»Ihr geht nach Olmütz, Montardier, und nehmt die Verhandlungen auf.« Bero hatte sich im Umfeld Rudolfs unentbehrlich gemacht. Mittlerweile war er Befehlshaber von Rudolfs Leibgarde und beriet ihn in allen militärischen Fragen. Louis unterstand offiziell nicht seinem Kommando, doch er verbeugte sich vor Bero, so schwer ihm dies auch fiel. Die Aussicht, mit dem König eines anderen Reichs verhandeln zu dürfen, war eine unbeschreiblich große und vor allen Dingen unerwartete Ehre. »Das ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, Restwangen, ich danke Euch!«
»Ihr werdet Euch bewähren und wenn Ihr Erfolg habt, wird Rudolf sich erkenntlich zeigen, wartet nur ab!« Bero nickte ihm beinahe freundschaftlich zu.
Louis atmete auf. Endlich fühlte er sich als Mann des Königs wieder ernst genommen. Man übertrug ihm eine Aufgabe, die eines Kanzlers würdig war. Er war also doch nicht völlig abgeschrieben, nicht nur einer von vielen bedeutungslosen Edelmännern. Womöglich konnte er wieder auf eine angemessene Karriere bei Hof hoffen. Ob sein Gönner Albrecht wohl hinter der Order stand?
»Mit Verlaub«, erwiderte Louis nun der Höflichkeit halber, »würde nicht vielmehr Euch selbst die Ehre gebühren, zu Wenzel zu ziehen?«
»Gewiss, ich bin älter, erfahrener und ranghöher, aber ich muss die Gelegenheit nützen, mich um mein Lehen und mein junges Weib zu kümmern, da ist mir jeder einzelne Tag lieb und teuer.«
Louis verbeugte sich und dankte Bero nochmals. Er war erleichtert, endlich eine akzeptable Beziehung zu ihm aufgebaut zu haben. Bero hatte nie ein Wort über ihren Kampf verloren und scheinbar auch die Geschichte mit Hermann endgültig begraben. Er war jetzt Grundherr, wohlhabend, verheiratet und zudem ein Günstling Rudolfs. Vielleicht war es wirklich an der Zeit, die alten Zwistigkeiten zu vergessen und gemeinsam an den wichtigen Staatsaufgaben zu arbeiten.
»Wann soll ich aufbrechen?«
»Lieber gestern als heute. Wer weiß, wie lange Wenzel in Olmütz verweilen will. Sucht ihn so rasch es geht auf und unterbreitet ihm unser Angebot.«
Der
unglückliche Wenzel war trotz seiner Jugend bereits in den zweiten
großen Krieg verwickelt. Nachdem er vor kurzem erst Ungarn verloren
hatte, war er nun gezwungen, gegen die aufständischen Polen zu
Felde zu ziehen, und hatte sich fest vorgenommen, dieses Land durch
einen großen Sieg auf Dauer in sein Königreich einzugliedern. Bero
von Restwangen hingegen hatte einen ganz anderen Plan für Wenzels
Zukunft geschmiedet und diesen mit Rudolf besprochen, der zunächst
gezögert, aber schließlich doch seine Zustimmung gegeben
hatte.
Bero hatte sich umgehend nach seiner Ankunft in
Böhmen in seiner Burg eingerichtet und saß nun neben seinem stillen
Weib Heidrun. Das ganze Lehen wusste bereits, dass sein Herr wieder
hier war und die nächsten Tage oder Wochen mit der Verwaltung des
Besitzes verbringen würde. Er hatte sich auch sofort in die Arbeit
gestürzt und mit dem Verwalter einen Aufgabenplan entworfen, der
diesem in nächster Zeit kaum einen Moment der Ruhe gönnen würde.
Was der Verwalter und die Bewohner Restwangens nicht wussten, war,
dass Bero kurz nach Louis' Abreise mit zweien seiner Männer und in
dunkle Kutten gehüllt unerkannt ebenfalls die Burg verließ und sie
erst einige Tage später genauso heimlich wieder betreten
sollte.
