12. Kapitel

Bleib zuhause im Sommer
Bleibe bei mir
Ich lebe bloß
für diesen Sommer mit dir.
Bernd Begemann: »Bleib zuhause im Sommer«

Will deine Mutter auch ein Stück Kuchen?«, fragt die Kellnerin und lächelt erst Simon, dann mich an.

Ich lasse mich auf den Stuhl neben Simon fallen. Er hat im Parkcafé Am Weiher bei einem Milchkaffee auf mich gewartet.

Simon grinst ebenso freundlich zurück. »Ich weiß nicht, was meine Mutter möchte. Meine Freundin jedenfalls kannst du selbst fragen.« Er nimmt meine Hand und zieht sie an die Lippen.

Die Kellnerin erschrickt. »Oh, Entschuldigung, ich wollte …, ich meine … äh … willst du, wollen Sie … auch ein Stück Kuchen?«

Mir tut das Mädchen leid. Amélie sitzt in ihrer Karre und kräht vergnügt. Ich nehme sie auf meinen Schoß. »Welchen Kuchen gibt es denn?«, frage ich und vermeide so, die Kellnerin zu siezen oder zu duzen.

»Apfel oder Käse.«

Ich blicke Simon an. »Was isst du?«

»Käse.«

»Ich nehme Apfel. Dann können wir tauschen.«

Simon beugt sich zu mir herüber und küsst mich. »Das sagst du jetzt, aber nachher futterst du wieder alles allein auf!«

Die Kellnerin denkt gar nicht daran, die Bestellung weiterzugeben. Stattdessen betrachtet sie unser Geturtel mit einer Mischung aus Neugier, Widerwillen und Faszination.

Simon bemerkt das und entscheidet sich für einen Kurswechsel. Er sieht mich unter seinen halb geschlossenen Lidern an und spitzt die Lippen. »Du willst dir ja nur Kondition verschaffen, damit du mich heute wieder wach halten kannst. Du Nimmersatt!« Die letzten Worte taucht er in ein so samtiges Timbre, dass völlig klar ist: Die Gier auf Kuchen meint er nicht. Er wendet seine Augen langsam von mir ab und schenkt der Kellnerin, die immer noch mit offenem Mund neben uns steht, ein breites Grinsen. »Willst du heute Abend mitmachen – oder uns doch lieber den Kuchen bringen?«

Das Mädchen flieht mit hochrotem Kopf, während Simon ein Lachen unterdrückt. Als er meinen Blick sieht, reißt er sich zusammen. »Nun schau nicht so böse, Franzi. Du machst der Kleinen Angst!«

Das ist natürlich Unsinn, denn Amélie spielt selbstvergessen mit meinem Teelöffel. Trotzdem muss ich mich zwingen, meine Stirn zu entrunzeln.

»Bist du sauer?«, fragte Simon.

»Nein, aber erstens fand ich dich ihr gegenüber nicht besonders nett. Ihr war das doch peinlich! Und zweitens … solche Äußerungen treffen mich schon.«

»Aber warum denn nur? Uns kann doch egal sein, was die denkt! Sie ist sicher nur neidisch. Wenn die hier mit einem Mann um die vierzig sitzen würde, würde übrigens keiner was sagen. Das ist ungerecht. Deswegen musste ich sie ein bisschen ärgern.« Er gibt mir noch einen Kuss. »Nein wirklich, du siehst doch nicht aus wie meine Mutter! Demnächst zeige ich dir ein Foto von ihr.«

Simons Eltern wohnen außerhalb von Hamburg auf dem Land, und ich bin froh darüber. Ich bin gern mit Simon zusammen, doch einem Treffen mit seinen Eltern fühle ich mich nicht gewachsen. Die Frage der Kellnerin hat den Altersunterschied, den wir beide in unserer Verliebtheit nach wie vor verdrängen, wieder einmal in den Vordergrund geschoben.

Ich ärgere mich über mich selbst, über meine Unsicherheit. Trotzdem frage ich: »Bin in dir wirklich nicht zu alt? Wenn man das so deutlich sieht … und es gibt doch so viele schöne Mädchen in deinem Alter.«

Simon schüttelt den Kopf. »Pfeif auf die anderen, Franzi. Wenn wir in deinem Schlafzimmer sind, bist du die Einzige.« Er nimmt mein Gesicht in seine Hände. »Du bist die, die ich will.« Dann streckt er sich behaglich und hält sein Gesicht der Sonne entgegen.


Wie wichtig das Wetter für junge Mütter ist! Vorher war Wetter einfach nur Wetter. Mal erfreulich, mal ärgerlich, aber letztlich ohne Bedeutung.

