EINUNDZWANZIG
»Nein!«
Klinge drückte sich von der Wand ab und eilte zur Tür. Sie musste Paul finden und warnen – doch die Tür war verschwunden. Dasselbe galt für die Fenster. Sie konnte das Zimmer nicht mehr verlassen.
Das ist bestimmt nur eine Sinnestäuschung, dachte sie in Panik, ein Zauber. Sie drückte mit der ausgestreckten Hand an die Stelle, an der die Tür gewesen war, spürte aber nur hartes Eichenholz. Sie hämmerte dagegen und rief um Hilfe. Doch niemand antwortete ihr.
»Selbst wenn ich dich gehen lassen würde, du könntest ihn nicht retten«, sagte die Königin. »Du hast nur eine einzige Wahl … Aber zuerst will ich dir noch etwas zeigen.« Sie machte eine Handbewegung, und die Tür sprang auf. »Komm«, sagte sie. »Und Klinge, ich an deiner Stelle würde das Messer stecken lassen.«
Stöhnend zog Klinge die Finger vom Griff ihres Messers zurück. Ihre Hand schmerzte, als habe sie in eine Distel gefasst. Wehrlos folgte sie Amaryllis durch den Gang und in das Arbeitszimmer der Königin. Die Wände waren mit schwarzen Bücherregalen bedeckt, auf dem Schreibtisch häuften sich Pergamente.
»Ich weiß, dass du über den Verlust der Bücher über die Menschen sehr traurig warst«, sagte die Königin. »Pechnelke erging es ähnlich. Hätte ich gewusst, wie sehr sie leiden würde, hätte ich sie ins Vertrauen gezogen. Sie kann ich nicht mehr trösten, aber für dich ist es noch nicht zu spät.« Sie zeigte mit einer Armbewegung auf die Regale. »Sage mir, was du in diesen Regalen siehst, Klinge.«
Widerwillig hob Klinge den Kopf – und wollte ihren Augen nicht trauen. Vor ihr standen Lorbeeres Menschliche Gebräuche und Sitten mit dem geknickten Rücken, Wacholders zwei Bände Über das Wesen des Menschen und all die anderen Bücher über die Menschen, die sie für immer verloren geglaubt hatte. »Wie ist das möglich?«, fragte sie. »Pechnelke sagte doch, sie seien verbrannt.«
»Der Schein trügt zuweilen«, sagte Amaryllis. »Ich habe angeordnet, das Regal in der Bibliothek auszuräumen, das stimmt. Zugleich befahl ich Malve, in der Küche Feuer zu machen und zu verbrennen, was ich ihr schickte. Doch die Bücher, die Pechnelke brennen sah, waren nur Schein, keine echten Bücher. Die hatte Hasenglöckchen auf meinen Befehl schon eingesammelt und hierher gebracht.« Amaryllis strich wie liebkosend mit den Fingern über die Buchrücken. »Ich konnte mich nicht überwinden, sie zu verbrennen, obwohl ich jede Hoffnung aufgegeben hatte, dass man sie noch einmal brauchen würde.«
»Und ich soll trotzdem Paul McCormick töten?«, fragte Klinge bitter. »Wie können Bücher über Menschen mehr wert sein als ein Menschenleben?«
»Du vergisst, dass er bereits dem Tod geweiht ist. Genau genommen war er das schon als Kind. Dein Anblick hat in ihm einen ruhelosen schöpferischen Drang geweckt – doch dann bist du aus seinem Leben verschwunden, und dein Werk mit ihm blieb unvollendet.« Amaryllis ging beim Sprechen langsam um Klinge herum. »Er wäre zwar nie mehr richtig glücklich geworden, hätte aber weiterleben können, wenn du ihn nicht wieder aufgesucht hättest. Du hast den Funken zwischen euch mit deiner Freundschaft und schließlich einem Kuss neu entfacht. Jetzt ist daraus ein Feuer geworden, das euch beide verzehren wird … wenn du nicht tust, was ich dir befehle, und es löschst.«
Klinge wandte sich bekümmert ab. Die Königin lügt, redete sie sich ein, sie irrt sich, sie hat Unrecht … Doch musste sie immer wieder an Pauls Worte kurz vor ihrem Abschied denken: Ich habe dir das mit Alfred Wrenfield aus einem ganz bestimmten Grund erzählt. Jane war seine Muse, und du bist dasselbe für mich.
