Schlacht fiel.

Kanarthi – mutmaßliche nordische Form des Namens Cennoreth.

Kankredin – ein böser Magier, der wegen seines überragenden Könnens und seiner Dominanz über die anderen Zauberer manchmal der Magier der Magier genannt wurde. Kankredin begleitete die heidnischen Invasoren aus Haligland in die Stromlande, um sie sich zunutze zu machen in seinem Plan, Macht und Stellung des Einen an sich zu reißen. Kankredin war selbst ein Unvergänglicher und hatte seine Macht gesteigert, indem er magisch den Tod durchlitt; dadurch war es so gut wie unmöglich, ihn zu töten. Obwohl die Sagen behaupten, König Hern habe ihn besiegt, erscheint Kankredin immer wieder in Geschichten einschließlich der des Adons. Später hielt man ihn im Norden für die Ursache alles Schlechten im Süden. Es wird behauptet, Amil der Große habe einen Versuch Kankredins vereitelt, auch den Norden in seine Gewalt zu bringen.

Kap Hoe – die zweitwichtigste Landmarke für Schiffe, die in nordwestlicher Richtung von Holand abfahren. Den Seeleuten ist es sehr darum getan, sie zu kennen, denn von dort führt eine kräftige Strömung nach Norden.

Karet – ein Gefolgsmann aus Aberath.

Kam – die nordische Form des Namen Hern.

Karnsburg – die Hauptstadt von Dalemark, die fast genau im Herzen des Landes lag. Karnsburg wurde von König Hern gegründet und blühte viele Jahrhunderte lang, bis das Königshaus nach Hannart, Canderack und sonst wohin zog. Danach fiel die Stadt in Ruinen. Zur Zeit der Großen Erhebung bestand sie nur noch aus grasbewachsenen Buckeln im Boden. Amils des Großen allererste Tat als König war es, Karnsburg neu errichten zu lassen. Von da an wuchs die Stadt kontinuierlich; sie wurde Sitz der Regierung und Zentrum des Handels. Ein Jahrhundert nach seinem Tod ist sie zur internationalen Metropole geworden.

Kars Adon – Sohn des Kinirion, der Clansoberhaupt und Hoher Herr wurde, nachdem sein Vater bei der Invasion des vorgeschichtlichen Dalemark den Tod fand. Obwohl Kars Adon noch keine fünfzehn Jahre alt und von Geburt an verkrüppelt war, wurde er von all seinen Untertanen hoch geehrt. Zum Teil mag das an den Bräuchen der Clans gelegen haben, dürfte vor allem aber auf Kars Adons edlen Charakter zurückzuführen sein.

Kastri – der Sohn des Adons mit seiner ersten Frau, Urahn Graf Kerils von Hannart. Kastri begleitete seinen Vater und Manaliabrid ins Exil.

Ked – ein niedrig geborener Heidenjunge aus dem Clan Rath, der schon im zarten Alter von acht Jahren in dem Ruf stand, ein notorischer Lügner zu sein. Tanaqui rettete ihn vor dem Ertrinken.

Keril – Graf von Hannart, der vom Adon abstammte und gemeinhin als einer der mächtigsten Männer von NordDalemark galt. Als junger Mann mit hohen Idealen löste er einen Aufstand zur Befreiung des Südens aus. Die Rebellion schlug fehl, und Keril musste fliehen. Er wurde von Halida in den Norden geschmuggelt und heiratete sie später. Als er wieder nach Hannart kam, lag sein Vater im Sterben, während im Süden ein Preis auf seinen Kopf ausgesetzt war. Insgesamt scheinen diese Ereignisse Keril einen Widerwillen gegen gewaltsame Umstürze aufgeprägt zu haben. Als Graf unterstützte er insgeheim die Freiheitskämpfer im Süden mit Geld und Rat. Anscheinend hoffte er auf eine unblutige politische Lösung mit sich selbst als oberstem Unterhändler, denn er hatte eine lebhafte Fantasie und neigte dazu, in verschlungenen Bahnen zu denken. Diese Unaufrichtigkeit verleitete ihn jedoch, sich im Falle von Navis Haddsohn schwer zu verkalkulieren, und als Ergebnis musste er zusehen, wie Hannarts Einfluss im Lande nach und nach verblasste.

Kialan – jüngerer Sohn Kerils, des Grafen von Hannart, und später dessen Erbe.

Kinirion – der jüngere Bruder des Königs von Haligland, Anführer der großen Invasion der Heiden in das vorgeschichtliche Dalemark.

Kintor – Baron von Kredinstal und Vetter von Noreth Einentochter.

kippig – Ausdruck an der Rechtsakademie, wenn man kämpft, um die Position der Mannschaft zu halten.

›Klage um den Grafen von Wassersturz‹ – eine alte Ballade, die während der Kriege des Adons geschrieben wurde und den Tod von Kanart betrauert, einem der vielen Grafen, die sich dem Adon widersetzten.

Klageweiber – im vorgeschichtlichen Dalemark trauernde Frauen, die traditionell bei einem Toten sitzen und Klagelaute von sich geben. Die Laute folgen strengen Regeln, welche erlernt werden müssen. Klageweiber sind meist ältere oder kinderlose Frauen, die Zeit hatten, die Regeln zu lernen.

Kleine School – eine der Heiligen Inseln, die nur wenige Schritt von ihrem Nachbarn Große School trennen.

Kleinen, Die – ein Name, mit dem die Bewohner der Heiligen Inseln diejenigen Sterblichen meinen, die unter dem besonderen Schutz der Unvergänglichen stehen.

Kleiner West-Clan – einer der vielen kleinen Clans, die Jahre vor der großen Invasion von Haligland ins vorgeschichtliche Dalemark zogen.

Kleinkoog – ein Dorf auf der Erhebung südwestlich von Holand in SüdDalemark, die erste Landmarke für alle Schiffe, die von Holand auslaufen. Seeleute machen wegen der Untiefen vor der Küste um Kleinkoog einen weiten Bogen.

Knoten und Kreuze – einer der ältesten und mächtigsten Bindezauber und, natürlich, der Grundbaustein eines Netzes. Siehe auch Netze.

Köhlerbuckel – eine der äußeren Heiligen Inseln mit bemerkenswert dunklen Felsen.

Köhlerney – einer der äußeren Ringe um die Heiligen Inseln mit bemerkenswert dunklen Felsen.

›Komm hoch mit mir ins Tal‹ – ein scheinbar unschuldiges Liebeslied aus SüdDalemark, das tatsächlich zum Aufruhr anstachelte. Es wurde verboten.

›Komm mit mir‹ – ein Lied von Dagner Clennensohn, gegen das Clennen Einwände erhob, weil Spione es als Anstachelung zum Aufruhr betrachten konnten.

Konian – der ältere Sohn Kerils, des Grafen von Hannart, in Holand nach einem Schauprozess hingerichtet.

König der Stromlande – des vorgeschichtlichen Dalemark. Tanaqui nennt niemals seinen Namen, entweder aus Respekt oder weil sie ihn nicht gekannt hat. Sie zeigt deutlich, dass er nicht der geeignete Mann war, um sich der heidnischen Invasion zu stellen, obwohl er zunächst sein Bestes gab. Dann aber wurde seine Familie getötet, und sein Geist war gebrochen.

›Des Königs Weg‹ – Ein überliefertes Lied mit aufrüttelnder Melodie, das die traditionelle Reise des neuen Königs besingt, die über die Grünen Straßen von NordDalemark nach Karnsburg führt, wo er Anspruch auf seine Krone erhebt. Im Süden war das Lied verboten, weil die Grafen nicht wünschten, dass die Menschen an eine Zeit erinnert wurden, in der es Könige gegeben hatte.

Königshafen – in der Grafschaft Loviath gelegene wichtigste Hafenstadt von NordDalemark, die für ihr schlechtes helles Bier berüchtigt ist.

Königssprüche – eine Sammlung von Sprichwörtern und weisen Gedanken, die alle Barden auswendig konnten und von denen man sagte, sie stammten aus dem Munde König Herns.

Königsstraße – die Hauptverkehrsstraße von Karnsburg.

Koog – verbreiteter Name für das Tiefland um Holand in SüdDalemark, von dem das meiste auf Meereshöhe und manches darunter lag.

Kooggraben – der wichtigste Entwässerungsgraben für das Tiefland um Holand. Er war breiter als die meisten Straßen und verlief mehr als fünfzehn Meilen lang schnurgeradeaus. Sein Wasser ergoss sich wie ein Fluss zehn Meilen westlich vom Holander Hafen ins Meer.

Koogstraße – eine Straße in einer armen, aber ehrbaren Gegend am Westende von Holand, wo Graf Hadd Hobin dem Büchsenmacher ein Haus und eine Werkstatt verschaffte.

Kopf von Canderack – die wichtigste Landmarke südlich der Bucht von Canderack.