Junge Mütter sind wie Obdachlose: immer auf den Straßen, in der Stadt unterwegs. Sie sitzen auf Parkbänken, rotten sich auf Grünflächen oder vor Supermärkten zusammen. »Kilometergeld sollte man verlangen«, witzelt Lilli gern. »Spazieren gehen, einkaufen, immer mit dem Kinderwagen und immer draußen. Bei Regen oder Sonne.« »Draußen« bedeutet außer frischer Luft vor allem Kontakt zu anderen Menschen. Schöne Kontakte, denn Babys machen vielen Leute gute Laune.

Früher lief ich wie unter einer Tarnkappe durch die Straßen. Niemand sah mich an, und auch ich vermied den Blickkontakt mit Fremden. Heute lächeln mich viele Menschen auf der Straße an, sie freuen sich an Amélies Lachen, oder sie bleiben mitfühlend stehen, wenn sie plärrt. Dieses Mitgefühl gilt auch mir.

»Gar nicht so einfach, herauszubekommen, warum sie weinen. Nicht wahr?«, kommentieren alte Damen oder andere Mütter, und im Nu ist ein Gespräch im Gange. Aber auch größere Kinder oder Geschäftsmänner mit Aktentasche schauen in den Kinderwagen und wollen wissen, wie alt Amélie ist.

Und ich, die früher kein Wort herausbekam, wenn mich Fremde ansprachen, ich antworte. Amélie macht mich stark. Für sie muss ich entscheiden, Verantwortung übernehmen. Ich muss sie schützen. Ich darf nicht zaudern, kann mich nicht verkriechen und hoffen, dass ein anderer entscheidet, was zu tun ist, wenn sie weint. Ich bin wichtig. Auch das ist ein neues Gefühl. Ohne mich könnte Amélie nicht existieren. Durch Amélie bin ich manchmal irrsinnig stolz. Stolz auf sie, aber auch stolz auf mich. Weil sie meine Tochter ist.


Mit Simon ist der Sommer gekommen. Endlich. Der Hamburger Frühling hat lange Händchen mit dem Winter gehalten: Noch bis in den späten April streckten die Straßenbäume schwarze, kahle Äste in den schiefergrauen Himmel. Während anderswo schon die Tulpen verblüht waren, kämpften sich bei uns erst Krokusse und Schneeglöckchen durch die winterharte Erde nach oben. Im Mai taten sich Windböen zu Frühlingsstürmen zusammen, die die letzten braunen Herbstblätter, die sich noch in Regenrinnen und Rinnsteinen klumpten, durch die Straßen trieben. Wie ein Großreinemachen, das der Ankunft eines hohen Gastes vorangeht. Aber jetzt ist der Sommer da! Es ist heiß in der Stadt, Türen und Fenster stehen offen. Wir legen morgens die Kissen auf die Gartenbank, und wenn wir vergessen, sie abends wieder ins Haus zu räumen, schadet das gar nichts. Zum Glück hat sich mein Vermieter bisher noch nicht wieder blicken lassen.

Simon ist fast jeden Tag bei uns, obwohl er das Zimmer in seiner WG behält. »Die Jungs sind auf meine Miete angewiesen.« Die Jungs sind zwei Informatikstudenten, die ich bisher noch nicht kenne und die wie Vampire tagsüber schlafen, um nachts vor dem Computer zu sitzen und dabei wummernde Technomusik zu hören. »Nett, aber ohne Peilung«, lautet Simons Urteil. Kein Wunder, dass er lieber bei mir übernachtet.

Simon und ich … wir! Wir haben keine Definition für das, was zwischen uns geschieht. Es gibt keinen Plan. Kein Protokoll. Mit einem Mann meines Alters würde ich überlegen, wie es weitergehen soll. Mit einem Mädchen in seinem Alter würde Simon feiern und tanzen gehen. Aber mit mir?

Eines Nachmittags arbeiten wir im Garten. Lilli und ich träumen mittlerweile nämlich von einem grünen Idyll für unsere Kleinfamilie. »Als Erstes sollte mal dieser alte Baum weg!«, hat Papa empfohlen und auf einen wirklich etwas mickrigen Baum auf dem Grundstück gezeigt. Nicht nur, weil diese Worte bei mir sofort die Erinnerung an Mamas abgeholzten Garten wachriefen, sondern auch aus Trotz habe ich mich dagegen gewehrt. »Der Baum bleibt!« Ich brach ein kleines Zweiglein ab und sah, dass es innen grün und lebendig war. Das Zweiglein zeigte ich dem Mann vom Blumenladen an der Ecke und weiß jetzt, dass mein alter Baum ein Pflaumenbaum ist. »Lassen wir ihm einfach Zeit«, legte ich fest und gieße ihn weiter. Simon hat ein Stück umgegraben und neuen Rasen gesät, der mittlerweile recht dicht sprießt. Gartenpflege bedeutet leider auch, dass wir Unkraut zupfen müssen – besonders aus den Ritzen zwischen den Holzplanken, mit denen Simon eine Terrasse für den Gartentisch angelegt hat. Ich richte mich gerade stöhnend auf und werfe einige Löwenzahnwurzeln in den Abfalleimer, als Simon mit den leeren Gießkannen auf mich zukommt. Das heißt, in einer gluckert es noch. Simon tut so, als wolle er mich begießen, und eine Weile rangeln wir vergnügt, bis er die Gießkannen fallen lässt, mich umarmt und dann heftig küsst.