Drei Tage nach seinem Aufbruch von Restwangen erreichte Louis Olmütz und steuerte sofort die Burg an. Er wies sein Empfehlungsschreiben vor und wurde zu einem der königlichen Hofbeamten vorgelassen. Kurz schilderte er den Grund seines Besuches, der darin bestand, Wenzel kampferfahrene Truppen anzubieten, um ihn gegen die Polen zu unterstützen. Sollte der Feldzug siegreich und Wenzels Krone gefestigt sein, wollten Albrecht und Rudolf mit ihm über eine neue Ordnung der östlichen Reichsgebiete verhandeln, und auf jeden Fall sollte eine Waffenallianz gegen äußere Bedrohungen gegründet werden. Das entsprechende Schreiben, von Rudolf selbst unterzeichnet, sollte Louis Wenzel eigenhändig übergeben und ihn der brüderlichen Liebe Rudolfs versichern.
Die Hofbeamten und anwesenden Mitglieder des Rats waren sehr angetan von Rudolfs großzügiger Geste. Sie hegten die berechtigte Befürchtung, den Feldzug gegen Polen nicht siegreich beenden zu können, und waren für jede Unterstützung dankbar.
»Zum König könnt Ihr heute jedoch nicht, er befindet sich nicht in der Burg«, teilte ihm ein Hofbeamter mit. »Seine Hoheit verbringt den Nachmittag und die Nacht im Gebet, um Gott und die Heiligen um Unterstützung zu bitten. Der Domdekan hat ihm eine Kapelle zur Verfügung gestellt, in der er alleine meditiert. Es ist uns bei Strafe untersagt, ihn zu stören. Gern würden wir Euch Quartier auf der Burg anbieten, doch ist nicht die kleinste Kammer frei. Alle Mitglieder des Hofes und zahlreiche Ritter des Königs wollen unbedingt hier in des Königs Nähe nächtigen. Die Burg Olmütz ist nicht auf die Vorbereitung eines Feldzuges und eine so große Zahl von Besuchern eingerichtet«, sagte der Mann entschuldigend.
»Das soll mich nicht weiters kümmern. Ich werde schon eine Herberge finden. Sagt, wo finde ich das Haus des Domdekans?«
»Das ist einfach: Neben der großen Bischofskirche stehen nur der Bischofspalast und eben dieses Haus. Zwei Bewaffnete stehen vor dem Tor und das königliche Banner weht vom Dach. Ihr könnt es nicht verfehlen. Macht dem König morgen Eure Aufwartung, ich sorge dafür, dass er selbst oder zumindest ein Sekretär vorab Nachricht erhält. Es ist frohe Kunde, die Ihr bringt, er wird sehr glücklich darüber sein.«
Louis suchte und fand ein Quartier, in dem er
sogar eine einzelne Kammer beziehen konnte. Sein Auftrag hatte ihn
in eine heitere und euphorische Stimmung versetzt, und er
genehmigte sich einige Becher des einfachen Weins, der in der
Wirtsstube seiner Herberge ausgeschenkt wurde. Er war nicht
betrunken, doch hatte sich seine ohnehin schon gelöste Stimmung
durch den Alkohol nochmals aufgehellt und seine angeborene
Wachsamkeit hatte etwas nachgelassen. Vielleicht waren die drei
Männer in den Mönchskutten und den tief in die Gesichter gezogenen
Kapuzen, die sich ein einfaches Mahl und einen Krug billigen dünnen
Bieres teilten, auch zu gut verkleidet, als dass er Verdacht hätte
schöpfen können. Einer von ihnen verließ die Schankstube ohnedies
bald, die beiden anderen jedoch verwickelten ihn in ein Gespräch.
Er teilte ihnen nicht mit, dass er in königlichem Auftrag unterwegs
war, sondern lediglich, dass er am kommenden Vormittag das Haus des
Domdekans aufzusuchen hatte. Die beiden vermummten Männer nickten
anerkennend, als sie von der noblen Adresse erfuhren.
