Informationen zum Buch
Eines Morgens, beim Frühstück, entschied Gideon, Urlaub vom Leben zu nehmen. Amia saß da und sah ihn an, und er entschuldigte sich nicht. »Ich bin 39«, sagte er, »und habe das Hirn eines Hundertjährigen, mit Tonnen von Überflüssigem.« Nadav, der kleine Sohn, sah dem Vater beim hastigen Packen zu, dann gab es »eine Umarmung, die die Vergangenheit einschloss, und einen Kuss, der vor der Zukunft erschrak«, und Gideon war weg.
Gideon, der Starverteidiger, und Amia, die erfolgreiche Steuerberaterin, waren ein brillantes Paar gewesen, zusammen mit dem fünfjährigen Sohn das Inbild einer modernen Familie. Doch als Amias Eltern starben, gönnte Amia sich einen Luxus: Sie ließ Geld Geld sein, gab ihren Job auf und führte den elterlichen Lebensmittelladen weiter. Nun, da auch Gideon seine Karriere an den Nagel hängen und nach Eilat gehen will, um sein Ich wiederzufinden und als Fischer zu leben, sieht Amia nicht nur ihre Liebe, sondern auch ihre Freiheit bedroht. Wie groß diese Bedrohung tatsächlich ist, ahnt sie noch nicht. Doch Amia ist klug: Sie weiß das Unausweichliche hinzunehmen. Und sie liebt ihren Sohn und das Leben über alles.
Lebensentwürfe zwischen Emanzipation und Tradition faszinieren Mira Magén, und alle ihre Romane loten die Tiefe unseres Daseins aus. Hier übertrifft sie sich selbst. Eine dunkel leuchtende Magie durchdringt Magéns Bilder, ihre Metaphern, ihre Sprache. Ein bewegendes, aufregendes Buch.