Wrenfield hatte sich mit Drogen zugrunde gerichtet, nachdem Jasmin ihn verlassen hatte. Philip Waverley war ebenfalls jung gestorben, und seine dichterische Begabung war unvollendet geblieben. Hatte sie Paul vor dem Ertrinken gerettet, nur um ihn jetzt auf noch schlimmere Art zu töten?
»Du hast mit deinem Tun ein Band zwischen euch geschmiedet«, fuhr die Königin leise, aber unbarmherzig fort, »ein Band, das nur deine Hand durchtrennen kann. Wenn du dich weigerst, wirst auch du dahinsiechen und sterben wie die Opfer der Schweigekrankheit. Die Krähen werden zur Eichenwelt zurückkehren, und wir werden alle unter ihnen zu leiden haben. Denn Dorna ist nicht so stark, so schnell oder so mutig wie du. Niemand wird mehr nach anderen Feen suchen und zuletzt werden wir alle zugrunde gehen …«
»Aufhören!« Klinge hielt sich die Ohren zu. Eine Träne lief ihr über die Wange. »Genug«, flüsterte sie.
Amaryllis schwieg und sah sie nur unverwandt an. Klinge schluckte. Sie spürte einen schmerzhaften Kloß im Hals. »Ihr sagtet … Ihr würdet mir etwas geben, mit dem …«
Die Königin nickte. »Ich besitze ein Gift, das vor langer Zeit durch Zauberei hergestellt wurde. Ein einziger Tropfen in seinem Essen oder Trinken genügt, und er wird einschlafen und nicht mehr aufwachen. Er wird keine Schmerzen spüren, nichts ahnen und nicht merken, dass sein Herz aufgehört hat zu schlagen. Seine Eltern werden glauben, er sei eines natürlichen Todes gestorben. Für ihn selbst wird es eine Erlösung sein.«
»Ihr schwört es?« Die Stimme drohte Klinge zu versagen. »Schwört!«
»Ich schwöre.«
»Und danach … wenn ich zurückkomme …«
»Bist du frei.« Amaryllis legte ihr die Hand auf die Schulter. »Natürlich wirst du um ihn trauern, aber deine Trauer wird wie alle Sorgen vergehen. Ich werde deine Flügel wiederherstellen, und du wirst mir und deinen Schwestern wie früher als Jägerin dienen.« Sie drückte Klinge tröstend die Schulter. »Ich weiß, dass sich alles in dir gegen diese Tat sträubt. Aber ich versichere dir, Klinge, sie ist die einzige Lösung.«
Klinge senkte den Kopf. »Also gut«, sagte sie kaum hörbar.
Am Himmel zog bereits tiefblau die Dämmerung herauf. Einige faserige Wölkchen trieben darüber hinweg, und am Horizont bezeichnete ein roter Fleck die Stelle, an der die Sonne verschwunden war. Aus den Tiefen des Waldes ertönte der Ruf einer Eule, doch er blieb ohne Antwort.
Klinge schlüpfte aus dem Fenster, ging bis zum Ende des Asts und starrte blicklos über die Eichenwelt. Dann breitete sie die Flügel aus und stieß sich ab. In drei langen Gleitzügen überquerte sie den Rasen. Zitternd vor Anstrengung landete sie an der Rückseite des Hauses. Sie verschnaufte kurz, flatterte zum Küchenfenster hinauf, duckte sich auf den Sims und wartete.