Ludwig war bereits kurz nach Morgengrauen auf den Beinen, und der blaue Himmel versprach einen strahlenden Augusttag.
»Ihr hier?«, fragte er verwundert, als er einen der Mönche vor dem Eingang des Hauses offensichtlich warten sah.
»Unser Abt, den ihr gestern nur kurz saht, hat eine Nachricht an das Domkapitel zu überbringen. Er und unser dritter Bruder werden in der Halle empfangen und gewiss vornehm verköstigt. Ich bin der Niedrigste von uns, mich lässt man hier stehen.«
Louis trat auf das Tor zu. Er wies das königliche Schreiben vor, und eine der Wachen ließ einen geistlichen Herrn aus dem Haus rufen. Der schon alte und reichlich buckelige Mann beugte sich stirnrunzelnd über das Siegel und studierte es lange. Er musste schrecklich kurzsichtig sein, da er das Pergament fast an die Nase drücken musste.
»Kommt«, sagte er schließlich und schlurfte vor
Ludwig durch einen langen Gang und schließlich in einen Innenhof,
an dessen anderer Seite er den Eingang der Kapelle sah. »Der König
wird seine Andacht bald beendet haben. Ihr werdet dann sogleich zu
ihm geführt, wartet hier.« Er wies auf eine steinerne Bank, die
einen Blick über den Innenhof und einen gepflegten Garten
bot.
Der junge König lag vor dem Altar, hatte die Stirn auf den Boden gepresst und murmelte ein letztes Gebet, bevor er sich erhob und die steifen Glieder bewegte. Seine langen und inbrünstigen Gebete mussten Gott und die Heiligen erhört haben, und er gelobte im Stillen, dem Bischof im Fall seines Sieges einen erklecklichen Betrag zukommen zu lassen, der den ins Stocken geratenen Bau des Olmützer Domes beschleunigen sollte.
Wenzel war ein tatendurstiger Jüngling, der gern Pläne schmiedete und darauf brannte, sie schnellstmöglich umzusetzen. Er war schlank und sehnig, mit braunem Haar und einem hübschen Gesicht, das nach dem anstrengenden Gebet zwar etwas ermüdet, aber dennoch entschlossen wirkte. Bevor er sich mit seinen Räten über den bevorstehenden Feldzug beratschlagte, wollte er noch seiner Gattin seine Aufwartung machen. Rasch und beschwingt verließ er das Gotteshaus durch den Ausgang, der direkt ins Haus des Domdekans führte, und schloss die hölzerne Tür hinter sich. Er wunderte sich, dass der Bewaffnete, der hier stehen sollte, nicht zu sehen war, und blickte sich fragend nach links und rechts um. Sein Blick schweifte durch den verlassenen Flur mit dem steinernen Boden, auf den die schräg einfallenden Strahlen der Morgensonne, die durch die hoch angebrachten Fenster schien, ein unregelmäßiges Muster zeichneten. Heute wird ein schöner Tag, dachte er noch, als ihm plötzlich die Luft wegblieb und das eben noch scharfe Bild vor seinem Auge zu verschwimmen begann. Eine schwere Hand lag auf seinem Mund, während eine andere ein langes Messer tief in seinen Rücken bohrte. Einen Augenblick noch konnte der jugendliche König sich auf den Beinen halten, bis seine Knie schließlich nachgaben und ein Schwall Blut aus seinem Mund schoss. Nicht einmal ein Seufzen hatte er von sich gegeben, bevor er in einer schnell größer werdenden roten Lache seinen letzten Atemzug tat.
