3
Ana erzählte ich davon nichts, ich wollte es erst tun, wenn wir in unserer Wohnung im Schneeweg angekommen sein würden.
An ihrem milden Blick meinte ich zu erkennen, dass sie innerlich schon länger ahnte, wohin unsere Reise gehen würde, dass sie guthieß, was ich für uns arrangierte, ohne es sich so ganz eingestehen zu wollen. Ich dachte: Alleine die Art, wie sie hin und her geht und noch einmal die Flecken an den Wänden ansieht. Ja, sie verabschiedet sich jetzt, in diesem Moment – vom lustigen bunten Tramperleben, von diesem Märchen, das wir hinter uns lassen können, weil wir klüger geworden sind. Klüger als Lydia und Lescek und Omid und Robert und Frances – klüger als alle, die sich einen Platz direkt neben der Realität gesichert hatten.
Als ich anfing, meine Sachen zu packen und kurz Lesceks Pistole aus dem Holster zog, schaute sie mich erschrocken an, aber ich nickte beruhigend, gab mit kleinen Gesten zu verstehen, dass ich alles unter Kontrolle hatte. Woraufhin auch sie mit kleinen, zustimmenden Gesten zu mir sprach, wenn ich das richtig sah.
Halbe Blicke, kaum merkliche Bewegungen, Nonverbales, Nuancen im Schatten.