Zäh verstrichen die Minuten. Endlich ging das Licht an, und Beatrice McCormick kam herein. Sie holte die vertrauten Porzellantassen aus dem Küchenschrank und stellte sie klappernd auf die Unterteller. Als Nächstes kam das Milchkännchen an die Reihe. Es neigte sich dreimal über die Tassen und verschwand wieder in den Tiefen des Kühlschranks. Den Abschluss des Rituals bildete die Zuckerdose. Klinge drückte das Gesicht an die Scheibe. Ihre Sinne waren gespannt wie die eines jagenden Raubtiers. Zwei Löffel für die erste Tasse, einen für die zweite, keinen für die dritte – Pauls Tasse.
Beatrice füllte den Teekessel, schaltete ihn ein und ging aus dem Zimmer. Klinge wusste, dass sie bald wiederkommen würde. Sie zog das Fläschchen heraus, das Amaryllis ihr gegeben hatte, schlüpfte durch das Fenster und sprang auf die Arbeitsplatte hinunter.
Unschuldig stand Pauls Tasse vor ihr. Klinge zwang sich, nicht über das, was sie tat, nachzudenken. Sie zog den Stöpsel aus dem Fläschchen und neigte es über die Tasse. Ein purpurroter Faden tropfte heraus, zeichnete eine dunkle Spirale in die Milch und verschwand.
Ich habe es getan, dachte sie erleichtert. Es ist vorbei. Ich kann gehen.
Doch die Beine verweigerten ihr den Dienst, und die Finger, mit denen sie das Fläschchen umklammerte, waren schweißnass. Ihr war heiß und schwindlig, und die Brust tat ihr weh, so heftig schlug ihr Herz dagegen.
Ich kann das nicht …
Aber ich habe es doch schon getan …
Es ist Mord …
Nein, Barmherzigkeit …
Er wird sterben, wenn ich es tue …
Wir sterben beide, wenn ich es nicht tue …
Klinges Finger ließen los, und das Fläschchen fiel ihr aus der Hand. Es schlug auf der Arbeitsplatte auf und zerbrach in tausend winzige, glitzernde Scherben.
Einen Augenblick lang stand Klinge wie gelähmt da. Sie spürte, den Schreck am ganzen Körper wie kleine Explosionen. Da lief sie in plötzlicher Entschlossenheit zu der Tasse mit der vergifteten Milch und stemmte sich mit der Schulter dagegen. Die Tasse begann zu kippen. Sofort flatterte Klinge zum Fenster zurück, schlüpfte hindurch und drückte sich draußen flach gegen die Mauer. Keuchend lauschte sie auf die näherkommenden Schritte der Frau und ihren Aufschrei, als sie die Scherben auf dem Küchenboden sah.
Liebst du ihn?, hatte Winka sie erst vor einigen Stunden gefragt. Klinge war sich ihrer Antwort nicht sicher gewesen. Konnte sie sich in einen Menschen verlieben, obwohl sie so klein war? Genauso gut konnte sie sich in einen Berg oder einen Baum verlieben. Doch sie brachte es nicht fertig, Paul McCormick etwas Böses zu tun, auch nicht im Namen der Barmherzigkeit. Lieber hätte sie sich das Herz aus der Brust gerissen.
Unter Aufbietung all ihrer Kraft klammerte sie sich an die raue Ziegelmauer. Eigentlich spielte es keine Rolle, warum sie Paul nicht getötet hatte – ob aus Liebe oder nur Treue. Ihr weiterer Weg war vorgezeichnet: Sie musste zur Eiche zurückkehren und das Schicksal auf sich nehmen, das die Königin und die große Gärtnerin für sie bestimmt hatten. Davor wollte sie allerdings ein letztes Mal Paul besuchen und ihn warnen.
Sie hatte geglaubt, er würde über ihr Kommen überrascht sein. Schließlich hatte sie sich in ihrem letzten Gespräch endgültig von ihm verabschiedet. Doch als er das Fenster öffnete, wirkte er nur traurig. »Du willst bestimmt dein Buch abholen«, sagte er, als sie zu ihm hineinkletterte.
»Mein Buch?«, fragte Klinge verwirrt. Dann fiel ihr Heides Tagebuch ein, und das Blut schoss ihr in die Wangen. Doch Paul sprach bereits weiter.