Korib – Sohn des Müllers in Iglingen, ein ausgezeichneter Langbogen-Schütze.

Kraddel – ein Musikinstrument, das traditionell beim Holander Seefest gespielt wurde, eine Art dreieckiger Fidel mit drei Saiten aus Darm. Der Musikant drückte sich die Kraddel unters Kinn und führte einen Bogen mit locker gespanntem Rosshaar über die Saiten. Kraddler waren eigenartige Musiker. Ihr einziges Ziel bestand darin, so viel Lärm zu machen, wie es nur ging.

Kredinstal – ein Tal, eine Stadt und eine Baronie im äußersten Nordwesten von NordDalemark, wo schon früh große Kohlevorkommen entdeckt worden waren. Mit der Herrschaft des Adons wurde in diesem Tal der Bergbau zur Hauptbeschäftigung, bis die Stollen während der Herrschaft Amils III. geschlossen wurden. In Kredinstal wurde Noreth Einentochter geboren. Man nimmt an, dass der Name sich von Kankredin ableitet.

Kreuz des Nordens – in allen Jahreszeiten das auffälligste Sternbild am Nachthimmel, von unschätzbarem Wert für alle Seeleute, weil es um den Himmelsnordpol kreist. Andere wichtige Sternbilder sind Enbliths Haar, das Plätteisen, die Große Katze und das Kätzchen, Herns Krone und der Strom. Vor der Herrschaft Amils des Großen besaß die Sternkunde in Dalemark keine besondere Bedeutung, sodass die Planeten kaum wahrgenommen wurden, obwohl bekannt war, dass die Welt rund ist und um die Sonne kreist. Von den Seeleuten wurden die Planeten als ›Windige Sterne‹ bezeichnet, weil sie sich immerzu bewegten, oder als ›die Riskanten‹.

Kriege – suchten Dalemark regelmäßig heim. Von ihnen allen brauchen uns jedoch nur drei zu beschäftigen:

1. Die vorgeschichtliche Invasion durch die Heiden aus Haligland.

2. Die Kriege des Adons, mit denen er die Krone errang, einem der wenigen bürgerkriegsähnlichen Konflikte, bei denen auf beiden Seiten Grafen sowohl aus dem Süden als auch aus dem Norden fochten.

3. Die Große Erhebung, während derer Amil der Große die Krone gewann und die mit der Errichtung des modernen Dalemark als vereintem Königreich endete.

›Kuckuckslied‹ – ein komisches Lied mit recht unanständigem Text, gedichtet von Clennen dem Barden.

›Kuh-Ruf‹ – ein altes Abzähllied der Hirten, das schnell zu einer lebhaften Melodie gesungen wird. Jeder Vers ist zwei Zeilen länger als der vorherige, bis der Sänger die ganze Kuhherde anspricht.

Labbard – des Adons Vorgänger als König von Dalemark, ein dumpfer, unfähiger Mann, der offen erklärt hatte, er würde lieber in der Wirtschaft sitzen und Apfelwein trinken, statt das Land zu regieren.

Ladri – einer von Kankredins Magiern. Er hatte die Seelen einzusammeln, die sich im Seelennetz verfingen.

Lagan – der schurkische Halbbruder des Adons, ein Student der Zauberei und, wie einige Sagen behaupten, der Schüler Kankredins. Lagan schien sich vor Eifersucht über sowohl die Stellung des Adons als auch seine Liebe zu Manaliabrid zu verzehren. Nachdem der Adon aufgrund seiner Intrigen verbannt wurde, folgte ihm Lagan, durch Zauberkraft getarnt, und erstach ihn. Der Adon wurde von den Toten ins Leben zurückgerufen und tötete Lagan später.

Längtag – an der Rechtsakademie das Wort für Mittsommertag.

Latherney – eine der Heiligen Inseln.

Lavreth – eine Küstenstadt nordwestlich von Hannart in NordDalemark.

Lella – Haushälterin in Lithars Herrensitz auf den Heiligen Inseln, ein Aspekt von Libbi Bier.

Lenina Thorntochter – Nichte Graf Tholians der Südtäler, Gattin von Clennen dem Barden und Mutter Dagners, Brids und Morils. Lenina wuchs als Adelstochter beim Grafen in Niedertal auf und verließ das Haus, nachdem sie mit Ganner Sagersohn verlobt worden war. Clennen erblickte Lenina auf der Verlobungsfeier und brachte sie mit seiner Musik dazu, statt Ganners ihn zu heiraten.

Lesebuch für die arme Schicht – ein Buch, mit dem schwerarbeitende Menschen das Lesen erlernen sollten. Verfasst hatte es ein Schreiber aus Carrowmark, der nur wenig Fantasie besaß. Eine typische Seite begann: ›Ham macht ein Fass. Er schlägt fünf Nägel ein. Wird es davon dicht bleiben?‹

Libbi Bier – der Name einer Puppe aus Früchten, die jedes Jahr beim Seefest ins Holander Hafenbecken geworfen wurden. Gewiss ist ›Libbi Bier‹ die Verballhornung eines weniger geläufigen Namens für Sie, die sie die Inseln erhob, einer der mächtigeren Unvergänglichen. Libbi Bier ist die Mutter der Fruchtbarkeit und Gattin des Erderschütterers.

Liebliche Libbi – eines der großen Holander Kauffahrteischiffe. Wie die meisten Schiffe Holands wurde sie während des Seefestes getauft, was Glück bringen sollte.

Liss – Maewens Tante, die im Norden Dalemarks unweit von Adenmund einen Mietstall betrieb.

Litha – eine Frau in den vorgeschichtlichen Stromlanden, die von den heidnischen Invasoren getötet wurde.

Lithar – der Baron der Heiligen Inseln, der für die Grafen von SüdDalemark aus zwei Gründen von besonderem Wert war; zum einen wegen seiner Flotte, zum anderen, weil er als Herr über ehemaligen königlichen Besitz keinem Grafen unterstand. Er wurde mit Hildrida Navistochter verlobt, als er zwanzig und sie neun Jahre alt war.

›Lodernder Ammet!‹ – Ein Kraftausdruck, den vor allem Holander im Munde führten; Mitts Lieblingsschimpfwort. Weil der Ammet ein Abbild des Erderschütterers aus Weizenstroh war, bedeutete es eine Lästerung, ihn als in Flammen stehend zu bezeichnen.

Loviath

1. Die Grafschaft an der Nordwestküste von NordDalemark.

2. Der Physiklehrer von Maewen Bard.

Luthan – Graf von Wassersturz und Vetter Noreths von Kredinstal. Weil er während der Großen Erhebung durch Zufall auf der Seite des Königs stand, erlangten Luthan – und mit ihm Wassersturz – während der Herrschaft Amils des Großen außerordentlich große Bedeutung. Luthan wurde zum Kanzler ernannt und zweimal zum Premierminister gewählt.

Lydda – Siriols Tochter, ein pummeliges, gutmütiges Mädchen, die einen Matrosen aus der Holander Handelsflotte heiratete. Ihr Mann übernahm später Siriols Boot und sein Geschäft.

Maewen Bard – ein junges Mädchen, das aus dem modernen Dalemark entführt wurde, um den Platz Noreths von Kredinstal einzunehmen. Siehe auch Mayelbridwen.

Magier – waren im primitiven Haligland recht häufig und genossen großen Respekt, weil man sie sehr fürchtete. Niemand wagte es, einen Magier gleich welcher Schule zu beleidigen, die meiste Furcht und den größten Respekt aber brachte man dem so genannten Kollegium der Magier entgegen, das stets aus fünfzig der mächtigsten und erfahrensten männlichen Zauberer im ganzen Reich bestand. Nachdem Kankredin den Vorsitz des Kollegiums an sich gebracht hatte, scheint er es zur Aufnahmebedingung gemacht zu haben, dass ein Magier des Kollegiums den Tod durchlitten haben musste, bevor er beitreten durfte; vor seiner Zeit war das nicht üblich. Frauen waren ebenfalls sehr häufig Magier und bildeten einen Sabbat aus fünfzig Schwestern, doch an der Invasion der Stromlande scheint keine einzige von ihnen teilgenommen zu haben.

Mallard der Magier – Der Unvergängliche Musiker-Magier, jüngster Sohn von Closti dem Zugeknöpften und Anoreth der Unvergänglichen, Bruder der Weberin und König Herns, taucht in vielen Legenden auf. Siehe auch Entchen.

Manaliabrid

1. Die Unvergängliche Frau des Adons, Tochter von Cennoreth der Weberin.

2. Der vollständige Name von Brid Clennentochter (ihr erster Vorname war Cennoreth).

›Manaliabrids Klage‹ – ein Lied im alten Stil, von dem es heißt, es sei von Osfameron komponiert worden, nachdem Lagan den Adon mordete. Die Melodie besteht aus eigenartig gebrochenen Phrasierungen und unterscheidet sich sehr vom Osfamerons üblichem Stil, sodass man durchaus in Erwägung zieht, Manaliabrid selbst könne das Lied geschrieben haben.