»Muss Liebe schön sein!«

Bei diesem Ausruf fahren wir auseinander. Am Gartentor steht Tina und verdreht die Augen.

Simon lässt mich los. »Schade!« Mit diesen Worten packt er die Gießkannen, winkt Tina zu und verschwindet in Richtung Gartenschlauch. Ich schlendere zu Tina hinüber.

Sie fixiert mich, als hätte sie den bösen Blick. Als ich sie erreiche, scheint sich um sie herum eine dunkle Wolke zusammengeballt zu haben, wie bei der Muhme Rumpumpel in dem Kinderbuch Die Kleine Hexe. Aus dieser Wolke tönt es: »Darauf ruht kein Segen! Hatte ich dir nicht geraten, dir lieber etwas Schönes zu kaufen?«

Ich werfe ihr einen Handkuss zu. »Das habe ich getan. Vorher!«

Wieder schüttelt Tina mit Nachdruck den Kopf. Aber dann schneidet sie eine Grimasse und sagt: »Pass einfach nur auf, dass er dir nicht allzu sehr weh tut.«


In Bezug auf meinen Vater weiß ich nicht, was ihm peinlicher ist: dass ich geschieden bin, Amélie geboren ist, ich einen neuen Freund habe – oder dass dieser Freund soviel jünger ist. Manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich ihm einiges zumute. Nach einem Schreckmoment hat sich Papa aber erstaunlich schnell für einen brummigen Waffenstillstand entschieden – mit seinem Rollkragen als Demarkationslinie. Maßgeblich beteiligt an dieser Wendung sind die Unvermeidlichen: Sie loben Simon über den grünen Klee, seit er eines Abends bei ihnen als dritter Mann beim Skat eingesprungen ist – an unserem Küchentisch. Der entwickelt sich mittlerweile zum Dreh-und Angelpunkt für den halben Stadtteil. Dabei kann ich durchaus nicht Lilli allein die Verantwortung für den Trubel in unseren vier Wänden in die Schuhe schieben. Ich trage selbst kräftig dazu bei.

Samstags morgens beispielsweise sitzen die vierzehnjährige Lucia und ihre zwei Jahre älteren Zwillingsbrüder Drago und Emir am Küchentisch. Mit Nachnamen heißen alle Pepovic und gehören zu der vom Vermieter Pröllke geschmähten Familie im Vorderhaus. Ich bin mit ihrer Mutter an den Mülltonnen ins Gespräch gekommen, und sie hat mich irgendwann mit den beiden Jüngsten der Familie, dem fünfjährigen Dragan und der siebenjährigen Ana, besucht und gefragt, ob ich den Großen nicht ein wenig bei den Hausaufgaben helfen kann. Alle drei sollen den Hauptschulabschluss machen. Das heißt, Lucia würde bestimmt auch die Realschule schaffen. Sie ist übrigens bei dem Bruder von Sophie – der Frau, die für Lilli die Wickie-Wickelkommode gebaut hat – im Konfirmandenunterricht. Und der saß auch schon bei uns am Küchentisch. Diesmal allerdings nicht auf eine Einladung von Lilli – sondern weil er mich gesucht hat. Eines Abends steht er einfach vor der Tür. »Neuzugänge in der Gemeinde bekommen sonst nur einen Brief«, erklärt er mir, als ich ihm die Tür öffne. Er hält wie zum Beweis einen Umschlag hoch. »Aber da ich selbst direkt um die Ecke wohne, habe ich heute einfach das Porto gespart und mein Glück versucht.«

Am Ende des Abends weiß ich, dass Familie Pepovic erst vor wenigen Jahren aus Bosnien nach Hamburg gekommen ist und dass es damals um Leben oder Tod ging. Frau Pepovic mag nicht darüber reden. Sie leidet sehr darunter, dass sie noch nicht besonders gut Deutsch spricht – und an etwas sehr Dunklem und Schrecklichem aus ihrer Vergangenheit, worüber Pastor Brenner aber nur Andeutungen macht. Stattdessen erfahre ich von ihm viel mehr über den Seniorenmittagstisch, als Papa mir jemals erzählen würde – vor allem wie sehr man meinen Vater dort schätzt. Und wir haben Amélies Taufe im nächsten Jahr besprochen. »Schatz, das ist krass!«, entfährt es Lilli, als ich ihr davon erzähle. »Glaubst du etwa an Gott?«