Ein Mann in Kutte nickte seinem Begleiter zu. »Jetzt mach schnell, hol ihn her!«
Der andere lief die wenigen Schritte durch die Kapelle und deren zweiten Ausgang in den Innenhof. »Montardier, kommt sofort! Es eilt! Der König!« Louis sprang auf und lief zur Kapelle. Der Mönch ließ ihm den Vortritt und wies auf die andere offen stehende Tür. Louis stürzte durch die Kapelle und wollte auf den Flur treten, als ein harter Gegenstand ihn am Kopf traf. Er stürzte und fiel auf den toten Fürsten, den er fast zur Gänze unter sich begrub. Blut besudelte seine Kleider, sein Gesicht und seine Hände. Der Schlag war fest gewesen, doch dosiert und keinesfalls lebensgefährlich. Noch während er sich aufrappelte, hörte er schon die Stimmen. »Mörder! Mörder! Der König! Heilige Mutter Gottes …«, schrien die beiden Mönche durcheinander. Kaum war Ludwig wieder auf den Beinen, blickte er in das Gesicht Beros, der ihn verständnislos anstarrte. »Unseliger! Wie konntet Ihr? Seid Ihr toll geworden? Nun seht mich nicht so an! Flieht, solange Ihr noch könnt!«
Noch ehe Louis etwas erwidern konnte, schob man ihn zurück durch die Kapelle und zerrte ihn durch den Hof, vorbei an dem kurzsichtigen Priester, der die Situation noch nicht erfasst zu haben schien. Zahllose Schritte waren im Haus zu hören, allesamt jedoch noch am anderen Ende des weitläufigen Gebäudes. Louis stolperte aus dem Tor, vorbei an den verdutzten Wachen. Er rannte so schnell er konnte. Er gelangte zu der Herberge und stürzte auf die Pferdekoppel zu. Irgendjemand hatte sein Pferd gesattelt, gezäumt und an den Eingangsbalken der Koppel gebunden. Er dachte nicht darüber nach, warum und wie dies geschehen sein konnte, sondern sprang in den Sattel und sprengte durch das offene Gatter. Er sah sich um, ob die seltsamen Mönche und Bero zu sehen waren, doch konnte er sie nirgendwo ausmachen. Rund um die Kirche strömten Bewaffnete wie Ameisen aus unsichtbaren Löchern heran und rannten in kleinen Trupps suchend durch die Gassen. Louis beschloss, den kürzesten Weg zum nächsten Stadttor zu nehmen und danach auf die Schnelligkeit seines Pferdes zu vertrauen.
Das Tor war bereits in Sichtweite. Die beiden dort postierten Wachen schienen noch nichts von der Aufregung mitbekommen zu haben, wunderten sich jedoch über den wild heransprengenden Reiter, traten vor und richteten ihre Lanzen auf. Nur noch wenige Pferdelängen lagen zwischen Louis und dem offenen Tor. Einer der Soldaten trat ihm entgegen und rief ihm irgendetwas zu, das Louis nicht verstehen konnte. Die Lanze des Mannes berührte beinahe die Brust von Louis' Stute. Panisch sprang das Tier seitwärts und geriet ins Straucheln. Louis klammerte sich am Hals fest, als das Pferd erneut scheute und sich auf die Hinterhand stellte. Der Soldat schrie weiter. Louis wusste, dass er sein Pferd beruhigen musste, bevor er es aus dem Tor lenken konnte, doch fehlte ihm die Zeit dazu, da er bereits den Laufschritt und das Rüstungsscheppern der ihn verfolgenden Bewaffneten hörte. Verzweifelt hielt Ludwig sich im Sattel, und als die Stute mit den Vorderhufen wieder den Boden berührte, hieb er ihr beide Fersen in die Flanken und hoffte und betete, dass das verschreckte Pferd geradewegs durch das Tor lief.
Der Wächter hatte vor Schreck seine Lanze fallen lassen und sprang zur Seite, um sich vor den Hufen des Tieres zu schützen. Nur noch einen oder zwei Sprünge war das weit offen stehende zweiflügelige Holztor entfernt, als plötzlich die eine der beiden Torhälften vor Louis zuschlug. Die Stute wurde noch ängstlicher, doch Louis trieb sie weiter an. Der zweite Wächter mühte sich mit dem schweren Holz des Tors ab, das sich schon bedrohlich bewegte, als Louis endlich an ihm vorbeischoss. Fast wäre das Pferd noch gestürzt, als es von der zufallenden zweiten Torhälfte hart am Hinterteil getroffen wurde.