Marken – ein alter Name für die fünfzehn Teile Dalemarks, die später zu den Grafschaften wurden.

Markind – ein Gebiet im äußersten Süden der Sudtäler, die Baronie von Ganner Sagersohn, bemerkenswert wegen ihrer vielen kleinen Hügel und Täler, tatsächlich die verwitterten Überreste von Vulkanen sind.

Markwald – ein großer Wald am Nordende des dritten und höchsten Hochlands der Grafschaft der Südtäler, ein Teil der Baronie von Mark. Im Wald gab es zahlreiche Lichtungen mit Palisadenforts gegen eine mögliche Invasion aus dem Norden, in denen Holzkohle gewonnen wurde. Die Bewohner des Waldes hassten den Norden von Herzen und leisteten zu Beginn der Großen Erhebung dem Heer Amils des Großen den zähesten Widerstand.

Marschen – ein riesiges vulkanisches Sumpfgebiet im Osten Dalemarks. In historischer Zeit galten die Marschen als nutzlos und waren nur wegen ihrer Vielfalt an eigenartigen Pflanzen und Vögeln bemerkenswert. Weil sie Königsland waren, erhob niemand Anspruch auf sie. Nachdem in jüngster Zeit dort reiche Ölvorkommen entdeckt wurden, blieben sie im Besitz der Krone, trugen jedoch sehr zum Wohlstand des ganzen Landes bei.

Mattrick – Anführer der Freiheitskämpfer in Niedertal in SüdDalemark.

Mayelbridwen – eine Form des Namens Manaliabrid aus Fenmark; der vollständige Name Maewen Bards.

Medmer – das Tal, in dem Clennen der Barde ermordet wurde. Der runde See in seiner Mitte ist ein alter Vulkankrater.

Milda – Mitts Mutter, später die Frau von Hobin dem Waffenschmied, der zwei Töchter mit ihr hatte. Leider überlebten weder Milda noch die beiden Mädchen die Große Erhebung. Obwohl sich um ihren Tod zahlreiche, überaus farbige Geschichten ranken, behauptet die wahrscheinlichste Theorie, dass sie in den Wirren und entsetzlichen Ausschreitungen nach dem Sturm auf den Holander Grafenpalast das Leben verloren, als die Grafen von Dermath und Weymoor als Vergeltung für den Aufstand die Stadt plünderten.

Mitt – kurz für Alhammitt. Mitt wurde am Tag des Seefests in der Grafschaft Holand in SüdDalemark auf Grabensend geboren, einem Hof, der seit Generationen von der Familie seines Vaters bewirtschaftet worden war. Als Kind musste er in die Stadt Holand umziehen, wo er zum Freiheitskämpfer wurde und schließlich gezwungen war, in den Norden zu fliehen, um der Gefangennahme zu entgehen. Nachdem er nur ein Jahr lang in Aberath geweilt hatte, wo er sich zum Gefolgsmann ausbilden lassen wollte, folgte er Noreth von Kredinstal, um ihren Anspruch auf die Krone zu unterstützen.

Mitteljoch – an der Rechtsakademie Ausdruck für den zweiten Teil der Ausbildung.

Mittsommerflaggen – traditionelle farbenfrohe Banner, die während der Mittsommermärkte in ganz Dalemark flatterten. Die Zeichen darauf – das Auge, die Garbe, der Fluss und so weiter – sind Spielarten der Alten Schrift. Man hält die Flaggen für verstümmelte Abbilder von Bannern, die einst während religiöser Umzüge gezeigt wurden.

›Möge der Lehm aus dir vertrieben werden…‹ – der Beginn des Rituals, das man sprach, wenn die Figur des Einen jährlich dem Feuer übergeben wurde. Bei den Teilnehmern dieser Zeremonie war schon vor Generationen in Vergessenheit geraten, dass sie einen Zauber sprachen, der am Ende die Befreiung des Einen bewirken sollte.

Moril – der jüngere Sohn von Clennen dem Barden. Clennen hinterließ Moril eine Quidder, von der es hieß, sie habe dem Dichter Osfameron gehört. Nach dem Tod seines Vaters zog Moril nach Hannart in NordDalemark, wo er sich Hestefan dem Barden anschloss. Er verließ ihn nach einiger Zeit, um an der Großen Erhebung teilzunehmen. In diesem Aufstand spielte er eine nicht unwesentliche Rolle und wurde später Hofbarde und wichtigster Mitbegründer der Königlich-Dalemarkischen Musikakademie. Er holte Barden aus ganz Dalemark nach Karnsburg. Durch sein Wirken veränderte sich das musikalische Schaffen so sehr zum Besseren, dass gegen Ende der Herrschaft Amils des Großen die alten fahrenden Barden verschwunden waren.

Navis Haddsohn – dritter Sohn des Grafen von Holand, ein brillanter Anführer; tüchtig als Soldat und rücksichtslos als Politiker. Die Holander Palastintrigen zwangen ihn zur Flucht in den Norden (weder der alte noch der neue Graf mochten ihn, weil er zu viel Mitgefühl mit dem Leiden der einfachen Holander gezeigt hatte). Über ein Jahr diente er als Gefolgsmann in Adenmund, dann verließ er die Stadt im Gefolge Noreths von Kredinstal und nahm an der Großen Erhebung teil. Wahrscheinlich ist es Navis zu verdanken, dass es nicht noch zu schlimmerem Blutvergießen kam. Kurz nach Beginn der Herrschaft Amils des Großen wurde Navis zum Herzog von Karnsburg ernannt, teils zur Belohnung für seine Verdienste, teils, damit er höher im Rang stand als die Grafen, die er nun im Zaum zu halten hatte. Im Jahr darauf heiratete er Eltruda, die Witwe des Barons Stair von Adenmund.

Nepstan – ein Land weit im Süden.

Netze – ein mächtiges Hilfsmittel der Magierkunst, dem Weben sehr ähnlich. Der Netzknüpfer konnte durch seine Zauberkunst Netze herstellen, die mehrere, bestimmte Aufgaben auf einmal ausführten. Kankredins Seelennetz zum Beispiel diente außer zum Einfangen hinscheidender Seelen auch noch dazu, Gulls Seele an sich zu ziehen und den Einen zu binden. Auch Tanamils Netze erfüllten mehrere Zwecke: das Heer tarnen, die Zauberkraft der Magier abzuwehren und sie zu zwingen, ihre wahre Gestalt anzunehmen. Die Absicht des Netzknüpfers wurde in den Kreuzfäden festgehalten und durch die Knoten gebunden, auch zu geschehen.

Neuer Koog – das entwässerte Flachland einige Meilen westlich von Holand wo Halain, der Großvater von Graf Hadd, angeblich hatte Gräben ziehen und die Seemarschen trockenlegen lassen. Tatsächlich war der Neue Koog wohl erheblich älter. Obwohl sehr fruchtbares Ackerland, blieb den dort ansässigen Bauern vor der Herrschaft Amils des Großen jeder Wohlstand verwehrt, weil die Grafen von Holand ihnen unverhältnismäßig hohe Pachtabgaben auferlegen.

Niedbach – eine Baronie an der Küste Weymoors in SüdDalemark.

Niedertal – ein großes Handelszentrum in den Südtälern, der Sitz Graf Tholians. Weil Niedertal die letzte große Stadt vor der Nordgrenze war, profitierte sie sowohl vom rechtmäßigen Handel als auch vom Schmuggel von Waren und Menschen nach und von NordDalemark. Die Spione und Büttel des Grafen waren hier besonders einflussreich, was dazu führte, dass Niedertal während der Großen Erhebung belagert werden musste.

Norden, Nordland – die sieben Grafschaften von Hannart, Auental, Aberath, Loviath, Wassersturz, Kannarth und der Nordtäler, die sämtlich nördlich einer gedachten Linie liegen, die von der Schnabelspitze nach Osten führt. Der Norden ist die ältere Hälfte des Königreichs Dalemark und war stets der gebirgigere Teil, wo die Menschen zwar in armen Verhältnissen lebten, aber eine lang zurückreichende Tradition der Unabhängigkeit und der Gedankenfreiheit besaßen. Die Grafen des Nordens hatten früh gelernt, dass ihre Untertanen keine Ungerechtigkeit hinnehmen (bei dieser Lektion büßten nicht wenige Grafen die meisten ihrer Untertanen oder gar das eigene Leben ein). Darum waren die Gesetze des Nordens gerecht und mild; sie galten sowohl für den Adel als auch für das gemeine Volk. Schon seit der Zeit vor der Herrschaft des Adons war der Norden als Hort der Freiheit bekannt. Das lag vielleicht auch daran, dass er von allem Land in Dalemark am längsten besiedelt und für seine eigenartigen Überlieferungen und eigenartigere Vorkommnisse bekannt war.