»Irgendwie schon. Besonders jetzt, wo die Kinder da sind. Du nicht?«

Lilli legt den Kopf schief. »Nö. Ich glaube nur an Elvis. – Was ist das mit dem Begrüßungsbrief? Wie ist er eigentlich auf dich gekommen?«

»Ich zahle Kirchensteuer – und ein Umzug wird an die zuständige Gemeinde weitergeleitet.«

Lilli ist entsetzt. »Warum zahlst du denn noch Kirchensteuer?«

Lilli zahlt grundsätzlich nichts. Das betreibt sie quasi als Sport: keine Fernsehgebühren, keine Versicherung, keine Monatskarten. Sie kommt damit erstaunlich gut über die Runden und wird auch nie erwischt. Bei mir ist es genau umgekehrt. Ich zahle alles, und ich werde in der U-Bahn mindestens zweimal im Monat kontrolliert. Unnötig zu sagen, dass ich natürlich immer meine Monatskarte dabeihabe. Lilli dagegen fährt schwarz und ist, jedenfalls seit wir uns kennen, noch nie kontrolliert worden. Jetzt fragt sie wieder: »Wenn du zahlst, heißt das doch, dass du in der Kirche bist. Warum bloß?«

Ich zucke die Achseln. »Keine Ahnung.« Dabei weiß ich es sehr genau. Aber manche Dinge kann ich selbst Lilli nicht erklären.

Meine Mutter ist in einem Diakonie-Krankenhaus gestorben. In den Tagen, als diese kleine, zarte Person in ihrem Krankenbett lag, habe ich aus purer Verzweiflung immer wieder dieselben Sätze gelesen – ich fand sie in einer Broschüre, die auf ihrem Nachttisch lag. Ich erinnere mich nicht mehr an jedes Wort, aber ich habe den Trost nicht vergessen, den sie meiner verzweifelten Teenagerseele spendeten, während ich mich vergeblich gegen das Unabänderliche stemmte.

Die Sätze lauteten ungefähr so: »Wir schauen Not, Leid und Schwäche als Teil des Lebens ins Gesicht. Wir wenden uns nicht ab, sondern lassen uns anrühren. Unser Glaube spricht durch Taten. Wir geben weiter, was wir von Gott empfangen.«

Als meine Mutter starb, war ich nicht bei ihr. Ich war zu Hause, schließlich musste ich am nächsten Tag in die Schule. Meine Eltern hatten vereinbart, unseren Alltag trotz der Krankheit meiner Mutter so wenig wie möglich einzuschränken. Mein Vater arbeitete an jenem Tag. Mama starb in den Armen der grauhaarigen Krankenschwester Ursula, die sie in ihren letzten Monaten pflegte. Schwester Ursula war es auch, die mich tröstete, meine Hand ergriff und mich in einen stillen Raum begleitete. Dort lag meine Mutter klein und schmal auf einem Bett. Sie sah verletzlich und sehr verlassen aus. Schwester Ursula legte ihren Arm um meine Schulter und sagte: »Sie war nicht allein, denn sie wusste, dass du und dein Vater immer bei ihr seid. Und sie war bei Gott.« Sie strich mir über die Haare.

Ich dachte an die Worte in der Broschüre und wusste: Schwester Ursula hatte sich nicht abgewendet, sie hatte sich Mama zugewendet und ihr mit Gottvertrauen die Angst genommen. Deshalb zahle ich Kirchensteuer. Und wahrscheinlich habe ich auch deswegen Frau Pepovic ihre Bitte nicht abschlagen können.


Bei einem Mann in meinem Alter hätte ich wohl gezögert, ihn mit meinem jetzigen Leben zu konfrontieren. Wenn ich mir beispielsweise meinen Klassenkameraden Gerd hier vorstelle …

»Lebst du in einem Kibbuz, einer multikulturellen Wohngemeinschaft oder der Zentrale von Schüler-VZ?«, würde er wahrscheinlich fragen und sich schnellstens aus dem Staub machen.

Simon findet das ständige Kommen und Gehen nicht störend – weder die anderen Mütter mit ihren Babys noch Davids und Lillis Freunde. Wie beispielsweise Davids besten Freund Oliver, der hartnäckig und freundlich die von Simon mitgebrachten Bierflaschen reduziert. Nicht einmal Tinas süffisante Miene scheint Simon zu irritieren. Er fädelt sich in diesen Alltag ein, und wir finden immer wieder Zeit, allein zu sein.

Eines Morgens stehe ich wieder einmal in dem als Bastelzimmer geplanten Raum. Noch immer stapeln sich halbleere Kartons. Doch die langen einsamen Winterabende, mit denen ich gerechnet hatte, als ich das Haus anmietete, gibt es in meinem Leben nicht mehr. Die Wochenenden, in denen mir ohne Beschäftigung die Decke auf den Kopf fallen würde. Die Franzi aus der Zeit vor Amélie konnte von der heutigen Franzi nichts ahnen.