»Sieh mal, Klinge, ich hätte das heute Morgen nicht tun dürfen. Ich wusste ja nicht …« Er brach ab und wurde nun seinerseits rot. »Es war dumm von mir. Jetzt weiß ich es besser.«
»Paul? Ich bringe dir deinen Tee.«
Klinge sprang hastig hoch und duckte sich hinter den Vorhang. Im nächsten Augenblick ging die Tür auf, und Beatrice kam herein. »Gerade ist etwas Seltsames passiert«, sagte sie. »Vermeer schläft, und wir haben seit Monaten keine Mäuse mehr. Trotzdem fiel deine Tasse vom Küchentisch hinunter, während ich darauf wartete, dass das Wasser kochte.«
»Merkwürdig«, sagte Paul. Er klang ganz ruhig, aber man sah, dass seine Schultern sich versteift hatten.
»Sie ist in tausend Stücke zersprungen, dabei könnte ich schwören, dass ich sie nicht an den Rand gestellt habe.« Paul sagte nichts. Beatrice stellte den Tee an seinem Ellbogen ab, beugte sich über ihn und gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Du hast einen anstrengenden Tag hinter dir, Schatz. Geh früh schlafen.«
»Mach ich. Danke für den Tee.«
Paul klang höflich, aber Mrs McCormick schien zu spüren, dass er allein sein wollte. Sie seufzte leise, ging hinaus und machte die Tür hinter sich zu.
Klinge kam aus ihrem Versteck. Sie wollte etwas sagen, aber Paul kam ihr zuvor.
»Warst du das mit der zerbrochenen Tasse?«
Klinge zuckte zusammen. »Ja.«
»Ist es versehentlich passiert?«
»Nein.«
»Dachte ich mir. Warum warst du in der Küche?«
»Ich …« Tränen traten Klinge in die Augen. Sie hatte Mühe weiterzusprechen, und als sie es tat, drohte ihr jedes Wort im Hals stecken zu bleiben. »Die Milch in deiner Tasse … war vergiftet. Die Königin … meine Königin … wollte, dass ich dich töte … aber ich konnte nicht …«
»Klinge.« Paul streckte die Hand aus und schloss die Finger um sie. Daumen und Zeigefinger lagen warm an ihren Schultern, als umarme er sie. Klinge lehnte sich an seinen Handteller und atmete den Geruch seiner Haut ein. Eine seltsame Ruhe überkam sie.
»Ich konnte es nicht«, sagte sie, als sie wieder sprechen konnte. »Amaryllis meint, du würdest ohne mich vor Verzweiflung sterben wie Alfred Wrenfield und Philip Waverley. Aber vielleicht besteht doch noch Hoffnung, wenn …«
»Warte«, unterbrach Paul sie. »Warum befiehlt deine Königin dir, mich zu töten, wenn sie glaubt, dass ich sowieso sterbe?«
Klinge konnte es nicht mehr ertragen, ihn anzusehen. Sie schob seine Hand weg und ging zum Fenster. »Sie meinte, wenn du nicht stirbst, würde ich sterben.«
Paul schwieg.
»Ich habe alles falsch gemacht«, platzte es aus Klinge heraus, und sie vergrub das Gesicht im Vorhang. »Ich habe dein Leben kaputt gemacht und meins auch – ich wünschte, ich wäre nie geboren worden!«
»Das darfst du nicht sagen!« Die Worte brachen wie eine Explosion aus Paul heraus, und Klinge erschrak. »Hör mir zu, Klinge. Vor nicht allzu langer Zeit wollte ich mich selbst umbringen. Ohne dich hätte ich das auch getan. Ich kann zwar nicht behaupten, dass ich nicht ab und zu wieder versucht wäre, es zu tun, vor allem, wenn ich am Fluss vorbeifahre und sehe, wie die da draußen rudern …« Er brach ab und räusperte sich. »Aber ich habe es nicht mehr getan und beabsichtige das auch nicht. Ich habe mich für das Leben entschieden, Klinge … und ohne dich hätte ich das nicht geschafft.«
»Und jetzt hast du mir zum zweiten Mal das Leben gerettet, obwohl du allen Grund gehabt hättest, mich zu töten. Ich könnte es dir nicht übel nehmen, wenn du mich nicht mehr ausstehen kannst, nach dem, was ich … was ich heute Morgen getan habe. Ich war dumm, ich habe gedacht, es ist ja sowieso egal, wenn ich dich küsse, du bist eine Fee, und hast solche Gefühle nicht. Kein Wunder, dass du so aufgewühlt warst. Du hattest ja gerade erst das mit Heide gelesen und …«
»Du brauchst mir das nicht zu erklären«, fiel Klinge ihm hastig ins Wort.