Louis stand in den Steigbügeln und beugte sich tief über den Hals der Stute. Zu seinem Glück verlief die Straße durch eine Wiese, sodass er auf dieser den Gaul weit ausgreifen lassen konnte, bis er endlich einen schützenden Wald erreichte. Noch waren keine Verfolger hinter ihm, das zufallende Tor hatte ihn gerettet. Bis die Wachen Armbrüste und Bogen hervorgeholt und in Position gebracht hatten, war er bereits außer Schussweite. Er betete, dass die Verfolger im Labyrinth der Waldwege seine Spur verloren.
*
Es war Louis' zweite Flucht aus Böhmen, und wieder hatte er Glück. Er trug einen Beutel mit Silber an seinem Gürtel, und zwei Münzen überredeten einen Bauern, ihn eine Nacht und einen Tag zu verstecken. Sein blutbesudeltes Obergewand musste einem einfachen Kittel weichen, den der Bauer ihm gern zum Tausch anbot. Bereits in der darauffolgenden Nacht gelang es Louis, Südböhmen zu erreichen, und einen Tag später, die Grenze nach Österreich zu überschreiten.
Er ritt ohne Unterlass, rastete nur, um dem Pferd die nötigen Pausen zu gönnen, es zu tränken und weiden zu lassen. Er ging den Menschen aus dem Weg und sprach mit niemandem, bis er sich jenseits der Donau unter andere Reisende mischte. Seine Flucht gab ihm Zeit genug, ausgiebig über den schrecklichen Morgen in Olmütz nachzudenken.
Bero war unter den Mördern gewesen, das war ihm rasch klar geworden, und er hatte ihm nur zur Flucht verholfen, um sich selbst bequem aus dem Staub machen zu können. Und er war so dumm gewesen, diesem Kerl Vertrauen entgegenzubringen! Doch warum dieses Attentat auf den jungen Wenzel? Der einzige Grund konnte gewesen sein, dass Bero Rudolf oder Albrecht die böhmische Krone sichern wollte. Mit Wenzel war das Geschlecht der Premisliden in der männlichen Linie ausgestorben, und es oblag dem deutschen König, das Reichslehen neu zu vergeben. Hatte Rudolf seinen Schergen Restwangen als Meuchler ausgesandt oder hatte gar Albrecht den Königsmord in Auftrag gegeben? Hatte Bero den schändlichen Plan gefasst, um sich die königliche Gunst zu sichern? Die ganze Wahrheit würde wohl kaum jemals ans Tageslicht kommen, wusste Louis.
*
Die Nachricht vom Tod des jungen Königs verbreitete sich rasch, und noch ehe der Monat zu Ende ging, wurden Rudolf von seinem Vater die Reichslehen Böhmen und Polen übergeben. Wenzels wahrer Mörder wurde nie entlarvt. Die von Louis vorgelegten Urkunden wurden als Fälschungen bezeichnet, die dazu dienen sollten, das böhmische Heer in scheinbarer Überlegenheit dem Feind entgegentreten und in das sichere Verderben ziehen zu lassen. Der betagte kurzsichtige Priester, der die Mörder in das Haus des Dekans eingelassen hatte, stammte aus Polen und wurde der Mittäterschaft verdächtigt und der kirchlichen Gerichtsbarkeit in Prag überstellt. Doch auch unter Folter konnte er nichts über die Mörder und ihre Pläne aussagen, und das kaum noch atmende Bündel, das einst ein geistlicher Herr gewesen war, starb am darauffolgenden Tag schon nach wenigen Schlägen des Rades. Die drei fremden Mönche waren in dem allgemeinen Tumult untergetaucht, jedoch erst nachdem sie den Namen Montardier und das Wort Königsmörder viele Male durch die Gassen gebrüllt hatten.