Ich wühle mich durch die Kartons und feiere noch einmal Wiedersehen mit meinem alten Ich. Da sind zum Beispiel die Makramee-Materialien. Die Sammlung aus meiner großen Zeit als Serviettentechnikerin wiederum, die vom Tablett bis zum Blumentopf alles dekorierte, habe ich größtenteils schon auf dem Flohmarkt verkaufen können. Aber es gibt immer noch palettenweise Farbdosen und -tuben, rund zwanzig Pinsel in allen Größen und Stärken nebst Staffelei, Scheren, Knäuel mit Häkel-und Strickwolle sowie die dazugehörigen Sortimente von Nadeln und Stickrahmen.

Fast bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Diese Dinge haben mir einmal sehr viel bedeutet. Doch heute ist in meinem Leben kein Platz mehr dafür.

Einmal in der Woche joggen Lilli und ich um den Weiher, während mein Vater mit den Unvermeidlichen die Mädchen hütet. Lilli ist natürlich viel schneller und auch mit mehr Spaß dabei, aber auch ich laufe jetzt schon einmal die ganze Runde, ohne pausieren zu müssen. Insgeheim bin ich jedoch froh, dass unser Indiaca-Kurs verschoben wurde, weil die kleine Sportschule, in der wir uns angemeldet haben, renoviert wird.

Mein Leben hat sich sehr verändert – und dennoch wäre ich allein nie darauf gekommen, mich von meinen Bastelsachen zu trennen.

Lilli steckt den Kopf zur Tür herein. »Na, mal wieder beim Aufräumen?« Ohne eine Antwort abzuwarten, fährt sie fort: »Ich wollte dich sowieso mal wegen des Zimmers etwas fragen.« Sie verschränkt die Arme vor der Brust. »Könnten wir es nicht als Gästezimmer nutzen?«

»Erwartest du noch mehr Gäste?« Vor meinem inneren Auge verwandelte sich unser kleines Häuschen in eine internationale Jugendherberge: Lillis Freunde aus aller Welt kampieren mit Rucksäcken und Isomatten im Flur, schlagen Feldbetten in meinem Bastelzimmer auf und entfachen im Garten ein Lagerfeuer.

Lilli antwortete kaum hörbar: »Vielleicht will meine Mutter ja mal kommen.« Ich sehe schnell hoch. Lilli weicht meinem Blick aus.

»Du hast Kontakt zu deiner Mutter?«

Lilli nickt. Ihr Gesicht ist von einem flammenden Rot überzogen. »Ja, ich habe ihr geschrieben. Und ein Foto von Lisa-Marie mitgeschickt. Du weißt schon, das, wo sie auf der Decke vor dem Kamin liegt.«

»Das ist wunderschön, Lilli! Natürlich kann deine Mutter kommen! Wann ist es denn soweit?«

»Halt die Luft an, Franzi! Noch ist kein Happy End in Sicht.«

»Wieso nicht?«

»Ich habe ihr geschrieben … aber bisher hat sie nicht geantwortet.« Sie nimmt Lisa-Marie auf den Arm und geht in die Küche. In der Tür dreht sie sich um. »Ist ja erst drei Wochen her.«

Nachdenklich stöbere ich weiter in den Kisten. Was soll ich nur mit all diesem Zeug? Ich krame einen Untersetzer hervor. Als ich den häkelte, war Simon noch nicht einmal geboren. Seit über zwanzig Jahren schleppe ich ihn mit mir herum! Das erscheint mir so absurd, dass ich lauthals lachen muss. Ich beruhige mich erst, als Lilli wieder in der Tür auftaucht. »Bei dir alles klar?«

Ich setze mich immer noch kichernd auf einen Stuhl und zeige auf den Untersetzer, der sich hellgrün und hässlich auf der Tischplatte wölbt. »Sieh mal: Das ist bisher mein Leben gewesen!«

Lilli grinst und begreift. »Jetzt mistest du richtig aus, stimmt’s?«

Ich nicke. Genau das ist es! Ich kann es kaum erwarten, die Erinnerungsstücke aus meinem früheren Leben zu entsorgen. Die Sache mit dem Flohmarkt war nur der erste Schritt. Jetzt gehe ich den Weg weiter. »Was mache ich mit Bastelmaterialien, die noch verwendbar sind?«

Lilli schlägt vor: »Die könntest du dem Kindergarten stiften. Die Pfadfinder haben da doch auch ihr Quartier.«

»Hilfst du mir?«

»Klar! Und danach grillen wir, okay? Simon ist doch später sowieso da, wie ich ihn kenne. Und David sag ich noch Bescheid.«

David und Simon haben einen simplen Grill im Garten gemauert – seitdem legen wir abends häufig Würstchen oder Maiskolben auf den Rost.

