11.
Köln
Ich möchte noch einmal mit dir schlafen, bevor du abfliegst.« Philipp saß am Steuer seines Autos und legte eine Hand auf ihr nacktes Knie.
»Das ist jetzt schlecht. Wir sind in fünf Minuten am Flughafen.«
»Dann suchen wir uns irgendwo draußen ein Plätzchen, wo wir noch ein paar Minuten ungestört sein können.«
»Draußen?« Miriam warf ihm einen skeptischen Seitenblick zu. »Ich weiß nicht.« Jetzt wurde sie rot. »Outdoor-Sex … das habe ich noch nie gemacht.«
»Noch nie?« Er schien komplett fassungslos. »Du hast noch nie im Freien mit jemandem geschlafen?«
»Nein.« Mit einem Mal kam Miriam sich spießig und langweilig vor.
»Wie konntest du nur so deine Jugend vergeuden?«, sagte er. »Aber lieber spät als nie. Pass auf ….« Statt den Satz zu Ende zu sprechen, bog er von der Hauptstraße ab. »Komm, suchen wir uns irgendwas.«
Fünf Minuten später stolperte Miriam hinter Philipp über einen Feldweg direkt neben der Autobahn, vorbei an ein paar spärlich belaubten Bäumen.
»Da!« Philipp blieb stehen und deutete auf eine windschiefe Hecke. »Der perfekte Ort!«
»Spinnst du?«, protestierte sie. »Das ist doch kaum mehr als ein Strauch!«
»Mach dir nicht in die Hose.« Er griff nach ihrer Hand und zog sie mit sich fort. Kaum hatten sie die Rückseite der Hecke erreicht, machte Philipp sich daran, die Usedomer Picknickdecke, die er aus dem Kofferraum mitgenommen hatte, auf dem Boden auszubreiten. »Darf ich bitten?«
»Also, ich weiß nicht.«
»Jetzt komm schon! Wer betont denn immer, dass sie keine Spießerin ist?«
»Na gut.« Zögerlich setzte sie sich, er nahm neben ihr Platz und fing an, sie zu küssen. Doch als er versuchte, ihr T-Shirt hochzuschieben, stoppte sie ihn.
»Ich kann das nicht, Philipp.«
»Wieso nicht?«
»Weil ich eben doch eine Spießerin bin.« Dann zuckte sie zusammen. »Und außerdem glaube ich, mich hat gerade eine Mücke gestochen. Bestimmt gibt es hier auch noch Zecken, bah!«
Philipp lachte. Er stand auf und streckte ihr eine Hand entgegen. »Dann komm, meine kleine Spießerin. Ich fahr dich zum Flughafen.«