Nordtäler – die Grafschaft, die im Norden unmittelbar an SüdDalemark grenzte. Obwohl ein hoher Gebirgszug sie vom Süden trennte, waren die Bewohner der Nordtäler den Umgang mit den Südländern gewohnt (oft als Schmuggler). In mancher Hinsicht ähnelten sie eher den Südländern als den Nordländern.

Noreth – bekannt als Einentochter. Sie behauptete, der Eine habe ihr ganzes Leben lang zu ihr gesprochen und ihr mitgeteilt, ihr sei bestimmt, die Krone zu tragen, sobald sie das Alter von achtzehn Jahren erreiche. Als Tochter der unverheirateten Grafentochter Eleth kam sie in Kredinstal zur Welt. Ihre Mutter erklärte, der Eine sei der Vater des Kindes, und starb kurz nach Noreths Geburt. In diesem Fall hätte Noreth den denkbar größten Anspruch auf die Krone von Dalemark besessen. Sie wurde zunächst in Adenmund erzogen, wo sie unter der Obhut ihrer Tante Eltruda lebte, dann besuchte sie die Rechtsakademie von Auental, die sie sehr rasch abschloss. Die nächsten zwei Jahre verbrachte sie in Wassersturz als Rechtsgelehrte ihres Vetters Luthan. Am Mittsommer nach ihren achtzehnten Geburtstag kehrte Noreth nach Adenmund zurück und erklärte offiziell ihre Absicht, die Straße des Königs zu bereisen und Anspruch auf ihre Krone zu erheben.

Olob – die Kurzform von Barangarolob, das Pferd Clennens des Barden, von dem Clennen oft sagte, er würde es nicht einmal gegen eine Grafschaft eintauschen.

Ommern – die grünste der Heiligen Inseln.

Ommerney – eine der größeren Heiligen Inseln.

or, er, ro – Partikel, die in einen Namen eingesetzt ›jünger‹ oder noch öfter ›am jüngsten‹ bedeutet. Man vergleiche Ba.rangalob und Barangarolob, Tanamil und Tanamoril, Osfamon und Osfameron und so weiter.

Oreth – einer der geheimen Namen des Einen, und zwar der am wenigsten bekannte, der ›Er, der gebunden ist‹ bedeutet.

Orethan der Ungebundene – der Name, unter dem der Eine bekannt war, nachdem die Weberin ihn von den Zaubern Cenbliths und Kankredins erlöst hatte. Dieser Name wird so gut wie niemals ausgesprochen.

Oreths Schild – eine Hochebene im Südwesten von NordDalemark, die dem milderen Seewetter zugewandt ist. Oreth ist nicht nur der unbekannteste aller geheimen Namen des Einen, man sollte auch bedenken, dass wenigstens drei Unvergängliche und das Schwert des Adons dort entdeckt wurden. In der frühen historischen Zeit war der Schild besiedelt und wurde bebaut, doch während der Kriege des Adons verkam er zu Ödland. Navis Haddsohn erhielt den Schild als Lehen und sagte gern, dass von all seinen Erfolgen ihm die Wiederurbarmachung des Schildes und die Erneuerung des alten Wohlstands das größte Vergnügen bereitet hätten.

Oril – einer von vielen Namen, die Mallard der Magier annahm, um zu verbergen, dass er ein Unvergänglicher war.

Orilsweg – eine kleine Stadt an der Kreuzung von Grünen Straßen im hohen Norden Dalemarks. Eventuell erhielt sie ihren Namen von Mallard dem Magier in seiner Verkleidung als Wanderer. Als man die Grünen Straßen nicht mehr als Verbindungswege benutzte, verfiel Orilsweg und wurde erst nach der Einführung der Eisenbahn wiederaufgebaut und neu bevölkert.

Osfameron – einer der beiden Namen, die Mallard der Magier in seiner Verkleidung als Barde angenommen hatte; er bedeutet ›Osfamon der Jüngere‹. Wer Osfamon war, ist nicht bekannt. Unter diesem Namen wurde Mallard ein Freund des Adons, erweckte ihn von den Toten und schuf die Quidder, mit der man, wie man sagte, Berge versetzen konnte und die später Moril Clennensohn erbte.

Palast – der Sitz des Grafen Hadd von Holand. Auch im Süden leben die Grafen zumeist in weit einfacheren Herrensitzen als Hadd. Zum Teil aus Stolz, zum Teil, weil er darauf bestand, dass seine gesamte Familie bei ihm wohne, baute der Herrscher Holands seinen Sitz aus und benannte ihn um.

Pali – ein Gefängniswärter im süddalemarkischen Niedertal, der insgeheim ein Freiheitskämpfer war.

Panhorn – ein kompliziert gewundenes Horn mit vier Mundstücken und acht Ventilen, das außerordentlich schwer zu spielen war.

Pech – führte in ganz Dalemark zu zahlreichem Aberglauben. Darunter erfordert eine Erläuterung:

1. Schenken. Es galt als außerordentlich unheilvoll, etwas zu verschenken und es zurückzufordern oder ein Geschenk zu versprechen und es schuldig zu bleiben. Darum sah sich Ganner gezwungen, Lenina an Clennen zu geben, und darum war er sich sicher, dass sie eines Tages zu ihm zurückkommen würde; denn er hatte kein Unglück auf sich geladen, indem er sich geweigert hätte, sie fortzugeben.

2. Feste, Gelage und Zeremonien. Außerordentliches Pech drohte dem, der sie auf irgendeine Weise störte. Man achte darauf, dass die Heiden die Feuerzeremonie des Einen störten; dass Mitt und Al beide das Seefest unterbrachen; dass Fenna die Mittsommerfeier störte, indem sie ohnmächtig wurde.

3. Tod brachte großes Unglück, dem nur mit einer Hochzeit am gleichen Tag entgegengewirkt werden konnte. Lenina und Ganner machten sich diesen Glauben zunutze.

4. Den Unvergänglichen eine Unwahrheit zu sagen bringt größeres Pech als alles vorher Erwähnte.

5. Wer vom Unglück verfolgt wird, kann anderen Pech bringen. Gulls Geschwister vermuteten, dass ihr Bruder ihnen Unglück bringe.

6. Eine Person oder eine Gruppe kann unter ihrer eigenen Wolke aus Unglück stehen, und nichts gelingt, bis die Wolke weiterzieht.

Pennet – ein Dorf in SüdDalemark zwischen Holand und Weymoor.

Pförtner – der wichtigste Spion des Nordens in SüdDalemark, der vor der Nase sämtlicher Grafen operierte; der meistgesuchte Mann im ganzen Süden. Er berichtete so gut wie alles nach Hannart, was die südländischen Grafen geheim halten wollten, organisierte die Freiheitskämpfer und unterhielt einen Rettungsdienst für gesuchte Männer und Frauen. In den elf Jahren vor der Großen Erhebung operierte der Pförtner fast ununterbrochen.

Prest – eine der Heiligen Inseln, groß und mit hohen Klippen.

Prestney – eine kleine Felsinsel unter den Heiligen Inseln.

Pruh – eine der Katzen, die den Kindern von Closti dem Zugeknöpften während ihrer Reise den Strom hinauf zuliefen. Benannt ist sie nach ihrem Schnurren.

Quäke – eine Flöte aus einem ausgehöhlten und lackierten Bohnen-oder Erbsenstängel, die nach altem Brauch während des Holander Seefests von einer Vielzahl Amateure gespielt wurde. Der Lärm war unbeschreibbar schrecklich.

Quidder – ein Musikinstrument, das an eine Laute erinnert, aber einige Eigenschaften der Gitarre besitzt. Quiddern gibt es in allen Größen von kleinen Sopran-Quiddern über mittelgroße Alt-und Tenor-Instrumente bis hin zu großen Bässen und Tiefbässen. Morils Quidder war ein großer Bass, aber sie konnte auch als Tenor benutzt werden. Quiddern wurden oft von Barden benutzt, weil sie sowohl vielseitig als auch leicht zu tragen waren.

Rahm – an der Rechtsakademie Bezeichnung für den Tabellenführer.

Rahtakelung – die alte Art der Besegelung, bei der einfach ein Segeltuch zwischen zwei Stangen vor dem Mast aufgehängt wurde, die man an beiden Enden mit Seilen herumschwang, um den Wind zu fangen. SüdDalemark gab diese Anordnung schon sehr früh zugunsten des weitaus wirksameren, von vorn und hinten getakelten Dreieckssegels auf. Der Norden hielt an der alten Takelung bis in die Zeit Amils des Großen fest.