Gemeinsam gehen Lilli und ich die Kisten durch: Wir teilen den Inhalt auf – in Müll, Erinnerungsstücke, die ich behalten will, und gut erhaltene Materialien für den Kindergarten.

Zwei Stunden später ist das Zimmer fast ausgeräumt, und ich fühle mich, als wäre eine Zentnerlast von meiner Brust gewälzt. Mir war nicht klar, wie schwer Erinnerungen wiegen können.

Während Lilli den Müll zu den Tonnen schleppt, stehe ich nachdenklich im neuen Gästezimmer.

Den schaurigen grünen Untersetzer habe ich aufgehoben. Er soll mich an die andere Franziska erinnern, die ihren Kummer hinter ihren Hobbys verbarg. Ich hebe Amélie aus ihrer Wippe, die auf dem Boden steht. Sie sieht mich aufmerksam an. Das können nur Säuglinge: Einen anderen Menschen minutenlang ansehen, ohne die Augen niederzuschlagen. Während ich in ihren blauen Augen versinke, kommt mir eine Idee. Und die teile ich Lilli gleich mit, als sie zurückkommt. »Weißt du was? Solange wir keine Übernachtungsgäste haben, können wir für die Kinder hier ein Spielzimmer einrichten.« Lilli strahlt mich mit ihrem Pfirsich-Lächeln an. »Lass uns Sonnenblumen an die Wände malen, dann haben die Kleinen auch bei Regenwetter immer die Sonne vor Augen!« Sie zeigt auf meine aussortierten Tuben und Dosen. »Wir müssen nicht einmal neue Farben kaufen!«


Bevor wir uns am Abend um den kleinen Grill setzen, kommt Lilli mit einer Plastiktüte in den Garten. »Guck mal, Schatz! Überraschung!« Sie holt rote kleine Laternen aus der Tüte, bestückt sie mit Teelichten und hängt sie in den alten Pflaumenbaum. »Die gab’s billig im Drogeriemarkt. Wie schön!« Sie zündet die Teelichte an. Die roten Lämpchen schwimmen wie kleine Schiffe durch die Abenddämmerung. Und als ich mir das von nahem ansehen will, erlebe ich noch eine Überraschung. Der alte Baum treibt sehr vereinzelt, aber sichtbar wieder aus! Jetzt, mitten im Sommer! Begeistert zeige ich es Lilli. Sie piekt mich in die Seite. »Kannste mal sehen: Vierzig ist nicht alt, wenn man ein Baum ist.« Sie zwinkert mir zu. »Und auch sonst nicht!«


Der Tisch ist schon gedeckt, die Babys haben wir in ihren Wippen auf die Terrasse gestellt, wo wir sie von allen Seiten gut im Blick haben, die ersten Würstchen liegen auf dem Grill – da sagt David wieder einmal kurzfristig ab. Lilli ist traurig. Aber seit Lisa-Maries Geburt hellt sich ihre Stimmung sehr viel schneller wieder auf. Sie gibt sich einen Ruck und legt statt der melancholischen Elvis-Stücke neue Musik auf. Während ich in der Küche den Salat mische, tanzt sie mit Lisa-Marie durch den Garten. »Mach doch mal ein bisschen lauter!«, ruft sie ins Haus.

Ich gehe zur iPod-Anlage, die Lilli von David ausgeliehen hat. »Was hörst du denn?«

Lilli kommt an die Tür. »Die siebzehn Hippies.«

Die Musik ist eine Mischung aus Folklore und Jazz, mit Akkordeons und Trommeln, Geigen und Gitarren. Sehr rhythmisch und pulsierend.

Aufatmend lässt sich Lilli auf einen Liegestuhl fallen. Sie ruft: »Simon! Essen!« Ich stelle das Tablett mit dem Salat, Senf und Ketchup auf den Campingtisch. Die siebzehn Hippies geben jetzt alles. Simon, der im Wohnzimmer Fußball geguckt hat, kommt nach draußen. Er gibt mir einen Kuss und verbeugt sich dann vor mir. »Darf ich bitten, meine Schöne?«

»Wie … ich … was, hier?«

»Wo, wenn nicht hier? Wer, wenn nicht wir? Wann, wenn nicht jetzt? Was, wenn nicht tanzen?« Er nimmt meine Hände, zieht mich an sich, und dann drehen wir uns zu der Musik in der warmen Abendluft.