»Ich will aber.« Paul rollte näher zum Fenster. »Ich will damit sagen, dass ich es verstehen könnte, wenn du mich töten wolltest. Du glaubst ja, dass ich sowieso sterben muss. Ich mache dir keine Vorwürfe, im Gegenteil … Klinge, sieh mich an.«
Widerwillig blickte sie zu ihm auf, und er fuhr fort. »Was ich jetzt sage, meine ich genau so, wie es eine Fee meinen würde. Denn genau das bedeutet es für mich.« Er holte tief Luft. »Danke. Danke für deine Freundschaft und Danke für mein Leben.«
Paul sah sie unverwandt an. Am Ernst seiner Worte konnte kein Zweifel bestehen. Klinge ließ den Vorhang los und sank auf den Fenstersims.
»Kehr nicht zur Eiche zurück«, hörte sie Paul sagen. Seine Stimme klang seltsam fern. »Bleib hier. Hier kann deine Königin dir nichts tun.«
Unglücklich schüttelte sie den Kopf. »Das geht nicht. Mein Volk … meine Freunde … brauchen mich. Und du … du hast mir gedankt. Wie könnte ich bei dir bleiben, wenn ich …«
»Ich weiß«, sagte Paul traurig. »Du meinst, ich erwarte, dass du für mich dasselbe empfindest wie Heide für Philip Waverley. Aber das erwarte ich nicht, Klinge. Ich weiß, dass es nie so sein wird, selbst wenn …« Er brach ab und senkte den Blick auf seine verkrüppelten Beine. »Egal. Was ich sagen will: Du brauchst nicht zu fürchten, dass ich dich zu irgendetwas dränge, wenn du hier bleibst. Ich wollte dir einfach danken – als Freund.«
»Ach Paul.« Klinges Stimme klang, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen. »Verstehst du denn nicht? Mein Problem ist doch nicht, dass ich dich nicht liebe, sondern …« Sie sah ihn flehentlich an. »Dass ich es tue.«
Einen kurzen Augenblick tat Paul keinen Mucks. Dann schüttelte er den Kopf. »Ich habe dir doch gesagt, ich will dein Mitleid nicht.«
Klinge schlug mit der Faust auf den Fenstersims. »Ich bemitleide dich ja auch nicht! Wie kann man nur so stur …« Sie brach entmutigt ab, denn Paul machte mit seinem Stuhl kehrt und rollte von ihr weg. Wie konnte sie ihn dazu bringen, dass er ihr glaubte?
Ihr Blick fiel auf Heides Tagebuch, das auf dem Nachttischchen am Bett lag, und plötzlich wusste sie es.
Mit einem Wort habe ich Philip den größten Schatz geschenkt, den ich je besitzen werde, und doch erfüllt mich Zufriedenheit. Denn ich weiß, dass mein Geheimnis bei ihm sicher aufgehoben ist und dass es ihn tröstet wie nichts anderes.
Wohin unsere Wege uns auch führen werden, ein Teil von mir wird jetzt immer bei ihm sein.
Klinge breitete die Flügel aus, drückte sich vom Fenstersims ab und flog auf Pauls Schulter. Sie setzte sich, stellte einen Fuß auf sein Schlüsselbein und legte den Arm um seinen Hals, so weit es ging. »Paul McCormick«, flüsterte sie ihm ins Ohr, »mein wahrer Name ist Perianth.«