Rasseln – rotierende hölzerne Klappern, in denen der Lärm durch einen hölzernen Riegel erzeugt wurde, der über ein Klinkenrad schrammte. Rasseln gehörten von alters her zum Versenken des Armen Alten Ammet beim Holander Seefest. Die Rassler waren stets kleine Jungen, halb rot, halb gelb gekleidet.

Rechtsakademie – In Auental in NordDalemark gelegen, war die berühmte Rechtsakademie bis zur Regierungszeit Amils des Großen die einzige solche Schule im ganzen Land. Studienplätze waren sehr begehrt, aufgenommen wurden jedoch nur die Bewerber, die bei den mündlichen Zulassungsprüfungen am besten abschnitten. Dafür konnte ein Schüler in jedem Alter zwischen neun und fünfzehn Jahren beginnen und sicher sein, die allerbeste Ausbildung zu erhalten, die es gab, und zwar nicht nur in der Rechtswissenschaft, sondern auch in anderen Disziplinen. Es ist kein Fall bekannt, dass jemand nach dem Abschluss keine Anstellung gefunden hätte. Die Rechtsakademie war mit finanziellen Mitteln wohlversorgt und bot jedes Jahr eine ganze Anzahl von Stipendien für arme Schüler. Die Neulinge an der Akademie fanden sich in einer ungewohnten, eigenen Welt wieder, in der es viele merkwürdige Bräuche und Wörter gab, die anderswo nicht üblich waren. Nachdem Amil der Große überall im Lande Rechtsakademien eingerichtet hatte, schwand die Bedeutung der Rechtsakademie. Zu Zeiten Amils III. wurde sie der Universität von Auental angeschlossen.

Rechtsgelehrte – eine Frau als Rechtsgelehrte genoss in NordDalemark ein höheres Ansehen als ihre männlichen Kollegen und konnte ein höheres Honorar verlangen.

Rechtsgelehrter – eine Stellung mit großer Macht und hohem Ansehen in NordDalemark. Rechtsgelehrte dienten Grafen, Baronen und Statthaltern als Berater, Richter, Planer der Zukunft und in vielen anderen Eigenschaften, oft gegen hohe Honorare. Etliche Rechtsgelehrte heirateten in die Familien der Adligen ein. Da die Juristerei ungeachtet der Geburt jedem offen stand, war die Ausbildung zum Rechtsgelehrten eine gute Möglichkeit, in der Welt voranzukommen.

Ress – ein Matrose an Bord der Weizengarbe, dem Flaggschiff der Heiligen Inseln.

Richter – ein wichtiges Mitglied des üblen Rechtssystems in SüdDalemark. Ein Richter wurde von einem Grafen ernannt und bezahlt, und er gehorchte blind den Anweisungen seines Dienstherrn. Er fungierte als Friedensrichter und befasste sich nur mit Fällen, die seinem Dienstherrn wichtig waren oder ihm selbst ein Bestechungsgeld einbrachten. Die Richter waren nur selten juristisch ausgebildet, sondern verließen sich auf ihre Schreiber, die ihnen sagten, wie das Gesetz lautete, aber nicht weniger korrupt waren.

Rith – in NordDalemark ein sehr häufiger Jungenname.

Robin – das älteste Kind von Closti dem Zugeknöpften und Anoreth der Unvergänglichen, deren Geburtsrecht das Wissen war. Im Gegensatz zu ihren jüngeren Brüdern und Schwestern verschwindet Robin nach der Erzählung auf den Zaubermänteln völlig aus den Legenden und der Geschichtsschreibung. Es ist möglich, dass ihre Erlebnisse ihrer lebhafteren Schwester Tanaqui zugeschrieben wurden, ähnlich wie die Geschichten um Tanamil mit denen über Mallard den Magier und Tanamoril durcheinandergebracht worden sind.

Rosengebettete – an der Rechtsakademie Ausdruck für Stipendiaten.

Rösser der See – Sie seien Geschöpfe des Alten Ammets, hieß es, und umkreisten im Galopp ein Schiff, das dem Untergang geweiht war.

Rosshaartrommeln – traditionelle, einfache Trommeln, die mit nicht enthaarter Pferdehaut bespannt waren. Während des Holander Seefest schlug man sie laut, wahrscheinlich weil man glaubte, der Alte Ammet beherrsche die wilden Rösser der See.

Rosti – ein rötlichgelber Kater, der den Kindern von Closti dem Zugeknöpften während ihrer Reise an die Strommündung zuläuft.

Rote, Der – einer der Namen für Tanamil den Flötenspieler.

rühren – Dialekt der Heiligen Inseln für: ein Boot rudern.

Rüstung – In den beiden Hälften Dalemarks unterschieden sich die Rüstungen in sehr auffälliger Weise. Soldaten des Südens trugen auf gehärtetem Leder übertrieben gewölbte Helme und Brustharnische, die Kugeln ablenken sollten, dazu kniehohe Stiefel und schwere Panzerhandschuhe. Viele führten außer ihren Schwertern Büchsen, und die Fußsoldaten trugen Piken. Soldaten des Nordens benutzten noch Kettenpanzer auf Ärmelwämsern aus Leder oder steifem Stoff. Der Kettenpanzer reichte seinem Träger bis an die Handgelenke und über die Knie. Die Helme waren rund und tief in den Nacken gezogen. Die Handschuhe bestanden aus Leder und hatten auf den Handrücken Kettenpanzer oder Metallknöpfe. An Waffen trug man Armbrüste, Schwerter und Dolche. Büchsen waren selten, nur ausgesuchte Gefolgsleute erhielten sie.

Sard – ein als vertrauenswürdig angesehener Soldat des Königs der Stromlande – vertrauenswürdig, weil er das Töten genoss.

Säule mit quadratischer Oberseite – ein hüfthoher, primitiver Altar, den man nur auf den Heiligen Inseln findet.

Schälkerls – an der Rechtsakademie Ausdruck für entrindete Weidenstäbe.

Schätzchen – eine schwarze Katze, die von den Kindern Clostis des Zugeknöpften während ihrer Fahrt stromaufwärts von einer Insel gerettet wurde.

Schnabelspitze – die von hohen Klippen gesäumte Halbinsel, die norddalemarkische Gewässer von denen SüdDalemark trennte.

Schneckmacher – der Name für die Zuchtmeister an der Rechtsakademie von Auental.

Schroff – eine der größten Heiligen Inseln.

Schroffrett – diejenige Heilige Insel, die man für die schönste hält.

Schwarze Berge – der höchste Gebirgszug im vorgeschichtlichen Dalemark. Es ist möglich, wenngleich nicht sicher, dass sie bei der Umwälzung zu Beginn der Herrschaft von König Hern höher aufgeworfen wurden und zu den Schwarzen Bergen des historischen Dalemark wurden. In diesem Fall könnte der Name sich auf die großen Vorkommen von Kohle beziehen, die man in ihnen finden kann.

Sechs Stufen – an der Vordertür waren in Holand üblich, denn dort lag das Land nur wenige Zoll über dem Meeresspiegel, sodass ständig Überschwemmungsgefahr bestand, besonders aber während der Herbststürme.

See – ein großes stehendes Gewässer im Zentrum der vorgeschichtlichen Stromlande. Den versteinerten Fossilien von Süßwasserlebewesen zufolge, die man noch an den höchsten Bergspitzen des zentralen NordDalemark findet, muss der See auch dann gewaltige Ausmaße besessen haben, wenn der Strom kein Hochwasser führte. In historischer Zeit muss der See zu einer Reihe von kleinen Bergseen geschrumpft sein, von denen der größte der Lange Woog ist.

Seefest – wurde im Herbst in Holand gefeiert und überall sonst in Dalemark Herbst-oder Erntefest genannt. In Holand stach es aus den anderen Festen hervor. Zwei Puppen, eine aus Stroh und eine aus Früchten, wurden von einer Prozession aus rot und gelb gekleideten Jungen und Männern, die Girlanden und bizarre Hüte trugen, zum Hafen gebracht. Be-.gleitet wurde diese Prozession von Musikanten, die auf traditionellen Instrumenten spielten, und von anderen, weniger bedeutenden Puppen; am Hafenbecken wurden die beiden großen Puppen unter eigenartigen Reden dem Meer übergeben. Daran schloss sich ein Festessen an.

Seelen – von Sterblichen wurden bis in die jüngste Zeit für die bevorzugte Beute von Hexen und Zauberern gehalten, ob sie nun in einem Körper leben oder nicht. Die Magier des primitiven Haligland nahmen für sich in Anspruch, einem Menschen die Seele stehlen zu können, während er schlief, und Kankredin sagt man nach, er hätte, wenn er es wollte, jedem Menschen jederzeit die Seele rauben können. Die Seelen der Unvergänglichen und ihrer Abkömmlinge waren etwas Besonderes, weil man glaubte, dass sie nicht nur mit einem Körper, sondern mit dem ganzen Land verbunden seien.