Als junges Mädchen habe ich immer davon geträumt, mit dem Mann meiner Träume tanzen zu gehen. In einem funkelnden Ballsaal im Licht vieler flackernder Kerzen. Ich im langen, fließenden Abendkleid, mit hochgesteckten Haaren und rot leuchtenden Lippen. Er im dunklen Anzug, vielleicht sogar im Smoking, mit glänzenden Schuhen und eingehüllt in den Duft eines teuren Aftershaves. Zu den Klängen eines Tanzorchesters …

Doch dieser Tanz hier in unserem kleinen Garten, mit Flipflops an den Füßen, in Jeans und T-Shirt, mit offenen Haaren und ungeschminkt, in den Armen von Simon, der ein wenig nach Holzkohlerauch und Bier und nach zu Hause und nach Abenteuer riecht, zu dieser Musik von Lilli … das ist es. Das ist Glück.

»Hallo, Frau Funk! Hallo!« In die Musik hinein tönt eine Stimme, die mir vertraut erscheint. Ich öffne die Augen.

Am Gartenzaun steht Herr Pröllke. Dr.Pröllke!

Ich mache mich von Simon los und flüstere ihm zu: »Mein Vermieter. Machst du die Musik leiser?«

Während Simon ins Haus geht, atme ich tief durch und gehe auf Pröllke zu. Genau in dem Moment, als die Musik verstummt, beschließen die Babys loszuheulen – erst Amélie, dann Lisa-Marie. Das machen sie häufig so: Eine fängt an, die andere stimmt mit ein. Normalerweise stört uns das nicht weiter, aber diesmal werde ich nervös und bin froh, dass sich Lilli gleich Lisa-Marie schnappt.

»Moment, ich komme gleich, Herr Pröllke!«, rufe ich und nehme Amélie auf den Arm. Dann trete ich auf ihn zu. »Entschuldigen Sie, Dr. Pröllke.«

Pröllke verzieht das Gesicht und lässt keinen Zweifel daran, dass er nicht bereit ist, irgendetwas zu entschuldigen. Er kommt ohne Umschweife zur Sache. »Frau Funk, was ist das hier?« Er zeigt auf den Grill und auf Lilli, die in knallroten Shorts, einem quietschgelben Top und einem buntgemusterten Turban im Liegestuhl sitzend Lisa-Marie stillt.

»Wir essen zu Abend«, antworte ich und hoffe, dass meine Stimme harmlos klingt. »Möchten Sie auch ein Würstchen?«

Pröllke wehrt so erschrocken ab, als hätte ich ihm einen Salat aus Spinnenbeinen und Mäuseschwänzen angeboten.

Amélie hat sich immer noch nicht beruhigt. Ich stecke ihr zur Ablenkung meinen kleinen Finger in den Mund.

Pröllke nutzt die Chance. »Ich dachte, ich hätte Ihnen meine Meinung über das Grillen schon gesagt.« Simon kommt aus dem Haus, aus dem die Musik jetzt deutlich leiser klingt. Er lächelt unbefangen zu uns herüber und dreht ungerührt von dem Disput zwischen Pröllke und mir die Würstchen um.

»Bis jetzt hat sich noch keiner beschwert.«

Pröllke winkt ab. »Darum geht es nicht, Frau Funk. Es geht um mich. Ich wünsche das nicht!« Er mustert Amélie, als ob er sie jetzt erst wahrnimmt. »Wenn Ihre Tochter mit ihren Kindern zu Besuch ist, möchte ich sie doch bitten, sich an die Hausordnung zu halten.«

»Meine Tochter?«

Pröllke weist auf Lilli. »Oder wer ist das dort? Mich geht es ja nichts an, aber so jung und schon zwei Kinder! Und der Mann dahinten? Ihr Schwiegersohn?« Pröllke sieht mich ernst an, als versuche er in mir eine Verbündete zu finden.

»Na ja, eigentlich …« Durch mein Gestottere versuche ich Zeit zu gewinnen. Was geht denn den Pröllke mein Leben an? Ich bezahle schließlich die Miete pünktlich.

Lisa-Marie schreit. Das Stillen scheint sie nicht beruhigt zu haben. Simon und Lilli besprechen etwas, das ich nicht verstehen kann, dann geht Simon ins Haus.

Pröllke beobachtet die Szene mit sichtlichem Widerwillen und schaut Simon mit unverschämter Neugier hinterher.

»Wir können die Grillerei natürlich etwas einschränken«, schlage ich beschwichtigend vor.

»Das will ich auch sehr hoffen. Schließlich ist das hier keine öffentliche Grillanlage.«

»Aber es ist doch erlaubt, im eigenen Garten zu grillen«, wende ich ein, denn allmählich reicht es mir. Pröllke verzieht seine Lippen zu einem fischigen Grinsen.

Aus meinem Schlafzimmerfenster ruft Simon: »Ich finde die Schnuller nicht!«

Lilli antwortet: »Nicht in Franzis Zimmer – in meinem Zimmer auf der Fensterbank!«

Pröllke hat die kurze Unterhaltung mit sichtlichem Interesse verfolgt. »Ihre Tochter wohnt also hier?« Er bohrt seine Hacken in den Boden und lehnt sich nach hinten. »Oder ist sie für länger zu Besuch?«

Ich entscheide mich für die Wahrheit. »Herr Dr.Pröllke, das dahinten ist nicht meine Tochter, sondern eine Freundin. Das hier ist meine Tochter.« Ich halte ihm Amélie hin.