Seelenboot – ein kleiner Kahn, der verzaubert war, um die Seelen der Verstorbenen festzuhalten, nachdem sie Kankredin ins Seelennetz gegangen waren.

Seelennetz – siehe Netze.

Semesterding – an der Rechtsakademie das Wort für Semester.

Sie, die Sie Inseln erhob – der verbreitetste Name für die Unvergängliche, die als Ehefrau des Erderschütterers über fast die gleiche Macht gebietet wie er, aber insgesamt wohlwollender ist. Als Libbi Bier versorgt sie die Menschen mit Nahrung und Früchten, doch in ihren stärkeren Aspekten ist sie die Erde selbst und von allen Unvergänglichen die Einzige, die den Erderschütterer bezähmen kann. Sie wird besonders auf den Heiligen Inseln verehrt, wo sie die Gestalt einer schönen rothaarigen, grün gekleideten Frau annimmt.

›Sieben Märsche, Die‹ – eine Reihe lebhafter Melodien, zu denen in Nord-und SüdDalemark die Soldaten marschierten. Jeder Marsch hatte einen wohlbekannten Text.

Siebenfach – ein Kauffahrteischiff mit Heimathafen Holand in SüdDalemark, dem das Glück beschieden war, den Armen Alten Ammet aus dem Meer zu ziehen. Es heißt, dass jeder Mann an Bord danach sein Glück gemacht habe. Die Siebenfach selbst wurde, als sie zu alt war, an einen Händler aus Weymoor veräußert, der sie in Schöne Enblith umtaufte und kein besonderes Glück mit ihr hatte.

Siebenfach II – ein Kauffahrteischiff mit Heimathafen Holand in SüdDalemark, das so getauft wurde, nachdem das erste Schiff dieses Namens verkauft worden war. Ihre Jolle wurde von der Jacht Straße des Windes aufgenommen. Wie die meisten Holander Schiffe wurden beide Siebenfachs während des Seefests getauft.

Siriol – Eigner der Blume von Holand, ein Fischer und wichtiges Mitglied der Freien Holander, dem Geheimbund von Freiheitskämpfern, zu denen auch Mitt gehörte. Mitt ging eine Weile bei Siriol in die Lehre, bis Hobin der Büchsenmacher dem Schiffer den Lehrvertrag abkaufte. Siriol tat sich während der Großen Erhebung sehr hervor und wurde hinterher zuerst Ratsherr und dann fast permanent Bürgermeister von Holand.

›So lautet mein Wille‹ – eine Formel, die ein sterbender König benutzt, um seinen Nachfolger zu benennen. Diese Worte besaßen Gesetzeskraft. Von König Hern sagt man, dass er, nachdem er seinen Sohn Closti zum König bestimmt hatte, unglücklich hinzugefügt habe: ›Und es ist mein Wille, dass ich alle Könige nach dir benennen werde.‹ Man nimmt an, dass er damit einen späten Versuch unternahm, in die Reihen der Unvergänglichen aufgenommen zu werden.

Sonderanfertigungen – Waffen, die Hobin heimlich herstellte und nur an wenige Auserwählte weitergab. Jede dieser Waffen besaß eine ungewöhnliche Eigenschaft, und alle waren sie besser als irgendeine Büchse, die er offiziell verkaufte.

Spannet – ein Stallknecht aus Adenmund in NordDalemark.

Stadt aus Gold – König Herns verlorene Stadt Karnsburg, über die das Sprichwort entstand: ›Die Stadt aus Gold steht immer auf dem fernsten Berg‹, was heißen soll, dass das Ideal niemals gleich hier, vor unseren Augen, liegt, sondern immer dort hinten.

Stair – Baron von Adenmund in NordDalemark, ein bekannter Trinker.

Stechpalmbuckel – eine der Heiligen Inseln, benannt nach den vielen Stechpalmen, die dort wachsen.

Stier – die häufigste Gestalt des Erderschütterers. Aus diesem Grund wurden während des Holander Seefestes Stierköpfe umhergetragen, obwohl es hieß, der Stier erscheine nur auf den Heiligen Inseln.

Stolzer Ammet – ein großes Kauffahrteischiff mit Heimathafen Holand, von dem aus Graf Hadds Mörder geschossen zu haben scheint. Wie alle großen Kauffahrteischiffe war auch die Stolzer Ammet nach dem Seefest getauft worden.

Storch – die Totem-Standarte des Königs der Stromlande, wo Vögel eine Bedeutung und eine Macht hatten, die der Zauberkraft nahe kam. Der Storch gebot über besonders große Macht, und niemand außer dem König und seinen Gesandten durfte den Storch führen. Darum wussten die Leute von Iglingen sofort, dass die Kriegsboten wahrhaftig auf königlichen Befehl zu ihnen kamen.

Stoßkeil – an der Rechtsakademie jemand, der beim Grittling einen Angriff anführt.

Straße des Königs – die Grünen Straßen von NordDalemark zwischen Adenmund und Karnsburg. Die Tradition verlangte von jedem neuen Monarchen, diese alten Straßen zu bereisen, bevor er zu Karnsburg Krone und Königsstein beanspruchte.

Straße des Windes

1. Ein alter Name für das Meer, der in Zaubern und Anrufungen benutzt wurde.

2. Der Name der Jacht, auf der Mitt und seine Freunde nach Norden flohen.

Strichliste – an der Rechtsakademie Begriff für die Liste der Trophäen.

Strom – der gewaltige vorgeschichtliche Wasserlauf, der in der Nähe von Hannart entsprang und nach Norden ins Meer floss. Es hieß, der Eine habe den Strom erschaffen, und der Strom sei sowohl der Eine als auch die Seele des Landes – der Strom sei der Weg, den die Seelen auf ihrem Weg zum Meer nähmen. Heute sind von dem Strom nur noch zwei schmale Flüsschen übrig, der Ath und der Aden, sowie der Glaube, dass die Seelen der Toten dem Sternbild des Stromes folgen, um schließlich im Meer der Sterne ins Vergessen zu sinken.

Strombett – das Geisterland jenseits des Stroms, das man auch den Fluss der Seelen nennt.

Stromlande – der korrekte Name für das vorgeschichtliche Königreich, von dem in den Zaubermänteln berichtet wird. Wie so vieles war Tanaqui auch diese Tatsache unbekannt.

Strommündung – die Stelle im Norden, wo der mächtige Strom ins Meer floss, ein Delta aus Sümpfen und Treibsand mit sehr wechselhaften Gezeiten und Strömungen. Die Überreste der Strommündung finden sich heute in der Bucht zwischen Aberath und Adenmund, wo noch immer trügerische Strömungen herrschen und wandernde Sandbänke die Schifffahrt gefährden.

Sturzbachau – ein abgeschiedenes Tal am Quell des Flusses Wassersturz, in dem sich der Adon als Gesetzloser versteckt haben soll. Im modernen Dalemark ein Zentrum des Fremdenverkehrs.

Südlande, Süden – die acht Grafschaften von Dermath, Holand, Weymoor, Canderack, Andmark, Carrowmark, Fenmark und die Südtäler. Diese Hälfte Dalemarks zeichnet sich durch ein warmes Klima, fruchtbaren Ackerboden und nur wenige hohe Berge aus. Früher war der Süden sehr reich, verelendete unter dem Joch der strengen Grafen jedoch zusehends, bis das Land kurz vor der Herrschaftszeit Amils des Großen tatsächlich ärmer war als der karge Norden und nur noch durch Furcht regiert werden konnte. Die Nordlande betrachteten dieses Regime als verderbt, die Südlande indes misstrauten dem Norden zutiefst; beide fühlten sich dem anderen überlegen. Die Südlande begegneten dem Norden mit gemischten Gefühlen; zum einen hielten sie ihn für den Hort von Freiheit und Zauberkraft, zum anderen fanden sie Nordländer frech und dumm. Der Süden war tatsächlich wegen einiger Tugenden bemerkenswert, die man im Norden vermisste: Zielstrebigkeit, Besonnenheit, Beharrlichkeit und Klarsicht im Verein mit einem ausgeprägten Sinn für Humor.

Südtäler – die direkt an NordDalemark angrenzende Grafschaft des Südens, die sich hinsichtlich Klima und Geografie nicht sehr vom Norden unterscheidet.

Talismane – Glücksbringer, die von Tanamil dem Flötenspieler für König Herns Heer angefertigt wurden und die Seele im Leib halten sollten. Noch viele Jahrhunderte später nennen die Dalemarker einen Kiesel mit einer zufälligen Kreuzschraffierung ein Flötenspielerstück.

Tan – eine Partikel, die am Beginn eines Eigennamens ›der oder die Jüngere‹ bedeutet, wie in Tanabrid, Tankol, Tanamil und so weiter.

Tan Adon – ›junger Herr‹, einer der Namen für Tanamil den Flötenspieler.

Tanabrid – die Tochter des Adons mit seiner zweiten Frau, Manaliabrid der Unvergänglichen, die nach dem Tod des Adons den Baron von Kredinstal heiratete.

Tanamil – einer der älteren Unvergänglichen, dessen Name ›jüngerer Bruder‹ oder ›jüngerer Fluss‹ bedeutet. Es heißt, dass Tanamil zur gleichen Zeit wie der Eine von Cenblith versklavt und gezwungen wurde, den Roten Strom zu erschaffen. Um ihn ranken sich viele Legenden, wobei einige ihn mit Tanamoril, dem Magier-Musiker, vermengen. Nachdem Tanamil bei Kankredins Niederlage vor König Hern eine tragende Rolle gespielt hatte, soll er sich auf die Heiligen Inseln zurückgezogen haben, wo man noch zu Zeiten Amils des Großen angeblich bei Sonnenuntergang manchmal sein Flötenspiel hörte.

Tanamoril

1. Morils voller Name. Er war nach seinem berühmten Vorfahren benannt.

2. Einer der frühesten Decknamen, deren Mallard der Magier sich bediente, vermutlich aus Respekt vor Tanamil, nur dass er dadurch bewirkte, dass beide immer wieder verwechselt wurden. Als Tanamoril half er Enblith der Schönen, Königin zu werden, denn einigen Geschichten zufolge war sie seine Tochter.

3. Der Name bedeutet ›jüngerer Bruder‹ und weist auf Mallards und Morils Stand in ihren Familien hin.

Tanaqui

1. Die jüngere Tochter von Closti dem Zugeknöpften und Anoreth der Unvergänglichen. Sie war eine geschickte Weberin, obwohl sie sich das meiste selbst beigebracht hatte, und schuf zwei Zaubermäntel, die zu Zeiten Graf Kerils an einem Hang bei Hannart ausgegraben wurden. Ihr Name ist ein Wortspiel, denn er bedeutet sowohl ›duftende Binsen‹ als auch ›jüngere Schwester‹. Man hat darüber spekuliert, ob Tanaqui etwa mit der legendären Weberin Cennoreth identisch sei, doch solche Überlegungen entbehren vermutlich jeder Grundlage: Tanaqui hat eindeutig wirklich gelebt. Siehe auch Weben.

2. Die duftenden Binsen, die im modernen Dalemark nur noch sehr selten zu finden sind.

Tanil – ein sehr hoher Vulkan am Rande der Marschen südöstlich von Auental, von dem ungebildete Menschen glaubten, der Eine wohne darin.

Tankol – auch als Junger Kol bekannt, Sprecher der Bergleute von Kredinstal in NordDalemark.

Tannoreth-Palast – von Amil dem Großen zu Beginn seiner Regierungszeit nach eigenem Entwurf in Karnsburg erbauter Herrschaftssitz und heute noch königlicher Palast, obwohl der augenblickliche Monarch sich nur selten dort aufhält. Amil scheint den Namen Tannoreth selbst ersonnen zu haben (wie er andere im Laufe seiner langen Herrschaft so vieles erfand). Wenn überhaupt etwas, so bedeutet der Name ›die jüngere Noreth‹.

Tanoreth – der ›junge gebundene Eine‹, ein Name für Tanamil den Flötenspieler.

Termath – der südlichste Hafen von SüdDalemark, der Sitz des Grafen von Dermath.

Tholian – der Name etlicher Grafen der Südtäler. Nachdem der letzte Tholian bei einer gescheiterten Invasion des Nordes ein Jahr vor der Großen Erhebung zu Tode gekommen war, galt der Name als Unglücksbringer und wurde nicht mehr verwendet.

Tragbare Orgel – siehe Handorgel.

Tränen – ein starkes Zaubermittel: indem Mitt auf eine Nachbildung Libbi Biers weinte, beschwor er unwissentlich ihren Schutz.

Treuebande – die persönlichen Beziehungen der so genannten Heiden des primitiven Haligland. Jeder Mann und jede Frau wurde in den einen Clan hineingeboren, als Pflegekind an einen zweiten gegeben, schwor einem dritten Freundschaft und heiratete in einen vierten. Dadurch entstand ein Netz von Freundschaften und Verpflichtungen, die man einem Fremden offenbaren musste, wenn man sich vorstellte. Die Treuebande bestimmten, wer man war. Wer sie nicht preisgeben wollte oder keine Treuebande hatte, der musste ein Verbrecher oder ein Geächteter sein.

Trubbel – Ausdruck in der Rechtsakademie für einen schweren Stoß beim Grittling, ein ausgemachtes Getümmel.

Tugend – Macht, Lebenskraft oder Magie.

Tugendwandler – Ausdruck auf der Rechtsakademie dafür, ›sauber‹ zu sein, also keine Tadel oder schlechten Zensuren zu haben.

Tulfa – die südländische Schreibweise von Tulfer.

Tulfer, Tulferinsel – eine große Insel, acht Wegstunden der Küste bei Wassersturz in NordDalemark vorgelagert, mit Hannart durch Heirat eng verbunden.

Tüpfel – das gescheckte graue Pferd, das Hestefan dem Barden gehörte. Es war auf einem Auge blind. Die meisten Bardenpferde hatten irgendeinen Makel, denn Barden konnten sich nur sehr billige Tiere leisten.

Unvergängliche – Unsterbliche. Man unterteilt sie in drei Kategorien:

1. Die Götter und die mit ihnen eng verwandten Geister des vorgeschichtlichen Dalemark, deren Abbilder in Nischen am Herdfeuer gehalten und täglich verehrt und besänftigt wurden.

2. Die Älteren Unvergänglichen, die gottähnlichen Stand besaßen und deren Seelen untrennbar mit dem Land verbunden sein sollten. In ganz Dalemark verehrte man sie mit zahlreichen Ritualen, die vor allem im Norden bis heute als Brauchtum und Aberglaube überlebt haben. Hat es auch nie eine organisierte Religion gegeben und waren nur wenige Gebäude den Unvergänglichen geweiht, so steht doch fest, dass sich in frühhistorischer Zeit an gewissen Tagen im Jahr vom König abwärts jeder an Riten oder Anrufungen zum Ruhme der Unvergänglichen beteiligt hat. Die älteren Unvergänglichen können durch ihre Ritualnamen unterschieden werden – zum Beispiel der Eine, dessen Namen nicht ausgesprochen werden darf, Sie, die Sie die Inseln erhob, die Weberin des Schicksals, und so fort.

3. Menschen, die ewig leben. Im Erbgut Dalemarks scheint es ein Gen der echten Unsterblichkeit zu geben. Menschen, bei denen es dominant sind – zum Beispiel Tanamoril oder Manaliabrid – werden nur selten geboren, vielleicht nur alle drei bis vier Jahrhunderte einer, doch sie scheinen zu existieren. Sie besitzen fast immer ungewöhnliche Kräfte oder Fähigkeiten und nehmen oft in Anspruch, von den Älteren Unvergänglichen abzustammen. Man hat behauptet, diese Unsterblichen glichen den Älteren Unvergänglichen, nur dass die Älteren sich unklugerweise von den Sterblichen zu Göttern erheben und damit an das Land binden ließen, doch diese Theorie ist unbewiesen.

Verlesen – der Appell an der Rechtsakademie, bei dem alle Schüler anwesend sein und sich melden mussten, sobald ihr Name aufgerufen wurde.

Vorsteher – im vorgeschichtlichen Dalemark der Bürgermeister eines Dorfes. Das Amt vereinte die Tätigkeiten eines Bürgermeisters, Priesters und Richters in sich und ging für gewöhnlich vom Vater auf den Sohn über.

Waffenhüter – wurden von allen Grafen in SüdDalemark zur strengen Überwachung der Büchsenmacher und Waffenschmiede beschäftigt. Diese Berufe durften nur mit Werkzeugen und Material arbeiten, das mit dem Siegel der Hüter versehen war. Die Grafen fürchteten zu Recht, dass die Handwerker sonst Waffen an das gemeine Volk verkaufen könnten oder den Grafen absichtsvoll schadhafte Waffen herstellten. Trotz der Hüter scheinen viele Waffenschmiede beide Taten begangen zu haben.

Wanderer – der Unvergängliche, der die Grünen Straßen NordDalemarks bereiste und sie in gutem Zustand erhielt. Er war der Schutzherr aller Reisenden und wurde auch im Süden zu Beginn einer Reise angerufen.