Pröllke entgleisen die Gesichtszüge. Dann fasst er sich und schaut Amélie mit dem gezügelten Ekel eines Mannes an, der beim Verlassen seines Autos in Hundescheiße tritt.

»Ihre Tochter? Aber das ist ja … das ist …« Er sucht nach Worten. »Das ist ein Baby!«, sagt er schließlich.

Ich lächele ihn lieb an. »Und ein gesundes dazu! Sie heißt Amélie.«

Pröllke windet sich. Es ist ihm anzumerken, dass er sich von mir belogen und betrogen fühlt. »Sie haben mir nicht gesagt, dass Sie Kinder haben!«

Ich lächele weiterhin lieb. »Hatte ich auch nicht, als ich das Haus mietete!« Ich senke den Blick. »Amélie war nicht geplant, wenn Sie verstehen, was ich meine.«

Pröllke versteht, aber es schmeckt ihm nicht. »Und der Vater Ihrer Tochter?«

Wieder entscheide ich mich für die Wahrheit. »Dr.Funk, Amélies Vater, arbeitet an einem Krankenhaus in Dänemark.«

Während Pröllke diese Nachricht noch verdaut und offensichtlich nicht weiß, wie er sie bewerten soll – das Dr. vor dem Funk beeindruckt ihn –, sehe ich David mit Oliver und drei anderen jungen Männern in den Hof kommen. Sie halten Bierflaschen in den Händen, und einer trägt ein Sixpack unter dem Arm.

»Lilli, Mutter meiner Kinder, wo bist du?«, lallt David beschwipst. Oliver versucht ihn zu beruhigen. »Klappe, Alter!« Aber Lilli kreischt auf: »David!« Sie rennt mit Lisa-Marie im Arm über den Rasen, drängelt sich an mir und Pröllke vorbei und wirft sich David in die Arme, soweit das mit dem Baby und der Bierflasche möglich ist. Lisa-Marie schreit wieder, und Amélie fällt natürlich sofort ein. Sie machen einen Höllenlärm.

Die Jungen drängeln sich an Pröllke vorbei.

Ich will den Tumult nutzen und wende mich zum Gehen. »Bitte entschuldigen Sie mich jetzt, das Kind muss ins Bett.«

Aber so leicht lässt mich Pröllke nicht vom Haken. »Einen Moment, Frau Funk!«, sagt er mit schneidender Stimme. »Ich erwarte von Ihnen umgehend eine vollständige Liste aller Bewohner dieses Hauses! Schließlich habe ich Ihnen kein alternatives Wohnprojekt genehmigt!« Er beugt sich so weit vor, wie es der Gartenzaun zwischen uns zulässt. »Ihnen ist hoffentlich klar, dass ich Sie jederzeit rauswerfen kann, oder?« Wieder wirft er den Kopf triumphierend in den Nacken. »Ich zitiere: Unterlässt es der Mieter von Wohnraum, vor der Gebrauchsüberlassung an einen Dritten die Erlaubnis des Vermieters einzuholen, so verletzt er seine mietvertraglichen Pflichten. Diese Pflichtverletzung kann ein berechtigtes Interesse des Vermieters an der Beendigung des Mietverhältnisses durch Kündigung gemäß Paragraph 564 b Absatz 2 Nummer 1 BGB begründen!« Seine Stimme überschlägt sich.

Die Babys hören schlagartig auf zu schreien. Alle im Garten starren zu Pröllke und mir herüber. Der wedelt mit dem ausgestreckten Zeigefinger vor meinem Gesicht. »Ich hoffe, Sie haben mich verstanden, Frau Funk! Wenn ich morgen nicht eine vollständige Liste erhalte und sich diese Zustände hier nicht schlagartig bessern – dann fliegen Sie raus!«

David und seine Freunde reagieren auf die Ankündigung mit belustigtem Gejohle und Gelächter.

Pröllke dreht sich noch einmal um. »Ich freue mich, zum Amüsement Ihrer Freunde beigetragen zu haben. Aber ich kann Ihnen versichern: Ich meine es ernst!« Er fixiert David direkt. »Und wenn Sie nicht furchtbar aufpassen, schicke ich Ihnen gleich die Polizei vorbei. Wegen Ruhestörung!« Mit diesen Worten stapft er davon.

Während die Jungs ihm hinterherpöbeln, werfen Lilli und ich uns über die Köpfe der Babys hinweg besorgte Blicke zu. Wo sollen wir denn hin, wenn Pröllke Ernst macht?

Kleine Schiffe
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