Warme Quellen – werden in den Zaubermänteln erwähnt. Sie befanden sich etwa in der Mitte des südlichen Stromarms und waren vulkanischen Ursprungs. Dalemark liegt auf zwei tektonischen Platten, sodass das Land immer von Erdbeben und Vulkanausbrüchen bedroht war. Die meisten Historiker glauben, die Erschütterung des Landes durch den Einen sei in Wahrheit durch den Zusammenprall zweier Kontinentaltafeln verursacht worden. Dabei hätten sich die Gebirge des Nordens um mehrere tausend Meter erhoben und die scharfe Trennung vom Süden verursacht. Es finden sich Hinweise auf eine sehr viel frühere geologische Erhebung, die von gewaltiger Vulkanaktivität begleitet wurde und sich im historischen Markind ereignete.

Wässerkuss – im vorgeschichtlichen Dalemark die Mündung des Roten Stroms in den großen Strom.

Wasserschlagen – beim Holander Seefest gaben die Leute vor, mit Girlanden aus Blumen und Fruchtzweigen aufs Meer einzuprügeln. Ursprünglich muss man damit beabsichtigt haben, die See für das folgende Jahr zu bändigen.

Wassersturz – nach Hannart die reichste und mächtigste Grafschaft in NordDalemark. Nach Südwesten überblickt sie einen langen Fjord, der sehr gut schiffbar ist, und die Berge schützen das Tal vor dem rauen Klima des Nordens. Der Reichtum ›Wassersture’‹ kommt hauptsächlich aus dem Woll-und Lederhandel, aber man rühmt die Grafschaft auch für ihren starken Pflaumenbranntwein, vor allem aber für den spektakulären, riesigen Katarakt am Kopf des Tales.

Webemäntel – an einen Poncho erinnernde Mäntel aus gewobener Wolle, die von Männern und Frauen der Stromlande über ihrer übrigen Kleidung getragen wurden.

Weben – war von je in gewissem Maße eine magische Disziplin und beschränkte sich nicht allein auf das Herstellen von Tuch. Seit vorgeschichtlicher Zeit glaubte man, jedes gewobene Muster habe seine eigene Bedeutung. Man beachte, wie Tanaqui es für gegeben hielt, dass alles, was sie wob, zumindest einige Wörter ergab, die sich gewöhnlich am Saum oder an den Manschetten des Gewandes finden, sehr häufig aber auch in durchgehenden Bändern. Siehe auch Wörter.

›Der Weberin Lied‹ – ein wohlbekanntes Wiegenlied, das ursprünglich eine Anrufung der Weberin gewesen sein mag.

Weberin – die Unvergängliche, die Glück und Geschick der Sterblichen webte. Verschiedentlich wird behauptet, sie sei identisch mit der Hexe Cennoreth gewesen.

Wege der Unvergänglichen – ein Name für die Grünen Straßen von NordDalemark, der von allen benutzt wurde, die glaubten, die Unvergänglichen hätten das Straßennetz geschaffen und würden es instand halten.

Wegscheid – eine Stadt im Süden Andmarks in SüdDalemark.

Wegstein – ein flacher, runder Stein mit einem Loch in der Mitte, den man auf das schmale Ende gestellt hat, um den Beginn einer Grünen Straße in NordDalemark zu kennzeichnen. Es war Brauch, den Wegstein vor Beginn einer Reise zu berühren, auf dass sie glücklich verlaufe.

Wein – wurde überall in SüdDalemark gekeltert. Die besten roten und weißen Sorten stammten aus Canderack, die schlimmsten aus Holand (darum ist es sehr wahrscheinlich, dass der Wein an Bord der Straße des Windes aus Canderack stammte); Andmark erzeugte einen oder zwei sehr gute Rotweine. Auf den Heiligen Inseln gab es einen eigenartigen sprudelnden Weißwein und einen Branntwein, der so gut war, dass nur ein Graf ihn sich leisten konnte. Davon abgesehen stellte man in Andmark eher Apfelwein her und destillierte daraus einen Schnaps, den man Gley nannte. Im Norden wurde vornehmlich Bier getrunken, außer in Wassersturz, wo man einen Pflaumenschnaps brannte.

Weizengarbe – das Flaggschiff der Flotte der Heiligen Inseln.

Weizengarbenwappen – das Zeichen von Holand in SüdDalemark, das zu Lebzeiten von Graf Hadd sehr gefürchtet wurde, denn Harchad Haddsohn gab jedem seiner bezahlten Spitzel einen kleinen Goldknopf, dem das Wappen aufgeprägt war.

Wend Orilsohn – Angestellter am Tannoreth-Palast in Karnsburg, der von sich behauptete, ein Unvergänglicher zu sein.

Westbecken – der zweite Hafen von Holand in SüdDalemark, der seichter war als das Hauptbecken und von Mauern und Toren geschützt wurde. Hier ankerten die Vergnügungsboote der Reichen, und die Hafengebühren waren dementsprechend hoch.

Weymoor – die Holand benachbarte Grafschaft an der Südküste von SüdDalemark.

›Willkommen an Bord, Alter Ammet, Herr!‹ – der traditionelle Gruß der Besatzung, die das große Glück hatte, den Alten Ammet im Meer zu finden, und mit der sie ihren Respekt vor einem der Unvergänglichen bekundete.

Wittess – eine der Heiligen Inseln, flach und grün.

Wörter – ein Begriff, den Tanaqui und Kankredin für die Gruppen von gewobenen Zeichen auf Zaubermänteln benutzen, die nur die Eingeweihten lesen konnten. Diese Zeichen bildeten nicht nur Wörter im üblichen Sinne – sie gehörten zu einer Silbenschrift –, sondern waren zudem machtvolle Ingredienzien für die Zauberei eines Magier-Webers. Aus diesen Wort-Zeichen entwickelte sich später die Alte Schrift, die ebenfalls in Zaubersprüchen benutzt wurde.

Wren – der Vorsteher eines nicht näher bezeichneten Dorfes der Stromlande, der seine Leute auf der Flucht vor Kankredin nach Norden führte. Er leistete König Hern als Erster den Gefolgschaftseid.

Wunderknabe, Wundermädel – an der Rechtsakademie Bezeichnung für den Schüler oder die Schülerin mit den besten Noten bei den mündlichen Prüfungen, die unmittelbar vor Mittsommer abgehalten wurden.

Yedderney – eine der äußeren Heiligen Inseln.

Ynen – Sohn von Navis Haddsohn, der auf der Straße des Windes nach Norden fuhr und Amils des Großen kommandierender Admiral wurde. Ynen experimentierte nicht nur mit Dampfschiffen, sondern baute auch die konventionelle Marine in einem Maße aus, dass Dalemark rasch zu einer bedeutenden Seemacht wurde.

Ynynen – der Geringere der beiden geheimen Namen des Erderschütterers. Alle Leserinnen und Leser seien gemahnt, diesen Namen niemals auf einem Boot oder an der Küste auszusprechen.

Zara – Schwester Clostis des Zugeknöpften, die eigentlich Zwitt hätte heiraten sollen, den Vorsteher von Iglingen, wenn Closti nicht Zwitts Schwester sitzen gelassen hätte, damit er Anoreth die Unvergängliche zur Frau nehmen konnte. Zara sah sich dann gezwungen, entweder den ältlichen Falk zu heiraten oder eine alte Jungfer zu werden. Diese Schmach hat Zara Closti und seiner Familie niemals verziehen, während sie Zwitt nach wie vor zugetan zu sein scheint.

Zaubermantel – ein ponchoartiges Gewand, in das Wortbilder eingewoben waren, die entweder eine Geschichte erzählten oder Tatsachen wiedergaben. Beim Weben wurde das Gewand zu dem Zaubermittel, das die eingewobene Geschichte oder Tatsache zur Wahrheit machte.

›Zu den Gezeiten schwimme…‹ – die alte Zauberformel, mit der man während des Holander Seefest den Erderschütterer und Sie, die sie die Inseln erhob, anrief. Wer bezweifelt, dass es sich tatsächlich um eine Zauberformel handelt, sei darauf hingewiesen, dass während der Anrufung die Worte ›Geh nun und kehre wieder‹ siebenfach dreimal wiederholt wurden.

›Der Zweite Marsch‹ – eins von sieben Liedern, zu denen Soldaten in ganz Dalemark marschierten. ›Der Zweite Marsch‹ hatte eine muntere, kecke Melodie und war im Norden besonders beliebt.

Zwischenmarter – auf der Rechtsakademie Name für einen Zwischenbericht zur Semesterarbeit.

Zwitt – der Dorfvorsteher von Iglingen, der einen dauerhaften Groll auf Clostis Familie hegte. Als Zwitt jung war, wurde ihm Zara versprochen, die Schwester Clostis des Zugeknöpften, während Closti Zwitts Schwester angelobt wurde. Closti verliebte sich jedoch in Anoreth und heiratete sie. Dadurch sah sich Zwitt gezwungen, seine Verlobung zu Zara zu lösen. Das böse Blut zwischen den beiden Familien wurde später durch Dorfpolitik und Aberglauben angeheizt.